============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 12/2011 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2012_2011.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Weihnachten 2011 * Tauschring Schwaz und meine Pläne für 2012 * Die Hutterer - wo Gemeinschaftsbesitz seit Jahrhunderten funktioniert * Lecker, gesund und billig! - Zusammenfassung eines Kochkurses * Unser Essen einige Wahrheiten darüber - Teil II * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- * Weihnachten 2011 - Sparsames im christlichen Gedankengut Weihnachten ist und bleibt unserer Konsumrauschfest. Kein Wunder also wenn viele der ganzen Konsumierei überdrüssig sind und Weihnachten total ableh- nen. Vielen sehen es pragmatischer und schaffen es trotz knallbunter dauerbeschallter Glühweinseligkeit noch das Fest der Familie zu erkennen. So bleibt es nach alter Knauserertradition jedem selber überlassen, ob er Weihnachten total cancelled, am 21.12. die Wintersonnenwende feiert oder sich doch mit Bratapfel, Oma und Weihnachtskeksen unter dem heimischen Christbaum versammelt. Dennoch möchte ich dieses Jahr Weihnachten als Anlass nehmen, mich einmal mit der christlichen Lehre auseinanderzusetzen und eventuell nach Spuren zu suchen, die hier im Knauserer vorgestellt werden können: (Die Fundstücke entbehren natürlich jeglicher Vollständigkeit sondern sind einfach Gedanken, die ich aufgegriffen habe) Vielfach ist unsere Sicht auf die Welt sehr von dem Sozialgedanken REICH gibt ARM geprägt. Umso schwieriger ist hier das Gleichnis vom anvertrauten Geld (Mt. 25, 14-30) zu verstehen: Der Herr gibt seinen Sklaven je nach ihrem Geschick 5, 2 und 1 Talent. Die ersten beiden vermehren das Geld durch ihr Geschick, der dritte vergräbt und es und bringt das 1 Talent zurück, worauf der Herr sehr erzürnt ist: "Du bist ein schlechter und fauler Diener! ... Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat!" Dagegen schreibt Apostel Paulus: "Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Luxus liebt, hat nie genug Einnahmen - auch das ist Wind- hauch. Mehrt sich das Vermögen, so mehren sich auch die, die es verzehren." (Koh 5,9) Fast möchte man meinen, die Bibel sei hier zwiespältig. Aber nur auf den ersten Blick. Jeder ist aufgefordert, seine Begabungen zu nutzen. Und wenn dies zu Wohlstand führt, ist der Tüchtige zu belohnen und nicht zu bestrafen. So stellt sich die Bibel niemals gegen den Erwerb von Besitz. Ehrgeiz und Fleiss sind biblische Tugenden. Aber auch hier gilt die christliche Tugend der Mäßigung, die vor allem Benedikt von Nursia betont: Berufliches Vorankommen und Selbstverwirk- lichung sind zu begrüßen, solange ihnen nicht alles andere untergeordnet wird. Seine Seele ans Geld zu hängen, ist schändlich. Das beweist schon der berühmte Spruch, dass ein Kamel eher durch ein Nadelöhr gehe, als ein Reicher in den Himmel komme. Die Bibel negiert aber an vielen Stellen und besonders deutlich passiert dies später dann bei Benedikt von Nursia gegen die "Goldene-Kalb-Menta- lität" aus: Der Mensch wäre, letzten Ende nur das, was er hat." "Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand der Reichtum liebt, mit Einkünften. Auch das ist Nichtigkeit." (Pr; 4,10) "Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten ... (1. Tim; 6;9-10) Sehr schöne Schlussfolgerungen habe ich hier in dem Buch: Länger leben mit den Weisheiten der Klöster - von DDr. JOhannes C. Huber gefunden: Wenn Menschen nichts andres besitzen als Häuser, Bankkonten und Autos, dann ist es verständlich, dass für sie diese materiellen Güter zum Zentrum ihres Lebens werden und dass sie keinen Ausweg aus dem materiellen Korsett finden können. Ein Ausweg bestünde allerdings darin, sich Güter zu schaffen, die von Motten und Rost nicht zerstört werden können. Dem Erbe des Abendlandes entspricht es nämlich viel mehr, den Besitz mit Intellekt und Kultur zu vermehren als nur raffgierig zu fordern, ohne das Geringste beizutragen. Leider ist eine solche Haltung den Bürgern Mitteleuropas in den letzten 30 Jahren indoktriniert worden! (Huber, 47ff) Auch das ist gut in der Bibel belegt: "Denn Weisheit dient zum Schutz, [ebenso wie] Geld zum Schutz dient; aber der Vorteil der Erkenntnis ist, dass die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält." (Pr.;7,12) Mit diesen Gedanken möchte ich euch heuer auf das Weihnachtsfest los- lassen. Vielleicht auch mit dem Auftrag weniger Materielles als Intellek- tuelles zu schenken. Warum nicht mal ein Lied, ein Gedicht oder Glücks- kekse mit eigenen Weisheiten 8-) Und mir bleibt eigentlich nur noch der gleiche Wunsch wie jedes Jahr: ein stressloses Weihnachten und ein Wiederlesen im Jahr 2012 --------------------------------------------------------------------- * Tauschring Schwaz und meine Pläne für 2012 Bereits seit einiger Zeit gelingt es mir auch in meinem näheren Umfeld ein kleines Netz von Lebensvereinfachern zu spinnen. Ein Zeichen für dieses Netzwerk sind die monatlichen Termine für Tiroler, die vor allem in meiner Umgebung helfen sollen, Menschen zusammenzu- führen. Gleichzeitig engagiere ich mich auch auf Gemeindeebene hier im Zuge der Erwachsenenschule, die ich für ein bemerkenswertes Instrument halte, Inhalte auch einer breiteren Bevölkerungsschicht vorzustellen. Im Jahr 2012 möchte ich die eingeschlagenen Wege verstärkt weitergehen. Was ich konkret plane, werde ich euch hier vorstellen. KNAUSERN BEI DER ERWACHSENENSCHULE Jedes Semester stelle ich im Zuge meiner kleinen Erwachsenenschule ein Thema vor, das den Knauserer in irgendeiner Form mehr oder weniger be- rührt. Im Frühjahr 2011 war es ein Permakulturvortrag, der überraschend gut besucht war, im Herbst ein Kochkurs zu natürlich gesund und günstig kochen. Diesmal habe ich ein Gesundheitsthema ausgewählt (eigentlich habe ich es schnell aus dem Hut gezaubert, weil ich den ursprünglichen Vortrag über Notfallbevorratung "verschenkt" habe. Wenn allerdings in Tirol Interesse an einem Vortrag mit dem Titel: Crashkurs Bevorratung und Vorsorge - von Selbstversorgung über stromfreie Geräte bis hin zu Bevorratung und Notfallvorsorge - bitte dringend bei mir melden: mau@gmx.at - ich hätte große Lust den Vortrag mal für Knauserer aus Tirol auch zu organisieren - einfach bei mir melden mau(at)gmx.at oder 0676/77 33 124 - die Vortragenden wären Eckehard und Andreas vom Verein autark werden) Der neue Vortrag der Erwachsenenschule lautet nun: Kneippen - eine alte Heilmethode neu entdeckt - mit der mitreißenden Rosi Marté. Ein richtiges Knausererthema - denn Kneipp bietet neben den bekannten Wasserkuren ein umfassendes GEsundheitsprogramm an, das auf 5 Säulen fußt. Rosi wird uns das sehr praxisnah und umsetzbar für den Alltag nahe- bringen. Ich freu mich schon drauf. Der Vortrag findet am 24.02. um 20:00 Uhr im Medienraum in Pill statt. Eintritt: freiwillige Spenden TAUSCHRINGTREFFEN SCHWAZ Da einige nicht Zeit hatten, sich am Freitag um 16:00 Uhr in der Jurte zu treffen, biete ich nun zusätzlich in Pill im Vereinshaus, jeden 3. Montag im Monat von 9:00 - 11:00 Uhr ein zusätzliches Tauschringtreffen an. Das wären der 16.01., 20.02., 19.03. ... die weiteren Termine werde ich im Knauserer und der TAuschringzeitung bekanntgeben. Bei diesen Treffen möchte ich einfach mal plaudern. Dann aber doch Probleme im Tauschring, Vorschläge etc. diskutieren und vor allem auch ein konkretes Diskussionsthema stellen. Für Jänner hätte ich die zentrale Frage: "BIN ICH TALENTIERT?" vorgenommen, da viele Probleme haben, ein Angebot für einen Tauschkreis zu formulieren, weil man alltägliche Dinge meistens nicht als talentwürdig einschätzt. Weiters möchte ich auch diskutieren, wie man ein Angebot an Produkten im Tauschkreis aufziehen kann. Also 16.01.2012 - 9:00 Uhr Vereinshaus. Ich würde mich jedenfalls in beiden Fällen freuen, euch begrüßen zu dürfen. Ein dickes Lob auch an unseren Bürgermeister, der für das Tauschring- treffen keine Miete verlangt und mutig genug war, den Crashkurs für Bevorratung und Vorsorge als Blumenschmuckvortrag kostenlos der Gemeinde- bevölkerung von Pill zur Verfügung zu stellen. ----------------------------------------------------------------------- * Die Hutterer - wo Gemeinschaftsbesitz seit Jahrhunderten funktioniert Noch ein Thema aus dem christlichen Bereich - aber die Hutterer so streng gläubig sie auch sind, verdienen eine Erwähnung im Knauserer. Ihre Art zu wirtschaften, ist beachtenswert. Aufmerksam wurde ich auf die Hutterer durch einen Vortrag, der in unserer Gemeinde stattfand. Während die meisten sich für die Geschichte und die doch recht abstruse Auslegung der Bibel interessierten, sprang mich natürlich sofort die GMOASCHAFT an. Aber mal langsam: Die Hutterer sind eine täuferische Kirche, die auf Jakob Hutter zurückgeht und deren Anhänger in Gütergemeinschaft leben. Ihre Lehre und Glaubenspraxis waren der Grund, weshalb ihre Mitglieder seit der Gründung im Jahr 1528 häufig emigrieren mussten. Heute leben die rund 45.000 Anhänger (mit Neuhutterern) nahezu ausschließlich in den USA und Kanada. Sie sprechen noch immer das Hutterische – ein dialektal gefärbtes Deutsch – als Muttersprache. (Quelle: Wikipedia - dort auch mehr über die Geschichte) Neben einem arbeitsamen und keuschen Leben gehört dazu vor allem die Idee der urchristlichen Gütergemeinschaft. Die Gütergemeinschaft gründet sich auf die Apostelgeschichte: „Und alle, die da gläubig geworden waren, taten ihren ganzen Besitz zusammen“ (Apg 2,44 LUT). So verfügt ein Hutterer heutzutage über keinen eigenen Besitz. Es wird ihm ein minimales Taschengeld ausbezahlt. Bei Reisen in die Stadt wird er mit einer Wegzehrung an Geld ausgestattet, ansonsten geht jede Einnahme zugun- sten der Gemeinschaft - der Giatagmahschoft, und wird auch als Gemeinschafts- besitz verwaltet. Privateigentum wird abgelehnt. Ihr Modell ist aber wirtschaftlich erfolgreich. So sind die hutterischen Gemeinden durch das gemeinschaftliche Wirtschaften in der Lage gut technolo- gisiert große Flächen erfolgreich zu bewirtschaften. In jeder Colony der Hutterer zeugen riesige Silos von der Wirtschaftskraft der Hutterer. Mehr als ein Drittel der Schweinezucht in ganz Manitoba wird von den Hutterischen betrieben. Hutterer Höfe sind Agrarfabriken, speziali- siert auf Truthähne, Gänse, Hühner, Kühe oder eben "Foken". Durch ihre vielen Kinder sind sie immer wieder gezwungen, neue Gemeinden zu gründen. Auch den Grundkauf für neue Siedlungen können sie auch heute noch durch das Gemeinschaftsgeld bewerkstelligen. Bemerkenswert ist, dass dieses Modell nun seit dem dem frühren 16 Jhd. gelebt wird. Weiters leben die Hutterer weitgehend selbstversorgerisch. Ihre Mitglieder sind in einer Vielzahl von Handwerken geschult und so erzeugen die Gemein- den ihre Kleider, Schuhe, Stoffe, Seifen, Möbel etc. ausschließlich selber. Alle Produkte werden für die Gemeinschaft hergestellt, für die einzelnen Handwerke gibt es Spezialisten. Die Privatsphäre der einzelnen Hutter bleibt auf ein kleines Häuschen beschränkt, in dem es Schlafzimmer und ein Bad gibt. Auch eine kleine Kaffeeküche gibt es in den Häuschen. Die großen Malzeiten werden in der gemeinschaftlichen Großküche bereitet. Hiefür sind die Frauen in wechseln- den Wochendiensten zuständig. Auch vergemeinschaftet ist die Kindererziehung. Da die Frauen in Diensten eingeteilt sind und durch die Selbstversorgung der großen Gruppe stark gefordert sind, übernimmt die Erziehung der Kleinkinder ein Ganztagskinder- garten - eine Einrichtung, die obwohl eine moderne Forderung unserer Gesell- schaft bei den Hutterern schon jahrhundertelang existiert. Die Aufgabe der Erziehung übernehmen die älteren Frauen. Auch die Schulen sind Ganztagsschulen mit einem starken Praxisanteil. Das Leben der Hutterer ist der Gemeinschaft untergeordnet. Ortsvorsteher ist der gewählte Prediger, der seine Schäfchen täglich in stundenlangen Vorlesungen aus den alten Schriften unterweist. Das Leben der Hutterer ist bis ins kleinste Detail geregelt. Auch sonst erfüllen sie so ziemlich alle Anforderungen, die hiesige Gesetze an Sekten stellen. Die Grundlage für die funktionierende Gütergemeinschaft ist eine starke wirtschaftliche Abhängigkeit - wer kein Geld hat, kann einfach nicht gehen. Und wer geht, hat größte Schwierigkeiten wieder zurückzu- kommen. Die Hutterer leben die wohl beständigste Gütergemeinschaft momentaner Gesellschaften aber auf einer Basis, die einem freiheitsliebenden Nicht- hutterer wohl schnell Reißaus nehmen lassen würde. Bleibt die Frage in den Raum zu stellen: würde eine solche Gütergemein- schaft auch auf nichtkonfessionell motivierter Basis funktionieren? Mehr zu den Hutterern: http://www.religionen.at/irfurche070621.htm http://www.von-schlachta.com/bilder/furche_hutterer.pdf http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=hutterer ----------------------------------------------------------------------- * Lecker, gesund und billig! - Zusammenfassung eines Kochkurses Am 15.10. durfte ich dem Kochkurs "naturbewußt kochen" mit Barbara Obwieser beiwohnen, die nach der Gesundheitslehre des Mazdaznan günstige, einfache und gesunde Speisen auf den Tisch zauberte. Es war ein herrlicher Beweis dafür, dass gesunde Küche auch sehr günstig sein kann und deshalb will ich euch meine Lieblingsrezepte nicht vorenthalten: Besuch ist angesagt und beim Wort Torte oder Kuchen allein, nehme ich schon zu. Da ist das von Barbara vorgekochte Knäckebrot eine Offenbarung. In Lichtgeschwindigkeit fertig und gesund: KNÄCKEBROT 1 Tasse Dinkelmehl oder Mehl nach Belieben (wer hier zu Vollkorn greift hat um ein paar Cent was für die Gesundheit getan) 1/2 Tl Salz 2 EL Olivenöl In der Küchenmaschine mischen. Langsam soviel Wasser zugeben, bis sich ein weicher Klumpen löst. Auf bemehltem Butterpapier dünn auswalken und mit Wasser bestreichen. Entweder mit Kümmel, Nüssen, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Mandeln, Sesam, Flohsamen, Sprossen, Käse, Salz, Kräutersalz etc. bestreichen - ganz nach Vorliebe - und leicht festdrücken. Vor dem Backen in Rechtecke schneiden. Bei 220 Grad C ca. 15 - 20 Minuten backen. Ach ja und Knäckebrot ist lange Zeit haltbar. Langsam kommt der Winter und damit auch die günstigen Südfrüchte. Hier mal eine sehr exotische Kombination für einen Blumenkohlsalat: BLUMENKOHLSALAT Karfiol fein schneiden, Rosinen, Ananasstücke, Apfel geraspelt, Curry und Kurkuma, Kräutersalz, 2 EL Mandelmus und alles gemeinsam vermischen. Mandelmus kann man sich auch selber machen: Mandelmus Geschälte Mandeln (vorher überbrühen und stehen lassen, dann schälen) mit 1/2 Zitrone, Kräutersalz und Wasser im Mixer pürieren und während des Mixens ein gutes Pflanzenöl zugeben. HEILGERSTE Gerste über Nacht einweichen, dann ca. 25 Minuten sprudelnd kochen. Dann in ein Sieb ableeren und mit kaltem Wasser abschrecken. Dann nochmals Wasser zugeben und ca. 10 Minuten aufkochen. Durch das Abschrecken wird die schwer verdauliche Stärke weggewaschen. Der Geschmack tritt besser her- vor. Zwiebel schneiden, dann etwas Gemüse nach Wahl fein schneiden und mit der Gerste in einer Pfanne zu einem leckeren Pfannengericht verrühren. GEBACKENES GEMÜSE Sellerie in Scheiben schneiden, Karotten, Rohnen, Zwiebel, Kartoffel etc. in Auflaufform geben, Kräuter drauf, ev. 1 paar Tropfen Olivenöl, evtl. ein paar Spritzer Wasser, Deckel drauf, ca. 1 Std. bei 175 - 200 Grad backen. Durch diese Art bleiben im Gemüse die meisten wichtigen Stoffe enthalten. Das Gemüse schmeckt superlecker. WILDGEMÜSESALAT Man laufe einmal ums Haus oder nehme gut 3 Handvoll Wildgemüse vom Spaziergang mit. Im Winter gehen natürlich auch gekaufte Blattgemüse und co. Für die Sauce: Zwiebel hacken, Zitronensaft drauf, Olivenöl, Salz, ev. 1 Löffel Mandelmus, Kräuter, alles verquirrln. Zitronensaft ist gesünder als Essig. KEIMEN Man braucht 1 Sieb (nicht Aluminium) Die besten Ergebnisse liefern Mungobohnen, aber auch mit Rettich, Senf geht es ziemlich einfach. 1 Nacht die Samen in Wasser einweichen und quellen lassen. Dann ohne Wasser im Sieb stehen lassen, aber 2 - 3 x am Tag waschen. Nach 2 - 3 Tagen hat man wunderbare Sprossen. DIP 2 Topfen, Salz, Curry, Olivenöl, 1 Banane Alles vermischen - schmeckt herrlich zum Dippen für Rohkost. All das sind Rezepte aus dieser Gesundheitslehre, für die man keine besonderen Zutaten braucht. Wer sich weiter einlesen möchte: http://www.mazdaznan.de/ Auch hier gilt für mich. DAs rauspicken, was man selber für richtig hält, aber nicht sklavisch folgen. ----------------------------------------------------------------------- * Unser Essen einige Wahrheiten darüber - Teil II Das Buch Kritikpunkt 5 Verantwortung ohne Verpflichtung Die LEbensmittelindustrie und die Verantwortung für die Welt Kaum eine Industrie hätte es in der Hand verantwortungsvoll zu agieren, die Welt zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren, wie die Lebens- mittelindustrie. Was aber macht sie - "scheinheiligen Aktionismus" Sie drückt sich vor Verantwortung wo es nur geht: Punkt 1: Lebensmittelkennzeichnung Wie der Teufel das Weihwasser fürchten die LEbensmittelpantscher eine transparente LEbensmittelkennzeichnung zB durch eine Ampel wie sie Bode vorschlägt. Das Ergebnis wären ja vergleichbare Kalorienwerte und eine schnelle Erkenntnis des Verbrauchers über den Nährwert des LEbensmittels. Punkt 2: Sie retten die Welt ohne Eigenverantwortung LEgendär ist dabei Krombachers Aktion für den Regenwald. Saufen für den Regenwald, quasi. Natürlich hat die Aktion als PR-Gag ein paar Bäume für die Wiederaufforstung gebracht, aber eine Substantielle Verbesserung kann eine solche Aktion nie und nimmer bringen. Weiters legen sie solche Themen auch schnell wieder "zur SEite, sobald in der Gesellschaft andere THemen an Relevanz gewinnen und sich "Verantwortung" als Hingucker erschöpft hat". Eine nachhaltige Förderung der Umwelt geht aber über Jahrzehnte in konzertierten Aktionen vor sich, nicht in PR-lastigen lustigen Verkaufsaktionen. Was aber noch ungustiöser ist, ist die eigenartige Definition von Verantwor- tung, der man sich hier bedient. Während man kleine Werbeaktionen startet, um zB den REgenwald zu retten, lässt genau dieselbe Industrie Regenwald abholzen, um zu billigem Soja zu kommen. Die LEbensmittelindustrie gehört heute zu den am wenigsten nachhaltigen Wirtschaftszweigen überhaupt. Kritikpunkt 6 - die Biomasche Bio ist in, bio wird gekauft. Dem kann sich die Lebensmittelindustrie nicht verschließen. Das Ergebnis kennen wir bereits. "Denn mit dem eigentlich erfreulichen Bedeutungs- und Umsatzzuwachs des Marktes für Bio- Lebensmittel wächst leider auch die Tendenz, den ursprünglichen Qualitätsanspruch von Bio zu verwässern und zu verraten." Für die Industrie "ist Bio einfach nur Big Business, ein Trend, den es auszuschlachten gilt und der sich dank einer löchrigen EU-Bio-Verordnung auch leicht ausschlachten lässt." So repräsentieren heute viele Biolebensmittel den untersten Standard für Bio (das EU-Bio-Siegel), sehr zum Leidwesen wirklicher Biobetriebe. Viele Biolebensmittel würden die höheren Ansprüche von Demeter oder Bioland einfach nicht schaffen. So müssen zB nur 95 % der Zutaten aus Bioanbau stammen um als biologisch erzeugtes LEbensmittel zu gelten. Weiters sind 50 Zusatzstoffe erlaubt, wie zB die industriell hergestellte Zitronensäure. Auch Aromen, Enzyme etc. dürfen in Biolebensmittel rein, das oft vorgegaukelte goldene Handwerk wird auch hier ausgehöhlt. Auch müssen die Ausgangsstoffe lediglich pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein, aber das sind HOlzabfälle auch, die man dann mithilfe von Bakterien und Hefepilzen zu Apfel oder Vanillearomen umbauen kann. Wer hier von Bio-Etikettenschwindel spricht, hat durchaus eine Berechtigung das zu behaupten. Im letzten Kapitel gibt Herr Bode noch einen Wunschzettel auf, was er denn gerne alles hätte, um die Lebensmittelbranche einigermaßen in die Schranken zu weisen: Ein wichtiges Anliegen ist ihm die ordentliche Kennzeichnung von LEbensmitteln und Inhaltsstoffen: "Es zeugt von einem elitären, geradezu vordemokratischen Verbraucher-Leitbild, das den KUnden in öffentlichen REden zwar gerne als "mündigen Konsumenten" beschreibt, ihm im Alltag aber mit unlesbaren Schriften, unvollständigen und verschleierten Angaben und WErbebotschaften verhöhnt und letztlich außer Stande lässt, mündige Entscheidungen zu treffen." Der KUnde hätte ein RECHT AUF KLARE VERSTÄNDLICHE INFORMATIONEN. Seine bevorzugte Lösung wäre die Ampelkennzeichnung - grün für gesunde Lebens- mittel, rot für zucker- und fettreiche LEbensmittel. Das Bewerben von Kinderlebensmitteln mit hohem Fett- und Zuckeranteil muss ehrlicher werden. Stattdessen verlagt die Industrie zynisch, man müsse "die Kinder in ihrer Werbekompetenz schulen". Zuerst gaukelt man Kindern also Dinge vor, damit sie dann lernen, die Lüge zu erkennen, nach dem Motto: "Wir erklären euch jetzt mal, was wir alles tun, damit wir euch früher oder später doch rumkriegen." Weil WERBUNG WIRKT. Konkret schläge Herr Bode Schutzzonen für Kinder vor, kommerzfreie Räume für ihre Persönlichkeitesentfaltung. Der beste Vorschlag steht aber im Vorwort: Und noch ein einfaches Mittel der Gegenwehr gibt es: Nichtkaufen. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Auf besonderen Wunsch - hier nochmal die Sprossenrezepte: Sprossenkroketten 1 Handvoll Keimlinge, ein paar Rettichsprossen, 1 Schalotte, 1/2 Tasse Sonnenblumenkerne, 1/2 Tasse Cashewkerne, 1 - 2 EL Tamari (oder normale Sojasauce), 1 EL getrockneter Oregano, 1 TL Gemüsebouillonpulver Kerne fein mahlen, dann die fein geschnittene Schalotte, Kräuter, Bouillon- pulver und Sojasauce zugeben. Jetzt die Keimlinge beigeben und nur ein wenig zerkleinern. Die Mischung zu Kroketten oder Kugeln formen, kühl stellen und servieren. Weizenplätzchen 2 Tassen Weizenkeime, 1 Tasse Pilze, 1/2 grüne Paprikaschote, 2 Frühlings- zwiebeln, 2 Tomaten, 1 - 2 EL Joghurt oder franz. Salatsauce, Gemüsebouillon (Paste oder Pulver) Weizenkeime und Pilze stark zerkleinern bis ein Brei entsteht. Das Gemüse fein schneiden und untermengen. Etwas Joghurt beigeben bis die Konsistenz knetbar wird. Mit Gemüsebouillon würzen. Kleine Bällchen formen und zu einem Plätzchen flachdrücken. Knusprige Getreidesprossen 1 Tasse Weizensprossen, 1 EL Sojasauce, 1 TL Gemüsebouillonpulver, 2 - 3 EL frische Kräuter, Sesam und Mohn zum Garnieren Die Sprossen mit Sojasauce, Bouillon und Kräutern in der Küchenmaschine mahlen. Den Teig zu einer Platte ausrollen und mit den Samen bestreuen. In diagonale Streifen scheniden, sodass Karos entstehen. An einem warmen Platz 2 Stunden trocknen lassen, wenden und nocheinmal trocknen lassen bis sie knusprig sind. Dazu ein Dip. Kleiner geschnitten werden es Croutons. Leberwurst Roggen, Buchweizen, Sonnenblumenkerne 2 Tage ankeimen, alles mischen und pürieren, Kräutersalz und Hefeflocken und Oregano drüber und abschmecken. Eine Wurst formen. ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe Knauserer 11/2011 Von Kerstin ein Leserbrief als Antwort auf den Artikel "Unser Essen - einige Wahrheiten darüber". Eine ganz schöne Zusammenfassung einer Mutter, wie man im täglichen Leben sich langsam mehr Lebensqualität erkämpfen kann!!! Die Industrien profitieren von zwei großen Punkten: 1) wir wollen schlank und gesund sein, ohne großen Aufwand, was wäre da leichter als, satt Bewegung, wirklich gesunder Ernährung, einfach zu Produkten zu greifen, die bereits voller (zugesetzter) Vitamine oder anderer Inhalte stecken, die angeblich gesund sind. Ich persönlich bin z.B. davon überzeugt, dass es für einen gesunden Darm viel hilfreicher ist, wenn man gezielt ausprobiert, was einem gut tut und was nicht. Selbstbeobachtung. Da wird man schnell merken, dass z.B. vielen ein Müsli am Morgen gar nicht so gut tut, egal ob Körnermüsli oder irgendwelche Zuckerflocken, weil man Milch nicht gut verträgt und dann hilft da auch kein Zauberjoghurt dagegen. Ggf. sollte man dann eher mal Sojaprodukte und andere Eiweißquellen austesten und natürlich laktosefreie Milch usw. Ich persönlich vertrage leider z.B. keine Kohlrabi, auch nicht, wenn sie total verkocht sind. Roh schon gar nicht. Meine Kinder schreddern die in Massen als Rohkost. Hört man auf seinen Körper findet man aus der enormen Auswahl wenig behandelter oder gar nicht behandelter Lebensmittel genug, um sich ausgewogen ernähren zu können und das mag der Darm sicherlich lieber. :) Einen wichtigen Schritt, den man gegen das Saatgutmonopol selbst machen kann ist das ziehen von Gemüse, Obst usw. im eigenen Garten, auf dem Balkon und/oder das kaufen in kleinen Hofläden / Obst- und Gemüsehöfen. Hat man das in der Stadt nicht, lohnt sich statt der Fahrt zur großen Shoppingmall am Wochenende ggf. ein Ausflug aufs Land bei dem ein Einkauf in solchen Geschäften gleich mit eingeplant ist. In unserem Obsthof im Ort kommen die Leute z.B. 10-15km weit angefahren, nur um dort vor allem Äpfel, aber auch Gemüse, hausgemachte Wurst und Käse etc. zu kaufen, nicht alles in von dem Hof, die kaufen von anderen Höfen aus dem Umkreis mit ein. Leider ist vieles nicht bio, sondern nur regional und überwiegend saisonal. Von Bertolli hatte ich auch gelesen. Schon eine freche Nummer. Aber warum nicht gleich einfach selbst kochen die leckere Nudelsoße und wenn es zu aufwändig ist, dann einfach einen XXL Topf und portionsweise einkochen, nichts anderes macht die Industrie doch auch... . Mein ... verbraucht fast täglich ein Glas Oliven, aktuell lasse ich mir noch Gläser aufheben, weil ich nächstes Jahr noch mehr Kirschen einmachen werde. Aber bald habe ich denke ich genug gesammelt. Ich werde mir das dann mit den Soßen auch mal ausprobieren, aktuell koche ich jedes Mal frisch, aber es wäre natürlich schon praktisch, wenn es mal schnell gehen muss, ein paar selbstgekochte Soßen auf Vorrat zu haben und ich bin kein großer Gefrierschrankfan was sowas angeht. Wir finden im Supermarkt ja nicht nur bei Lebensmitteln so eine Scheinvielfalt, klar, es wird z.B. schon schwierig, wenn man die Zutaten für ein dunkles Brot dort finden will, zum Selbstbacken, ohne Backmischung und bitte in bio-Qualität noch dazu, fast schon utopisch. Auch bei Putzmitteln gibt es Gänge voll Zeugs in allen knallbunten Farben, jeweils locker 1/2 Dutzend Produkte pro Thema, da gibt es etliche Vollwaschmittel, diverse Spezialwaschmittel, ganze Regale voll nur mit Waschmittel, Fleckentferner, Weichspüler usw. aber Waschsoda, Zitronensäure, einfache Pflanzenseife, was man braucht, um selbst Waschmittel anzurühren, da muss man richtig suchen. Und es gibt diese Produkte genau 1x im Regal, von einer Firma. Bzw. Pflanzenseife habe ich gar keine gefunden, weder in der Drogerie, noch im Supermarkt, da muss ich mich also noch im Netz schlaulesen, wo ich sowas bekomme. Sehr hilfreich sind übrigens Veganerforen. Ich bin gar keine Veganerin, nicht mal Vegetarierin, aber viele veganer haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch, alles soll nicht tierischen Ursprungs sein, möglichst bio usw. da bekommt man manch guten Tipp. Ich habe jetzt alle Waschmittelvorräte verbraucht und werde mich ab dieser Woche an selbstgemachtes heranwagen. Habe schon einiges darüber gelesen, es gibt viele Rezepte im Netz. :) Kinderlebensmittel stecken voller Zucker, aber auch voller Aromen, z.B. Vanillearoma, das steckt häufig drin, die Kids sind geradezu süchtig nach Zucker und Aroma. Ich bin froh, dass meine Kinder häufig nach Äpfeln, Karotten und anderen rohen Sachen fragen, aber zumindest meine Vierjährige fragt täglich mehrmals nach Süßigkeiten. Schon deshalb habe ich einen kleinen Garten, weil ich es als Kind faszinierend fand bei meinen Großeltern im Garten, da wuchsen Erdbeeren, die waren 1000x leckerer als alle gekauften und zwar Kulturerdbeeren und viele kleine Walderdbeeren unter den Sträuchern, da gab es eine riesige Brombeerhecke, Himbeeren, Johannisbeeren usw. verschiedene Apfel- bäume, alle möglichen Gemüsearten. Noch heute kommen mir die Tränen in die Augen, wenn ich die ersten Karotten im Jahr esse, egal ob aus meinem Garten oder dem meiner Mutter, die schmecken so anders als die Karotten im Supermarkt, selbst als die Biokarotten. Das schöne ist, auch Kinder schmecken das. Meine Vierjährige fragte schon im März täglich, wann endlich die Erbsen reif sind. :) Auch wenn gerade Beerenobst z.T. recht teuer ist oder Erbsen in den Schoten, ein paarmal kaufen pro Jahr und den Kindern zeigen wie unser Obst und Gemüse wächst, mal ein richtiges Brot backen, das hilft den Kindern glaube ich schon, natürlich neben richtig gekochtem Essen und selbst gebackener Pizza statt Fertigpizza usw. sich an normales Essen zu gewöhnen und zu lernen, dass man gutes Essen, gesund und gut schmeckend, zubereitet und nicht nur aus der Packung nimmt. Wir, damit meine ich jetzt nicht die Gesellschaft, sondern wir als Familie und damit ich als Leittier (lach) haben da noch einen weiten Weg vor uns. Aber Schritt für Schritt geht es in eine andere Richtung. Alte Konservierungsmethoden wieder erlernen, noch mehr saisonal, regional, biologisch kaufen, Pflegeprodukte, Putzmittel, Waschmittel, selbst anrühren usw. und nach und nach von diesem ganzen Massen von Plastikmüll - produzierenden - Fertigsachen wegkommen. ----------------------------------------------------------------------- * Aktuelles für Tiroler Tauschringtreffen Tirol alle Termine übersichtlich hier: http://www.talentenetztirol.net/ Urkorn Tirol: Montag 5.12. um 19:00 Uhr Dorfwirt in Wiesing. Treffen jeden 1. Montag im Monat. http://kostnixibk.blogsport.de/ In Innsbruck hat der Umsonstladen regelmäßig geöffnet. ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 01/2012 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * NOCH OFFEN * Heizkostenshrinking - von Susanne * 2012 - heuer wird selbst gemacht ... oder andere Alternativen zum Kauf gesucht * Nahrung für Körper, Geist und Seele - Heidis Blog * Rocket Stoves, Maroniöfen und andere - Heizen und Kochen offline * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at