============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 09/2022 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2009_2022.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Meine Gedanken zur Armut * Was bringt der Herbst/Winter? Eine Runde Orakel gefällt? * Meine liebsten Knausererbücher * Körperpflege: Christels Welt * Unsere neueste Idee: das Fast-Food-Eck * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- * Meine Gedanken zur Armut Die Zeiten sind schon komisch und man merkt den Leuten schon an, dass sie nicht ganz wissen was kommt. Ich möchte heute mal zu einem "heißen" Eisen ein paar Gedanken loswerden. In den sozialen Medien ist es schwer diskutieren, Facebook und co. sind ja der Sündenpfuhl der Empathielosigkeit. Da kannst dir sicher sein, dass irgendjemand einen Kommentar loslässt, der extrem verletzend ist. Und zwar möchte ich mal meine Gedanken zu dem Thema "Was ist Armut?" loswerden. Manchmal kommt mir vor, dass meine Umwelt ein etwas unreflektiertes Verhältnis zum Thema hat. Neulich hat mal wieder jemand gemeint, dass es bei Familie X ja nicht so weit her sein könnte mit der Armut, die hätten ja einen Flachbildfernseher. Wenn ich "in the mood" bin, dann stelle ich mich der Diskussion die dann folgt, aber meistens mag ich eh schon nimmer. Offenbar wird in vielen Köpfen, vor allem in jenen, die es bei weitem nicht betrifft, Armut mit absoluter Armut verwechselt - also all jene Menschen, die keine 1,90 Dollar pro Tag zum Leben haben. Als ob Armut nur dann gelte, wenn man von Hunger, Wohnungslosigkeit und co. gebeutelt wird. Wenn Leute wieder vom Stapel lassen, dass es bei uns "eh keine Armen gäbe", dann meinen sie genau das. Zerlumpte, schwer unterernährte Menschen, die in Wellblechhütten hausen. Wenn ich mir die Mühe einer Diskussion mache, dann beschreibe ich den Zustand dann nicht mit absoluter Armut, wie das die UN macht, sondern mit Elend. Leute, die sich nicht mal das Notwendigste leisten können, leben doch nicht in Armut sondern in Elend. Und dieses Elend haben wir bei uns tatsächlich nur in Spurenelementen. Dann ist ja alles gut ... oder auch nicht ... und wer einmal in Genuss der "relativen" Armut gekommen ist - wie viele Alleinerzieher:innen, Mindestpensionist:innen, Menschen mit Krankheiten oder anderen Unwegbarkeiten, die das Leben den weniger Glücklichen bereit hält, der weiß, dass es Armut sehr wohl gibt. Sie kommt nicht in Lumpen daher. Ganz im Gegenteil bemühen sich viele Arme noch einen schönen Schein zu wahren. Sie kommt nicht mit Unterernährung daher, eher im Gegenteil ernähren sich viele Arme zu billig und damit zu fett und zu zuckrig. Sie ist ziemlich unsichtbar auf den ersten Blick - die Armut. Aber wer sie kennt der weiß um das Problem der gesellschaftlichen Teilhabe. Wir sind eine Konsumgesellschaft. Und knallhart und verkürzt gesagt: wer nicht konsumiert, gehört nicht dazu. Bei Gebrauchsgütern kann man herrlich mogeln und kreativ sein. Ware aus dem Second-Hand laden, kann gut und billig sein, vielleicht ein Hauch Vintage und schon merkt es keiner, dass die Hose 5 EUR und nicht ein Vielfaches gekostet hat. Und eigentlich ist es sogar ein richtig cooles Gefühl so ein individuelle Teil zu tragen und das zum Schnäppchenpreis. Das gleiche gilt für Möbel und alle anderen Sachen, die man kreativ tauschen, billig auf Flohmärkten und im Secondhand-Handel ermarkteln, vielleicht sogar leihen oder selbermachen kann. Dann noch ein gutes Netzwerk mit Handwerkern und man mogelt sich schon günstig und auch mit Spaß durch das Leben. Bei Verbrauchsgütern wird es schon schwieriger. Bei Lebensmitteln kann man sich auch noch mit garteln, billigen Ecken und Foodcoops, Foodsharing oder dumpstern einigermaßen kreativ und auch lustvoll durch Einkaufswelt sparen. Putzmittel und Kosmetika kann man selbermachen, verdünnen usw. auch da geht es kreativ und anregend zu. Da bin ich als Knauserer immer sehr kreativ gewesen und habe meinen Geldmangel nie gespürt - auch nicht als es mir schlecht ging. Das hab ich in Fleisch und Blut und da stehe ich voll dahinter und darüber. Wo es mich allerdings während meiner Krankheit dann doch an meine Grenzen gebracht hat und mir die mangelnde Teilhabe ganz bewusst wurde, war das Thema Freizeit. Das mit den Sportvereinen hatte ich im Griff (für den einen wurde die Buchhaltung, für den anderen was anderes gemacht) und auch die Wochenend- gestaltung ist kein Beinbruch, wenn man Wandern geht anstatt ein teures E-Bike den Berg raufzuquälen (ich hätte schon arg gerne eines, muss ich zugeben - mit dem Zufußgehen geht schon arg viel Zeit drauf). Aber was macht man mit Kursen, mit Kaffees in Cafés, Restaurantbesuchen, Kino und Theater? Manchmal bin ich mir vorgekommen, wie eine geschlagene Ehefrau, die immer Ausreden für blaue Augen sucht. Die Ausreden, warum man heute nicht mitgehen kann, waren dann schon abenteuerlich. Und schmerzhaft. Aber was tun, wenn das Kaffeebudget für die Woche bei 5 EUR liegt? Das von n ächster Woche angreifen oder doch verzichten. Ehrlich gesagt, fand ich die Lockdownzeit gar nicht so schlecht ... keiner konnte wohin, so wie ich ... irgendwo halblegal eine Kaffeemaschine aufgestellt und schon war man mittendrin statt außen vor. Und kaum gingen die Lockdowns auf, ... "Mittagessen, mei schade, ich habe gestern schon vorgekocht" "Abendessen, mei schade, da habe ich Kurs (frag bitte nicht welchen)", "Theater, mei schade, ich mach grad eine Darmkur". Ich habe mir immer beholfen, in dem dass ich selber Kurse gegeben habe - ist auch Fortbildung, wenn man sein Wissen rekapituliert. Es wirft nur nie Zeugnisse ab, dann schaut halt wieder mal ein Personaler mit einem herablassenden Blick auf die faule Bewerberin ohne Fortbildung herunter. Meistens gelingt es mir gut, auch in der Ecke mich durchzumogeln und zwar mit einem Lächeln und mit Selbstbewusstsein. Mein Bad in der Menge der Foodcoop zu nehmen, Kurse zu geben, jede Einladung nach Hause zu genießen ... aber als ich schwer krank war, da hab ich es sehr bemerkt, wie abgehängt man ist. Wie schwierig die Teilhabe an der Gesellschaft mit kleinem Budget ist, wenn man eigentlich keine Kraft mehr hat. Man muss natürlich nicht ins Theater, um zu überleben, aber wenn man es sich schwer leisten kann, dann macht es etwas mit dir. Und natürlich würde man sich bei einer Krankheit eine Therapie leisten (ich hatte Glück, es gab ein Gratisangebot). Teilhabe an einer Konsumgesellschaft ohne großes Einkommen bedeutet, dass man vorausschauend handeln muss, Dinge vorausahnen und vorzusorgen, sodass Überraschungen eher nicht eintreten (sie tun es so und so, aber vielleicht nicht gar jede). Es heißt gezielt seine Bedürfnisse zu definieren und kreativ auf deren Erfüllung hinzuarbeiten. Es ist zeitaufwändig aber machbar. Vielleicht wirkt man auf jene, die sich einfach schnell mal das Problem mit Geld abhandeln, etwas unflexibel, man man einfach länger braucht. Aber es macht was mit einem ... Was es mit mir macht? Ich nehme mich außerhalb der Gesellschaft war. So wie ich oben in unserer Bergidylle wohne und zum Arbeiten hinunter in Tal gehe, so komme ich mir auch mit der Gesellschaft vor. Ich nehme da nicht teil, ich gehe da hin, mach was und gehe wieder heim. Es ist ein bissl ein Parallel- universum. Durch Corona sind jetzt einige ins Paralleluniversum übersiedelt, sie waren mir sehr willkommen. Im großen und ganzen stört es mich nicht. Ich habe keine Konsumzwänge, ich mag meine Freiheiten. Aber es darf sich halt auch keiner dran stören, wenn man auch dann nicht mitmacht, wenn es sich "gehört". Es ist ja die Gesellschaft der anderen, die Heimat der anderen, das Leben derer mit Geld. Betrifft mich ja nicht. Vielleicht denkt ihr bei Aktionen wie Kaffee sospeso mal dran, dass es vielleicht Leute gibt, die nicht einfach so ins Cafe spazieren können. Oder ladet mal einen Freund oder eine Freundin zu einem Vortrag ein, den es nicht grad für lau gibt. Und überlasst das Feld nicht nur dem Staat. Der ist wie Justizia auf einem Auge blind ... und manchmal auf beiden. Ich hoffe, dass ich mich verständlich machen konnte, man rührt aber auch tief in der Emotionssuppe. -------------------------------------------------------------------- * Was bringt der Herbst/Winter? Eine Runde Orakel gefällt? Ich fühle mich wie zwischen zwei Stühlen und zwar auf die Frage, was bringen Herbst und Winter? Während die einen schon jede kleinste Anstrengung zur Vorratshaltung verlachen, bereiten sich die anderen überernsthaft auf die Apokalypse vor. Mein Gefühl sagt mir, dass beide falsch liegen. Keine Vorratshaltung ist fahrlässig. Jede Zivilschutzbehörde gibt Tipps für eine Notfallbevorratung heraus. Und Notfall heißt noch lang nicht Weltuntergang. Für mich ist eine heimische Vorratshaltung ganz selbst- verständlich und so war ich im Winter 2021/2022 recht froh, als ich bei meinen 14 Tagen Quarantäne nur ein Kastl aufzutun hatte und nicht irgendjemanden um Versorgung bitten musste. Nach den 14 Tagen bin ich dann ins Land gefahren (es war 3 Tage vor Weihnachten) und habe meine Vorräte wieder aufgefüllt. Ganz locker. Oder damals vor ein paar Jahren, als so viel Schnee lag. Und dann auch noch Stromausfälle dazukamen. Egal - alles daheim. Diese Notfälle gibt es, das sind keine Verschwörungstheorien. Nur mal ganz kurz nachdenken. Wer da dann nicht auf ein Mindestmaß an Vorratshaltung kommt, der zeigt eine unverantwortliche Versorgungsmentalität. Irgendwer wird sich schon um mich kümmern, denn ich kümmere mich um gar nix. Auf der anderen Seite wird bevorratet was das Zeug hält. Mein Spitzenreiter bereitet sich auf 1,5 Jahre vor. Auf 3-5 Monate komme ich auch auch. Größere Läger stellen auch einen immensen Geldwert dar und auch ein Risiko. Was ist wenn nichts kommt? Auch eine schwierige Diskussion mit Leuten, die sich nach der nahenden Apokalypse sehnen. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen. Nudeln, Reis, Kartoffeln hab ich immer in schönen Mengen daheim. Jetzt ist es wieder an der Zeit, die Kartoffeln aufzustocken. Und mich hat heuer das Einkochvirus völlig erwischt. Angefangen hat es mit einem Fermentieranfall, das Dörrfieber ist latent und dann je nach Verarbeitungs- gut kommt einwecken, Marmelade machen, Kompott machen, Sirup machen dazu. Teilweise mit wilden Experimenten. Und das ist meine Antwort auf Herbst und Winter. Ich habe meine Vorratshaltung abgeschlossen und vor allem habe ich in Punkto Haltbarmachen noch einmal viel dazugelernt. Das macht nicht nur einen großen Vorratsschrank sondern auch das gute Gefühl etwas zu können. Ein Meilenstein heuer war das Fermentieren von Wildpflanzen. Wir wohnen in einer Umgebung, die nahezu gänzlich essbar ist. Man muss es sich nur aufbereiten. Alle, die noch keine Vorratshaltung haben. Schaut, dass ihr wenigstens soviel Essen im Haus habt, dass ihr 2 Wochen durchhaltet. Das ist ein kleines Kastl voller Nudeln, Reis und Dosengemüse. Wer trotzdem Gutes essen will, dem rate ich zum Trocknen von Lebensmitteln, denn die nehmen zudem noch sehr wenig Platz ein und wenn man sie schonend dörrt, verbleiben viele Vitamine im Trockengut. Und wenn es nur ein paar gedörrte Küchenkräuter sind, die das Industrieessen aufpeppen. Alle, die meinen die Welt geht unter. Angekündigte Katastrophen finden selten statt. Vorratshaltung ist gut, ein Hineinsteigern ist aber schlecht. Vertraut doch auf euch und euer Können. Wichtiger als Riesenvorratsberge ist euer Können und Wissen. Kochen können, Einkochen können, Wissen wie man was verarbeitet. Wissen was man wo ernten kann. Das ist viel wichtiger. Und das hat so einen Selbstbewusstseinskick aber auch einen sozialen Touch, das tut richtig gut, wenn man das etwas anders auslebt. Und tut euch gute Literatur nach Hause, damit ihr im Falle aller Fälle Ratgeber zu Hause habt. Meine Lieblingsbücher, die ich wirklich oft verwende findet ihr im nächsten Artikel. Und jetzt bleibt mir nur noch, euch meine "Verarbeitungsfortschritte" des Wochenendes aufzuschreiben: WEINTRAUBEN Ihr rechnet sicher mit Weintraubenmarmelade oder sowas - nein bei mir gab es aus den letzten Trauben noch eine Gesichtspflege: Aus Altbewährtes neu entdeckt: "All diese Frucht- und Gemüsearten können direkt aufgetragen werden: Tomaten- und Gurkenscheiben dienen zB als einfache Reinigungsmittel. Außerdem kann man sie mit ein oder mehreren Bindemitteln vermengen, um natürliche Gesichtsmasken herzustellen, die die Haut nähren und beleben. Bei trockener Haut verwendet man Lanolin, Sauerrahm, Honig oder Eigelb als Bindemittel und setzt als Feuchtigkeits- spender möglichst einige Tropfen flüssiges Lezithin zu. Bei fettiger Haut nimmt man Joghurt und Eiweis als Bindemittel. Bei normaler Haut können beide Gruppen von Bindemitteln sowie ganze Eier und Vollmilch verwendet werden. Zunächst wird das Gesicht gründlich gereinigt und die Maske sanft aufgetragen: dabei die Augenpartie aussparen. Nach 30 Minuten brzl. nach dem Antrocknen abwaschen. Zuerst warmes Wasser und einen sauberen Waschlappen verwenden, dann mit kaltem Wasser nachspülen, um die Poren zu schließen. Bei empfindlicher Hautreaktion die Maske sofort abwaschen." Als mögliche Früchte nennt Altbewährtes Grapefruit, Apfel, Zitrone, Erdbeeren, Pfirsich, Tomaten, Weintrauben, Aprikosen, Gurken, Paprika, Wassermelone, Honigmelone, Avocado, Banane, Karotten, Eisbergsalat. VOGELBEEREN Ich erweitere heuer meinen Früchtekorb und habe mich an FINNISCHE ZUCCHINI-VOGELBEEREN-KONFITÜRE gewagt. 500 g Vogelbeeren 100 ml Wasser 1kg Zucchini fein geraspelt 700 g Vollrohrzucker 1 1/2 Päckchen Konfigel (ich habe den 1:1 Zucker genommen). Wie eine normale Marmelade herstellen. Das Ergebnis ist süß und herb im Abgang. Da für mich Vogelbeeren einfacher zu ernten sind als Granten, durchaus ein Konkurrenz zur unverzichtbaren Granten- Marmelade, die ein richtiges Wiener Schnitzel begleitet. HOLUNDERBEEREN Aus Holunderbeeren habe ich bislang Wein gemacht, aber das war wenig praxistauglich. Meist hat man an einem Nachmittag ein bissl Wein getrunken - ihn als köstlich gepriesen und dann reifte er jedes Jahr ungetrunken zu ungenießbarem Essig. Heuer hab ich sie verkocht und das Ergebnis ist superlecker: 300 g Holunderbeeren 1 Vanilleschote 500 g Topfen 80 g Mehl 1 Biozitrone (ich habe eine ganz saure Zitronenmarmelade, die ich ganzjährig für solche Zwecke verwende) 2 Eier 250 g Zucker Holunderbeeren waschen und Stiele entfernen. Eier trennen und Eischnee schlagen. Backofen auf 180 Grad vorheizen und eine Form vorbereiten. Topfen mit Eigelb, Vanille, Zitronensaft und -schale und Zucker gründlich vermischen. Mehl sorgfältig unterheben und zum Schluss den Eischnee und die Beeren unterheben. In die Form füllen und ca. 25 - 30 Minuten backe. Das ist soooo lecker. Die Holunderbeeren geben dem süßen Auflauf eine herrlich saure Note. --------------------------------------------------------------------- * Meine liebsten Knausererbücher Altbewährtes Neu entdeckt, das Beste, 1983 ISBN 3870701935 Wenn ihr eines seht, kauft es. Es ist jeden Euro wert. Es gibt kein Thema, das dieses Buch nicht ausspart und es ist 10x besser als der ohnehin schon total inspirierende John Seymour Ich habe das Buch sicher schon etliche Male empfohlen und werde es noch etliche Male empfehlen. Vom Hausbau über Tierhaltung, Garten und Ernte- verarbeitung, Naturkosmetik, Putzmittel, Basteln und Handarbeiten - es werden so viele Themen abgearbeitet und noch dazu mit anschaulichen Bildern, dass man es leicht nachmachen kann. Das Buch ist ein Geniestreich - ein Hausschatz des späten 20 Jahrhunderts. Leider wird es nicht mehr aufgelegt und ist nur noch auf Flohmärkten und bei Archivaren zu haben. Hausgemacht, Casparek-Türkkan, Ludwig Verlagf Ihr habt irgendeine Frage zum Haltbarmachen von welchem Lebensmittel auch immer, dann ist das euer Buch. Normalerweise handeln Bücher einzelne Themen wie Früchte ab, in dem Buch werden alle Haltbarmachmethoden für Früchte, Gemüse, Senferzeugung, Frucht- weinerzeugung, Bierherstellung, Essig ansetzen, Öle aromatisieren, Brot backen, Nudeln machen, Wursten, Pökeln, Räuchern, Fische haltbarmachen, Milch- verarbeitung, Käseerzeugung, Müslis, Bonbons Das war bei vielen Themen bei mir der Start. AHHH das gibt es auch noch. Wer sich dann in einem Thema vertiefen will, braucht wahrscheinlich Zusatz- literatur, aber als Einstiegsdroge ein absolut geniales Buch. Auf meine beiden Liebslingsbücher 2022 "Regrow your Veggies" und "Fermentieren von Wildpflanzen" habe ich euch schon im Knauserer ??? aufmerksam gemacht. Auch meine Dörrbibel Einfach Dörren und Trocknen von Michelle Keogh möchte ich nochmal erwähnen. Drei Bücher, die mich das ganze Jahr auf Trag gehalten haben und mir nach 20 Jahren Knauserer auch noch AHA-Momente bescherten. Und ein Buch, das auch noch nicht übertroffen wurde für mich: Eßbare Wildpflanzen , Bei der Natur zu Gast - Richard Mabey, Deutscher Bücherbund 1972 Bei Wildpflanzen bin ich schmerzbefreit und der HErr Mabey ist schuld daran. Was man nicht alles essen kann. Faszinierend in seiner Bandbreite von Muscheln über Algen, bis Flechten, Pilzen, Nüssen, Wurzeln, Gemüsepflanzen, Kräutern, Blüten, Gewürzen und Früchten ... der Tisch da draußen ist immer gedeckt. --------------------------------------------------------------------- * Körperpflege Christels Welt Wassersparend, gesund und wonnig Schon seit Jahren habe ich stetig Wasser etwas reduziert und bin nun an einem mir perfekten Körperpflegesystem angekommen. Alles mache ich über fünf Jahre, bis auf die Badewanne , siehe weiter unten Das  Ganze funktioniert bestens und ist ein Rundum Genuss  Und geht wie folgt: Wassersparend Morgens halte ich mein Gesicht übers Waschbecken und kippe 2 bis 3 Hände kaltes Wasser ins Gesicht und mit dem Wasser an den Händen gehe ich danach gleich unter die Achseln.Und rubble alles trocken, gleichzeitig den Busen mit dem Handtuch massieren. Gesund Der gesunde Teil ist eine Ganzkörperwaschung nach Doktor Kneipp Man nimmt ein Leinenküchenhandtuch (kein Frottee)  und macht es mit kaltem Wasser nass. Nun wichtig. Das Tuch fest auswinden, dass nichts tropft und ev noch die Hände abtrocknen. Dann formt man das Tuch zu eine dicken Wurst oder Bollen und dann beginnt die Waschung. Man fängt beim kleinen Finger der linken Hand  (Herznähe) an und fährt mit dem Tuch an der linken Aussenseite des Arms nach oben bis zur Schulter, geht dann an der Oberseite zum Mittelfinger und an der Arminnenseite zurück bis unter die Achsel. Auf die gleiche Weise kommt der rechte Arm dran und fängt am kleinen Finger an. Dann am Brustkorb mit rechts und links unischräg wischen. Inzwischen sind die Arme bereits trocken. Jetzt das Handtuch auffalten und dann den diagonalen Spitzen anfassen und vor sich her in der Luft drehen, so dass eine längliche Wurst entsteht. Mit dieser nun den Rücken diagonal abwaschen. Nun sind die Beine dran, ähnlich wie die Arme Man fängt am kleinen Zeh an und wischt rauf bis zum Po, geht vorne übers Knie zu den Zehen und geht zurück bis zum Beinansatz. Noch kurz über die Fusssohlen.Nun ist man herrlich gesund erfrischt, trocken und kann sich gleich anziehen Man braucht praktisch kein Wasser und da alles ohne Seife und Kosmetik geht, ist das Abwasser fast nicht verschmutzt. Wonniges Bad Im Winter mit Kerzenlicht, d.h. Haushaltskerzen , keine Teelichter, die saufen zu leicht ab. Für mich ist der Donnerstag der Tag aller Tage Zuerst wird der Körper durchgebürstet Ich habe auf ein Bad in der Woche umgestellt ohne chemische Zusätze ausser drei Tropfen Eukalyptusöl Und jetzt die Wassersparmethode: ich liege nicht im Wasser, sondern auf dem Wasser Das heißt, wenn ich aufstehe geht mir das Wasser nur bis zum halben Knöchel Während ich also drauf liege, schaufel ich mit den Händen das Wasser von der Seite nach oben. Da man so wenig Wasser braucht, sollte es so heiss wie möglich sein und dann ein paar mal nach laufen lassen. An dem Tag ist auch bei Bedarf Finger und Fussnägel und Haarschneiden fällig Herrlich wonnig Nun noch die tägliche Intimpflege Ausser Badewanne nehm ich nur kaltes Wasser, man gewöhnt sich schnell dran Alles ohne Klopapier Kleines Geschäft Wenn man fertig ist, kippt man einen Zahnputzbecher voll Wasser mit Schmackes vorne zwischen die Beine. Wenn man zu lasch kippt, trifft man nichtt und ldas Wasser äuft vorne vorbei. Lernt man schnell. Kein Klopapier: in den hinteren Schränken hab ich noch Waschlappen gefunden, die nun vom Waschlappen fröhlich zum Minihandtuch mutiert sind. Im Gegensatz zum Klopapier, mit dem man putzt oder rumschmiert, wird bei meiner Methode , wo ja alles sauber ist nur abgetrocknet. Ich habs anfänglich mehrfach ausprobiert, man könnte den Lappen etwa 5 Tage nehmen und riecht nichts Ich nehme aber 3 bis 4 Lappen die Woche. Grosses Geschäft Da hab ich eine Podusche, schaut im Internet Die schaut aus wie ein Babyfläschchen und hat statt Sauger ein Rohr mit am Ende einer Dusche. Probiert das Biest über dem Waschbecken aus und seht, was da für Wasser rauskommt. Und nach getanem Geschäft von vorne auf dem Thron sitzend zwischen die Beine nach hinten halten und sauberspritzen. Anleitung gibts auch im Netz auf YouTube Alles praktiziere ich schon seit über fünf Jahren bis auf das eine Bad pro Woche und liebe es sehr Haare wasch ich auch ohne Shampoo Dadurch verschmutze ich auch das Wasser wenigstmöglich. Gibts Gurke, werden werden die Schalen fürs Gesicht verwendet, herrlich. Auch Zitrone geht, da muss man nur aufpassen, dass nicht Kleinsteilchen hängenbleiben, sieht nicht so prickelnd aus Zu Fusspflege benutze ich gelegentlich die Schrundensalbe von Gehwohl aus der Apotheke Als Deo benutze ich sehr selten Aura Soma Quintessenz Serapis Bey , das ist etwas teuer, aber ewig haltbar und gehört eigentlich zu meiner kleinen Hausapotheke. Man kann es auf kleine Wunden geben, Insektenstiche und auf kleine blutende Wunden. Und wenn einem blümerant ist, gibts das Wort überhaupt noch? Also wenn einem übel und schwächlich ist, reib ich den Nacken und die Schläfen ein und fächle den Rest in die Aura über dem Kopf. Tut sehr gut So das wars, ich wünsche euch viel Freude beim Umsetzen , so soll es in erster Linie so sein. --------------------------------------------------------------------- * Unsere neueste Idee: das Fast-Food-Eck Alle, die schon lange beim Knauserer dabei sind, wissen, dass der Knauserer und die Ideen mit meinen Kindern wächst. Wer Babytipps sucht muss sich in das Jahr 2003/2005 zurückbewegen. Jetzt sind die beiden recht eigenständig und alle miteinander haben wir unterschiedliche Tagesabläufe. Zusammensitzen und essen gelingt zumeist nur noch am Wochenende. Es kann auch vorkommen, dass ich nicht daheim bin oder dass mir mal was dazwischenkommt. Da ist es dann vorgekommen, dass auf Fast Food in den üblichen Fresstempeln oder etwaigen Würstl- und Dönerbuden zurückgegriffen wurde. Natürlich essenstechnisch ganz eine unselige Sache. Jetzt ist wieder sparen angesagt und auch bei diesen Essensschnell- schüssen musste eine Lösung her. Erschwernis: die Kinder können zwar ein bissl was in der Küche aber nach 8 h Arbeit oder Schule mag man sich in der Küche nichts richten. Ich möchte aber, dass sie sich mit den guten Lebensmitteln daheim versorgen und nicht auf das fettige, süße Zeug aus McD und co. zurückgreifen. Die Kinder stimmen da vollinhaltlich zu. Wir sind die Sache jetzt auf 2 Ebenen angegangen: Ebene 1 ist ein Reiskocher mit Dampfgareinheit. Wenn ich weiß, dass es abends mit kochen nichts wird, dann befüllen die Kindern den Reiskocher eigenständig. Ebene 2 - und das ist die eigentliche Innovation - neben dem Reiskocher steht ein Fast-Food-Eck. Das haben wir so getauft. Es handelt sich dabei um eingeweckte Speisen, die man nur öffnen muss und sich wärmen. Momentan stehen im Fast-Food-Eck - Letscho - Borsch - Marmorkuchen Letscho und co. werden vorgekocht. Im abgekühlten Zustand in ein Weckglas gefüllt, geschlossen und dann sterilisiert. Das hält sich mehrere Monate. Man muss dann nur das Weckglas öffnen und die Speisen wärmen. Den Kuchen habe ich diesmal im Glas gebacken und dann erst sterilisiert. Was auch funktioniert. Den Borsch habe ich aus Rest einer Grillfeier zusammengeschustert, der hat mich nicht viel gekostet. Im Letscho stecken eigene Paprika und geschenkte Tomaten. Beides schmeckt wunderbar. In Kombi mit dem Reis ist es ein vollwertiges Essen, das schnell bereitet ist. Ich kann größere Mengen an Produkten verarbeiten und zwar günstig und das Thema Fast-Food ist eigentlich vom Tisch. Das hab ich jetzt schon schnell gemerkt, weil das im Börserl was ausmacht. Und es macht Spaß, Restln zu verwerten. also winwin ---------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen WILDER WEIN Könnt ihr euch noch erinnern, dass ich letztes Jahr mal die Runde fragte, was ich mit dem wilden Wein denn machen könnte. Es kamen einige Anregungen. In der Gesundheit gibt es Anwendungen: Zusammen mit Rosskastanie kommt der Wilde Wein in einem alkoholischen Pflanzenauszug bei Venenbeschwerden zum Einsatz. Homöopathisch wird der Wilde Wein gegen Gallenbeschwerden genutzt. Aber der goldene Tipps für die Verwendung der Zierpflanze - und bitte um Verzeihung, dass ich vergessen habe, wer es war, der den schönen Tipp geschickt hat - war die Triebe zum Kranzflechten zu verwenden. Das funktioniert super!!! Bei Google Kränze aus Weinreben eingeben - lasst euch inspirieren. Wir hatten dann soviele Reben, dass sich sogar ein Adventkranz ausgegangen ist. Türkranz hängt grand draußen. Kränze brauche ich nie mehr wieder mit meinem Wilden Wein. Nebenbei schattet er mir im Sommer genial ab. ---------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 12/2022 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Quo vadis? - ein Schritt zurück * Weihnachtliche Spartipps - bitte einsenden * Heizen für Knauserer - Tipps bitte einsenden * Erkenntnisse zu Topinambur und co. * noch offen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at