============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 10/2014 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2010_2014.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Schnippeldisko - nie gehört?? * Selbermachen - von Waschmittel bis Sackerl - Facebookfundstücke * KOSTNIXLADEN - am Beispiel Gratkorn * Haarseife (von Harald) * Das beste aus "Leben auf dem Lande" (Hrsg. Lfv Altenkirchen) Teil 2 * AUSMISTEN - ein Tagebuch * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Eigentlich war ja das Projekt Müllchristbaum geplant, aber das habe ich abgebrochen. Grund war einfach ein Motivationsloch und eine Einsicht, dass Energie und Zeit anderswo besser eingesetzt werden kann. Im Scheitern liegt oft Potential - das möchte ich auch mal nutzen. Es gibt aber auch Positives zu vermelden: das 1. Innsbrucker Repair Café hatte dann schon eher Zeltfestausmaße und war ein Bombenerfolg. ----------------------------------------------------------------------- * Schnippeldisko - nie gehört?? Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung und für die Wertschätzung unseres Essens. Die Idee der Schnippeldisko entstand im Jahr 2012 bei Slow Food Youth in Berlin. Inzwischen hat sich die Aktion weltweit verbreitet und wird in Mexiko, Südkorea oder Israel veranstaltet. Doch was passiert da eigentlich? Ausgehend stand die Frage im Raum, wie man möglichst viele Menschen darauf aufmerksam machen kann, dass täglich unglaublich viele Lebensmittel weg- geschmissen werden, die aber noch völlig in Ordnung sind. Laut einer Studie der UNO sind es bei uns sogar ein Drittel aller produzierten Lebensmittel, die auf dem Müll landen. Das Ziel der Schnippeldisko ist es, den Menschen die Wertschätzung von Lebensmitteln wieder näher zu bringen und auch auf die Situation in der Lebensmittelindustrie und die Lage der Landwirte aufmerksam zu machen. Das Prinzip ist dann ganz einfach: Zunächst werden von Bauern, Geschäften und Produzenten Gemüse und Obst organisiert, die diese nicht mehr verkaufen können und normalerweise wegschmeißen. Das sind bei den Bauern z.B. Kartoffeln, die zu klein oder zu groß sind, Tomaten mit kleinen Macken, Möhren, von denen einfach zu viele auf dem Feld sind usw. Da die Marktkriterien so strickt sind, bleiben bei den Bauern leider unglaubliche Mengen an Obst und Gemüse liegen. Dieses Gemüse wird nun zusammengetragen. Es kommen alle Leute vorbei, die Lust haben das Essen zu verarbeiten. Gemeinsam mit Brettchen und Messer wird dann drauf los geschnippelt. Man kommt ins Gespräch, tauscht sich über Gemüse, Rezepte und Essen aus und lernt sich kennen. Je nachdem, was das Angebot zulässt wird dann aus dem geschnippelten eine leckere Suppe, ein Salat oder ähnliches gekocht. Alle Helfer essen zusammen das Essen, was eigentlich schon für den Müll bestimmt war. Dabei läuft Musik und nach dem Essen wird natürlich getanzt. Protestaktionen sollen ja auch Spaß machen! Das Prinzip der Schnippel- diskos ist übrigens, dass alles umsonst sein sollte. Das Gemüse wird gespendet und auch die Helfer machen alles freiwillig. Da bei einigen Schnippeldiskos mehrere hundert Leute zusammen kommen und auch mal bis zu einer Tonne Gemüse geschnippelt wird, entstehen dennoch enorme organisatorische Aufwände. Aber das ist ein anderes Thema ?. Trotz der schönen Aktion bleibt natürlich der ernste Hintergrund. Denn die Landwirte würden auch ihre kleinen Kartoffeln und krummen Gurken gerne ver- kaufen. Als Konsument kann man hier aktiv werden. Eine Möglichkeit ist, direkt bei den Bauern zu kaufen oder Gemüsekisten zu bestellen. Große Supermarktketten meiden, oder im Laden gezielt nachfragen, wo das Gemüse herkommt. Teilnahme an einer solidarischen Landwirtschaft umgeht die gesamt Kette der Vermarktung. Wer Interesse daran hat an einer Schnippeldisko teilzunehmen oder selbst eine Schnippeldisko zu organisieren bekommt Informationen und Unterstützung bei Slow Food Youth (youth@slowfood.de , www.slowfoodyouth.de) ----------------------------------------------------------------------- * Selbermachen - von Waschmittel bis Sackerl - Facebookfundstücke Auf der Facebookgruppe ist einiges los und es kommen auch wieder mal wirklich schöne Fundstücke rein: EFEU WASCHMITTEL (gefunden auf: niemblog.de) Efeu ist eine hervorragende Alternative zu herkömmlichem Waschmittel. Obwohl mich das Waschen mit Kastanien sofort überzeugt hatte, war ich beim Efeu eher skeptisch, einfach weil der Saponin-Anteil so viel niedriger ist (2-6% im Vergleich zu 10-15% bei der Roßkastanie). Mittlerweile wasche ich aber nur noch mit Efeu. Es kommen immer 10 mittelgroße Blätter mit zur Wäsche. Ich stopfe sie in einen Socken und binde ihn dann zu, damit die Blätter nicht die Waschtrommel zerstören. Warum ist der Efeu so toll zum Waschen? Er ist überall! Auf dem Land brauch ich nur in den Garten gehen und in der Stadt brauch ich nur vor die Türe zu treten. Irgendwo wächst immer Efeu. Es funktioniert! Egal ob mit 40° oder 60°, Efeu wäscht immer sauber. Auch helle Wäsche. Es ist natürlich! Chemikalien kommen weder ins Abwasser noch auf die Kleidung. Es ist umsonst! Efeu kann ich einfach in der Stadt oder in der freien Natur pflücken und es kostet rein gar nichts. Efeu als Waschmittel habe ich erfolgreich getestet mit 40°- und 60°-Wäsche und sowohl mit heller und dunkler Wäsche. Ich habe auch neue (helle) und ältere Blätter ausprobiert. Die neuen Efeu-Blätter sind NICHT zum Waschen geeignet. Auch die Nutzerinnen auf Facebook bestätigen die Waschleistung von Efeu: Am besten für Schwarzes + empfindliche Stoffe wie Seide... Hab heute auch getestet. Kleinere Schwächen bei der ziemlich öllastigen Autowerk- stattkleidung meines Mannes, aber da kämpft das normale Waschmittel auch. Ich bin ausgesprochen zufrieden GRÜNZEUG SUPEREASY - Die FRÜHLINGSZWIEBEL AUS DEM GLAS Das wohl einfachste Lebensmittel zum "Wieder-wachsen-lassen" sind Frühlingszwiebeln. Das äußerst gesunde Lauchgewächs bekommen Sie in jedem größeren Supermarkt. Achten Sie beim Einkauf darauf, einen schönen, frischen Buschen mit Wurzeln zu kaufen. Und dann der Trick: verwenden Sie die grünen, schmackhaften Blätter wann auch immer Sie sie brauchen, indem Sie einfach mit einer Schere soviel abschneiden, wie sie benötigen. Den Rest stellen Sie einfach in ein Wasserglas. Das Wasser sollten Sie etwa zwei Mal pro Woche wechseln. Das Grün wächst immer wieder nach, einfacher geht es kaum. Natürlich können Sie die Wurzeln auch in einem Topf mit Erde einsetzen, auch das funktioniert, ist aber nicht notwendig. Weitere Ideen zum supersimplen Garteln: http://pagewizz.com/15-lebensmittel-die-man-immer-wieder-nachwachsen-lassen-30502/# STOFFSACK STATT PLASTIK Eine meiner Lieblingsideen der letzten Zeit: selbstgenähte Gemüse- bzw. Obstsackel. Der Plastikmüll nervt mich schon lange und während man für Tupperware und ähnliches doch Glas bzw. Keramikalternativen finden kann, stand ich bei der Plastiksackerlflut doch recht ratlos da. Und nicht die großen Plastiksackerl an der Kassa sondern jene beim Obst. Da kam mir diese Idee gerade recht: Obstbeutel aus Tüll Die sind super, wiegen nichts und sind schnell genäht http://teeundkekse.com/tag/obstbeutel-nahen/ Ich fand die IDee spitze und mal ein toller Beitrag zur Plastikvermeidung. ----------------------------------------------------------------------- * KOSTNIXLADEN - am Beispiel Gratkorn (von Maria) KOSTNIXLADEN Gratkorn Wir leben in einer Überfluss-, Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Das sind nicht nur Schlagworte sondern erschreckende Wirklichkeit, wenn wir das Müllaufkommen betrachten, vor allem in Hinblick auf die Qualität der Dinge, die auf dem Müll landen. Auf der anderen Seite stehen die Bedingungen, unter denen die Waren des täglichen Lebens für uns produziert werden, immer mehr im Mittelpunkt des Medieninteresses. Der Kostnixladen ist daher ein gezieltes, entsprechend systemkritisches Engagement für die Umwelt und gegen den Mainstream und die Wegwerfgesellschaft. Postulat: Alles, was wir brauchen, gibt es schon auf dieser Welt – wir müssen es nur noch finden. Ein Kostnixladen funktioniert nach dem Prinzip der Gratis-Ökonomie: In seinen Regalen und Kästen liegen allerlei nützliche Dinge, die dem Laden von gleichgesinnten Personen unentgeltlich überlassen werden. Wer davon etwas braucht, nimmt es sich. Dafür muss man weder bezahlen noch sonst irgendeine Gegenleistung erbringen. Bringen und Holen, Geben und Nehmen sind hier entkoppelt, man kann nur Geben, man kann nur Nehmen, oder beides tun. Das Projekt “Kostnixladen” will aber nicht nur aktiv GEGEN die Verschwendung und damit FÜR die Umwelt arbeiten sondern vor allem “alten, abgelegten und unerwünschten” Dingen/Gegenständen ihren Wert und die Wertschätzung wieder zurück geben. Es gibt im Rahmen eines Kostnixladens keine Selektion oder Zuteilung nach sozialer Bedürftigkeit, es sollen alle Schichten der Gesellschaft erreicht werden. Der Laden lebt aus dem Prinzip heraus, dass die Gemeinschaft von allen ihren Mitgliedern getragen wird. Er ist somit ein sozialer Treffpunkt für Menschen, die sich wechselseitig helfen, sei es durch Gebrauchsgüter oder Dienstleistungen, durch Lebenserfahrung oder gute Laune. Die Eröffnungsfeier findet am 10. Oktober 2014 um 19h statt. KOSTNIXLADEN Gratkorn Anschrift: Kirchplatz 1, 8101 Gratkorn Telefon: 0664-73015938 Internet: http://kostnixladengratkorn.wordpress.com/ Facebook: https://www.facebook.com/kostnixladengratkorn Mailadresse: kostnixladen.gratkorn@gmx.at Öffnungszeiten ab 12.10.2014: Mi 16.30h – 19h + So 9.30h – 12.00h Anm. der Redaktion: Kostnixläden gibt es mittlerweile in größeren und kleineren Städten. Überblickskarten gibt es hier: http://www.umsonstladen.at/ http://www.umsonstladen.de/ wer für die Schweiz und den Rest der Welt (mangels besseren Ausdruckes) auch Umsonstläden kennt - kann sie gerne hier reinposten! ----------------------------------------------------------------------- * Haarseife (von Harald) * Die Haare - aber natürlich bitte, fehlt mir das Thema Haarseife! Meine Freundin und ich haben beide (sehr) lange Haare. Ich habe bis vor einem Jahr zum Teil sehr teure Spezialshampoos und Kuren verwendet, da ich eher dünnes Haar habe und im 42. Lebensjahr die Haare auch nicht mehr werden ;-) auf einem Mittelaltermarkt entdeckte meine Freundin dann eine BIO Haarseife für stattliche 10 Euro das Stück! Nach kurzer Beratung wurde dann ein Stück gekauft. Wir waren nach dem 1. mal Waschen schon sehr begeistert, und nach dem 2. mal war klar, dass wir nie wieder ein Shampoo kaufen werden. Da ich seit vielen Jahre schon meine Seife für Körperpflege und Rasur selber koche, suchten wir nun im Internet nach Haarseifen Rezepten zum selber machen. Diese waren zum Teil sehr kompliziert, aufwendig und enthielten viele teure Zutaten. Ich habe mir daraus selber ein relativ einfaches Rezept zusammengestellt. Für mich muss Seife zum Haare waschen nicht unbedingt BIO sein, so kann man ein ca. 100g Seifenstück für weit unter einem Euro herstellen, und damit wochenlang zu zweit langes Haar waschen. Ich habe Probestücke im Familien- und Freundeskreis verschenkt, und wirklich absolut jeder ist davon so begeistert, dass er/sie nur mehr meine Haarseife verwenden möchte. mein Haarseifen Rezept: Grundrezept für 1Liter Öl/Fett- man kann natürlich zum ausprobieren 1/2 oder 1/4 Menge nehmen Haarseife "Schwarzbier" speziell für feines Haar 500g Kokosfett 200g Rapsöl 200g Olivenöl 100g Rizinußöl 150g NaOH (Natronlauge) 335g Schwarzbier (oder Ysoptee, oder Brennesselauszug oder nach belieben) 10 - 20g Minzöl oder Lavendelöl oder nach belieben das Duftöl erst ganz zum Schluß untermengen 10g ergeben Seife mit 6% Überfett - 20g ergeben Seife mit 7% Überfett genaue Anleitungen zum Seifensieden inkl. Sicherheitshinweise gibts zur genüge im Netz, bei Fragen oder Unklarheiten einfach mailen... ich verwende seit neuem Silikon Muffinformen, vorher Topfenbecherl die ich nur halb befüllt habe - geben auch einen schönen Seifenriegel unbedingt mindestens 6-8 Wochen reifen (trocknen) lassen - je älter die Seife desto sparsamer... ach ja - wer sehr kalkhaltiges Wasser hat, sollte nach dem Haarewaschen eine Spülung mit Essigwasser machen... Rizinußöl und Natronlauge gibts in jeder Apotheke - alles andere kaufe ich beim Diskonter ----------------------------------------------------------------------- * Das beste aus "Leben auf dem Lande" (Hrsg. Lfv Altenkirchen) Teil 2 Anni half mir bei einer Frage im letzten Knauserer aus: die von dir angefragten Riwwes sind Kartoffelpuffer, die man wie folgt herstellt: http://kochundbackoase.wordpress.com/2008/08/29/kartoffelpuffer-erdapfelpuffer-reibekuchen-reibeplatzchen-oder-kartoffelpfannkuchen/ Ein einfaches, billiges Rezept und lecker noch dazu. *:D und Ina kennt die Gemeinschaftswaschküchen aus Schweden: Wir waren gerade einige Wochen in Schweden und dort gibt es immer noch in jedem Wohnhaus unten im Keller eine tolle Waschküche. Meist 2 Profi-Waschmaschinen und 2 Trockner und einen Trockenschrank. Hier muss man sich dann auf einer Tafel mit einem Schloss die Waschzeit blockieren und schon kanns losgehen. Völlig kostenlos, dieser Service ist bereits in der Miete/Nebenkosten inkludiert. Aber man muss sagen, dass auch die sehr gemeinschaftlich denkenden Schweden immer mehr private Waschmaschinen in den Wohnungen haben, da es natürlich etwas bequemer ist und viele es hygienischer finden... Das ist anscheinend der Wandel der Zeit... Individualismus... DAS SCHLACHTSTÜCK Bei den Hausschlachtungen war es üblich, den Nachbarn ein paar frische Koteletts, Blut- oder Leberwürste sowie einen Topf mit Wurstsuppe zu bringen. Da es keine Gefriertruhen gab, wurde alles Fleisch gepökelt, eingesalzen, geräuchert etc. So hatte man das ganze Jahr hindurch nur eingekochtes Fleisch oder Wurst zu essen. Frischfleisch war eine Seltenheit. Deshalb freute sich jeder auf ein frisches Schlachtstück vom Nachbarn, den man dann seinerseits bei der eigenen Schlachtung eines zurückgab. Es muss ja nicht ein Schlachtstück einer Schlachtung sein, aber der NAchbar freut sich sicher über Marmelade oder eingelegte Gurken. Viel- leicht retourniert er ja auch Schlachtstücke aus seiner Küche. DAS HOSTEN Eine Host war eine meist abendliche Zusammenkunft der Dorfbewohner, besonders aber der Jugend, um gemeinsam anfallende Erntearbeiten aus Feld und Garten - wegen der schnellen Verderblichkeit der Früchte - auszuführen. So traf man sich zum Bohnenschnippeln, Äpfelschälen, Krautschneiden etc. Der Abend klang meist mit Gesang, Tanz und Spielen aus. DER "KAPPESHÜWWEL" GEHT RUND In jedem Dorf oder Gemeinde befand sich ein großer Hobel für die Zubereitung des Sauerkrautes. Er wurde von Haus zu Haus geholt und mit 0,50 DM - 1,00 DM Leihgebühr, dh Messerschleifgebühr, an den Besitzer zurückgegeben. ARBEITSMITTEL DER VORFAHREN TANNENREISIG: Als Fußmatte vor der Haustüre diente Tannenreisig, das immer erneuert wurde, sobald es verschmutzt oder abgetreten war. KARTOFFELSTÄRKE: Als Wäschestärke wurde die aus geriebenen Kartoffeln zurückgebliebene Stärke verwendet. Für den Vorrat getrocknet, war sie ein hervorragendes Mittel anstelle des heutigen Tortengusses und sonstiger Bindemittel. Wie Kartoffelstärke gewinnen genau geht - hier steht es: http://www.helpster.de/kartoffelstaerke-selbst-herstellen_201677 HAFERSCHLEIM: Raue Hände pflegte Mman, indem man einen dicken Wasser-Haferschleim kochte und die Hände darin badete. Als BLUMENDÜNGER dienten Eierschalenwasser und Kaffeesatz. STÖMP: Aus Sparsamkeitsgründen schnitt man an nicht mehr zu gebrauchenden Baujmwoll- oder wollstrümpfen, das obere Ende ab und benutzte diese Lappen auch "Stömp" genannt, als Topf- oder Tafellappen. ESSIGWASSER Den Teppich mit Essigwasser oder Sauerkraut abgerieben frischte die Farben genauso gut auf, wie der heute benutzte Teppichschaum. WALNUSSBLÄTTER Getrocknete Walnussblätter wurden gerne von armen Leuten als Tabakersatz genommen. SUPPENBESENCHEN: Wir kannten keine Schneebesen aus Metall, sondern hatten dafür geschälte Birkenreisigbesen. Die Birke wurde dafür im Frühjahr geschnitten, wenn schon der Saft unter der Schale war. Die Reisige wurden im Backofen getrocknet und dann die Schale abgestreift, dann zu einem schmalen kleinen Besen, ca. 30 cm Länge und 5 cm Durchschnitt gebunden. Ideal zum Milchsuppe kochen! UND ALS ABSCHLUSS NOCH EIN PAAR BAUERNREGELN FÜR DEN HERBST Ist Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein. ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will. Bringt St. Martin (11.11.) Sonnenschien, tritt ein kalter Winter ein. Wie St. Kathrein (29.11) wird's Neujahr sein ----------------------------------------------------------------------- * AUSMISTEN - ein Tagebuch Entrümpeln ist ja immer so ein Thema. Bislang waren es bei mir immer so Horuck-Aktionen, bei dem dann vielerlei Dinge auf dem Müll wanderten. Es breitete sich zwar jedes Mal das Gefühl der Erleichterung aus, aber gleich- zeitig auch dieses schlechte Gewissen, weggeworfen zu haben. Vielleicht sogar Dinge, die noch zu verwerten gewesen wären. So fasste ich heuer nach dem Urlaub den Entschluss, das notwendige Ent- rümpeln - denn wir haben ALLE viel zu viele Dinge - mal anders anzugehen. Das Pferd quasi von hinten aufzuzäumen. SCHRITT 1: ERZEUGE DIR KANÄLE FÜR DIE VERWERTUNG Dass man nicht alles wegwerfen muss, wissen wir alle. Es gibt mittlerweile eine bunte Vielfalt an Einrichtungen und Wegen, Dingen ein zweites Leben einzuhauchen. ReUse oder recycle, upcylce, tauschen, verschenken etc. etc. Für meine neue Entrümpeltaktik habe ich mir zunächst Kanäle erarbeitet. a) VERKAUFSKANÄLE Da wäre zum einen das Internet mit seinen Angeboten wie Ebay. Nicht alles kann man über Ebay versilbern, aber bestimmte Dinge verkaufen sich ganz hervorragend. Autoersatzteile, Markenkleidung, alte Elektrogeräte, alte Smartphones, aber auch Dinge wie Legoschienen und Raritäten. Alles kriegt man nicht los und der Postversand tut sein übriges, die Waren zu verteuern. Was über Ebay nicht geht, wäre zB ein Fall für den Flohmarkt. Hier geht alles Alte, Ansichtskarten, alte Bücher, alte Elektronik, Haushaltsgeräte, Spielwaren, gebrauchte Kleidung. b) VERSCHENKKANÄLE Es gibt Bekannte, die sich gerne beschenken lassen. Die nehmen einfach alles. Ich bin ja auch so ein Mensch. Wer aber keinen solcher "Schenker" im Bekanntenkreis hat, für den gibt es ja allgemeinere Kanäle wie - Kost-NIX-Läden - Verschenkeplattformen wie alles-und-umsonst.de - Gratisinserate in Lokalmedien - etc. c) TAUSCHKANÄLE Hier kann man das lokale Talentenetzwerk/Tauschring bemühen. Man kriegt sogar noch Talente oder Tauschringwährung dafür. Allerdings bin ich hier eher für Selbstgemachtes, schönes Gebasteltes/Gehandarbeitetes oder neuwertige Waren. Weitere Tauschpunkte sind Bücherschränke, Giveboxen (könnte ich auch unter Verschenken einordnen, aber meistens nimmt man ja auch was mit) oder auch ganz spezielle Sachen wie die Saatguttauschbox. Auch Partys wie Kleidertauschpartys können hier erwähnt werden. d) VERÄNDERKANÄLE Hier gibt es die Stichworte Recycling/Upcycling. Unser alter Boiler wird gratis abgeholt und professionell recyclet. Keine Angst vor pro- fessionellem Recycling 8-) Es gibt aber auch Dinge, die man vielleicht zu Hause gewinnbringend verändern kann - im Sinne von Upcycling. 2. DATEN RAUSSUCHEN Für alle meine Kanäle habe ich mir nun lokale Einrichtungen gesammelt: - Internetzugänge und Passwörter zusammengesucht - Öffnungszeiten eruiert - Flohmarktzeiten erhoben - Einrichtungen selber installiert (Bücherschrank) - Adressen von Firmen gesammelt 3. ENTRÜMPELN STÜCKWEISE Und jetzt erst habe ich begonnen zu entrümpeln und auch nicht in Ge- waltaktionen sondern stückweise. Mein erstes Ziel war der Flohmarkt mitte September. Mit diesem Datum im Hinterkopf habe ich meine Sachen durchforstet - immer in ganz kleinen Schritten. Jeden Tag aber stellte ich mir das Ziel 1 Teil auszumisten. Eigentlich war ich der Meinung, dass ich ohnehin nicht viel besäße, nach 6 Wochen intensiver Kleinarbeit kam doch ein ordentlicher Stoß an Dingen zusammen. Gemeinsam mit entrümpelten Spielzeug meiner Kinder konnten wir dann einen Flohmarktumsatz von 215 EUr erzielen. Nebenbei war es ein guter pädagogischer Schachzug - die Kinder machen das wieder, vor allem da ja jeder 70 EUR einheimste. Dann fällt ihnen die Trennung von Spielzeug und anderen Besitztümern auch leichter. Das gleich praktiziere ich jetzt mit Büchern, die ich dann in den Bücherschrank stellen werde. Aber jeden Tag 1 Buch ist machbar und das über 3 Wochen. Man setzt sich dann mit gewissen Lektüren sehr genau auseinander und trifft sehr vernünftige Entscheidungen. Danach werde ich mich um Dinge kümmern, die ich eventuell dem Kost-Nix-Laden in Innsbruck übertragen werde. Der nächste Schritt wird in Richtung Upcycling gehen - schlägt mein Kleiderkasten vor. Parallel mache ich mir immer Säcke (ja leider) voller Dinge für das Repair Café. 4. FAZIT Dieses projektweise und dann schrittweise weitertasten dünnt in sehr vernünftiger Form aus und nach jetzt 2,5 Monaten kann ich sagen, dass ich den Effekt zu merken beginne. und diesmal auch wirklich genießen. Ich habe gut ausgedünnt, mir nichts aus dem Herzen gerissen und auch nichts weggeworfen. Gleichzeitig bin ich auch für Neuanschaffungen sensibilisiert worden. Der Blick auf die Dinge hat sich meiner Meinung nach etwas verfeinert. Und das passt mir sehr gut. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen INTERNETTIPP: Die schraffierte Schrift zum Tintensparen rymaneco.co.uk INTERNETTIPP: Blog eines Lesers - http://www.solarthermienator.com/ Massenhaft Info zur Photovoltaik KATHARINAS KLOTIPPS (2 Jahre alt und jetzt wiedergefunden in meinem Datennirvana): Gegen Klogerüche: Am besten ein kleines Schüsselchen mit Waschpulver offen hinstellen. Sollte man z.B. (wie ich) eine Kloschüssel haben, in der es nicht direkt nach dem Hades geht, sondern erst einmal "zwischengeparkt" wird, hat sich Folgendes bewährt: Auf der Toilette eine Rolle Küchen- / Haushaltspapier deponieren, und vor der großen Aktion ein, zwei Blätter in die Schüssel legen. Wenn man anschließend spült, braucht man nur sehr wenig Wasser und kann sich mühsames Nachpolieren mit der Bürste sparen. Auch beim Rasieren kann man durch Einlegen des Küchenpapiers verhindern, dass der Abfluss verstopft oder müffelt. Verkalkung/Urinstein - Klo über Nacht reinigen (lassen): Küchenpapier auf verranzte Stellen legen, die durch Urinstein und Kalk entstanden sind, und mit Zitronensaft tränken (nicht zu viel). Am nächsten Morgen ist so Einiges weg und muss nur gespült werden. Das funktioniert besonders gut unter dem Rand, weil das Papier durch die Nässe einfach kleben bleibt. Essig anstelle von Z-Saft geht auch, riecht aber nicht so toll. Soda ist auch prima, aber es duftet halt nicht gut. Damit bekommt man Fliesen, besonders Steinfliesen, wieder richtig schön hin. Dagegen finde ich Schmierseife scheußlich, weil die eher Flocken macht als sauber. Das kann hundertmal BIO sein, deshalb nehm ich es auch nicht. ----------------------------------------------------------------------- * Aktuelles für Tiroler Repair Cafés: 4.10. - Bad Häring (13 - 16 Uhr) - Aufbauwerk der Jugend 11.10. - Pill (13 - 16 Uhr) - Medienraum der Volksschule 18.10. - Steinach am Brenner (14 - 18 Uhr) - Orgelbauwerkstatt 25.10. - Innsbruck/Nadelöhr (14 - 17 Uhr) - Defreggerstraße TERMINE AUTARK-WERDEN: www.autark-werden.at 11.10. - Spinnen mit eigenen Spinnrädern http://www.autark-werden.at/204.0.html 17.10. - 19.10. Basiskurs http://www.autark-werden.at/basiskurs.0.html Tauschringtreffen Tirol alle Termine übersichtlich hier: http://www.talentenetztirol.net/ Transition Town Innsbruck http://www.transition-tirol.net/ Urkorn Tirol Urkorn Tirol Interessierte treffen sich immer am ersten Montag im Monat beim Dorfwirt in Wiesing um 19:00 Uhr. Nähen bis es kracht: http://naehcafe-innsbruck.blogspot.co.at/ Praxis Erdreich 16.10. - Vorstellung "TAPE" 19:00 Uhr 23.10. - Der Weg zu meiner Stimme 18:30 Uhr daneben gibt es noch regelmäßige Treffen "Baby Osteopathie" Kinesiologische Lesekreise für Kinder, Mal- & Bastelkreise, Kindermeditation www.erdreich.cc Querdenkertreffen in Mils: MITTWOCH, 08.10. um 19:00 uhr wie gehabt... ERDAKUPUNKTUR www.querdenkertreffen.at ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 11/2014 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Wo findet man eigentlich Knauserer? Der/die Gleichgesinnte als Nadel im Heuhaufen * Ideen aus Wien - die Social Innovation Enquete * Alternativmedizin aus Russland * NOCH OFFEN * NOCH OFFEN * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at