============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 09/2000 Knauserer-Homepage: knauserer.tsx.org ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Stille Nacht, eilige Nacht - und schon ist wi(e)der Weihnachten * Gedanken zu Weihnachten - Besinnliches von Hermann Hesse * Einrauchen, Socken und liebe Bekannte - Weihnachten 'mal Alternativ * Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum - Glanz und Glorie fuer den Baum selbergemacht * Nie mehr Parfum und Krawatte - Schenken aber richtig * Das Knausererjahrbuch - Mein Geschenk an euch!! * Die Gans kannst du dir sparen - Weihnachtsrezepte der billigen Art * Weihnachtsmenue (im Sinne von OAMC) * Mit kleinen Tipps viel sparen * Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: a) Es gibt wieder NEWS! (Fuer alle neuen Knauserer - Neue Lexikoneintraege kommen zuerst in die Abteilung News bevor sie in das Lexikon uebernommen werden). Und diesmal als grosse Weihnachtsueberraschung eine lange, lange Liste! b) Die neue Knausererseite ist seit 13.11 im Netz auf knauserer.tsx.org im Netz. Bitte weiterempfehlen. c) Das Knausererjahrbuch ist bereit zum Download in der Abteilung Archiv - dazu aber spaeter. d) In der Abteilung Alles-Gratis liegt eine Stickschrift fuer ein Alphabet. Ist oft sehr praktisch, wenn man Selbstgemachtes huebsch beschriften will. ----------------------------------------------------------------------- * Stille Nacht, eilige Nacht - und schon ist wi(e)der Weihnachten Wider Weihnachten Es steht also wieder vor der Tuer. Weihnachten. Und es waere jetzt also an der Zeit ein pampiges Pamphlet gegen den jaehrlichen Konsumrausch zu schreiben. Aber ich denke mir "alle Jahre wieder" ... Die einen taumeln durch die Geschaefte und werfen mit dem Zaster nur so um sich, die anderen widert der Trubel an und allerorts liest man Antiweihnachtsstatements. Eine vorweihnachtliche Umfrage zum Thema "Was heisst fuer sie Weih- nachten?" hat ergeben, dass sich ein Grossteil der Erwachsenen zu Weihnachten schlichtweg "Familie" wuenscht. Der Wunsch hat meiner Meinung nach durchaus Berechtigung. Weihnachten DAS Familienfest. Weiter geht die Wunschliste mit "etwas Schnee", Ruhe, schoener Baum. Der Wunsch nach tollen Geschenken liegt irgendwo auf Platz 9 - 11. Auch aus Amerika habe ich eine interessantes Umfrageergebnis, wo sich 70 % der Erwachsenen weniger Geschenke wuenschen. Andere Zahlen aus Amerika belegen aber, dass Wunsch und Umsetzung aber dann doch gehoerig anders aussehen: Durchschnittlich kostet einem Amerikaner sein Weihnachten $ 1088,00 fuer Geschenke, Schmuck, Essen ... Ich glaube unsere Zahlen aus Deutschland und Oesterreich sind aehnlich ernuechternd. Ich fuer meinen Teil kenne genug Leute, die ihre ATS 10.000,00 mit links los werden. Snowboard fuer den Sohn, Schmuck fuer die Frau, dann noch x-Geschenke fuer Hinz und Kunz - und schon ist es futsch das schoene Geld. Die Amerikaner fuer ihren Teil bezahlen dann rund 4 Monate fuer ihre Weihnachtsschulden ab ... BRAVO! Der neueste Trend dem Trubel um Weihnachten zu entfliehen wird in bester Konsumgesellschaftmanier mit einer suendhaft teuren Flucht Richtung Sueden oder Schnee umgesetzt. Wer ueber Weihnachten noch wohin- fahren will ist bereits Anfang November mit dem Buchen reichlich spaet dran. Man beantwortet also weihnachtliche Konsumzwaenge wiederum mit einem unmaessigen Konsum. Das kann wohl nicht die Loesung sein. Aber eigentlich ist doch Weihnachten ein schoenes Fest? Und nicht wegen der Geschenke sondern da ist doch was? Wer kleine Kinder hat, bekommt von dem Zauber wohl am meisten mit. Aber auch wir abgeklaerten Erwachsenen freuen uns auf Weihnachten. Ich fuer meinen Teil zumindest. Ich assoziiere mit Weihnachten Familie, Zusammensein, Gemuetlichkeit, gemeinsam Singen, Baum schmuecken, kreativ sein, Pause vom Arbeitsalltag nehmen, Menschen besuchen, keine Last und eben etwas Mystik. Und auch das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Zu Abschluss dieses Leitartikels habe ich in meinen umfangreichen Studien eine schone Theorie zu Weihnachten gefunden, die uns Knauserer durchaus anregen koennte. Herbert Vincon schreibt in "Die Feste des Christentums" auf Seite 26: "Das lukanische Weihnachts-Evangelium entwirft jedoch eine Gegenszene zur Pax Romana, dem roemischen Frieden, der auf kaiserlicher Macht, auf seiner militaerischen Staerke, die Ordnung und Sicherheit schafft, beruht. Jesus von Nazareth ist der Antagonist, der Gegenspieler des goettlichen Kaisers Augustss; er ist der Heiland der Armen. Dem antiken Leser ist sofort klar gewesen, dass hier ein Gegenentwurf gegen die roemische Reichsideologie vorlag, also eine Geschichte von hoechster politischer Brisanz. " Weihnachten also ein Fest gegen den Konsum!! Ein durchaus bemerkenswerter Denkansatz, wie ich finde! Was koennen wir jetzt aber konkret und vor allem noch dieses Jahr tun, damit Weihnachten wieder wirklich ein schoenes Fest wird, bei dem wir uns wohlfuehlen und das unserem Knausererleben entspricht. Meine Antworten habe ich auf folgende Artikel verteilt: Der erste Artikel widmet sich dem Thema, wie ich mein Weihnachtsfest anders gestalten kann. Der Artikel war der schwierigste, denn es gibt kaum Alternativen fuer ein gelungenes Weihnachtsfest - wir treten momentan alle in ziemlich den gleichen Pfaden - sehr bedenklich! Der zweite Artikel handelt von einer Weihnachtsinstitution, die in vielen Haushalten zum Geldkiller geworden ist - dem Weihnachtsbaum. Dabei ist es so einfach, ihn billig bis gratis zu schmuecken. Dann kommt ein grosser Artikel zum Schenken, bei dem mich auch Christiane wieder tatkraeftig unterstuetzt hat - mit vielen ungemein kreativen Ansaetzen. Christiane fuehrt uns auch ihr Weihnachtsmenue vor - ein wahres Meisterwerk an langfristiger Planung und ein Musterbeispiel wie man durch gezieltes Haushalten viel sparen kann. Zuerst aber noch etwas Literatur von Herrmann Hesse, der - wohl eher unwissend - einen wertvollen Beitrag zum diesmaligen Knauserer leistet - DANKE HERMANN! ----------------------------------------------------------------------- * Gedanken zu Weihnachten - Besinnliches von Hermann Hesse Und dann habe ich noch folgendes von Herrmann Hesse gefunden und meine, besser haette ich es auch nicht ausdruecken koennen: Schaufenster vor Weihnachten Weihnachten ist eine Angelegenheit, von der ich eintlich nicht gerne spreche. Einerseits weckt das schoene Wort so tiefe, heilige Erinnerungen aus dem Sagenbrunnen der Kindheit, flimmert so magisch im Scheine jener blonden Lebensmorgenfruehe und ist so durchstrahlt von unzerstoerbar heiligen Symbolen: Krippe, Stern, Heilandkind, Anbetung der Hirten und Koenige und Weisen aus dem Morgenland! Und andererseits ist "Weihnachten" ein Inbegriff, ein Giftmagazin aller buergerlichen Sentimentalitaeten und Verlogenheiten, Anlass wilder Orgien fuer Industrie und Handel, grosser Glanzartikel der Warenhaeuser, riecht nach lackiertem Blech, nach Tannennadeln und Grammophon, nach uebermuedeten, heimlich fluchenden Austraegern und Postboten, nach verlegener Feierlichkeit in Buergerzimmern unterm aufgeputzten Baum, tausend Dingen, die mir alle bitter verhasst und zuwider sind, und die mir alle viel gleichgueltiger und laecherlicher vorkaemen, wenn sie nicht den Namen des Heilands und die Erinnerungen unserer zartesten Jahre so furchtbar missbrauchten. Nun, sprechen wir also nicht von Weihnachten - es kaemen dabei ja doch lauter Verlegenheiten heraus, zum Beispiel, dass ich doch immer keine Ahnung habe, was ich meiner Freundin schenken soll, und ob zwanzig Mark fuer die Koechin richtig ist - auch und wenn ich doch den Freund S. daran verhindern koennte, mir wieder ein so kostbares dabei so jaemmerlich unnuetzes Geschenk zu machen wie im letzen Jahr! Oder, falls es sich nicht ganz vermeiden laesst, an die Weihnacht zu denken, so lasst mich an jene wirkliche und echte Weihnachtsvorfreude denken, die ich auch heute noch, als enttaeuschter und einsamer Mensch, zu empfinden vermag: an die Freude beim Herstellen jener Weihnachtsgeschenke, die ich auch heute noch, wie einst in Knabenzeiten, fuer einige meiner Freunde mit eigener Hand herzustellen gewohnt bin, Blaetter mit Landschaftsaquarellen und dergleichen Dinge. Nun, trutz allen widerstreitenden und beklemmten Gefuehlen muss ich sagen: an manchen Abenden im Dezember, wenn es nach trueben, verschleiertem Nachmittag in den GEschaeftsstrassen aufzuflammen beginn, wenn alle die farbigen und grellen Schimmer aus den Schaufenstern auf den feuchten oder beschneiten Asphalt herausfallen und die Strasse etwas festlich Belebtes bekommt, dann macht dieser verlogene, heftige Weihnachtsbetrieb mit seiner lichten Aussenseite mir doch einigen Spass, und ich kann dann eine Stunde lang gerade in jenem Stadtteil bummeln, den ich sonst vermeide, und kann eine Stunde lang verloren und gefesselt an den strahlenden Laeden hinstreichen, ins Schaun verloren. Hermann Hesse Ich glaube, dem ist nichts hinzuzufuegen. ----------------------------------------------------------------------- * Einrauchen, Socken und liebe Bekannte - Weihnachten 'mal Alternativ Als Knauserer ist man alles andere als ein Miesepeter (hartnaeckiges Geruecht) und man ist auch nicht ein zwangsneurotischer Aussenseiter. Deshalb feiern auch wir Weihnachten! Aber mit weniger Geschenken und mit mehr Hirn fuer Festlichkeit und wahre Werte. Mit diesem guten Vorsatz habe ich ein kleines Brainstorming gemacht, in einigen alten Buechern geblaettert und ein paar interessante Gespraeche mit sparsamen Bekannten gefuehrt. Aus all diesen Eindruecken habe ich ein paar Vorschlaege entwickelt, wie man aus Weihnachten ein wunderschoenes Fest ohne grossen Geldboerseninfarkt feiern kann. WEIHNACHTEN - DAS KINDHEITSREVIVAL Bei all den Menschen, mit denen ich gesprochen habe, gab es eine einhellige Meinung. Weihnachten als Kind war unvergesslich. Am Weihnachtsabend wird der Baum aufgerichtet, mit all den bunten alten Christbaumkugeln, den Rumflaeschchen (sonst durfte man ja nie Alkohol trinken als Kind, aber wenn er am Christbaum hing ...), mit Lametta und Engelhaar. Gleichzeitig wird die Krippe aufgestellt (wer noch keine hat, schnell eine selber machen, zumindest aus Papier!). Statt vor dem Fernseher zu vesinken, kann man den 24. 12. fuer wahre Familien- gemeinsamkeit nutzen. Auch wenn wir alle wissen, dass das Christkind oder der Weihnachtsmann Phantasie sind, dann sollte doch einer das Gloeckchen laeuten und die Kerzen anzuenden. Vielleicht bereitet man sich ein kleines Liederbuch mit Weihnachtsliedern vor (schaut mal bei http://ingeb.org vorbei). Dann geht das mit dem Singen auch viel leichter. Sehr schoen ist es auch, die Weihnachtsgeschichte (Lukas 2,1-20) vorzulesen. Bei uns war der Weihnachtsabend dann meist auch die Gelegenheit fuer Gesellschaftsspiele. WEIHNACHTEN WIE ES DIE VORFAHREN FEIERTEN Der Weihnachtsbrauchtumskreis unserer Vorfahren war ein sehr reicher (und interessanter). Aus der Bibliothek habe ich mir ein Buch zu altem Tiroler Brauchtum ausgeliehen. Es war eine aeusserst anregende Lektuere. Viele Braeuche haben auch jetzt noch eine Berechtigung und es kann durchaus spannend sein, diese alten Gepflogenheiten neu zu beleben. So ist es in Tirol ueblich zu Weihnachten (dann zu Silvester und am Dreikoenigstag) mit einem Weihbrunn (gesegnetes Wasser) und Weih- rauch ums Haus und im Haus herumzugehen und so das Haus zu segnen und natuerlich vor boesen Geistern zu schuetzen. Ein einstmals weit verbreiteter Aberglaube in Tirol war, dass zu Weihnachten (und in den folgenden Rauhnaechten) die Tiere sprechen koennten und die Perchte (alte germanische boese Frauenfigur) die Kinder entfuehrt. Man koennte sich ja unter dem Christbaum (selbsterfundene) unheimliche Geschichten zu Ehren dieses Aberglauben(brauches) erzaehlen. Selber Geschichten erzaehlen kann auch fuer Erwachsene sehr spannend sein! Gut passen wuerde zu einer solchen Weihnacht ein abschliessender Besuch der Mette. Auch wer sonst ein Kirchenmuffel ist, Metten haben etwas besonderes (der Weihrauch, das leichte Muedigkeitsgefuehl, die Kaelte - hat was). Und fuer alle Singles (ein weniger ernstzunehmender Brauch): Mit einer Kerze bewaffnet drei Mal ums Haus gehen, dann trifft man beim dritten Mal den/die Zukuenftige. INSPIRATIONEN AUS ANDEREN LAENDERN Sehr bekannt sind ja die Socken, die die Englaender in den Kamin haengen. Ich bin jetzt nicht dafuer, den Brauch so zu uebernehmen. Aber die Sockengroesse ist vielleicht ein praktisches Mass, dessen Groesse die Geschenke nicht ueberschreiten sollten (damit werden schon die Elektronikgeschenke ausgeschalten!). Interpretiert diese Anregung auf jeden Fall symbolisch, denn Handy, Schmuck oder Parfum haetten immer noch Platz, aber sind als Weihnachtsgeschenk viiiieeel zu teuer. In vielen Laendern zB in Suedamerika ist es ueblich nur die Kinder zu beschenken. Vielleicht wird eure Familie einen derartigen Vorstoss ganz begeistert aufnehmen. SOZIALE WEIHNACHT Auch eine hartnaeckige Tradition zu Weihnachten ist der Ansturm von Bittbriefen, Spendenaufrufen ... Kroent doch euer Weihnachtsfest heuer, indem ihr jemanden einladet, von dem ihr wisst, dass er nicht genug Geld hat oder zu Weihnachten allein ist. Ich kann mich noch gut an ein Weihnachten vor einigen Jahren erinnern, an dem meine Mutter eine Freundin zum Fest eingeladen hat, da sie eben ganz einsam gewesen waere. Wir protestierten zuerst zwar, aber dann wurde es ein dermassen gelungenes Fest. Die Freundin war so richtig happy und brachte guten Schwung mit, damit ja keine Weihnachtsdepression aufkommen konnte. WEIHNACHTEN AKTIV GEGEN DEN KONSUM Herr Vincon, den ich schon eingangs zitiert habe, schreibt in seinem Buch: "Dies macht die Botschaft (Lukasevangelium) und das Fest gegen die Romantisierung und Verbuergerlichung im 19. Jhd. bedeutsam - im 20. Jahrundert vor allem gegen die kommerzielle Ueberwucherung der modernen Welt, in der sich die Gegensaetze zwischen armen und reichen Regionen und Bevoelkerungteilen vertieft haben." Vielleicht kann das fuer uns Knauserer ein Aufhaenger sein, gerade Weih- nachten als Anlass zu nehmen und aktiv gegen den Konsum aufzutreten. Eine der wirkungsvollsten Methoden ist immer noch ein liebevoll selber- gemachtes Geschenk als Antwort auf ein teures Parfum oder eben eine Krawatte. In einer Zeit wie der unseren, wo Zeit so teuer ist, sind Menschen immer beschaemt, wenn sie hinter einem Geschenk ein grosses Mass an aufgewendeter Zeit entdecken. Aber es gibt sicher auch modernere Formen des Protestes. Vielleicht nehmt ihr gerade den Weihnachtsabend als Zeitpunkt ueber das Thema Konsumgesellschaft zu diskutieren. (Und das Ergebnis mir mitteilt, was sicher zu meinen schoensten Weihnachtsgeschenken gehoeren wuerde!) An alle Knauserer, die Weihnachten gegen ihren Willen alleine feiern muessen! Wenn es ganz hart wird, meine Mailbox ist immer fuer euch offen und wie ihr mich kennt werde ich eure Post auch (nicht ganz gleich) beantworten! ----------------------------------------------------------------------- * Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum - Glanz und Glorie fuer den Baum selbergemacht Die Tradition des Christbaums ist bereits mit dem 14. Jahrhundert belegt. Seit dem 19. Jhd. steht nun der Baum in jedem Haus. Aber was heute so mit Christbaeumen gespielt wird, da wird der Kult schon laecherlich. Dass der Baum jedes Jahr eine neue Farbe haben muss, ist schon fast natuerlich. Und so heisst es im Dezember Geschaefte stuermen und Baum- behang kaufen. Ich habe eine Bekannte begleitet und heimlich Buch gefuehrt. Die diesjaehrige zimmerhohe Tanne bekommt nach meiner Rechnung Schmuck um satte ATS 2.500,00, wobei bei den Kugeln und den Girlanden noch nicht einmal die teuersten zum Zug gekommen sind. Dafuer ist heuer der Baum in lachs und silber. Meine Lieblingsbaeume stehen immer noch in Haushalten mit Kindern. Da haengt das grosse Sammelsurium aus Windringerl, selbergemachten Schmuck, Lametta, Likoerflaeschchen - einfach bunte schoene Baeume mit viel Charme und Herz. Damit der Weihnachtsbaum nicht zum finanziellen Fiasko wird, habe ich mir aus den vielen, vielen Bastelbuechern meiner Bibliothek, die schoensten und billigsten Ideen fuer Christbaumschmuck notiert: WEM CHRISTBAUMKUGELN ZU TEUER SIND!! 1. Tannen- oder andere Zapfen sammeln, mit einem Drahtaufhaenger versehen und mit Gold- oder Silberspray anspruehen. Rote Farbe macht sich auch gut. Vielleicht noch ein Mascherl aus Geschenkschnur drauf und fertig ist ein billiger Ersatz fuer die teuren Glaskugeln. 2. Als Christbaumkugelersatz dienten bei meinen Grosseltern nach dem Krieg Aepfel. Sie wurden ebenfalls auf Drahthaken gespiest und an den Baum gehaengt. Die traditionellen Tiroler Bauernchristbaeumen, die es noch mancherort zu bestaunen gibt, tragen diesen Schmuck noch heute und der ist wirklich schoen. Man kann auch mit Goldspray ein paar goldene Tupfer auf die Aepfel spruehen. 3. Praechtige Christbaumkugeln sind auch vergoldete Walnuesse. Draht an das flache Ende kleben, Nuss mit Goldspray bespruehen, eventuell wieder ein Mascherl fertig. 4. Tolle Kugeln kann man auch aus Holzspan machen. Man schneidet den Span in fingerdicke Streifen und klebt 4 - 6 Stueck zu einer Kugel. Das heisst die einzelnen Spaene werden zu einem Ring geformt und die entstandenen Ringe so plaziert, dass eine Kugelform (natuerlich mit grossen Zwischenraeumen) entsteht. Die offenen Enden aller Streifen werden zusammengeklebt und, damit man die Naht nicht sieht, mit einer Masche verdeckt. 5. Weil es gerade so schoen in die Zeit passt - blast doch einfach Eier aus. Damit man nicht gleich einen Osterflash bekommt, packt die Eier in Seidenpapier und haengt es mit schoener Geschenkschnur auf den Baum. Ist einfach und sieht gut aus, ohne dass man sofort an Ostern denken muss. STERNE MAL ANDERS 1. Einfach und wirkungsvoll sind Laubsaegesterne, die man bemalt oder besprayt an den Baum haengen kann. 2. Wenn es passt, kann man Sterne aus Tonpapier schneiden (ihr erinnert euch doch sicher an die Kindheit, wo man Papier zu einem Spitz faltete und durch einfaches Einschneiden schoene Figuren zaubern konnte). Dann die offenen Sterne mit Transparentpapier hinterkleben. Sieht zu den silber Zapfen ganz toll aus! 3. Schoene Sterne kann man auch aus Holzspan machen. Fuer die einfachste Form nimmt man wieder fingerdicke Spaene und dreht sie zu Spitzen (am besten ueber einen Finger formen). Von diesen Spitzen 6 Stueck an den Spitzen zusammenkleben - gibt wirklich effektvolle Sterne. (Geht auch mit buntem Karton!!) EXOTISCHES - Dinge die sonst nicht am Baum haengen 1. Neulich habe ich ein Foto eines Baumes gesehen, das mich wirklich inspiriert hat. Da hat jemand doch das ganze Jahr ueber die Schirmchen vom Eis gesammelt, um sie dann auf den Weihnachtsbaum zu haengen. Fand ich eine tolle Recyclingidee. 2. Am selben Baum hingen Faecher aus Glanzpapier! 3. Meine Cousine verzichtet seit Jahren auf Kugeln und bindet statt dessen Schleifen aus Geschenkpapier auf den Baum - sieht gut aus und ist einfach!! 4. Schneidet aus Kreppapier zwei lange Streifen und faltet sie im 90° Winkel zu einer Girlande. Wenn ihr viel altes Geschenkpapier habt, dann recyclet doch einfach das. ZUM ESSEN Ein Baum ohne Leckereien - ohne mich. Und damit man sich als Knauserer die teuren Baumbehaenge sparen kann, folgende Ideen: 1. Wickelt doch einfach Gummibaerchen oder Zuckerl in Cellophanpapier und haengt es so an den Baum. 2. Verpackte Zuckerl kann man in Zuendholzschachteln, die mit Weihnachtsmotiven beklebt wurden, geben und an den Baum haengen. 3. Das gute alte Windringerl ist auch schnell gemacht und gar nicht teuer: 3 Eiklar, 7 dag Feinkristallzucker, 12 dag Staubzucker Eiklar zu steifem Schnee schlagen und nach und nach den Kristallzucker einrieseln lassen. So lange weiterschlagen, bis er voellig geloest ist. Danach den gesiebten Staubzucker vorsichtig unterheben. Die Masse in den Spritzsack fuellen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Back- bleck verschiedene Figuren spritzen. Backtemperatur: 70 °, 90 - 100 Minuten. Bei Verpackungen faellt so viel Papier, Geschenkschnur etc. ab, sammelt es doch einfach und macht euren Weihnachtsschmuck naechstes Jahr aus diesen Abfaellen. Altes Geschenkpapier geht noch gut fuer die Girlanden, Faltsterne, Faecher. Die Schnur ist universell verwendbar. Der Wald liefert uns die Zapfen und so duerfte ein neues Outfit fuer einen Baum auf max. ATS 50,00 kommen. Wenn man dann auch noch kreativen Ersatz fuer Goldstaub findet, dann geht das Ergebnis gegen Null. Wenn jemand seinen Goldstaub selber macht - lasst es mich wissen - ich konnte leider kein passendes Rezept finden. Dafuer habe ich in der Hexenkueche.de Schneeimitat gefunden (fuer chemisch Begabte): Dextrin Wasser Zinkoxid Man stellt einen leichtfluessigen Kleister aus Dextrin und Wasser her und ruehrt so viel Zinkoxid hinein, dass eine schoene weisse Farbe entsteht. Mit einem weichen Pinsel traegt man die Farbe auf die Zweige auf. Der Anstrich ist laengere Zeit haltbar und macht besonders bei entsprechender Beleuchtung den Eindruck frischen Schnees. Dieser Eindruck kann noch verstaerkt werden durch Bestreuen der noch klebrigen Zweige mit Diamantin (fein geblasenes und zerriebenes Glas). ----------------------------------------------------------------------- * Nie mehr Parfum und Krawatte - Schenken aber richtig Der Geschenkterrorismus ist wieder voll im Gang und es werden wieder sinnlos Gelder zum Fenster rausgeworfen. Gar nichts schenken, ist bei Nichtknauserern oft nicht drin (obwohl mein Freund und ich das schon seit einigen Weihnachten praktizieren und Weihnachten dadurch nicht an Wert verloren hat). Vor allem bei kleinen Kindern und wie in meinem Fall bei Muttern ist das mit dem Nichtschenken einfach unmoeglich. Wir haetten dann wieder die grosse "Wofuer sparst du denn dein Geld?"-Debatte. Um dem entgegenzuwirken, gibt es halt kleine (aber wirklich nur kleine) Geschenke. Im folgenden moechte ich euch einige Beispiele erfolgreichen, billigen Schenkens von mir und meinen Lesern bringen und einige Strategien vorstellen, wie das Schenken weniger teuer UND stresslos wird. DIE GESCHENKELISTE Um den Stress und den Kauf in letzter Sekunde zu vermeiden, rate ich zum Fuehren einer Liste. Man schreibt sich die Namen derer auf, die man mit einem Geschenk bedenken moechte. Dann heisst es aufmerksam zuhoeren. Wenn jemand einen Wunsch aeussert, so schreibe ich ihn mir auf. Vor Weihnachten kann ich so aus einer kleinen Liste von Geschenkwuenschen auswaehlen. Damit trifft man den Geschmack des Beschenkten und kann auch finanziell besser planen. Meine erfolgreichsten Geschenke sind so entstanden. Meiner Oma, die bald 90 wird und schon gar nicht mehr beschenkt werden moechte, habe ich letztes Weihnachten eine Teemischung kreiert. Bei mir zu Hause lagern immer einige Heilkraeuter gegen die gaengigsten Krankheiten (Kamille, Salbei, Brennessel, Zinnkraut ...). In einer Apotheke habe ich gefragt, ob Sie denn Teesaeckchen verkaufen (zu kaufen gab es keine passenden). Sie hat nur nett, gelaechelt und mir gleich 10 Saeckchen aus dem Keller geholt und geschenkt. Dann habe ich ein nettes Etikett geschrieben "Omas Weihnachtstee" oder so aehnlich und fertig. Das Geschenk ist toll angekommen und hat nicht einen Schilling gekostet. Geschenke duerfen auch was kosten - wenn sie dann auch richtig sind. So habe ich mir vor Jahren notiert, dass mein Vater gerne aber erfolglos mit Tennisbaellen jongliert. In einem Geschenkladen habe ich dann 3 Jonglierbaelle zu ATS 80,00 das Stueck und eine Anleitung zu ATS 50,00 gekauft. War eigentlich nicht billig, aber der Erfolg war umwerfend. Jetzt jongliert er bereits mit Keulen und tritt bei Kindergeburtstagen auf. Dass die Jonglierbaelle von mir waren, hat er bis heute nicht vergessen. Meine Ideen fuer heuer: Mein kleiner Halbbruder geht naechstes Jahr in die Schule. Das hat mich auf folgende Geschenkidee gebracht. Ich leihe mir in meiner Bibliothek Kinder-Lern-CD-Roms aus und brenne sie auf Rohlinge (10 Stueck ATS 100,00). Da er gerne mit dem PC spielt, wird das sicher gut ankommen. GEBRAUCHTES VERSCHENKEN Auch Christiane berichet von einfachen aber erfolgreichen Geschenken: "Ein sehr erfolgreiches Geschenk dieses Jahr zum Geburtstag war Barbiezeug fuer unsere Tochter. Sie hat sich sehr darueber gefreut, und spielt intensiv damit. Nein, wir haben es nicht gekauft, sondern gebraucht geschenkt bekommen. Es war ein Barbie-Auto und ein ganzes Koefferchen mit Klamotten, einer Barbie, dazugehoeriger Mann, kleine Schwester und Baby, und jede Menge Zubehoer. Da die Kinder schon sehr viel Spielsachen haben, und das Zeug neu gekauft sicher viel Geld gekostet hat, habe ich es fuer den Geburtstag aufgehoben (bei uns gibt es immer am Geburtstag die "grossen/teuren" Geschenke, damit das Weihnachtsfest etwas weniger konsumbetont ist, und der eigentliche Grund fuer das Gest, naemlich Jesu Geburt, mehr im Mittelpunkt bleibt). Ich musste die Sachen durchsortieren und einiges Unbrauchbare wegwerfen, einiges auch saeubern, aber dadurch haben wir ein super Geschenk gehabt, und trotzdem kein Geld ausgegeben. Es war fuer mich das erste Mal, dass ich mich etwas von meinen eigenen Vorurteilen (man verschenkt nix Gebrauchtes) abgewendet habe." Auch ich kann das nur unterschrieben. Erstens hatte meine Mutter vor nun bald 20 Jahren (Kinder wie die Zeit vergeht) die selbe Idee. Zudem hat sie auch viel Barbiekleidung selber genaeht. Zweitens muss das Verschenkte nicht unbedingt gekauft sein. Oft bekommt man selbst Geschenke, fuer die man eigentlich keine Verwendung hat. Vor einiger Zeit habe ich begonnen, solche Geschenke in einer Kiste zu sammeln und bei Gelegenheit weiterzuschenken. Funktioniert wunderbar - nur sollte man sich merken, was man von wem bekommen hat. Von meinem Vater habe ich zu Weihnachten einmal einen Raclettegrill geschenkt bekommen. Feine Sache, aber leider haben wir ihn in einem halben Jahr nur einmal benutzt. Zudem hat fast jeder Bekannte von uns auch so ein Ding. Da ergab es sich, dass eine Freundin eine Fete zur Einweihung ihres neuen Hauses gab.Ich nahm den fast neuen Raclettegrill, saeuberte ihn peinlich genau und packte ihn wieder ein. - Es war ein Volltreffer! Dieses Jahr zu Weihnachten wird meine Geschenkekiste sicher wieder sehr gute Dienste leisten. Ich kann euch diese Einrichtung nur empfehlen! Noch was faellt mir zu diesem Thema ein. Meine Mutter hat vor 4 Jahren einen Dachboden entruempelt bei einer betagten aelteren Bekannten. Da viel ihr eine Fernsehlampe aus den 70ern in die Haende (die Dinger mit den Glasdraehte, die in allen Farben leuchten). Sie hat sie eingepackt und meinem Freund geschenkt, der sich mehr als gefreut hat. Nebenbei sind diese Lampen heute in etwas weniger qualitativer Ausfuehrung ja wieder total IN. IDEEN FUER 2000 Zum Abschluss noch ein paar billige Geschenkideen, die leicht noch vor Weihnachten selber hergestellt werden koennen: Auch wenn man kein Hobbymaler wie Hermann Hesse ist, gibt es genug Dinge, die man selber herstellen kann, und die grosse Freude machen. Wer selber gerne baeckt, kann doch ruhig ein paar extra Portionen haben, in huebsche Kartons abfuellen und so verschenken. So was wuensche ich mir jedes Jahr, wo ich fuer Kekse so ueberhaupt kein Talent habe. Nur wird mein Wunsch selten erhoert. Geschenke aus der eigenen Kueche kommen immer gut an. Marmeladen (ca. 200 Rezepte im Knausererlexikon), Rumtoepfe, selbstgemachte Fruchtsaefte (Holler, Johannisbeer), Leckereien, Eingelegtes (zB Sauerkraut, Essiggurken) huebsch verpacken und schon ist ein perfektes Geschenk fertig. Fuer die Oma gibt es heuer von mir Waldbeermarmelade. Ueber den Verschluss werde ich ein kleines Stickdeckchen legen, damit das alte Essiggurkenglas, das ich fuer das Einmachen verwendet habe, nicht allzu auffaellt. Wer Rezepte braucht, den darf ich auf die Sparsam Essen Abteilung im Lexikon verweisen. Fuer Orangenmarmelade zB waere jetzt gerade die richtige Zeit. Was beim letzten Geburtstag eines Bekannten super angekommen ist, sind selbergemachte Nussschnecken. Bei Torten hat er immer sehr sachlich geteilt, aber die Schnecken hat er klammheimlich alle selber verdrueckt. Warum also nicht auch zu Weihnachten so eine suesse Schweinerei. Herrschaften, Kloester, Bauern etc. schenkten ihren Bediensteten in der kalten Jahreszeit meist Gebaeck. Sehr deutlich wird die Situation bei Tiroler Bergbauern,die ihren Knechten und Maegden Brot schenkten. Ein sehr kostbares Geschenk, denn die Getreideanbauflaeche in Tirol ist sehr begrenzt. Man wollte damit seinen Bediensteten Dank fuer die Dienste ueber das Jahr sagen. Auch aus anderen deutschsprachigen Regionen wird von diesen Brotgeschenken berichtet (Dresdner Stollen ...). Bei uns in Tirol ist es eben der Zelten, Fruechtebrot mit verschiedenen gedoerrten Fruechten: 300 g Roggenmehl, 400 g Weizenmehl, 20 g Germ (Hefe), Salz, Wasser Fuelle: 250 g Doerrbirnen, 200 g Feigen, 200 g Rosinen, 150 g Nuesse, 50 g Aranzini, 20 g Zitronat, 30 g Pignoli, Rum, Zeltengewuerz, Nelkenpulver, 60 g Staubzucker, geriebene Zitronenschale Die Doerrbirnen werden weichgekocht und danach mit den Feigen, den Aranzini und dem Zitronat wuerfelig geschnitten. Die Nuesse werden gebrochen. Alle Zutaten der Fuelle werden nun vermengt und ueber Nacht stehen gelassen. Die Zutaten des Teiges werden am naechsten Tag zu einem mittelfesten Teil geknetet. Zuletzt werden die abgestandenen Fruechte beigegeben. Den Teig laesst man nun ca. 1/2 Stunde rasten und formt danach Laibe daraus, die man ca. 1 1/2 bis 2 Stunden gehen lassen muss. Vor dem Backen werden die Laibe mit schwarzem Kaffee bestrichen, damit sie eine schoene Farbe erhalten. Man baeckt die Laibe bei maessiger Hitze goldbraun. (Zeltengewuerz wird es nicht ueberall, geben, etwas Zimt und Anis werden auch gute Dienste leisten) - Das Rezept stammt aus dem "Tiroler Kochbuch" von Exenberger/Breit 1975. Auch sonst kann man basteln, was das Zeug haelt. Wer Kinder hat, kann Kerzen herstellen. Ganz toll sehen Kerzen in Trinkglaesern oder kleinen Tonblumentoepfchen aus. Fuer kleine Kinder kann man Kasetten mit Maerchen besprechen. Die Liste kann man endlos fortfuehren .... Vielleicht teilt ihr mir - werte Knauserer - eure besten Weihnachtsbasteleien bei dieser Gelegenheit mit. Denn Weihnachten 2001 kommt bestimmt. Ich bastle heuer wieder Doggln. Wieder so ein unmoeglicher Austriazismus!! Es handelt sich um sehr stabile Hauspatschen (mein Grossvater hat sie im Oktober angezogen und quasi bis April nicht mehr abgelegt! Die Dinger waren so stabil, dass er sogar in die Kirche damit gegangen ist. Aber mein Grossvater war ohnehin ein unvergleichlicher Geizhals). Im Lexikon habe ich eine sehr knappe Beschreibung ueber die Herstellung unter D gegeben, wer sich aber naeher interessiert,dem schicke ich gern eine genauere Beschreibung. Weitere einfache und tolle Geschenkideen kamen per E-Mail von Christiane: "Ich verschenke dieses Jahr selbstgemachte Kochbuecher und selbstgemachte Fotokalender. Dafuer schaffe ich mir extra einen Farb- Tintendrucker an. Ich habe es vorher ausgerechnet: Selbst wenn ich den nur und ausschliesslich dafuer anschaffe, sind das um die 17 Mark pro Geschenk, denn diese Woche hat Aldi Sued Drucker fuer 139 DM, ausserdem gutes Tintendrucker-Papier fuer 10 DM. Ich mache 9 Geschenke mit dem Drucker, so dass ich auf die 17 DM komme. Jedes weitere Geschenk, das ich mit dem Drucker machen kann, senkt die Kosten fuer die Geschenke natuerlich weiter. Ein fortgeschrittener Knauserer denkt wohl: Ich mache billigere Geschenke, aber fuer mich ist das schon gut, denn normalerweise habe ich fuer jedes Geschenk 50 DM eingeplant. Diesmal fuer weniger als die Haelfte ist doch schon super. Fuer das Kochbuch plane ich fuer's naechste Jahr schon Ergaenzungsseiten Und so sind die Kochbuecher geplant: Ich schreibe lauter Rezepte auf, die in meiner Familie gerne gegessen werden, und zwar genauso, wie ich sie koche. Bei mir sind es natuerlich vegetarische Rezepte. Dann kaufe ich Ringbuecher und Prospekthuellen in Din A5. Die Ringbuecher werde ich mit Stoffresten einbinden und verzieren. Mit dem Drucker drucke ich die Rezepte, wobei ich auf eine schoene Seitengestaltung Wert lege. Die kommen dann zu zweit (eins Vorder-, eines Rueckseite) in die Prospekthuellen. Und so sind die Kalender gemacht: Ich scanne Fotos von unseren Kindern ein, entwerfe den Kalender mit einem Zeichenprogramm und drucken den Kalender auf dem Drucker aus. Je nach Geschmack kann man einen immerwaehrenden Kalender machen, oder aber einen fuer's naechste Jahr. Den Kalender lassen wir dann in einem Copyshop mit einer Ringbindung versehen." Der Kalender kommt bei Grossmuettern gut an. Mein Freund hat einmal einen fuer seine Oma gebastelt. Muss wohl 1995 gewesen sein. Bis heuer im Maerz hing der Kalender noch in ihrer Stube. Zum Herzeigen, wenn jemand kommt und den Enkel noch nicht kennt. Nicht jeder hat aber einen Scanner. Wer einen Kalender basteln will und keinen Scanner hat, kann die Bilder zB per Post zu mir schicken: Michaela Mauracher Gruberweg 16 6130 Schwaz Dann scanne ich sie euch ein. Die Retouradresse halt nicht vergessen (nett waere auch ein frankierter Rueckumschlag). Die Bilder maile ich euch umgehend zu. ---------------------------------------------------------------------------- Und nun zu meinem Geschenk fuer euch * Das Knausererjahrbuch Da ich jetzt schon sehr in Stimmung bin helfe ich euch weiter beim Schenken. Ich selber habe schon oefter Buecher kopiert, neu gebunden und so verschenkt. Vor allem bei Raritaeten kommt das gut an. Und ich habe mir fuer euch folgendes ausgedacht. In der Abteilung Archiv liegt jetzt das Knausererjahrbuch bereit zum Download. Darin habe ich alle Knauserer von 01 - 08/2000 gesammelt, formatiert, die Fehler ausgebessert (Sorry, es waren ziemlich viele!) und mit Bildern versehen. Vielleicht kennt ihr Menschen, die man mit so etwas eine Freude machen kann. Jahrbuch ausdrucken, selber binden und fertig ist ein nettes Geschenk. In der alles Gratis-Abteilung habe ich auch noch Stickschriften abgelegt, mit denen man das Titelblatt zB gestalten koennte. Vielleicht eine kleine Anregung. ----------------------------------------------------------------------- * Die Gans kannst du dir sparen - Weihnachtsrezepte der billigen Art Traditionelle Gerichte aus Tirol zu Weihnachtsszeit Zu Weihnachten wir gekocht, was das Zeug haelt. Was weiss ich - Gans, Truthahn, Karpfen. Dabei hat es - um vor allem fuer Tirol zu sprechen - keine Tradition gerade zu Weihnachten gross aufzukochen. Das Fest war mitten im Winter, einer Zeit, die fuer die Landbevoelkerung nicht gerade ueppig war. Und so stammen die relativ einfachen Tiroler Gerichte zu Weihnachten noch aus dieser Zeit: Den Zelten habe ich bereits unter den Geschenken angefuehrt. Mit warmer Milch und frischer Butter ein Gericht, das wir schon bis zum Bauchweh gegessen haben. Ein weit in Tirol verbreitete Gewohnheit ist es, zu Weihnachten Nudelsuppe zu essen. Vor allem meine Bekannten in Innsbruck berichten davon. Meist ist es, damit es etwas saettigender wird, Nudelsuppe mit Frankfurter. Die meisten Bekannten aus dem Unterland verspeisen zu Weihnachten Schinkenrollen - selbergemachte Maionaisse in Toastschinken. Ist total lecker und wenn man guenstigen Schinken nimmt - ueberhaupt nicht teuer. Aus dem Pustertal wird berichtet, dass dort folgendes Gericht Tradition hat: Erbesensuppe und ein mit Mohn bestreutes Mus: 40 g Mehl, 100 g Butter, 1 l Milch, Salz, Zucker Man laesst die halbe Butter zerlaufen und roestet darin das Mehl hellbraun. Nun giesst man die Milch zu, salzt und laesst das Mus kochen, bis es so dick ist, dass der Loeffel darin umfaellt. Mohn und braune Butter drueber fertig. Am Schlern werden Krapfen mit Anis und Marmelade gefuellt und zu Weihnachten gereicht: Der Krapfenteig (nicht der von den Faschingskrapfen) ist denkbar einfach. 350 g Mehl, 40 g Butter, 1 - 2 Eier, 1 Loeffel Rum, Salz, ca. 1/4 l Wasser Aus Mehl, zerlassener Butter, Wasser, Eiern, Salz und Rum mischt man einen Teig und knetet ihn gut. Aus diesem formt man 4 gleiche Stuecke und knetet sie zu einem glatten Teig. Die Weckerl eine halbe Stunde rasten lassen, dann zu sehr duennen Blaettern ausrollen. Alle 5 cm jetzt ein Marmelade und Anishaeufchen drauflegen und mit einem zweiten Blatt zudecken und leicht andruecken. Jetzt schneidet man Quadrate aus und baeckt die Krapfen in heissem Fett heraus, bis sie braun sind. Vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen. Gibt es in eurer Region nicht auch so alte traditionelle Speisen, meist handelt es sich um sehr guenstige, den regionalen Ackerertraegen angepassten Gerichten, die die Geldtasche sehr schonen. Viel Vergnuegen beim Forschen UND Sparen. ----------------------------------------------------------------------- * Weihnachtsmenue (im Sinne von OAMC) von und mit Christiane Weihnachten ist fuer mich das Fest, zu dem die Tiefkuehltruhe das erste mal leerer wird. Sie hilft mir, nicht nur sparsam, sondern trotzdem festlich zu essen, und das mit einem minimalen Aufwand fuer die Hausfrau, die nicht nur in der Kueche mitfeiern will. Auserdem ist es bei uns natuerlich fleischfrei, wodurch wir uns das viele Geld fuer den Braten sparen (Gans oder Ente, Fisch an Heiligabend). Folgender Speiseplan gilt bei uns traditionell fuer Weihnachten: Heiligabend: Vorspeisen: Rohkost, Suppe Hauptgericht: Spargel mit Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln Nachspeise (dieses Jahr neu): Apfelmus mit Schlagsahne und geriebener Schokolade 1. Weihnachtsfeiertag: Vorspeisen: Rohkost, Spargelcremesuppe Hauptgericht: gebratene Pfifferlinge, Knoedel mit Rotkraut Nachspeise: brauchen wir nicht, denn auf den bunten Tellern ist gewiss noch genug vorhanden 2. Feiertag: Laedt uns mein Vater zum Essen im Restaurant ein. Im Fruehjahr starte ich damit, dass ich Spargel einfriere (500 g/Person). Der wird nur geschaelt (die Schalen koche ich zu Spargelbruehe, siehe Knauserer 7/2000) und ohne blanchieren eingefroren. Er wird durch das Gefrieren etwas weicher als frischer Spargel, aber fuer mich ist das wie Sommer mitten im Winter. Im Herbst, wenn Pilzzeit ist, werden die Pfifferlinge eingefroren. Sie sind nicht gerade billig, aber etwas billiger als Festtagsbraten. Die Knoedel kommen aus dem Paeckchen (Aldi). (Anm. von Michi: ich glaube naechsten Herbst rufe ich fuer alle Knauserer-Abonnenten eine Pilzkampagne aus - ich pfluecke sehr gerne Pilze und nehme dann einfach so Ende August Bestellungen von euch auf! Vielleicht gibt es noch emsige Pilzpfluecker, die sich da anschliessen. So teuer Pilze kaufen - da tut mir ja eure Geldboerse weh!) Das Apfelmus habe ich ebenfalls im Herbst gekocht, und zwar aus Aepfeln, die ich geschenkt bekam. Auch das Rotkraut habe ich schon fertig gekocht und eingefroren im Herbst zubereitet (einfach einmal die doppelte Menge gekocht und die Haelfte eingefroren). Die Suppen koennen ebenfalls vorgekocht und eingefroren werden. Es ist zwar nicht alles vorgekocht, aber zumindest sehr arbeitsintensive Schritte sind schon gemacht. Ausserdem habe ich alles zur Saison eingekauft und damit frisch und billig und zum Teil sogar kostenlos bekommen. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen (alles was sonst nicht Platz gehabt hat) INTERNET-TIPP: umweltfreundlicher-geizhals.de: Der umweltfreundliche Geizhals beschaeftigt sich diesmal auch mit Weihnachten!! Tolle 4mal jaehrlich erscheinende Internetzeitung zum Thema Sparen und Umwelt (fuer Jaenner hat der Herausgeber des umweltfreundlichen Geizhals mit seiner grossen Erfahrung auf diesem Gebiet dem Knauserer einen Artikel versprochen!). DUFT FUER WEIHNACHTEN: Zimt in einem Topf mit Wasser kochen, so wird im Winter die Wohnung mit einem herrlichen Duft erfuellt. (aus dem Knauserer- lexikon). ODER: Zur Weihnachtszeit gibt Tannennadel-Duft dem Zimmer eine besondere Note. Man fuellt in den Wasserverdunster an den Heizkoerpern Tannennadeln und Wasser zu gleichen Teilen ein. ALTE WEIHNACHTSKARTEN: alte Karten koennen als Geschenkanhaenger noch einmal eine Auferstehung erleben. VERPACKUNG: Frotteetuecher wurden zB vom Klett verlag als Verpackungsmaterial entdeckt. Vielleicht kann man so alte Handtuecher recyclen oder Geschenke das Bad betreffend nett verpacken. GESCHENKPAPIER RECYCLEN: Gebrauchtes Geschenkpapier wird wie neu, wenn man es glattsteicht und mit dem Buegeleisen von der Innenseite her glaettet; Klebe- streifen werden mit leicht temperiertem Eisen ueberbuegelt und lassen sich dann leicht entfernen. Gebrauchtes Schmuckband wird ebenfalls leicht gebuegelt und laesst sich wieder verwenden. WEIHNACHTSPOSTKARTEN SELBERMACHEN: Bastelwellpappe auf A6 zuschneiden, von der letzten Weihnachtspost Bilder ausschneiden auf aufkleben - schon ist eine nette billige Weihnachtspostkarte fertig. BILLIGE VERPACKUNG GANZ TEUER AUSSEHEND MACHEN: billiges Papier kaufen (ATS 1,00 der Bogen), dann falten oder zerknuellen und die Spitzen mit Goldspray behandeln - sieht toll aus. KERZENHALTER (in letzter Sekunde): Sie kaufen ziemlich dicke Naehnadeln, billigster Sorte, erhitzen ueber offener Flamme das Oehr und treiben die Nadel mit Fingerhut halb ins Kerzenende. Die Kerzen sitzen grossartig! ----------------------------------------------------------------------- Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! Diese Rubrik soll helfen, verschiedene Ideen meiner Leser zu (bislang) nicht geloesten Problemen zu finden. Frage des Monats: Was hat eure Mutter denn gekocht, wenn es ganz sparsam sein musste??? ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - knauserer.tsx.org