============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 12/2012 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2012_2012.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Weihnachtsumfrage 2012 * "Wir brauchen wieder Dörfer" - aus der fortschrittliche Landwirt 16/84 * Warum ich ein Knauserer bin? Ein Spaziergang durch das Klo * 7 Punkte für den Start in ein sparsames Leben * Die Enfleurage: Parfum gewinnen aus Blüten - für den Hausgebrauch * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Hat diesmal gedauert, jetzt hab ich wieder mehr Zeit! Zunächst beglückwünsche ich euch als EU-Bürger zum Friedensnobelpreis. Was mich im ersten Moment eigentlich geärgert hat, hat sich durch einen netten Hinweis, dass die EU ja wir alle sind, für mich sehr zum positi- ven geändert. Der Nobelpreis als Auftrag an uns alle, uns für eine bessere Welt einzu- setzen, das ist doch ein schöner Ansporn. Wir, die wir eigentlich doch ganz komfortabel leben, haben doch eher die Möglichkeiten unsere ver- gleichsweise gute Ausbildung zum Aufbau einer gesünderen, ökologischeren, menschlicheren, nachhaltigeren Welt einzusetzen. Für mich heißt das ganz einfach: WEITERMACHEN! In diesem Sinne bleibt euch der Knauserer auch nach dem Weltuntergang erhalten ;-) Und natürlich wieder ein geruhsames Weihnachtsfest ohne Konsumstress. Auch der Knauserer hält sich diesmal weihnachtstechnisch etwas zurück. Wir lesen uns wieder im Neuen Jahr mit neuem Elan ... ... oder vielleicht starten wir mit einer guten Tat für den Heini Staudinger. http://www.avaaz.org/de/petition/Schuetzt_die_Waldviertler_Schuhproduktion/ Liebe Grüße Michi ----------------------------------------------------------------------- * Weihnachtsumfrage 2012 Im letzten Knauserer habe ich ja eine kleine Umfrage gestartet, auf die ich auch fleißig Antworten bekommen habe: Wie lauten eure Wünsche an die Zukunft ... Ich würde gerne mit euren Wünschen ein Paketchen schnüren und unter den Weihnachtsknauserer legen ... einfach ein schnelles Mail: Was soll sich dringend ändern? Was soll DIR 2013 gelingen, das eine Veränderung herbeiführen soll? Nur leider habe ich mich eben eher unklar ausgedrückt. Und so waren die Antworten genauso ambivalent wie eben die Frage. Was anfangs für mich nach demotivierendem Ärgernis ausgesehen hat, hat sich im Laufe des Monats zu einer der für mich motivierendsten Aktionen entwickelt, die mir wirklich wieder Schwung für das neue Jahr mitgegeben hat. 1. WÜNSCHE FÜR DAS ZUKÜNFTIGE KNAUSERERLEBEN Michaela gibt ein wunderbares Motto für 2013 vor: Mein persönlicher Wunsch ist, dass immer mehr Menschen nach dem Zitat von Mahatma Gandhi leben... "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier." Wenn jeder aus dem großen Topf nur das nimmt was er wirklich braucht, bleibt auch genug übrig für die Benachteiligten auf dieser Welt. 2. VERBESSERUNGEN BEIM KNAUSERER Die meisten haben mich allerdings "falsch" verstanden und mir einen Wunschzettel für die Knausererseite geschickt. Am Anfang war ich deshalb richtig knatschig, aber die Vorschläge waren doch so anregend, dass ich sie mir zu Herzen genommen habe: - der Knauserer sollte wieder mehr Basics vermitteln das ist eine offene Tür, die mir da Ede so schön eingerannt ist - manchmal komme ich mir wirklich wie ein verstiegener Weltverbesserer vor. Back to the roots - da sehne ich mich wieder danach und die Wurzeln sind einfache Anleitungen für das einfache Leben. Genau da will ich wieder hin und habe auch gleich damit angefangen. Die Artikel * Warum ich ein Knauserer bin? Ein Spaziergang durch das Klo * 7 Punkte für den Start in ein sparsames Leben * Die Enfleurage: Parfum gewinnen aus Blüten - für den Hausgebrauch sind genau von diesem Gedanken geleitet. Und sich wieder mal mit ganz einfachen Handgriffen auseinanderzusetzen, hat mir richtig Spaß gemacht. Euch offenbar auch, denn das "Badthema" hat eifrige Diskussionen in Forum und Facebook angeleiert. Was ich allerdings wirklich wieder mal bräuchte, wären technisch versierte Leser, die wieder mal kleine Anleitungen zu Basteleien oder Reparaturen reinposten. Auch gesucht, Leute, die von Sparerfolgen berichten - nichts ist zu unwesentlich, nicht ist zu groß! - der Knauserer ist zu lang/erscheint zu oft Da habe ich drüber nachsiniert. 12 x im Jahr finde ich für mich total passend. Wenn die Zeiträume länger werden, dann nehme ich im Internet gar nichts mehr war. Kürzen das ist drin. Zwar möchte ich weiterhin der Vielfalt willen fünf Beiträge bringen, aber ich könnte ja mal versuchen mich kürzer zu fassen. Mit Betonung VERSUCHEN. Auch bei Textformat würde ich gerne bleiben, weil ich damit den Spamfilter doch gut umschiffe und auch Leute mit älteren PCs gut bedienen kann. - Aber alles würde ich gerne durch eine Videozusammenfassung unterstützen. Die Anregung von Karl (danke dafür) doch mal einen Youtube-Channel aufzumachen. Filmanleitungen und Knausererkurzfassungen als Werbung für den Newsletter wären schon eine schöne Geschichte und durchaus ein Projekt, das ich 2013 angehen möchte. Vielleicht wird es ja nach dem Friedensnobelpreis ein Oscar. Bitte um sachdienliche Hinweise, mit welcher Kamera (sollte natürlich minimale Kosten verursachen) ich das angehen sollte. Diskussion in Forum und Facebook wird noch angeleiert. Freue mich schon. PS: Natürlich werde ich auch 2013 wieder den Knauserer renovieren und mangels Zeit dann auf 2014 verschieben. Ich mache mir da gar keine Illusionen. ----------------------------------------------------------------------- * "Wir brauchen wieder Dörfer" - aus der fortschrittliche Landwirt 16/84 Wieder so ein Müllfundstück von mir - aber diesmal fast 30 Jahre alt, was den kleinen Artikel im fortschrittlichen Landwirt besonders interessant macht. 30 Jahre und keinen Schritt weitergekommen ... "Es vollzieht sich eine Flucht vom Pflug zum zum Zirkel, von diesem zur Feder, zum Doktorhut. Nichts will im Staate mehr Grundstein bilden. Alles will im Dachgiebel sein. Wäre es ein Wunder wenn eines Tages der Bau das Übergewicht bekäme?" klagt Peter Rossegger. In den rund 100 Jahren seither ist diese Fluch nicht nur weitergegangen, sondern hat sich sogar verstärkt. Aus dem guten und richtigen Gleichgewicht zwischen Dorf und Stadt ist damit ein Ungleichgewicht geworden. Das Übermächtigwerden der Städte steht ein Bedeutungsverlust der Dörfer gegenüber Dieser Zustand ist heute bereits verhängnisvoll. So die Einleitung von DI Dieter Schöller. Und fast visionär geht es weiter: Die großen Probleme unserer Zeit lassen sich nur lösen, wenn wir das Dorf als Lebensform wieder aktivieren. Das Leben im Dorf ist insgesamt umweltfreundlicher, kostengünstiger und entwicklungsfördern- der. Für ein sinnerfülltes System von Menschheit und Natur ist es also besser. Dennoch ist es falsch das alte Dorf aus der Mottenkiste zu holen. Neue Ideen seien gefragt: - die Betonung der Eigenständigkeit, die Hilfe zur Selbsthilfe und Eigenvorsorge. Die Volksschule gehört wieder ins Dorf, genauso wie eine Sozial- und Krankenstation oder mobile Einheiten. - das neue Naturverständnis: die Rennaissance des eigenen Gartens, der gesunden Küche, der eigenen Gesundheitsvorsorge, die Meditation, all das kann das Dorf wesentlich besser in Einklang mit der Natur bieten. - die neuen Formen der Arbeit: Aufwertung der Handarbeit und der Herzar- beit (soziale Dienste) zugunsten der Hirnarbeit. (Anm. d. Red.: vor allem der Begriff HERZARBEIT hat mir sehr gut gefallen. Ich kannte ihn bislang nicht und war sehr beeindruckt, wie gut er die sozialen Dienste, den Haus- frauenjob etc. beschreibt). - Weltoffenheit: Das neue Dorf braucht offene Bürger, die man nicht nur durch Straßen und Telekommunikatin vernetzen muss, sondern auch animieren muss zu reisen, sich über Stipendien auszutauschen und Partner- schaften mit anderen Dörfern zu pflegen. Es muss nicht nur die Gesprächsbereitschaft sondern auch die Gesprächs- möglichkeit gefördert werden. Der Schluss ist wieder besonders schön. Die Lebensform der Stadt ist bei den heutigen ökologischen und politischen Bedrohungen nicht einfallsreich, vielseitig genug. Zwar erscheint sie kostengünstiger, aber nur wenn man die Folgekosten ausblendet. Ihre Tendenz zur Entmündigung ist bedrohlich. Dann zitiert er Leopold Kohr:"Die Antwort liegt in der Rückkehr zu kleineren, souveränen oder zumindest autonomen Dorf- oder Staaatsgebilden, deren Durchschaubarkeit allein die probleme auf ein menschlich tragbares Maß verkleinern imstande ist. Riesenproduktionseinheiten, Kernkraft, Massentrasport und die nur in integrierten Großmächten erschwinglichen Instrumente einer kostspieligen Supertechnologie sind dann überhaupt nicht notwendig. Nur so ist es möglich, auf jene einfachere, billigere und geruhsame Produktionsweise zurückzugreifen, die nich tnur den ur- sprünglichen Charakter des Dorfes, sondern auch seine stilistische Herr- lichkeit und einen mit der Erde verwurzelten ländlichen soliden Lebens- standard zurückbringt." Der Schlusssatz gehört Herrn Schöller: Wir brauchen wieder Dörfer - neue Dörfer. ----------------------------------------------------------------------- * Warum ich ein Knauserer bin? Ein Spaziergang durch das Klo Die neue Reihe, warum ich ein Knauserer bin, möchte ich eigentlich ein- führen um einem sehr wichtigen Punkt des Knausererdaseins wieder einmal gerecht zu werden. Es handelt sich um Punkt 6 des folgenden Artikels: eigene Bräuche hinterfragen. Die meisten Handlungen, Ausgaben etc. im täglichen Leben laufen schema- tisiert und größtenteils gedankenlos ab. Solche "Bräuche" aufzubrechen ist harte Fieselarbeit, die man am besten durch Hinterfragen, bewussten Verzicht oder eben durch solche Spaziergänge sichtbar macht. Gleichzeitig kommt mir im Internet vor, dass mir sehr viel Blabla und "Man sollte doch" entgegenschlägt. Da wird zerdiskutiert auf hohem Niveau philosophiert. Dabei möchte ich aber mit dem Knauserer ein Medium schaffen, das genau diese hochtrabenden Ideen nimmt und Rezepte für deren Umsetzung im täglichen Leben liefert. Wie läuft so ein Spaziergang durch das eigene Leben ab? - zuerst suche ich uns einen kleinen Bereich/Raum aus, den ich mir in- tensiv vornehme - dann beobachte ich die Handlungen in diesem Raum oder thematischen Be- reich ganz genau. Vielleicht reicht ein Tag oder eine Woche. - ich nehme dann diese Handlungen und analysiere sie bis ins Detail, was mache ich wie, welche Mittel und Instrumente brauche ich dafür - ist das sinnvoll, was ich mache Wenn es mir nicht gelingen will, dann nehme ich das virtuelle Klein- kind, das immer fragt oder den Außerirdischen mit, dem ich meine Ge- pflogenheiten näherbringen will. Irgendwie macht das großen Spaß und man entdeckt vielleicht Fehlentwicklungen und Verschwendungen eher ... Kommt ihr mit? Diesmal gehe ich durch das Bad. Gleichzeitg werde ich das Thema natürlich im Forum und in Facebook zur Diskussion stellen und die Ergebnisse posten. Eigentlich wollte ich mir das Badezimmer als ganzes vornehmen, aber bereits im Klo gab es so viele Fragen, dass ich die Reihe mit dem kleinsten Örtchen heute starten möchte.a Was soll es im Klo zu verbessern geben? Genug, meine Freunde, genug. - Warum brennt eigentlich in meinem Klo dauernd das Licht? frage ich mich als ich das örtchen betrete. Und warum ist eigentlich auch die Tür offen, wenn doch ganz gerne im Klo gelüftet wird? Nach 10 Sekun- den gab es bereits die erste Nachschulung für die Kindern, die ich mittlerweile seit 1 Woche sauber nachkontrolliere. - Beim Einbau des neuen Klos haben wir eine Spartaste für das kleine Geschäft gleich eingebaut, aber wenn man die Kinder nicht darauf hin- weist, dann nützt es wenig. Also auch hier eine Nachschulung mit Aha-Effekt. Wer keine Spartaste hat, der sollte sich doch mit Wasser gefüllte Einweckgläser oder ähnliches in den Spülkasten legen, um die Wasserverschwendung etwas einzudämmen. Wenn ich gerade geputzt habe, dann stelle ich mir das Wasser noch ins Klo, um damit zu spülen. Wenn ich dusche und ich denke grad dran, dann stelle ich auch einen Eimer in die Dusche, den ich dann neben das Klo stelle (aber wie gesagt, nur wenn ich dran denke). Das könnte man zB mit Schüsseln nach dem Händewaschen und co. auch machen - sollte ich echt wieder konsequenter machen. - Das Klo putze ich mit meinem Allzweckreiniger und neuerdings - das habe ich gelernt - mit Zitronensäure. Funktioniert super! Manchmal putze ich die Fliesen auch mit Molke aus eigener Produk- tion, auch darauf schwöre ich. Da finde ich nichts mehr zum Ver- bessern. - Das Klopapier ist so eine Sache. Alles andere - wie Wasser- flaschen oder Zeitungspapier hat sich familientechnisch nicht bewährt - also zurück zum guten Klopapier. Ich kaufe immer günstiges, ungebleichtes. Bevor ich es einspanne, drücke ich es wie automatisch in der Mitte ein, damit es sich nicht so schnell entrollt. Klorollen werden bei uns nebenbei immer verbastelt, ausnahmslos. Man möchte es gar nicht glauben, wie schnell aus den Röllchen Prinzessinnen, Ritter, Eulen und ähnliches Getier wird. Zum Thema Klopapier hätte ich einen Beitrag gefunden, der eher in die Kategorie "Konsumwahnsinn" passt: http://www.amazon.de/gp/product/B005RXGBVC/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B005RXGBVC&linkCode=as2&tag=mussichhaben-21 Dann doch besser Energiesparlampen, also solcherart aufs Licht zu verzichten. - Und dann habe ich doch ein Konsumproblem im Klo gefunden: der Klostein. Eigentlich bei mir eine Notfallmaßnahme, da trotz intensiver Erziehungsbemühungen das Runterspülen so gar nicht ein- reißen will. So zieht dann in regelmäßigen Abständen eine un- gustiöse Duftwolke durch's Haus, die ich bisher mit Klostein bekämpft habe. Der ist mir aber wirklich ein Dorn im Auge. Die Diskussionen im Internet haben folgendes ergeben: Lösung a) Teebeutel statt Klostein: http://www.frag-mutti.de/Eine-duftende-Bastelarbeit-fuer-die-Kloschuessel-Teebeutel-statt-Duftstein-a28497/ Lösung b) Aromaöle - die glücklichmachende Lösung von Gertrude Ich verwende Aromaöle, jedesmal wenn deine Tochter brav gespült hat, darf sie einen Tropfen reingeben. Meine Tochter liebt Mandarine. Gegen Urinstein helfen EMs (meint Rüdiger/gepostet in Facebook) - Gegen penetranten Geruch im Klo hilft als Sofortmaßnahme immer noch das Anzünden eines Streichholzes und zwar bombensicher. Das sonstige Beduften spare ich mir, Kleine Reste von Seifenstücken in den Halter der Klobürste legen. Man vermeidet so, dass diese unangenehm riecht. (das geht mit den futzelig kleinen Resten sehr gut) - Was ich auch noch ganz gut finde: Als Müllbeutelersatz eignen sich wunderbar die großen Plastiktüten, in die Toilettenpapier eingepackt ist. Inspiration aus dem Netz: - Damit große Geschäfte besser durchs Klo rutschen, legen Sie vor dem Toilettengang etwas Toilettenpapier in die Schüssel. Ihr Geschäft klebt nicht so leicht am Toilettenboden fest und lässt sich mit weniger Wasser wegspülen. (Anm. d. Red.: wenn man sich so weit unter Kontrolle hat, klingt das logisch) Aus alten Knauserern: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2001_2002.txt * PLANTSCHEN BIS ZUM ABWINKEN - Wassersparen Teil 2 http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2006_2002.txt http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2007_2002.txt * Die Neujahrsvorsaetze http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2009_2007.txt * 48 Stunden Dürre Obwohl ich schon einige Male darüber geschrieben habe, habe ich in kurzer Zeit 6 Spartipps gefunden, die mir am Klo sparen helfen. Wie ihr seht, bei mir hat sich der kleine Rundgang schon gelohnt. ----------------------------------------------------------------------- * 7 Punkte für den Start in ein sparsames Leben Ich möchte eine Anregung aufgreifen und wieder mal wirklich was für Neueinsteiger schreiben. Die meisten, die sparen müssen, fangen an genau der falschen Seite zu sparen an, nämlich bei ihren Hobbys und liebsten Beschäftigungen. Kein Wunder, dass dann sparen oder einfach Leben als etwas Belastendes erfahren wird: 1. SICH VOR EINER KAUFENTSCHEIDUNG FRAGEN „BRAUCH ICH'S“ Vernünftig kaufen, heißt bewusst kaufen. Lass dir keine Scheinbedürfnisse einreden. Die Werbung ist hier wahrer Meister „Wünsche und Bedürfnisse“ zu suggerieren. Hier hilft eine ganz einfache Maßnahme: gehe einfach einmal ohne Geld einkaufen, nur mit einem Zettel bewaffnet und schreibe alles auf, was du gekauft hättest, wenn du Geld dabei gehabt hättest. Lege diesen Zettel daheim in eine Schublade und schaue eine Woche später drauf. Was würdest du nach einer Woche immer noch kaufen. Das Ergebnis ist ein richtiger Augenöffner. Nebenbei auch für alte Sparfüchse zu einer Innenschau geeignet. 2. WERDE BESCHEIDENER überhäufe dich nicht mit Dingen. Moderner Haushalt 20.000 Dinge. 20.000 Dinge, die geputzt, gewartet, geordnet und gepflegt werden wollen. Das frisst meine Zeit auf, die ich für mich aufwenden kann. Und Dinge werden allgemein überbewertet. Eine allgemeine Änderung der Einstellung „MEHR SEIN ALS HABEN“ ist der Grundstock zu einer sparsameren, einfacheren aber vielleicht qualitativeren Lebensweise. In dem ZUDINGSEN verpufft viel Geld, aber auch viel Lebensenergie und Zeit. 3. MACHE AUFZEICHNUNGEN Budget: am Ende des Jahres eine kleine Liste an jenen Dingen erstellen, die eventuell im nächsten Jahr kaputt gehen könnten. Bei mir wäre das zB die Wasch- maschine. Es ist im allgemeinen ratsam, soviel Polster zu haben, dass man das teuerste im Haushalt (wird wohl meistens das Auto sein) wiederzubeschaffen. Haushaltsbuch: die kleine aber feine Buchhaltung für zu Hause schafft erst so richtig Überblick dann, wenn man die Ausgaben auch noch nach "Konten" auf- schlüsselt. Küchenplan: Kochen ohne Wochenplan war gestern. Ein Knauserer startet mit einer durchdachten Kochliste in die Woche und vor allem in den Einkauf. Einkaufszettel: ein so ein Zettel, der dem aktuellen Küchenplan entspricht, ist die Grundlage für Einsparungen in Höhe mehrerer 100 EUR. Spartagebuch: Sparen will belohnt werden - warum nicht mit kleinen täglichen Aufzeichnungen zum Nachlesen und Nachfreuen Preisebuch: Das Preisebuch gibt bescheid darüber, ob sich ein Umweg zum etwas weiter entfernteren Markt lohnt oder nicht, oder ob man getrost in der Heimatgemeinde bleiben kann. 4. WERDE EIN SELBERMACHER Selbermachen ist gut für die Seele. Man hat zu Selbstgemachtem ein anderes Verhältnis. Eigene Kenntnisse machen unabhängiger und freier a) in der Küche: - Restlküche (ruhig aus alten Semmeln Knödelbrot schneiden, aus Käseresten noch einen überbackenen Auflauf zaubern) - Einkochen (Marmelade, Sauerkraut, Kräutersalze, Pesto …) - Vorratshaltung b) Garten: Kresse oder Küchenkräuter am Fensterbrett reicht schon aus, damit sich das Verhältnis zum Essen etwas ändert. Wissen über Wildkräuter, mit denen ich den Vitaminverlust weithergekarrtem Billigessen ausgleiche. c) Basteln, Handarbeiten, Reparieren – auch wenn viele Fertigkeiten zu Lieb- habereien verkommen sind, weil die industrielle Produktion in Fernost so billig, sind Dinge wie Seifensieden, Holzarbeiten, Kerzensieden, Radlreparaturen, Brot backen … wertvoll für mich selber d) Gesundheit: Tees trocknen, aus Zucker und Spitzwegerich Hustensaft machen … die Hilfe zur Selbsthilfe verhilft wiederum zu einer besseren Kenntis seiner selber 5. HELFT'S ZSAM! - gemeinsame Anschaffungen - Nachbarschaftshilfe - Tauschkreise - eigene Gemeinschaften gründen (Bastelkreise …) - auch eine Facebookgruppe kann schon mal im nichtvirtuellen Leben beim Zusammen- helfen helfen 6. EIGENE BRÄUCHE HINTERFRAGEN Oft üben wir uns in recht eigenartigen Bräuchen, die wir selten hinterfragen. Hier einige Beispiele, die mir eingefallen sind oder recht unangenehm aufge- fallen sind. - Duschen statt baden! - Kindergeburtstage selber organisieren! - Weihnachten mit Geschenken für Erwachsene feiern! - Kauf als Belohnung! Am besten kommt man auf solche Sinnlostraditionen, wenn man bewusst verzichtet. Zum Bsp. 1 Woche ohne Auto, 1 Woche ohne Handy 7. Alternative Beschaffungswege ausprobieren – es muss nicht immer kaufen sein - leihen – Bücher, Autos, Spiele, Geräte - gemeinsam anschaffen – Dampfentsafter – Haushaltsgeräte, Heimwerkerausrüstung - tauschen – Bücher - sich schenken lassen und selber verschenken – Kinderkleidung - selbermachen – zB Helloweenkostüme - NICHT KAUFEN ----------------------------------------------------------------------- * Die Enfleurage: Parfum gewinnen aus Blüten - für den Hausgebrauch Für das heurige Weihnachtsfest kommt diese Anleitung zwar zu spät, sie ist aber genial und steht ganz oben auf der Versuchsliste des nächsten Jahres. Quelle. Altbewährtes neu entdeckt. Echte Blütenessenz ist scher zu bekommen und ziemlich teuer, und selbst die Parfüms, die ienen rischen Blütenduft entwickeln, sind oft aus chemischen Substanzen hergestellt. Die Technik der Enfleurage ermöglicht es aber jedem, das Aroma der Blüten auf preiswertem Weg selbst zu gewinnen und somit über eine breite Paltette von Duftrichtunhgen eigener Wahl zu verfügen. Man nimmt etwa zehn mittelgroße, aber nicht sehr tiefe Teller und bedeckt den Boden mit ausgelassenem Schmalz oder einem anderen geruch- losen Fett. Man wählt Teller gleicher Größe aus, damit man sie übereinan- derstellen kann, ohne dass an den Rändern Lücken entstehen. Wenn das Fett fest sit, ritzt man die oberfäche mit einem Messer kreuz- weise ein. Zwischen jedes Tellerpaar legt man stark duftende Blüten- blätter und fügt ein wenig Gewürz, Kräuter oder Zitronenschale hinzu, um das Aroma zu unterstreichen. Dann klebt man die Teller mit Klebestrei- fen aufeinander. Nach ein bis zwei Tagen entfernt man die welken Blätter und wiederholt den Vorgang mit frischen Blütenblättern. Wenn man die Blätter sieben- bis achtmal ausgewechselt hat, hat das Fett genügend Blütenduft ange- nommen. Man schneidet das Fett in kleine Stücke und füllt sterilisierte Glasfläschen zur Hälfte damit und zur anderen Hälfte mit 60 prozentigem Alkohol. Sie werden fest verschlossen und vor Licht geschützt, acht bis zwölf Wochen stehenlassen, dabei sollte man sie aber möglichst jeden Tag schütteln. Bevor man das Parfum verwendet, filtert man es noch durch ein Stück Mull und fügt ein wenig Fixierstoff (siehe oben) hinzu (zwei Tropfen auf 3-4 cl Parfum). ------------------------------------------------------------------------ * Mit kleinen Tipps viel sparen INTERNETTIPP: natürlich nicht zum Kaufen gedacht, aber als Anregung für Kleckerer zum Kleidung schonen und doch gut aussehen. Alte Krawatte also nicht wegwerfen, sondern nochmal binden und eine weiße große Serviette dran nähen: http://www.amazon.de/gp/product/B009X86YFA/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B009X86YFA&linkCode=as2&tag=mussichhaben-21 JAMIE OLIVER: kocht aus den Knochen von Hendel und co. noch eine Brühe und friert sie - soferne er sie nicht sofort verwendet - ein. Sollten wir auch machen! INTERNETTIPP: http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2012/kw38/0920/02_reparatur_cafe.jsp Reparaturcafe - wollte ich spontan nachmachen, so toll war das! ------------------------------------------------------------------------ * Reaktionen auf den letzten Knauserer ZU NATRON von Judith ich habe noch einige Anmerkungen zur Haarpflege mit Natron aus dem letzten Rundbrief: - das Natron das hier gemeint ist, wird als "Kaisernatron" verkauft, ist chemisch NaHCO3, heisst auch Baking Soda, Speisesoda, Bullrich Salz. - ich wasche meine Haare seit 5 Jahren damit und bin sehr zufrieden. - es löst sich nicht wirklich in Wasser auf, ich mache eher eine etwas flüssige Paste aus 1-2 EL, versuche diese möglichst auf die Kopfhaut aufzubringen, und dann massiere ich diese gründlich. - ich spüle zuerst gründlich mit Wasser aus, dann kann man entweder Essigwasser (wie im Knauserer angegeben) oder 1 Eigelb nehmen. - nur mit Wasser oder Eigelb waschen hat bei mir zu juckender Kopfhaut geführt. - bei mir hat die Gewöhnungszeit allerdings ein halbes Jahr gedauert, dann hat die Kopfhaut aufgehört, ständig Haarfett nachzubilden. Bis dahin habe ich mit Natron 1-2x pro Woche gewaschen. Ich wasche jetzt meine schulterlangen Haare nur noch alle 2 Wochen (wenn ich im Urlaub faul bin, auch nur alle 3 Wochen). Die Haare sehen bis zum letzten Tag nicht fettig aus, fühlen sich auch nicht so an, es juckt nicht und sie riechen nicht. - nur ein altes Problem hat sich seitdem verstärkt. Die Deckhaare werden extrem trocken, v.a. durch die Sonne, was auch wieder schick aussieht, da sie bleichen (wie Strähnchen). Da ich sehr ungern zum Friseur gehe, max. 1x/Jahr, ist das ein Problem, das ich bisher (auch durch Eigelb, Naturhaarbürste etc.) nicht lösen konnte. - Mein Fazit: unser Bad ist frei von Plastikflaschen, wir sind unabhängig von der Haarpflegeindustrie geworden, die mit ihren Shampoo-Produkten Probleme schafft (ständige Haarfettproduktion) und dann gleich noch die Nachfolge Produkte verkauft (noch mehr Shampoo, Spülung etc.) Früher konnte es sich kaum jemand leisten, die Haare ständig zu waschen, im Winter war es gesundheitheitlich riskant, und ausserdem teuer soviel heisses Wasser zu bereiten. Bis ich selbst den Versuch startete, stellte ich mir immer vor, dass die Frauen sich halt ihre fettigen Haare in Zöpfen hochgesteckt haben. Aber jetzt weiss ich, dass sie gepflegte Haare hatten, und sich mit ihrem Kopf sehr wohlgefühlt haben. Dieses Wissen ist verloren gegangen, die Haarpflegeindustrie hat das Wissensmonopol übernommen. ----------------------------------------------------------------------- * Aktuelles für Tiroler VEREIN Lebens-Kunst-Werk - Innsbruck https://www.facebook.com/LebensKunstWerk www.autark-werden.at Basiskurs. 14. - 16.12. Schwaz http://www.autark-werden.at/basiskurs.0.html Wintertrecking 7. - 9. 12. - Überleben im Winter http://www.autark-werden.at/wintertrecking0.0.html Wintertrecking mit IGLU-BAU 27. - 30.12. http://www.autark-werden.at/wintertrecking.0.html Zivilcourage - Termine hier: http://diezivilcourage.at/termine/programm-2012-nr-8/ Tauschringtreffen Tirol alle Termine übersichtlich hier: http://www.talentenetztirol.net/ Permakultur-Stammtisch http://www.permakulturtirol.at/permakulturtirol-stammtisch/ Immer am letzten Montag im Monat im Haus der Begegnung in Innsbruck Urkorn Tirol Dorfwirt in Wiesing. Treffen jeden 1. Montag im Monat, 19:00 Uhr Dorfwirt Wiesing ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 01/2013 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * noch offen * Warum ich ein Knauserer bin? Ein Spaziergang durch das BAD * Die Schenkerbewegung * Kochen im Winter * 2. Teil Buch Kräutergold * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at