============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 08/2019 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer 09_2019.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Der zweifache Mensch * Artenvielfalt – ‚Tiere im Garten‘ - Teil 3 * Gemeinde der Zukunft * Wenn ausmisten zum Konsum"auslöser" wird (Gedanken von Katja) * Das Kaufnix-Jahr Teil 6 * Die Wunderpflanze AHORN - von Ehrengard * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- Vorwort: Es taugt mir sehr, dass gerade das Thema von Kerstin - die Artenvielfalt doch einige von euch inspiriert hat und zu Wortspenden animiert hat. Heute wird es deshalb ein bissl "umweltlastig" aber das lockern wir mit Ausmistgedanken, weihnachtlichem Kauf-Nix-Endspurt und unserem zweifachen Ich wieder auf. LG Michi -------------------------------------------------------------------- * Der zweifache Mensch Am letzten Freitag besuchte ich die 2. Öko-Fair in der Messe Innsbruck. Nun bin ich denn schon ein arg kritischer Geist und mäkle gerne rum, dass eine Messe für nachhaltigen Konsum immer noch Konsum ist. Es ist natürlich besser nachhaltige, biologische, faire Güter zu konsumieren, wenn aber das Konsum- denken im allgemeinen nicht hinterfragt wird, ist es maximal die halbe Miete. Deshalb legte ich mein Augenmerk auf das Rahmenprogramm. Alles gut systembegünstigt und schaumgebremst, aber man muss ja nicht alles zer- reden. Am nachmittag durfte ich in einem neuem Format als Geschichtenerzählerin die Genese des Repair Cafe darstellen und wurde daraufhin mit wohltuendem Feedback nach Hause entlassen. Die Geschichten von 12 AktivistInnen aus unterschiedlichsten Bereichen findet ihr hier: https://tirol.klimabuendnis.at/aktuelles/tiroler-klimaforum-2019?fbclid=IwAR308YkWyJHeAiDwrqwIbf8W3MG3WKsnt9TZZu-4GOI8xixAasBtVzmqObY zum Teil sehr ungeschminkt ... hörenswert Davor allerdings war noch ein Vortrag von Gerhard Frank zum Thema die ZukunftsmacherInnen. Der Vortrag war recht passend für den Rahmen. Neber der Vorstellung des Pupariums (seiner neuen erlebnisorientierten Lernmethode für Erwach- sene) blieb mir ein Punkt hängen, den ich euch diesmal kurz näher bringen möchte (so wie ich ihn halt verstanden habe). Jeder Mensch - so Herr Frank - ist zwei Menschen. Er ist zum einen der private Mensch. Private Menschen führen ein normales Leben. Sie sind vielleicht auch sehr für Umweltschutz, das Gemeinwohl, soziales und solidarisches Miteinander zu begeistern, fahren viel Rad oder gehen bewusst zu Fuß. Die Situation der Welt stört sie und sie sind motiviert auf Plastik, industrielle Lebensmittel, Kreuzfahrten und Flugreisen zu verzichten. Sie stören sich am weltweiten Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd und sie empören sich über die immer weiter auseinander- klaffende Schere zwischen arm und reich. Mit den meisten Menschen, mit denen man Gespräche führt, werden viele Probleme in der Welt des heute bewusst wahrnehmen. Manche werden sich sogar engagieren. 100 % der Leser dieser Zeilen haben sich Fragen über die Situation der Umwelt dieser Welt, über soziale Gerechtigkeit und über Überkonsum bereits gestellt und aktiv angegangen (sonst wärt ihr ja nicht hier gelandet). Aber leider steht in den allermeisten von uns eine zweite Seele in unserer Brust. Denn wir sind nicht nur private Menschen sondern auch institutionelle Geschöpfe. Wir gehen zur Arbeit, wir werden Teil eines größeren Ganzen und schon steigt der passionierte Fahrradfreak ins nächste Flugzeug, um zu einer Besprechung nach Madrid zu jetten. Ganz normal, weil er muss. Bestenfalls fällt ihm die Zwiespältigkeit seines Tuns auf, normalerweise aber nicht. Da kann man sich noch sehr über die Toten im Mittelmeer empören, kaum sitzt man in der Arbeit, ist es plötzlich kein Problem mehr, unsinnige Exportförderungen abzuwickeln, Bodenschätze aus der dritten Welt zu Niedrigs- preisen einzukaufen und so die Fluchtbewegungen erst richtig zu befeuern. Da mag man soziale Innovationen noch so gut finden, kaum ist man in seiner Institution kann man zB kein vergünstigtes Bankkonto bewilligen für die gleiche Innovation, die man bis zum Arbeitgehen noch supergenial fand. Die Liste könnte sich mit gar nicht erfundenen Vorkommnissen endlos fort- führen. Vielleicht geht auch die ÖkoFair deshalb irgendwie schief, weil sie nicht in Händen von privaten Menschen sondern institutionellen liegt, die brav und engagiert ihren Job machen, aber ihren inneren mit Hausverstand denkenden Menschen an der Garderobe zur Arbeit abgeben und plötzlich Dinge gut finden, die man als Privater eher schief anschauen würde. Wie ihr seht; ich philosophiere über das Thema intensiv und der Ansatz unserer Janusköpfigkeit gefällt mir schon sehr gut. --------------------------------------------------------------------- * Artenvielfalt – ‚Tiere im Garten‘ - Teil 3 Im Urlaub im schönen Schwarzwald trage ich Euch heute - auf Wunsch- noch ein paar Infos zu Tieren im Garten zusammen. Wenn wir in unserem Garten etwas für die Artenvielfalt tun, wie ich es Euch in den Teilen 1 und 2 vorgestellt habe, ziehen wir automatisch wilde Tiere an: Wir pflanzen heimische Bäume, Sträucher und Stauden und säen heimische Wildblumen. Im Ertragsgarten lassen wir auch mal einen (kleinen) Teil der Kräuter oder Gemüse blühen oder „verschießen“. Damit stellen wir Lebensraum für Insekten zur Verfügung, die ihrerseits auch Nahrung für Amphibien, Vögel und Kleinsäuger sind. Wichtig ist es, die Pflanzen erst nach dem Winter zu schneiden, so dass Rückzugsräume entstehen und Vögel im Winter an den Samenständen Nahrung finden. Auch im Sommer ist es wichtig, nicht zu oft zu schneiden, so dass z.B. Schmetterlinge eine Chance haben, sich zu verpuppen und sich zu entwickeln. Was wir darüber hinaus tun können: Insektennisthilfen: Die meisten der Wildbienen brüten im offenen Boden, in sandigen Stellen. Da hilft es sehr, eine Ecke mit festem Sand zu lassen. Stehendes und liegendes „totes Holz“ werden von Käfern mit Löchern durchfressen und von Wildbienen bezogen. Das kostet nichts und hilft sehr. Gute Nisthilfen können natürlich auch angebracht werden. Eine gute Nisthilfe hat glatte Kanten und sauber gefräste Löcher. Die meisten Nisthilfen in Supermärkten sind nicht „gut“ im Sinne von hilfreich für Insekten. Ein Steinhaufen ist ein wichtiges Element im Naturgarten und Lebensraum für Kleinsäuger und Amphibien. Am besten an einem sonnigen Ort lose getürmt und möglichst dann „in Ruhe gelassen“. Wer in einer Ecke Schnitt und Laub sammelt, hat gute Chancen, dass irgendwann ein Igel einzieht. Dieser braucht das Material, um sich zu verstecken, Nester zu bauen und zu überwintern. Vögel brauchen ganzjährig Fütterung in unseren Breiten, da sind sich die Ornithologen mittlerweile einig. In einem naturnahen Garten ist das Angebot für Vögel sicher ohnehin gut, dennoch reicht es im Schnitt nicht für die Vogelwelt. Diskutiert wird unter Fachleuten immer noch die ART der Sommerfütterung – ich persönlich folge dem Rat, im Sommer kein Fettfutter, sondern nur heimische Samen zuzufüttern. Vögel brauchen genau wie Insekten und Kleinsäuger auch Wasserstellen im Garten. Es ist wichtig, Wassertränken regelmäßig gründlich zu reinigen, da mit verunreinigtem Wasser tödliche Vogelkrankheiten übertragen werden, was auch regelmäßig zu seuchenartigen Vogelsterben führt. In Tränken gehören Steine und Stöcke, damit die Tiere eine Ausstiegshilfe haben. Dies gilt insbesondere auch bei Tränken am Boden, die beispielsweise für Igel aufgestellt werden. Wer seinen Garten um einen Naturteich erweitert, stellt weiteren wichtigen Lebensraum zum Beispiel für Libellen, aber auch für Molche, Frösche und Kröten zur Verfügung. Die Tiere kommen überraschend schnell. Gefahren für Tiere im Garten: Natürlich zuerst Gifte jeder Art: Vergiftete Insekten sind für kein Tier gesund, dass das Insekt frisst. Der Mähroboter: Er häckselt im Gras lebende Insekten und auch Igelschnäuzchen, wenn er sie erwischt. Wer das für unwahrscheinlich hält, findet auf der Seite jeder Igelhilfestation erschreckende Beweisfotos dafür. Die Katze: Katzen jagen Vögel. Das liegt in ihrer Natur. Katzen stochern auch in Wildbienenbruten und töten schon mal einen Schmetterling. Wessen eigene Katze Freigänger ist, tut schon viel Gutes, wenn er die Katze in der Vogelbrutzeit nicht nach draußen lässt. Vogelhäuschen sollten geschützt und für Katzen unzugänglich sein, ebenso die Futterstellen und der Badeplatz. Gezielt platzierte Brombeerranken können hier sehr nützlich sein. Der uninformierte Mensch: vom Kleinkind bis zur ordnungswütenden Schwiegermutter: Manchmal ist es wichtig zu erklären, warum im Garten dies oder jenes so ist und nicht anders, und warum an dieser Stelle nicht im Sand gestochert, nicht geräumt und nicht gezupft wird. (Meine persönliche Erfahrung ist an dieser Stelle, dass Kind schneller versteht als manch anderer.) Die größte Gefahr für Natur im Garten ist die Ignoranz und der Mensch, der glaubt, dass er selbst mit seinem kleinen Bereich nichts tun kann. Deshalb: Danke, dass Ihr die 3 Teile gelesen habt und viel Spaß beim neugierigen Ausprobieren. -------------------------------------------------------------------- * Gemeinde der Zukunft Ein absolutes Neuland liegt auch vor mir am 14.9. - der Lösungskongress der Gemeinde der Zukunft in Salzburg. Ich darf als Aktive mitmachen. Kommt doch auch vorbei: Erlebe und werde Teil der Lebenswerten Gemeinde der Zukunft. Doch Achtung, es könnte das einzigartigste Erlebnis Ihres Lebens werden! Kleine kraftvolle Veranstaltungen gibt es viele. Jetzt ist es an der Zeit, ein großes, gemeinsam erlebbares Bild zu schaffen und die Wirksamkeit von gebündelten Kräften zu zeigen.! Geniale, funktionierende Lösungen präsentieren wir am 14. September 2019 im Messezentrum Salzburg als Modell der Lebenswerten Gemeinde der Zukunft. WIR, das sind Projekte aus 23 Gemeinden, innovative und ökosoziale Unternehmen und Initiativen, die gemeinsam den ländlichen Lebensraum stärken. Die Lebensbereiche ökosoziale Wirtschaft, Tourismus, Handwerk, Bauernschaft, Mobilität, Kultur, Musik und würdevolles Miteinander verstärken sich zu enkeltauglichen Lösungen für alle. Sei auch einer der 2.500 Menschen, die nicht nur Teilnehmer, sondern auch Mitgestalter sind. www.bewusst-gemeinsam-leben.at Georg Dygruber Initiator Verein Lebenswerte Gemeinde Bewusst Gemeinsam Leben = PROaktive Zukunftsgestaltung 5600 Sankt Johann im Pongau, Hauptstr. 83 Tel: 0043/664-45-22-227 Mail: info@bewusst-gemeinsam-leben.at WWW: www.bewusst-gemeinsam-leben.at Armut bekämpfen ist das Eine, Reichmut fördern das Andere! -------------------------------------------------------------------- * Wenn ausmisten zum Konsum"auslöser" wird (Gedanken von Katja) immer wieder lese ich Spartipps, die Ausmisten angepreisen, dabei bin ich sicher nicht die Einzige, bei dem dies nicht zum Konsumverzicht führt, sondern eher zum Gegenteil. Das ist auch, was ich in meinem Umfeld beobachte: Ein Kreislauf von Ausmisten und Neukaufen. Seit Jahren experimentiere ich herum, wie ich weniger kaufen kann, ohne dass es sich wie ein allzugroßer verzicht anfühlt. Seit zwei Jahren fahre ich ganz gut mit einer Methode, die ich gern weitergeben möchte. Vielleicht mögen ja auch andere experimentieren und berichten, ob auch ihnen hilft, was bei mir wirklich zu weniger Käufen geführt hat. Das Grundprinzip ist ganz einfach und folgt dem Leitsatz: Übernimm Verantwortung für deine Besitztümer! Konkret heißt das, dass ich mir die Regel setze, dass alles, was (ob nun als Geschenk oder als Kauf) in meinen Besitz gekommen ist, ernst genommen werden muss. Es darf nicht einfach weggeworfen werden, sondern sollte so lange benutzt werden, bis es kaputt ist oder seinen Zweck aus anderen Gründen nicht mehr erfüllt. Es ist also das Gegenteil vom Ausmisten: Wegwerfverbot. Ich darf Dinge an Menschen weitergeben, die sie nötiger oder lieber haben wollen als ich, aber das ist gar nicht so leicht. Bei mir führt das dazu, dass ich mir doppelt gut überlege, ob ich mich mit einer neuen Anschaffung belasten will. Will ich dieses Kleid die nächsten Jahre um mich haben? Es führt auch dazu, dass sehr sichtbar wird, was ich alles besitze, in welchem Reichtum ich schwelge. Das macht es dann auch leichter, dem nicht noch weitere Dinge hinzuzufügen. Und nicht zuletzt wird mir auch bewusst, welche Ressourcen in den Dingen stecken, die ich erworben habe. Vielleicht magst du diese Anregung weitergeben? Anm. d. Red: Und wie gerne ich diese Anregung weitergebe. Wer von euch hat noch Anregungen wie man grundsätzlich mit Konsum und Konsumgütern gesünder umgeht. -------------------------------------------------------------------- * Kauf-NIX-Jahr 2018 - Teil 6 - von Brigitte 17.12.2018 Dem Waschmaschin sein kaputt! Fehler E18. Ist wahrscheinlich irgendwo verstopft, sagt die Hersteller-Hotline. Muss also nur ein Monteur bei, denn das Flusensieb, die erste mögliche Fehlerquelle, kriege ich nicht rausgedreht. Wie immer um diese Jahreszeit habe ich relativ wenig Antrieb. Es ist die Zeit des Ausruhens nach der Ernte und deren Verarbeitung im Herbst. Auf der Treppe im Flur stehen noch die Quitten für die letzte Portion Gelee in diesem Jahr. Die Äpfel auf den Horden nehmen kontinuierlich ab. Gut so, denn einige der Sorten werden pünktlich zu Weihnachten ungenießbar. Vor ein paar Tagen habe ich mich, als draußen die Sonne bei stahlblauem Himmel schien, bei leichter Vorfreude auf die Anzucht der Pflänzchen für das nächste Gartenjahr erwischt. War aber nur ein kurzes Aufblitzen – sowohl der Sonne als auch der Vorfreude. Es ist einfach nicht die Zeit zum Bäumeausreißen. Genug saubere Wäsche im Schrank haben wir. Im Haushalt leben weder kleine Kinder noch pflegebedürftige Menschen. Warum sollte die Reparatur der Maschine also nicht Zeit haben bis nach Weihnachten oder Anfang Januar 2019? Warum sich die Advents- und Weihnachtszeit, den Plätzchenduft und den Kerzenschein… von so vergleichsweise nichtigen Problemen wie einem kaputten Haushaltsgerät trüben lassen. Zugegeben, ich bin erstmal ausgerastet, als ich die Fehlermeldung sah. Da hieß es dann Wasser ablassen, Bullauge entriegeln, seifige Wäsche auswringen und zu meiner Tochter zum Fertigwaschen bringen… Aber nachdem ich mich wieder eingekriegt hatte, dachte ich nur: „Scheiß drauf! Es gibt sehr viel Schlimmeres.“ Dann kam da diese stille Freude in mir auf, darüber mich nicht aufregen zu müssen, inmitten des relativen Luxus eines Vorrats an sauberer Wäsche für mindestens vier Wochen. Gelegenheit wieder einmal den Keller aufzuräumen. Frühjahrsputz mit Inventur im Vorwinter, damit der Monteur kommen kann? Warum nicht! 20.12.2018 KAUF-NIX-JAHR und Weihnachtszeit wie passt das zusammen? Will man da nicht doch was kaufen für seine Liebsten? Will man, definitiv. Aber meine Liebsten freuen sich über Geschenke auch noch im Januar. Da sind sie ohnehin oft viel günstiger zu haben. Also nix Weihnachtsbaum? Null Geschenke? Dooooooooch. Wir haben einen Weihnachtsbaum für drei Familien an dem Ort, wo wir alle zusammen am 25.12. feiern – und das schon seit Jahren. Der Baum und der Schmuck sind auch schon seit Jahren fast gleich. Den Baum machen wir aus drei langen Stecken, die wir im Wald sammeln. Die werden oben zusammen gebunden und dann durch Querhölzer stabilisiert. Der Vorteil? Nach dem Fest wird die Dekoration (soweit sie nicht essbar war und damit sowieso schon weg ist) entfernt, das Holz klein gemacht und verheizt. Die Geschenke? Seit wir ein kleines Kind dabei haben, setzen wir auf Masse. So macht die Bescherung richtig was her, denn wir haben viel Spaß und Spannung beim Auspacken – natürlich NICHT alle auf einmal und NICHT jeder für sich. Schön verpackt machen selbst geringwertige Verbrauchsgüter eine Menge her und der Enthüllungs- zeremonie tut es keinen Abbruch, wenn der Gabenempfänger ein Duschgel auspackt dessen Einkaufspreis bei etwa fünf EURO liegt, dass er aber immer sehr gerne benutzt. Früher hatten wir lange Jahre meistens EINFACH-NUR-BEISAMMENSEIN-WEIHNACHTEN. 24.12.2018 Weihnachtsfrühstück: 30g Dinkelflocken (über Nacht eingeweicht in 80ml Vollmilch) eine Prise Zucker, eine Prise Kakao, 1 Prise Zimt. Das Ganze in einer Müslischale in der Microwelle erhitzen. Servieren mit 100g geriebenem Apfel, der am Vorabend zum Auftauen in den Kühlschrank gestellt wird. Dieses Frühstück ist das einzig mir bekannte Müsli, dass tatsächlich (mit der auf den käuflichen Frühstücksflochenpackungen angegebenen Portionsgröße von 30g) bis zum Mittagessen vorhält – ohne quälende Heißhungerattacken. Die Zutaten können – je nach Gusto – sicher auch variiert werden, ohne dass sich der Sättigungszeitraum wesentlich verkürzt. Die entscheidende Voraussetzung für das Ausbleiben der Heiß- hungers ist sicherlich die fast ausschließliche Verwendung ballaststoffgebundener Kohlehydrate, langkettiger in Form des vollen Korns und kurzkettigerer in Form des Obstes als Ganzem. Dabei glaube ich, dass der Apfel wegen seines Pektingehaltes noch einmal ein zusätzliches Plus in Punkto Sättigung zu bieten hat. Die verwendete Portion geriebener Apfel, habe ich während der Sommermonate in meiner Kühltruhe angehäuft. Ende Oktober waren gut 10kg (in Blöckchen zu je 100g) zusammen gekommen, Wie? Morgens rausgehen und unter den Bäumen auflesen was über Nacht heruntergefallen ist. Am Anfang der Saison geht viel davon einfach auf den Kompost. Die guten, reifen Äpfel werden gründlich gewaschen, dann großzügig ausgeputzt. Dabei kann man sich sehr gut nach der Nase richten: Verdorbenes wird solange großzügig entfernt, bis der Rest nur noch angenehm nach Apfel riecht. Bei manchen Äpfeln bleibt ein muffiger Geruch, auch wenn man viel wegschneidet. Die gehen dann in den Abfall. Die gesäuberte Ausbeute wird auf einer Bircherreibe (NICHT die kleinen kaufen!) mit der Schale gerieben und in Blöckchen zu 100g eingefroren. So entsteht – ohne Kraftakte – ein Wintervorrat fürs Müsli; Bio, regional…. 31.12.2018 So, das KAUF-NIX-JAHR ist um. Gut gelaufen, noch besser als in 2014 wo ich Kaputtes ersetzen und in der Erntezeit auch einige Neuanschaffungen tätigen musste. Ich war das ja nun auch schon gewöhnt. Und so ganz verloren gegangen war mir die NIX-KAUF-HALTUNG während der drei Normalkauf-Jahre dann doch nicht. Insgesamt habe ich mich mit dem Auskommen ohne Fertigfraß da deutlich schwerer getan. Ich dachte immer: Warum eigentlich? Es ist doch nichts selbstver- ständlicher als aus saisonal verfügbaren Produkten schmackhafte Gerichte selbst zu zaubern. Woher dann die bleierne Schwere, die mich während des vergangenen Jahres immer wieder befallen hat, wenn ich am Herd stand? Dabei war es egal, ob ich nun für den direkten Verzehr kochte oder für die Vorratshaltung. Mit dem dampfenden Essen auf dem Tisch und den sich mit Konserven und Brotaufstrichen füllenden Regalen im Keller stellte sich nicht unbedingt die absolute Zufriedenheit ein, die ich mir als Energieschub gewünscht hätte. Zum ersten Mal hat es vor einigen Wochen „Klick“ gemacht, als es in den Nachrichten um die freiwilligen Verpflichtungen ging, die der Nahrungsmittel- industrie in Bezug auf Fett-, Zucker-, und Salzgehalt von unserer Politik abverlangt werden sollen. Die Kommentare reichten von „Der mündige Verbraucher kann immer noch selbst entscheiden, ob er den Müll kauft, ist also selbst schuld, dass das Zeug überhaupt noch auf dem Markt ist.“ bis „Ohne verbindlich gesetzliche Regelungen keine Versorgung der Bevölkerung mit gesundheitlich unbedenklichen Lebensmitteln.“ Klar, kann die ganztags arbeitende Mutter zweier Kinder, sich die Mühe machen frische Zutaten einzukaufen und daraus dann jeden Tag ein gesundes Menü für die Familie zaubern. Nur, rückblickend auf meine Jahrzehnte der Berufstätigkeit mit dem Nebenjob Familienmanagerin frage ich mich ernsthaft woher sie die Zeit dafür nehmen soll. Ich habe es damals so gehalten: Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags eine warme Abendmahlzeit, die ich auch öfter als einmal die Woche aus Fertig- und Frischkost zusammen gestöppelt habe, Montags, Mittwochs und Freitags Restessen, ggf. kaltes Abendbrot. Die letzten beiden Jahrzehnte hatte ich dann das Glück einen Partner zu haben, der mir beim Kochen zugearbeitet bzw. nach dem Kochen die Küche wieder auf Vordermann gebracht hat. Nein, eine vollberufstätige Mutter kann auf den Einsatz von Fertigprodukten überhaupt nicht verzichten. Sie muss Kompromisse eingehen, Abstriche machen… sonst ist sie nach spätestens 10 Jahren völlig heruntergewirtschaftet. Deshalb haben sie und ihre Familie einen absoluten Anspruch auf Lebensmittel – sowohl halbfertige als auch ganzfertige – die auch bei längerer, bestimmungs- gemäßer „Einnahme“ weitgehend frei von Nebenwirkungen sind. Ich kann mir den ganzen Aufwand mit dem Selbstkochen aus teilweise auch selbstgezogenen Frischzutaten bei Gott allemal leisten. Aber ich bin weder vollzeitberufstätig noch Mutter kleiner Kinder…. Warum also fällt mir – trotz des Mangels an Hinderungsgründen – die Sache manchmal so bleiern schwer? Fehlt es an Einsicht? Nein, es ist wohl zum großen Teil der immense Werbedruck. Dazu kommen Bemerkungen von wohlmeinenden Menschen, dass sich der ganze Aufwand bei den derzeitigen Lebensmittelpreisen doch nicht lohnt. Und der innere Schweinehund ist da natürlich auch noch mit von der Partie. -------------------------------------------------------------------- * Die Wunderpflanze AHORN - von Ehrengard Heute nehme ich mir die Zeit, um über den vielseitigen Ahorn zu berichten und hoffe, daß ich für den nächsten Knauserer nicht zu spät bin (Anm.d.Red.: So ein Artikel ist nie zu spät und passt gerade jetzt zum Herbst). Mein Berg-Ahorn, den ich im Garten stehen habe und den ich mir aus meiner Heimat (Berchtesgadener Land) an den Niederrhein mitgebracht habe,hat ja inzwischen seine Flugsamen ausgebildet. Es gibt weltweit viele Arten, die unter folgendem Link bei Wikilügia (wenn man sich wirklich gut über Menschen, Politik u. ä.informieren will ist Wikilügia absolut ungeeignet, wenn es aber um sachliche Dinge geht, wie z. B. hier der den Baum Ahorn (Acer), ist diese Plattform nicht verlogen und manipulierend, sondern ziemlich sachlich) Ich finde die Beschreibung sehr gut und informativ. Ich nutze noch weitere Quellen, aber sie sind, wenn es um die Beschreibung geht ziemlich identisch. https://de.wikipedia.org/wiki/Ahorne Es lohnt sich also, da mal reinzulesen. Weitere Nutzungen stehen dann weiter unten in der Wikilügia-Beschreibung! Es ist darauf zu achten, daß nicht jeder Ahorn eßbar ist. Auf jeden Fall gehört der Berg-Ahorn dazu. Auch der Zucker-Ahorn (Honig-Ahorn) und der Spitz-Ahorn sind eßbar. Wenn man also Sirup machen will sollte das beachtet werden, von welchem Ahorn man das machen darf. Die Keimlinge, Blüten und Früchte des Ahorns können ebenfalls verwendet werden Der Sirup wird aus dem Blutungssaft des Zucker-Ahorns im zeitigen Frühjahr gewonnen. Habe ich noch nicht ausprobiert, weil ich es nicht gut finde, einen Baum anzustechen, um ihm den Saft abzuziehen, denn es ist sehr schwierig diese "Blutung" zu stoppen. Der Baum braucht seinen Lebenssaft selbst! Ich hatte mal aus Unkenntnis meiner Birke in dieser Zeit, als der Baum wieder seine Säfte in den Stamm schob, einen Ast abgeschnitten, weil er voll im Weg war. Und da ich sowieso nicht gerne an Pflanzen rumschnibble, tat es mir mit dem Ast sehr leid - und dann bekam ich die Blutung nicht zu stoppen! Ich habe in einer Baumschule, in Gärtnereien usw. angerufen, aber die hatten keine Ahnung (!!!) Bin fast ausgeflippt, weil ich meine schöne Birke nicht verlieren wollte. Nach ca. 2. Tagen hat sie selbst gestoppt- Wahrscheinlich aus Selbsterhaltungstrieb (vermute ich). Noch ein dringender Hinweis für Pferdebesitzer: Die Früchte und Keimblätter sind für Pferde giftig! Es ist also darauf zu achten, daß nicht alles, was für den Menschen gut oder nicht gut ist, das auch für Tiere gilt. Es ist oft umgekehrt! Beschreibung des Acer, die bei uns vorhanden sind und deren Blüten, Flugnüsse, Samen verwendet werden können Der Berg-Ahorn: https://de.wikipedia.org/wiki/Berg-Ahorn Der Spitz-Ahorn: https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzahorn Der Zucker-Ahorn, , auch Honig-Ahorn genannt:(ist in Kanada beheimatet, nicht bei uns!) . Man kann den Sirup auch aus heimischen gewinnen = aufwendig: https://de.wikipedia.org/wiki/Zucker-Ahorn Der Blut-Ahorn: Den setze ich aber nur ein, weil er wunderschön ist und er nicht nur im Herbst bunt leuchtet, sondern auch durch seine roten Blätter sehr auffallend ist. Für ein großes Grundstück wäre er ein Augenschmaus. https://www.t-online.de/heim-garten/garten/id_72688084/blutahorn-imposanter-ahornbaum-mit-rotem-laub.html Ahorn als Heilkraut Hochinteressant! Der Link ist zu umfangreich, um ihn hier beschreiben zu können. Der Verfasser schreibt, daß alle Keimlinge eßbar sind, aber Achtung: er bezieht sich nur auf den Berg-Ahorn, den Spitz-Ahorn und den Feld-Ahorn! http://www.heilkraut-ratgeber.de/ahorn Den Link finde ich besonders geil! Den habe ich bei Recherchen entdeckt und noch nicht ausprobiert. Liest sich aber sehr gut! Und weitere anwendbare Links zum Ahorn, die sich alle auf unsere heimischen Arten beziehen: https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/ahorn/ https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/ahorn Die Holzverarbeitung dieser Baumart habe ich bewußt nicht aufgegriffen, obwohl gerade der Spitz-Ahorn (zählt zu den Edelhölzern)sehr gern bei Schnitzern, Drechslern, auch Instrumentenbau und Möbel hergenommen wird. Das kann jeder selbst nachschlagen. Mir geht es um die Verwendung von Blüten, Früchten, Flugnüssen und Keimlingen. Nicht alle Keimlinge sind genießbar, zum Teil auch giftig. Die Pflanzen haben einen Abwehrmechanismus entwickelt, um ihre Keimlinge zu schützen, weil die oft sehr lange brauchen (je nach Sorte), um sich fortzupflanzen. Der Berg-Ahorn ist eindeutig sehr Fortpflanzungsfreudig, denn wenn ich nicht jedes Jahr die Jungpflanzen entfernen würde hätte ich einen Wald vor meiner Terrasse! Der Ahorn als Heilkraut Noch ein besonderer Hinweis für alle, die einen Ahorn haben oder haben wollen. Er ist sehr pflegeleicht und man sollte ihn auf keinen Fall beschneiden oder in eine Form bringen wollen, die einem selbst „vorschwebt“! Manche Ahorne haben die Eigenschaft, daß sie dann dahinvegetieren. Er wirft seine nicht lebensfähigen Teile selbst ab oder man kann diese ausschneiden, wenn man sieht, daß sie absterben oder abgestorben sind. Bei meinem mache ich gar nichts – und er wächst und gedeiht, vermehrt sich wie ein Karnickel! Er ist inzwischen 40 Jahre alt und ist wunderschön anzusehen. Er spendet uns an heißen Tagen wunderbaren Schatten und er wird, bei der Einführung von 5G (eine brandgefährliche Einrichtung für Mensch, Tier und Pflanzen!) NICHT entfernt, denn er schützt uns von der Seite aus vor den Mikrostrahlen von 5G! Und er stört die Strahlen! Hier drei Links, die sich mit dem Thema intensiv beschäftigen:Beschreibung der einzelnen Ahornarten, vor allem der heimischen und die jeweilige Anwendung: 1. http://www.heilkraut-ratgeber.de/ahorn/ 2. https://www.heilkraeuter-infos.de/lexikon/ahorn/ 3. https://www.kraeuter-verzeichnis.de/kraeuter/ahorn-1.shtml Wer Interesse am Ahorn und seinen vielen Fähigkeiten hat, findet im Internet noch weitere informative Links. Ich wünsche allen viel Erfolg, wenn der Ahorn in sein persönliches Kräuter-Lexikon Eingang findet. Ich selbst gehe nur von den heimischen Ahörnchen aus, vor allem meinem eigenen Bergö-Ahorn, der den ganzen Garten einnimmt und uns viel Schatten spendet! --------------------------------------------------------------- Leserbriefe zum Thema Kauf-Nix-Jahr: Kleiner Einwand von Hermine: Liebe Michaela i.V. für Brigitte! Dem 1. Satz in Kauf-Nix 2018 – Teil 5 widerspreche ich! „Vor den ersten Frösten musste alles ab, was noch an Bäumen und Sträuchern hing…“ Das Ratzeputze-Kahl-Ernten ist kein Kinderspiel, sondern es nimmt vielen Vögeln und anderen Tieren die Nahrung, speziell in kalten Wintern. Lasst also immer etwas drauf, und lasst auch abgeblühte Disteln, Sonnenblumen etc. stehen. Hermine hat einen Artikel zu Vögel im Winter angeregt - wir sind dran! --------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Ein schöner Link von Hermine zum Naturnahen Gärtnern: https://www.sielmann-stiftung.de/blog/artikel/garten-im-september/ SAECO-Kaffeemaschinen: Dauernd sagte mir meine Saeco-Kaffeemaschine, dass sie entkalkt werden möchte. Gesagt getan - der Knauserer entkalkt mit Essig. Alles nach Plan ausgeführt, doch die Maschine wollte nicht von ihrer Meinung abrücken: entkalken. Schlussendlich hatte ich sogar ein teures Mittel von Saeco selber genommen, kein Erfolg. Die Maschine wollte entkalkt werden. Ich hatte mich entschlossen, die Maschine zu ignorieren. Bis mir ein Saeco- Fachmann vor 2 Monaten sagte, dass man nach dem Entkalken noch eine Tasten- kombi drücken müsste, dann würde auch die Meldung verschwinden. Schön, dass mir die Bedienungsanleitung das nicht mitteilte. Also bei Saeco Kaffeemaschinen älteren Baujahrs nach dem Entkalken nochmal ins Menü und im selben Menü wie das Entkalkprogramm auch die Meldung wegschalten. Funktioniert tadellos. https://foodsharing.de/ (Tipp von Michelle) - wir helfen Lebensmittel "retten" und verteilen. Gegen die Wegwerf-Tendenz. Konkret nutzen wir einen Verteiler in unserem Viertel: hier kann jede/r Lebensmittel abgeben und abholen. So etwas gibt es bestimmt auch in Österreich? Alle Gemüsereste aus unserem Haushalt kommen zudem in einem Topf, der jeden Tag etwas vor sich hin brutzelt: so ist immer Brühe für diverse Gerichte da. Zero waste. Aber was mit dem irrsinnigen Plastikmüll tun? Ich würde zu gerne eine Presse Konstruieren, die das Zeug zu übergroßen Lego-Steinen komprimiert: das wäre dann das Baumaterial der Zukunft (in meinen Träumen:-) (Anm. d. Redaktion: also wenn ihr solche Träume habt, unbedingt weiterträumen!!!) ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 10/2019 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Beiträge vom Redaktionsteam oder Artikelspende * Der Ausstieg aus der Megamaschine - Urlaubslektüre 2019 * Das Kaufnix-Jahr Teil 7 - the Aftershow * Plastikvermeidung - ran an die Nadeln * Beiträge vom Redaktionsteam oder Artikelspende * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at