============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 10/2011 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2010_2011.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Sensationeller Fund - Albert Schweitzer war ein KNAUSERER!!!! der Grundcharakter der Kultur und ihre Regenerierung * Neues aus altem - so kreativ nähten unsere Omas * Wenn das Kaninchen durch die Röhre guckt - was man so alles im Garten NOCH essen kann * Projekt Neustart - die Nachbarschaft neu erfunden * Lehmbacköfen für den Garten - eigentlich kinderleicht * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Diesmal der Knauserer mit leichter Verspätung dafür mit 2 lohnenden TV- Tipps zu Beginn: Dienstag, dem 4.10. von 20.15 bis 22.30 Uhr: Themenabend "Was essen wir morgen?" Ein Themenabend zur Zukunft unserer Ernährung" Was essen wir morgen? Wie kann sichergestellt werden, dass in naher Zukunft ausreichend und qualitativ hochwertige Lebensmittel für die Weltbevölkerung zur Verfügung stehen? • Um 20.15 Uhr: "Der Mensch ist, was er isst" • Um 21.05 Uhr: "Die Schlacht um den Teller" Donnerstag, dem 6.10.von 20.15 bis 22.00 Uhr – Themenabend "Tatort Supermarkt" Viele Lebensmittel, die wir täglich zu uns nehmen, bieten Anlass zur Sorge. Künstliche Zusätze dienen als Geschmacksverstärker oder verlängern die Haltbarkeit, Pestizide werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt... • Um 20.15 Uhr: "Die Tricks der Lebensmittelindustrie" • Um 21.40 Uhr: "Schmutzige Schokolade Liebe Grüße Michi ----------------------------------------------------------------------- * Sensationeller Fund - Albert war ein KNAUSERER!!!! der Grundcharakter der Kultur und ihre Regenerierung "Die Geschichte unserer Zeit ist von einer nie zuvor erreichten Unsinnigkeit." - Wollen wir den zweiten Teil meiner Schweitzer-Reihe mit diesem etwas reißerischen Satz vom Nobelpreisträger beginnen. Der Materialismus unserer Zeit kehrt das Verhältnis zwischen dem Geistigen und dem Wirklichen um - das charakterisiert die Kulturlosig- keit unserer Zeit. Und was den Niedergang heute besonders aussichts- los macht, ist, dass der kulturelle Verfall alle Völker betrifft. "Nicht mehr hat die Erde, wie früher, unverbrauchte und begabte Völker in Reserve, die uns in irgendeiner Zukunft als Führer des geistigen Lebens ablösen könnte... Keines ist darunter, das nicht bereits an unserer Kultur derart teil hat, dass sein geistiges Schicksal nicht mit dem unsrigen und in dem unsrigen bestimmt wäre." Und weiter "Weil die Ideen sich verbrauchen und in diesem Zustand das Denker neuer Generationen niederhalten, gibt es keine Kontinuität im geistigen Fortschritt der Menschheit, sondern nur ein verworrenes Auf und Ab." Deshalb traten in der Geschichte neue Völker auf den Plan: Dass das verbrauchte mit dem unverbrauchten Denken unverbrauchter Völker zusammenkam, ist das Wesentliche des Vorgangs... Aber wie entkommt man diesem Dilemma? ... als Träger der Bewegung [kommt] in so ganz ausschließlicher Weise die Einzelindividualitäten in Betracht. Regeneration der Kultur hat NICHTS mit Bewegungen zu tun, die den Charakter eines Massenerlebnisses an sich tragen. Der letzte Entscheid über die Zukunft der Gesellschaft liegt nicht in der größeren oder geringeren Vollendung ihrer Organisation, sondern in der größeren oder geringeren Wertigkeit ihrer Individuen. Wo die Kollektivitäten stärker auf den Einzelnen einwirken, als er auf sie zurückwirkt, entsteht Niedergang, weil damit die Größe, auf die alles ankommt, die geistige und sittliche Wertigkeit des Einzelnen, notwendiger- weise beeinträchtigt. Schweitzer fordert nun, dass wir zu einer erhöhten Eigenbestimmtheit zurückfinden ... und kann so die Funktion, die nur das Individuum erfüllen kann, geistige-ethische Gedanken hervorbringen, wieder übernehmen. Dazu bedarf es eines weiteren: Unöffentlich muss eine neue öffentliche Meinung entstehen. Die jetzige erhält sich durch die Presse, die Propa- ganda, die Organisationen und die Macht- und Geldmittel, die ihr zur Verfügung stehen. Albert stellt sich weiters die Frage: Wird der moderne Mensch die Kraft haben, das was der Geist von ihm verlangt und was die Zeit ihm unmöglich machen will, zu vollführen? Vieles spricht dagegen: "Durch alle Organe werden sie [die überorganisier- ten Kollektivitäten] es unternehmen, ihn in der ihnen genehmen Unpersön- lichkeit zu erhalten. Sie fürchten die Persönlichkeit, weil der Geist und die Wahrheit, die sie stumm haben möchten, in ihr zu Worte kommen könnten. Ihre Macht aber ist so groß wie ihre Furcht." Hand in Hand mit den Kollektivitäten gehen auch die wirtschaftlichen Verhältnisse. Auch ist die Basis unseres Denken sehr bröckelig: "Der Zusammenbruch der Philosophie und das Aufkommen der naturwissenschaftlichen Betrachtungs- weise machten uns eine das Denken befriedigende, idealistische Weltan- schauung bis jetzt unerreichbar. Auch war unsere Zeit an tieferen Denkern so arm, wie kaum eine zuvor." So fordert er schließlich eine neue, eine denkende Weltanschauung: Wenn wir es wieder wagen, das Licht der Vernunft zu suchen, verkümmern wir nicht zu einem Geschlecht, das keines Enthusiasmus mehr fähig ist, sondern wir gelangen zu der großen und tiefen Leidenschaft der großen und tiefen Ideale. Und wie muss sie sein unsere denkende Weltanschauung. Sie muss optimistisch und ethisch sein. Ethik ist wichtig. Ethik ist die auf die innerliche Vollendung seiner Persönlichkeit gerichtete Tätigkeit des Menschen. Optimismus ist in unserer Zeit des Gejammers ebenso notwendig: "Daraus entsteht dann die auf die Verbesserung der Lebensverhältnisse des Einzelnen, der Gesellschaft, der Völker und der Menschheit gerichtete Tätigkeit, aus der sich die äußeren Kulturerrungenschaften, die Herrschaft des Geistes über die Naturkräfte und die höhere Organisation, ergeben. Innerliche Vervollkommnung des Einzelnen und zugleich sein Wirken auf Menschen und Welt ist jetzt ihr Ziel. Die Zukunft der Kultur hängt also davon ab, ob es dem Denken möglich ist, zu einer Weltanschauung zu gelangen, die den Optimismus, das heißt die Welt- und Lebensbejahung und die Ethik sicherer und elementarer besitzt als die bisherigen. Und zum Schluss entwirft er noch ein schönes Bild, wie ein solcher Aufbruch von statten gehen kann: "Wenn im Frühjahr das welke Grau der Wiesen dem Grün Platz macht, so geschieht dies dadurch, dass Millionen von Trieben aus den Wurzeln neu sprossen. Also auch kann die Gedanken- erneuerung, die für unsere Zeit kommen muss, auf keine andere Weise zustande kommen, als dass die Vielen ihre Gesinnungen und Ideale aus dem Nachdenken über den Sinn des Lebens und den Sinn der Welt neu gestalten. --------------------------------------------------------------------- * Neues aus altem - so kreativ nähten unsere Omas Manchmal fliegen mir tolle Sachen zu, wie neulich als mir eine Nachbarin das Büchlein "Neues aus altem" unter die Nase hielt, Berlin 1939. Der erste Satz: Aus großen Sachen lassen sich immer kleine Kleidungs- stücke herstellen. Das macht natürlich Lust, darin zu blättern. Natürlich gab es drinnen, Kleidungsstücke und Dinge, die heute einfach nicht mehr so in Gebrauch sind. Ich glaube auch nicht, dass es heute noch Leute gibt, die sich Schlüpfer anziehen würden, die aus alten Pullis genäht wurden. Ich habe das Heftchen teilweise als PDF online gestellt und lade euch zum drinnen Blättern ein: http://www.derknauserer.at/unterlagen (Achtung habe ich noch nicht geschafft - folgt Mitte Oktober 2011) Notzeiten verlangten Stoffe mehrmals zu verwenden: - aus alten großen Servietten Tischdecken nähen - aus alten Bettdecken Wickeltücher und Laken für das Babybettchen - aus alten Strümpfen werden noch Kinderkleider genäht - aus Männersocken werden noch Kinderkappen - aus Männerhosen werden Kinderröcke - aus Hemden werden Schürzen Es ist nicht die Ausführung, die mir gefällt sondern die Idee ein altes noch gutes Stück Stoff oder Kleidungsstück unter dem Gesichtspunkt anzu- schauen, dass man nochmal was draus macht. Wie sehr wird dabei das Auge auf Formen geschult. Und jetzt wo wie Kleidung im Überfluss haben ist vielleicht eine gute Gelegenheit, Nähversuche zu machen und mit Umänderungen zu experimentieren. Der zweite Teil zeigt, wie man schadhafte Stellen geschickt mit anderen Stoffen ausbessert. Oder wie man alte Kleider, die oft an den Ärmeln aufge- fetzt werden zu einem Trägerrock umfunktioniert. Schadhafte Blusen ver- steckt man unter Boleros Auch hier der Aufruf zum Herumexperimentieren. vielleicht schafft man es sogar aus einem langweiligen Teil ein kreatives neues zu zaubern. Die Inspiration machts. Der dritte Teil widmet sich schließlich, wie man aus Stoffresten Haus- schuhe herstellt. Nach einem kleinen Abstecher zum Ausbessern und einer Anleitung zum Färben von Stoffen (das ist aber ein anderes Thema) kommen noch beson- dere Ratschläge, die ganz von der Notzeit geprägt sind, aber dennoch ganz erhellend sind (Auszüge): - Verwendung eines kleinen Kopfpolsters schont den darunter befindlichen große Polster und hilft Wäsche sparen - Handtücher sollen nicht nur an einem Ende, sondern ganz benutzt werden. An beiden Schmalseiten angenähte Schlingen tragen dazu bei. - Dasselbe gilt für Geschirrtücher. Hier können wir wäsche- und seifen- sparend arbeiten, wenn wir das Geschirr vor dem Waschen mit Papier oder einem Tellerputzer, oder mit Wasser vorspülen und zum Waschen des Geschirrs recht heißes Wasser nehmen. - Leicht gestärkte Wäsche schmutzt weniger und kann länger im Gebrauch bleiben. - Kleider sollen zweckentsprechend getragen werden (Berufskleidung). Jede Kleidung soll daheim gegen ein Hauskleid eingetauscht werden. - enthärte hartes Wasser mit Soda (sonst werde ich die Tipps zum Strümpfestopfen und Handwaschen aus- sparen - wer will kann aber gerne nachlesen) Auch zu Seife und Waschmittel gibt es Sparsames: - Stückseife beim Händewaschen nicht unter das fließende Wasser halten, nicht nass oder im Wasser liegen lassen. Seifenschalen benutzen. - Weiches Wasser nützt die Seife besser aus - deshalb Wasser mit Soda oder Borax enthärten. - Regenwasser kann nicht nur zum Wäschewaschen, sondern auch zur täglichen Körperpflege verwendet werden. - Papier, in dem Schmierseife verpackt war, zum Händewaschen verwen- den! Behälter von Schmierseife mit Wasser stehen lassen und die gewonnene Seifenlösung ebenfalls verwenden. Alte Hausmittel ROSSKASTANIEN ZUM WASCHEN Man reibt 6 ungeschälte Rosskastanien auf dem Reibeisen recht fein oder schneidet sie mit einem Messer in kleine Stücke, gibt 4 Liter Regen- wasser oder weiches Wasser drauf und lässt dieses 4 Stunden zugedeckt stehen, seiht dann die Mischung durch ein feines Sieb. Zum Waschen der Wäsche wird dieses Kastanienwasser nun erhitzt. Es schäumt und reinigt so gut wie gutes Seifenwasser. Zur Reinigung von Fußböden und Küchenmöbel kann die gleiche Lösung ebenfalls verwendet werden. EFEUBLÄTTER ALS WASCHMITTEL 15 g gewaschene Efeublätter auf 1 Liter Wasser werden 5 Minuten gekocht und abgegossen. Dunkle Wollsachen und Kleidungsstücke, Strümpfe, Hand- schuhe usw. werden in diesem Aufguss gewaschen, tadellos sauber, ohne dass auch nur 1 g Seife verwendet wird. Die gewaschenen Gegenstände dann gründlich spülen. Link zum PDF: http://www.derknauserer.at/unterlagen/ - folgt mitte Oktober ----------------------------------------------------------------------- * Wenn das Kaninchen durch die Röhre guckt - was man so alles im Garten NOCH essen kann Den Ertrag meines Gartens kann ich natürlich steigern, indem ich meine Anbaumethoden verfeinere, den Garten vergrößere etc. Aber es geht auch ganz anders: ich kann meine Produkte aus dem Garten effizienter verwerten. Hier nun ein Ergebnis meiner Forschungen, was vielleicht bisher auf den Biomüll gewandert ist und im Laufe der Jahre immer öfter in den Kochtopf gelandet ist. Kolrabiblätter ============== Kolrabiknollen schmecken lecker, aber auch die Blätter sind nicht zu verachten. Die Blätter sind sogar vitaminreicher als die Knollen. Wenn man den harten inneren Stängel entfernt, so kann man aus ihnen wohlschmeckende Suppen zaubern. Fein geschnitten gehen sie in den Salat. Ebenso fein geschnitten und in Butter geschwenkt, eventuell mit Speck verfeinert ergeben sie eine deftige Beilage. Man kann sie auch für Krautwickel verwenden, wobei ich aber kleinere Blätter mit wenig harten Stängeln verwenden. Krautwickel können mit Faschiertem oder vegetarisch mit Grünkern und cogefüllt werden. Auch lecker: ganz fein gehackt aufs Brot also als Rohkost Radieschenblätter ================= Auch Radieschen und Rettich haben sehr leckere Blätter, die bei mir gerne für Suppen genommen werden. Ob Cremesuppe oder nur fein püriert, alles schmeckt ganz wunderbar. Auch im Salat machen die Blätter eine gute Figur. Schmecken würzig wie Radieschen aber eben in Blattform. Und als Rohkost sind sie auch OK. Auch gut in die Pastasauce oder als Würzgemüse in Fleischlaibchen. Karottengrün ============ Ich esse ja eigentlich alles, aber warum ich erst heuer Karottengrün verwerten begann, da habe ich keine Ahnung. Vor allem wenn es jung ist, ist es ein tolles Gemüse, das man variabel verwenden kann. Manche verwenden das Karottengrün statt Petersilie. Aber auf jeden Fall kann Karottengrün und all die anderen Blätter in einen bunten Gemüsetopf wandern. Ich würde kleinschneiden empfehlen. Hier eine Inspiration: http://www.daskochrezept.de/rezepte/kartoffel-karotten-kohlrabi-gemuese-mit-kohlrabi--u-moehrengruen-aromatisiert_81766.html Rohnenblätter ============= Eine geschmackliche Offenbarung sind die fleischigen Rohnenblätter, die man am besten roh oder im Salat ist. Topinamburblätter ================= Etwas für den Liebhaber des herben Geschmacks ... Natürlich kann man die Blätter in den Salat geben, mein Fall ist es nicht, wäre da nicht der Umstand, dass selbst die Blätter Inulin enthalten. Als Rohkost für die Gesundheit und vor allem für die Bauchspeicheldrüse sind sie dennoch ratsam. Probieren! Sellerieblätter =============== Einen herrlichen Geschmack hingegen haben die Blätter von Knollen- sellerie. Ich verwende sie in Selleriesalz. Weitere Ideen habe ich in diversen Foren gefunden: Eine für den Ofen geeigneten Auflaufform fülle ich mit in Scheiben geschnittenen Tomaten und roten Paprikaschoten, den knackigen Sellerie- blättern, Salz und Pfeffer. Alles gut vermischen. Darauf kommen die Fischfilet (ich schreibe in Mehrzahl, weil bei mir zu Hause nehme ich Felchenfilet) mit etwas Salz, Pfeffer, klein ge- schnittenem Knoblauch Und Olivenöl. Der Fisch wird wiederum von Sellerieblättern bedeckt und kommt in den Backofen (vorgeheizt auf 200°). Die ersten 20 Minuten bedecke ich alles mit Alu-Papier, dann lasse ich den Fisch noch weitere 10 Minuten ohne Alu im Ofen. Jetzt hole ich meine Auflaufform aus dem Ofen. Die Sellerieblätter, die den Fisch bedeckten haben ihren Zweck erfüllt und werden weg geworfen. Dafür lege ich Scheiben von Ziegenfrischkäse auf das Fischfilet und stelle das Ganze zurück in den Backofen bis der Ziegenkäse goldbraun geworden ist. Der Fisch kommt mit seinem Gemüse in der Auflaufform auf den Tisch. Dazu gibt es junge Möhren, Salzkartoffeln und eine handvoll grüner Bohnen, auch dieses Gemüse begieße ich mit dem Fischsud. … und jetzt habe ich einen großen Appetit auf Fischfilet mit Sellerieblättern und Ziegenkäse. Außerdem kann man Sellerieblätter, wie glatte Petersilie, in Öl frittieren. So peppen sie jedes langweilige schnellgebratene Fleischstück auf. Sellerieblätter kann man auch trocknen, dann über einem Küchentuch zwischen den Händen zerreiben und diesen ‚Selleriestaub’ in ein trockenes Glas abfüllen. Hält sich über den Winter als Zugabe bei frischen Salaten oder zu Tomatensaft. Brokkolistängel =============== Vom Brokkoli verkoche ich mittlerweile eh schon alles. Ganz fein sind die Stängel, die ich wie Schwarzwurzeln oder Spargel verkoche. Die gehen sogar als reines Dünstgemüse durch. Die vom Blumenkohl sind etwas weniger fein, gehen aber auch. Das Grüne vom Porree ==================== Die meisten, die ich kenne, verwenden nur das Weiße vom Lauch. Dazu muss man wissen, dass die Nährstoffe aber vor allem im grünen Bereich beheimatet sind. Bitte also alles verwenden. ANREGUNGEN: Im Chefkoch.de-Forum fand ich folgenden schönen Hinweis: Aus Möhrengrün, Selleriegrün und den Blättern vom Porree etc. kann man eine wunderbare Brühe kochen, diese in Flaschen sterilisieren. Dann hat man jederzeit eine echte Gemüsebrühe zur Hand, braucht nicht die fiesen Chemikalienwürfel...... . Macht einen Nachmittag Arbeit im Herbst. Das wären mal meine Ideen, wer weitere Gemüse hat, von denen er den Bioabfall verkocht, bitte bitte mailen, oder in Facebook oder Forum posten! ----------------------------------------------------------------------- * Projekt Neustart - die Nachbarschaft neu erfunden Die Zukunft braucht neue Ideen und neue Konzepte. Die alten Formen des Zusammenlebens haben dem Sturmlauf des Konsumismus nicht immer standgehalten und so ist es notwendig an Neues zu denken. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Idee von Neustart - einer Neustart-Nachbarschaft, die weit über die bisherige Nachbarschaftshilfe hinausgeht, das intensive Zusammenleben von Ökogemeinschaften vermeidet. Lest aber selber: (mehr auf: http://neustartschweiz.ch) Die Herausforderungen der Zukunft – Peak Oil, Klimawandel, ökonomische Krisen, verschwindende Lohnarbeit, Verknappung von Kulturland, Wasser und anderen Ressourcen – erfordern eine komplett neue Lebensweise. Unser Leben muss lokaler, synergetischer, gemeinschaftlicher werden. Wenn wir in eng vernetzten Nachbarschaften von etwa 500 BewohnerInnen zusammen haushalten, ist eine Ressourcen schonende Lebensweise ohne Verlust an Lebensqualität möglich. Der Zusammenschluss innerhalb von Quartieren macht überdies viele Dienstleistungen und Einrichtungen auch für Menschen mit kleinem Einkommen erschwinglich. Eine typische Neustart-Nachbarschaft hat eine eigene Versorgung mit in der näheren Umgebung erzeugten Lebensmitteln, ein großes Lebensmitteldepot (Lebensmittel zum Entstehungspreis – oder fast gratis, wenn das Land der Nachbarschaft selbst gehört), eine Großküche, Restaurants (mit Take-Away), Bars, Bibliothek, Secondhand-Depot, Reparaturservice, Wäscherei, Gästehaus, Bad, Geräteverleih, Kinderparadies usw. All dies ist natürlich nur machbar und bezahlbar, wenn alle Nachbarn eine gewisse Zahl von Freiwilligen-Einsatz (z.B. drei Stunden pro Monat) leisten. Sie sparen dafür ein Mehrfaches an privater Hausarbeit, haben vielfältige soziale Kontakte und leben günstiger. Zugleich schaffen sie eine Lebensweise, die weniger abhängig ist von wirtschaftlichen Schwankungen, keinem «Wachstumszwang» unterliegt und global nachhaltig ist. Selbstverständlich sehen Nachbarschaften überall wieder anders aus, je nach Siedlungsstruktur, kulturellen Vorlieben, vorhandenen Ressourcen. Die Vielfalt macht ihre Stärke und Krisenfestigkeit aus. Unsere Stadtquartiere und Landregionen müssen so zu Basisgemeinden umgestaltet werden, dass sie alle alltäglichen Güter und Dienstleistungen in Fuß- oder Velodistanz anbieten können. Nur so lässt sich eine erzwungene Mobilität reduzieren, die viel Energie verschlingt und erst noch keinen Spass macht. Quartiere und Landstädte sollen vielfältige Zentren haben, die einen erweiterten Service Public zu erbringen vermögen. Lebenswichtige Industrien und Dienstleistungsbetriebe müssen aus der erstickenden Umarmung durch die profitorientierte Wirtschaft befreit und auf eine öffentliche und/oder genossenschaftliche Basis gestellt werden. Schon aus ökologischen Gründen müssen demokratische Planungsmechanismen eingerichtet werden, die im Dialog zwischen KonsumentInnen und ProduzentInnen funktionieren. Wir können uns die Verschwendungen der Marktmisswirtschaft ganz einfach nicht mehr leisten. Der Verein Neustart Schweiz fördert den Wandel auf der Basis von solchen Nachbarschaften mit fachlicher Beratung, gezielter Unterstützung, Forschung und Bildung, Vernetzung und der Schaffung von günstigen gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Die genauen Ideen seht ihr noch besser auf: http://neustartschweiz.ch/de/inhalt/lebenswerter-leben ausformuliert. Besonders interessant ist, dass Neustart sich an die Städter wenden, um dort die brachliegende Nachbarschaftshilfe zu reformieren und sich gemein- sam mit einem Stück Land wieder zu "erden". Nachlesen auch hier, das die neuen Ideen in eine breitere Vision stellt. http://neustartschweiz.ch/de/blog/die-schweiz-braucht-einen-neustart Es gibt sogar ein Buch zur Idee, in dem man auch online blättern kann: http://neustartschweiz.ch/de/inhalt/buch-neustart-schweiz Zum Schluss möchte ich noch die Maßnahmen aufgreifen, die Neustart.ch jedem vorschlägt, um auch wirklich einen gelungen Neustart hinzulegen. Vielleicht eine Anregung für alle, auch wenn sie sich nicht in dem Sinne vernetzen wollen oder können: Bei sich selbst beginnen - auf den Kauf der neuen (energieeffizienten, hybriden) Autos verzichten, da es so etwas wie ein ökologisch nachhaltiges Auto gar nicht gibt - ein Elektroauto ist gleichzeitig ein nukleares Auto oder ein mit Kohle betriebenes Auto - Lebens- und Arbeitsräume auf Fuß- oder Fahrraddistanz zusammen legen - anstatt das Umland mit Eigenheimen zu zersiedeln, lieber in städtische Gemeinschaften zusammenleben - auf ökologische Produkte, Standards und Dienstleistungen bestehen - sich mit Landwirten verbinden, Einkaufszentren und Großverteiler meiden - saisonal essen, weniger dafür bewusster arbeiten, langsam reisen - weniger kommerziell konsumieren, mehr gemeinschaftlich teilen und gemeinsam etwas unternehmen - Güter nicht horten, sondern andere daran teilhaben lassen ----------------------------------------------------------------------- * Lehmbacköfen für den Garten - eigentlich kinderleicht Permakulturisten aber auch Menschen, die sich unabhängiger vom Strom machen möchten, haben die hübschen Lehmbacköfen entdeckt, die man sich selber ohne allzu großes Können mit günstigen Materialien selber bauen kann. Zum einen kann ich mir nichts köstlicheres Vorstellen als Brot aus einem Backofen zu holen. Zweitens mache ich mich mit diesen holzbefeuerten Öfen etwas unabhängiger von Strom. Ein beruhigender Gedanke für längere Stromausfälle, oder was man sich sonst noch ausmalen möchte. Auch als Alternative zum Grillen gefallen mir solche Öfen sehr gut. Bei Recherchen ist mir aufgefallen, wie sehr bei diesen Öfen die Open Source Idee für Technologie verwirklicht ist. Selten habe ich so detaillierte und genaue Anleitungen mit einladenden Bildern gefunden, wie bei diesen schönen Öfen für das Freie. Lehmbacköfen bestehen aus traditionellen Materialien und sie funktionieren alle ähnlich: Zuerst werden sie mit Holz befeuert, dann wird die Glut ent- fernt, die aus Teig geformten Brote werden eingeschossen und in der Strah- lungswärme gebacken. An traditionellen Materialien braucht man Lehm, Ziegel, Schamotte, Natur- steine, Holz, Stroh. Da ich selber noch nie einen gebaut habe, ist mir das kinderleichte Modell von der Seite http://www.wasserwiese.muc.kobis.de/lehmofen_1.htm natürlich sehr eingängig gewesen. Als Grundmaterial dienen in diesem Projekt Ziegel, 2 Wannen Lehm und Weidenruten. Den Lehm hätten sie von einer Ziegelei. Andere Lehmofenbauer verweisen auf Baumärkte. a) Zunächst wird die Grundform (ein U) aus Ziegeln gelegt und dazwischen ein Loch gegraben. b) Man mauert dann 2 Reihen auf und verstreicht mit Lehm. c) Dann so scheint es mir, haben sie einen Rost nach diesen zwei Reihen eingemauert. d) Vorne haben sie noch eine dritte Reihe Ziegel aufgestockt. e) dann kommen die Weidenzweige ins Spiel: Die fingerdicken Weidenzweige werden werden in einem Abstand von 10 cm in die Löcher der Ziegelsteine gesteckt und mit dünneren Weidenzweigen verwebt. f) das Ergebnis ist etwas zeltartiges aus verwebten Weidenstöcken, die dann mit LEhm verkleidet werden, wobei vorne eine Öffnung ausgespart wird. g) Als Klappe dient in diesem Projekt ein Tondachziegel (wenn ich das genau sehe) Der Ofen sieht lustig aus, scheint aber zweckdienlich zu sein. Professio- nelle Projekte arbeiten mit Gewölben, die mit Platzhaltern gebaut wurden. Wer es genauer will, wird auf folgender Seite http://www.derlehmbackofen.de/index1.html sehr gut bedient. Ein wunderschönes Modell + Anleitung hier: http://www.thiessenhusen.com/3.html Auch Permakulturinitiativen bieten immer wieder Seminare an. In Österreich möchte ich auf die Zeitung Rübe verweisen, die immer wieder Hinweise auf Seminare gibt. Eine Anmerkung möchte ich noch bringen: wer solche Öfen befeuert, wird das natürlich nicht nur für 1 Torte oder 1 Brot tun, sondern man wird mehrere Brote backen. Deshalb rufe ich hier zu einer Kollekte auf: wer hat erprobte Rezepte für lang haltbare Brote (Stichwort Knäckebrot, Schüttel- brot), wer bäckt Kuchen mit langer Haltbarkeit? ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: INTERNETTIPP: http://www.reparaturfuehrer.at - wer repariert was, das hätte ich manchmal auch gerne gewusst. GEBURTSTAGSGESCHENK: Meine Kinder sind viel auf Geburtstagsparties einge- laden. Auch die Obergrenze von max. 10,00 EUR reißt schon tiefe Wunden ins Budget. Vor allem für die Tochter bin ich jetzt dazu übergegangen, selbst genähte Barbiekleider zu verschenken - Kostenpunkt 2 Paar Druck- knöpfe, denn die Stoffe gibt es in diesen Dimensionen geschenkt. Die Schnitte nehme ich aus den wunderbaren Heftchen: http://www.puppenschnitte-online.de/index.php?cat=c72_Andrea-Kreativ-Barbie-Mode.html sehr einfach - kann ich auch!! GÜNSTIG BASTELN: Der Herbst erblüht in allen Farben. Sammelt doch einfach Zapfen, Stroh oder "Lianen" und bastelt euch einen Türkranz - es ist so einfach und kostet nichts. ----------------------------------------------------------------------- * Aktuelles für Tiroler Lohnende Veranstaltungen der ES Weer: 8.10 - 13:15 Trendy Handtaschen basteln - aus alten Stoffresten und Papiertaschen aus alten Kalendern - Unkostenbeitrag: 5 EUR + freiwillige Spenden - Ort: Kindergarten Pillberg 15.10. - 13:15 Naturbewusst kochen - Sprossen ziehen, Natronbrot, Power- drinks, Heilgerste etc. nach Mazdaznan - Unkostenbeitrag: 7 EUR + frei- willige Spenden, Ort: Kindergarten Pillberg Veranstaltungen des Vereins Autark werden Basiskurs Autark werden: 14. - 16. Oktober Intensivseminar Autark werden: 14. - 20. Oktober http://www.autark-werden.at/147.0.html Permakultur-Stammtisch http://www.permakulturtirol.at/permakulturtirol-stammtisch/ Immer am letzten Montag im Monat im Haus der Begegnung in Innsbruck Tauschringtreffen Tirol alle Termine übersichtlich hier: http://www.talentenetztirol.net/ Urkorn Tirol: Montag 3.10 um 18:30 Uhr vor dem Dorfwirt in Wiesing. Treffen jeden 1. Montag im Monat. + Grillen bei Leos Auszeit am 9.10 - mehr Infos bei Urkorn JePo´s monatlicher Treff am 10.10.2011 Thema : Ein neues Bewußtsein für eine Neue Zeit Roland Gerstmayr, Tanja Held Freier Eintritt, Ampasser Hof - mehr unter http://www.jepo-tirol.at ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 11/2011 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * * Vorrat Teil 4 * * Kuren für die Gesundheit - Wenig Kosten für viel Gesundheit * * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at