============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 08/2006 Knauserer-Homepage: www.derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Über die Verantwortung - ein paar ungeordnete Gedanken * Convenience food für Knauserer: Suppenwürfel homemade * Kräuterkommune - neues Internetforum * Mit Kindern sparen - "Sparbücher" * Analyse eines Gutscheinheftes - brauchbar oder nur Kundenfang? * Küchen- und Teekräuter für den Hausgarten * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Voraussichtlich erscheint die Septemberausgabe des Knauserers etwas später als üblich, da ich im August auf Urlaub bin. Eure Mails werde ich ebenfalls nach dem Urlaub so schnell wie möglich beantworten. ----------------------------------------------------------------------- * Über die Verantwortung - ein paar ungeordnete Gedanken Eigentlich bin ich nicht der große Philosoph, aber als ich neulich meine "Zeitung" (=ORF-Teletext: immer aktuell, kein Papiermüll) durch- blätterte, da stand im Kalendarium auf Seite 729 folgender Spruch der amerikanischen Schriftstellerin Edith Hamilton: "Verantwortung ist der Preis, den wir alle für die Freiheit zahlen müssen." Das Zitat hat mich sehr nachdenklich gemacht, vor allem angesichts der Tatsache, dass man uns allerorts glauben lassen möchte, dass der blindwütige Konsum der beinahe höchste Grad der individuellen Freiheit ist. Etwas überspitzt formuliert vielleicht, aber ... Definiert man Verantwortung wie in Wikipedia: Verantwortung ist die Bereitschaft bzw. Pflicht für Handlungen die Folgen zu tragen Dann ist unsere Freiheit (oder was davon übrig ist), das Ergebnis unserer Handlungen. Eigentlich sehr einleuchtend. Ich habe mich ein bißchen hingesetzt und mir zum Thema Konsum und Freiheit ein paar Gedanken gemacht. Folgendes ist mir dazu eingefallen: DIE FREIHEIT DES KONSUMS VS. PERSÖNLICHE FREIHEIT Allem voran müssen wir beim Konsum uns gegenüber Verantwortung zeigen. Ein verantwortlicher Umgang mit dem Geld bewahrt uns vor unmäßigen und auch unnötigen Schulden. Schulden sind für mich der Inbegriff der Unfreiheit des modernen Konsum- menschen. Was ist denn ein Kredit anderes als eine Option auf die immer ungewisse Zukunft, die dann aber gefälligst gleich gut zu sein hat wie die Gegenwart (oder gar besser). Der Preis, den wir für Kredite (außer den Zinsen zahlen) ist eine Angst vor der Zukunft, vor negativen Veränderungen. Zynisch ausgedrückt ist die Aufnahme eines Kredits eine optimismusverschleierte Realitätsverneinung. Denn passieren kann immer was. Also heißt es dann zB im Beruf aufpassen. Bloß den Job nicht verlieren und das heißt leider viel zu oft: KUSCHEN/KLEINBEI GEBEN. Anpassung um jeden Preis und Zukunftsangst haben, hat mit Freiheit nichts gemein. Jedenfalls sollte diesen Preis keiner für schnelllebige Konsumartikel oder ein neues Auto zahlen. DIE FREIHEIT DES KONSUMS UND DIE FREIHEIT ANDERER Es ist ja ziemlich en vogue auf Schnäppchenjagd zu gehen, aber ist es verantwortungsvoll immer billiger zu kaufen. Die Geiz-ist-Geil-Mentalität gibt der Händler mit aller Härte an den Produzenten weiter, der seinerseits die Sparschraube andreht mit den bekannten Folgen: - Produktionsverlagerung - Sweatshops (Produktionsstätten in Billiglohnländern ohne Arbeitnehmer- schutz) - Kinderarbeit - sinkende Reallöhne im Inland - Null-Qualität - schlechte Verarbeitung selbst bei Markenware - Lebensmittel, die vor allem aus billigen Aromen bestehen - GEN statt BIO - etc. etc. Zu wenig oft wird dem Konsumenten deutlich gemacht, welche Verantwortung er trägt, dass sein Konsum einen Rattenschwanz an Konsequenzen auch für ihn selbst mit sich zieht. Aber es wäre ja ganz und gar fatal, wäre sich der Konsument seiner Macht bewußt - er würde massiv Politik machen. Gerade in diesem Punkt trifft das Hamiltonsche Zitat voll zu: Meine Verant- wortung erhält meine Freiheit. Und zwar meine Freiheit zum Beispiel gesundes, biologisches Essen zu mir nehmen zu können,ohne mir Sorgen über unmenschliche Tiertransporte, Gentechnik, haarsträubende Düngung oder Ausbeutung von Lohnsklaven (siehe Knauserer 08/2004). Oder meine Freiheit gute Ware von anständig bezahlten Erwachsenen hergestellt zu kaufen. Ich hoffe, dass es nicht zu wirr war, aber ich wollte euch dieses Zitat nicht vorenthalten, da es für mich eines der schönsten Zitate war, die ich in letzter Zeit gelesen habe. In diesem Sinne .... ----------------------------------------------------------------------- * Convenience food für Knauserer: Suppenwürfel homemade Mal ehrlich, wie oft stellt ihr euch hin und macht echte Fleisch- brühe. Wahrscheinlich so oft wie ich - also eher selten. Deshalb wird eben auch oft mit Suppenwürfeln oder Vegeta nachgeholfen, die aber mit massenhaft Glutamat arbeiten. Da muss es doch auch bessere - knausrigere Lösungen geben. Hier die wohl besten Ideen meiner Leser zu diesem Thema: Tipp 1 (von Eike): > Nun ich hatte mir Bärlauch über eBay bestellt, meine eigene > 'Plantage' reicht noch nicht, und das erste Kilo durch den > Fleischwolf gedreht, eingesalzen und in alte geerbte Brühe- > Gläser verfüllt. Als es ans Reinigen des Fleischwolfs ging, habe > ich Semmelbrösel (selbst zerkleinerte alte Brötchen/Brot) ein > paar mal durchgedreht. So viel, das am Ende feste "Würstchen" > aus dem Fleischwolf kamen. Das Ganze im Ofen getrocknet. > Ergebnis: > - Kaum Schmiererei beim Reinigen des Fleischwolfs. > - Die unvermeidlichen Reste sind so auch verarbeitet > - Ich habe ein leckeres "Binde-Würzmittel" für gebundene Suppen, > Sossen usw. (Schon ausprobiert- klappt). > Empfehlenswert. (Anm. d. Red.: Auf so was muss man kommen und es funktioniert garantiert auch mit anderen Gemüsearten oder auch nach dem Faschieren von Fleisch). Tipp 2 (von Dagmar): Hier ein Rezept für Suppenbrühe gefunden beim Chefkoch.de Selbstgemachtes Brühpulver Zutaten: 140 g Zwiebel, 60 g Meersalz, 85 g Karotten, 25 g Lauch, 65 g Sellerie, 10 g Petersilie, 150 g Tomaten Zwiebeln und Meersalz mischen. Karotten, Lauch und Sellerie dazugeben und weitermixen. Dann Petersilie und Tomaten (ohne Strunk) zufügen und erneut verrühren. Diese Zutaten ergeben gut 500 g. In ein flaches Gefäß (zum Beispiel einem Bräter) geben und über Nacht bei 75° C im Ofen trocknen. Nach dem Trocknen bleiben ca. 100 g reines Brühpulver übrig. Dieses erneut fein mixen und gut verschlossen aufbewahren. Dosierung: 1 gestrichener Kaffeelöffel auf 1 Tasse Wasser. http://www.chefkoch.de/forum/2,58,211446,4/Alex-Suppenbruehe.html Ist nicht wie normale Brühe zu verwenden, somdern zum würzen von Eintöpfen, Sossen usw. Weitere Rezepte für Suppenwürfel und Brühpulver: ===================================== SUPPENWÜRZE auf VORRAT 1/2 kg Knollensellerie, 1/2kg Karotten, 350g Zwiebeln, ein wenig Maggikraut(Liebstöckl), 1 ganze Knoblauchknolle o.etwas weniger 3 Stück Petersilienwurzeln o.Pastinaken, 1 Stange Lauch etwas Majoran-etwas Thymian Alles durch den Fleischwolf drehen und pro Kg Gemüse mit 250g Salz sehr gut vermischen. In kleine Gläser füllen und kühl aufbe- wahren. Sehr lange haltbar!! Auch ein nettes Mitbringsel für liebe Menschen Anstelle von Instant -Würze verwenden!!! BRÜHPULVER MEDITERRAN 160 g Schalotten, 50 g Paprikaschoten, 25 g Lauch 50 g Sellerie, 170 g Tomaten, 5 g Thymianblätter 5 g Basilikumblätter, 5 g Petersilienblätter, 5 g schwarze Oliven (ohne Stein), 45 g Meersalz Den Backofen auf 75°C vorheizen (85 Grad bei Ober- und Unter- hitze). Das Gemüse schälen bzw. putzen und in Würfel schneiden. Die Tomaten waschen, den Stielansatz herausschneiden und die Tomaten klein schneiden. Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Mit den Oliven klein schneiden bzw. hacken und alles im Mixer mit dem Meersalz fein pürieren. Eine Auflaufform mit Backpapier auslegen und die Masse darauf geben. Über Nacht (etwa 8 Stunden) im Backofen trocknen lassen, dabei die Ofentür einen Spalt offen lassen. Die Masse im Mixer fein mahlen, falls nötig, durch ein Sieb streichen. Das Pulver ist in einem gut verschließbaren Gefäß mindestens 10 Wochen haltbar. Zum Würzen benötigt man 1 TL Pulver für 1 Tasse Flüssigkeit. FLÜSSIGE WÜRZE 125 g Selleriewurzeln und Selleriegrün, Petersilienwurzeln und Petersiliengrün, Tomaten und Erbsenschoten, Lauch und Liebstöckl sowie 6 Zwiebeln, etwa 250 g frische Pilze und 2-3 Kohlrabi mit Blättern werden klein gehackt und mit Wasser in einem gut schließenden Topf einige Stunden langsam ausge- kocht. Man gibt den abgegossenen Sud in kleine Fläschchen, verschließt sie mit doppeltem Cellophan oder Korken und sterilisiert sie 30 Min. bei 98 Grad. Und ganz zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zum Maggikraut verlieren. Liebstöckl ist ein Kraut, das wirklich überall gedeiht und wenn man es mit Eierschalenwasser gießt dann wuchert es. In Suppen geschnitten gibt es diesen feinen Maggigeschmack, in Saucen zu Wild oder Rind finde ich es ebenfalls unabdingbar. Liebstöckl ist im Garten kaum auszurotten, kommt immer wieder und ist mit geringsten Ansprüchen zufrieden. Wer es noch nicht im Garten hat, unbedingt mit reinnehmen. ----------------------------------------------------------------------- * Kräuterkommune - neues Internetforum Im Internet gibt es seit kurzem ein neues Forum. Das Forum heißt "Kräuterkommune. Forum für naturfreundliche Lebens- weisen" und wie der Name schon vermuten lässt geht es inhaltlich um die Frage des naturfreundlichen Lebens. Dabei soll die Kritik an Bestehendem einen Teil des Forums aus- machen. Hier kann man über das schreiben, was einem missfällt, Petitionen unterstützen oder Utopien diskutieren. Das Forum soll auch eine Wissenssammlung werden, die dabei helfen soll als informierte/r Verbraucher/in entscheiden zu können, welche Produkte gekauft werden und welche nicht. Ein anderer Teil des Forums ist lebbaren Alternativen gewidmet, es geht also darum, wie man jenseits des Mainstreams naturfreundlich leben kann, um praktische Tips und Lebenshilfen. Momentan gibt es da Unterforen zu Kräuterheilkunde und selbstgemachter Kosmetik. Ein Tierforum wächst grad. Das Forum ist aber offen für alle anderen Ideen und soll mit den BenutzerInnen wachsen. Nur wenn viele Leute ihre Ideen und Erfahrungen teilen kann das Forum wachsen. Und da sind wir schon beim Problem: Da das Forum neu ist, ist es noch unbekannt. Was es dringend braucht sind BenutzerInnen die mitmachen, schreiben und diskutieren, Leute, die es bekannt machen und davon weiter erzählen oder die es verlinken. Schau doch mal rein, ob du mitmachen magst. Du kannst auch gern andere Leute einladen, die interessiert sein könnten. Und hier der link: www.kraeuterkommune.de Bis bald im Forum! Katja Rose ----------------------------------------------------------------------- * Mit Kindern sparen - "Sparbücher" Erziehung hin zum richtigen Umgang mit Geld ist bei uns so rar, dass es noch nicht einmal einen Fachausdruck dafür gibt: Finanzerziehung, Gelderziehung? Das beste ist natürlich immer noch, Kindern einen verantwortungs- vollen Umgang mit Geld vorzuleben. Weiters helfen bei der Vermittlung des richtigen Konsumierens auch noch Hilfsmittel wie Taschengeld oder das gute alte Gespräch. Wie bei vielen Themen könnten auch Bücher den Kindern sehr helfen, Kompetenz aufzubauen. Deshalb habe ich eine kleine Recherche nach passendem Lesestoff angestellt (die Liste findet sich auch auf http://www.derknauserer.at/unterlagen/buch.php €€€€€€€€€€€€ Für die ganz Kleinen Unser Geld Ab 4 Jahren kann man zum Band Unser Geld/von Angela Weinhold aus der Ravensburger Edition Wieso Weshalb Warum greifen. Die Bände dieser Reihe sind informativ zusammengestellt und vermitteln Kinder ein Basiswissen auf dem betreffenden Gebiet, unterstützt durch nette Zeichnungen und Klapptürchen. Das beste, das es für Vorschulkinder zum Thema gibt. Mein erstes Bilderwissen. Komm, wir gehen einkaufen von Irmgard Paule Paßt auch irgendwie zum Thema und die Bilderwissen-Reihe ist immer eine Empfehlung wert. €€€€€€€€€€€€ Volksschulalter Max macht Mäuse. Der Geld-Ratgeber für Kinder von Birgit Neiser, Ralf Butschkow moses. Verlag (September 2000) Kindgerecht geschriebenes Buch zum Thema Sparen, Konto, Geld etc. Vom Geld. Kosmos-Uni für Kinder von Jan Behling Finanz- und Wirtschaftsthemen für Kinder in kurzen Worten vom Fachmann gut erklärt. Was ist Was special. Wirtschaft. von Ulrike Reisach Nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene geeignet. €€€€€€€€€€€€ ab 10 Nachgefragt: Wirtschaft. Basiswissen zum Mitreden von Christiane Oppermann Das Wirtschaftsbuch für Kinder und Jugendliche. Das trockene Thema Wirtschaft klar und plausibel erklärt. Felix und das liebe Geld/von Nikolaus Piper Alles wissenswerte über Geld und Wirtschaft verpackt dieses Buch in eine spannende Kriminalgeschichte. €€€€€€€€€€€€ Für die Familie Papa, rück' die Scheine raus. Kinder lernen, mit Geld umzugehen von Eberhard Mühlan Vom richtigen Umgang mit Taschengeld - ein Leitfaden, der vielleicht wertvoll sein könnte. Von Mäusen und Moneten. Wie Kinder und Jugendliche richtig mit Geld umgehen. von Patricia Schmidt-Fischbach Sehr pädagogisch nähert sich dieses Buch der Finanzerziehung. Mama, ich bin pleite! von Matthias Müller-Michaelis Wie man den Finanzkollaps vermeidet? Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Auswahl, die ich aber aus eigener Erfahrung oder mithilfe von Amazon-Rezensionen ge- troffen habe. Wer praktische Erfahrungen mit anderen Büchern ge- sammelt hat, den bitte ich um einen Buchtipp!! ----------------------------------------------------------------------- * Analyse eines Gutscheinheftes - brauchbar oder nur Kundenfang? Mindestens einmal im Monat flattert mir ein Gutscheinheft ins Haus. Mal von diesem Supermarkt, mal von jenem, dann wirbt wieder ein Drogeriemarkt mit dieser Masche. Grundsätzlich steht fest: Handelsketten sind keine karitativen Vereine und haben nichts zu verschenken. Gutscheinhefte dienen also der Werbung. Aber was macht der kritische Konsument mit diesen Heftchen, taugen sie etwas oder verführen sie zu Käufen, die wir sonst nicht getätigt hätten? Zu diesem Zweck habe ich ein Gutscheinheft der Firma Spar analy- siert. Das Gutscheinheft wirbt groß mit 65 EUR Ersparnis, was fürs erste sehr gut klingt. Es enthält 22 Gutscheine zu den unterschiedlichsten Produkt- gruppen. Davon waren 23 % der Produkte Grundnahrungsmittel, 23 % habe ich zu den Delikatessen gezählt (Spezialwurst, Kaffee, Saft, Bier und Wein) und 23 % waren Fertigprodukte. Der Rest verteilt sich auf Körperpflege und sonstiges. Es fällt hier schon der hohe Anteil an Fertigprodukten auf (Fertig- sauce, Fertigpizza, Schokoriegel und Frühstückscerealien). Dafür sucht man nach Produkten wie Milch, Mehl, Obst, Zucker, Salz etc. vergebens. Jene Produkte, die ich zu den Grundnahrungsmitteln zählte, waren Nudeln, Gewürze, Gouda-Käse, Tomaten, TK-Gemüse (eigentlich großzügig ausgelegt). Eine weitere interessante Entdeckung ist der Vergleich "Kauf mit Gutschein" versus "billigstes vergleichbares Produkt im Regal". Dabei konnte ich 20 Produkte einordnen, wobei mir 8 Produkte als billig auffielen und somit mit Gutschein günstiger waren als das vergleichbare Billigstprodukt im Regal. Ein klassisches Schnäpp- chen also. Das betraf alle Fertigprodukte, zwei Produkte, die ich als Delikatessen betitelt habe und den Käse. 7 Produkte waren mit Gutschein ungefähr gleich billig wie ein vergleichbares Billigprodukt im Regal (die Wurst, das Gewürz, der Kaffee, das TK-Gemüse, den Wein, das Deo, die Windeln). 5 Produkte waren trotz Gutschein aber immer noch teurer als ein vergleichbares Produkt aus dem Regal und das betraf leider 2 Grundnahrungsmittel. Die Nudeln waren trotz Gutschein immer noch um 50 % teurer als die billigsten Nudeln. Die Tomaten waren Bio-Cocktailtomaten im 250 g Täschen, wofür trotz Gutschein immer noch 500 g Biotomaten in normaler Größe bekommen hätte. Beworben wurden vor allem Markenprodukte (2/3 aller Gut- scheine), aber auch Eigenmarken (ca. 1/4). Nur der Wein und die Schuhe waren Produkte unbekannter Marken. 3 Produkte waren Marktneueinführungen, der Gutschein diente also als Lockmittel zum Probieren. Fazit meiner Beobachtungen: - einseitiges Produktangebot, wenig Grundnahrungsmittel, viel Verarbeitetes - wirklich billig wurden vor allem die Fertigprodukte - Werbung für Marken und Eigenmarken, Neueinführungen. Von den Gutscheinen hätte ich persönlich das Gewürz, den Goudakäse (um 2,50/kg), den Kaffee, das TK-Gemüse und die Windeln genutzt. WANN ZUM GUTSCHEINHEFT GREIFEN? Gutscheinhefte machen nur dann Sinn (genauso wie Sonderangebotszettel), wenn das Produkt ohnehin auf dem eigenen Einkaufszettel steht. Dann kann man nach kurzem Hinsehen und Preis checken, den Gutschein zücken und zuschlagen. Zumeist bezweckt der Supermarkt aber mit den Gutscheinen, dass man neue Produkte testet, deshalb auch die vielen Eigen- marken und Neueinführungen. Das sollte man unbedingt im Kopf bewahren. Am besten also den Einkaufszettel aufstellen und DANACH das Gutscheinheft zur Hand nehmen und die passenden Gut- scheine rausreißen. Den Rest wegschmeißen und nicht als Organisationsballast mit sich herumtragen. ----------------------------------------------------------------------- * Küchen- und Teekräuter im Hausgarten Kräuter nehme ich mir immer wieder gerne vor, weil sie a) eine große Artenvielfalt haben b) mit Kräutern gewürzte Speisen für mich Lebensqualität pur sind c) der Anbau keine großen Platzansprüche hat Heute biete ich euch mal eine grundlegende Information in Form einer FAQ-Liste: Welche Kräuter eignen sich zum Anpflanzen im Garten besonders gut? Kräuter haben ihre spezifischen Ansprüche an Standort und Sonnen- einstrahlung. Wenn man diese Vorlieben berücksichtigt, dann hat man meist ohne viel Arbeit viel Kräuterertrag. Besonders anspruchslos finde ich persönlich Liebstöckl, Kresse und Kapuzinerkresse, Senf und die Rauke. Auch nicht schwierig sind Schnittlauch, Petersilie, Dill, Oregano, Knoblauch, Fenchel, Kerbel, Majoran oder Borretsch Etwas anspruchsvoller finde ich persönlich Bohnenkraut, Kümmel und die Zitronenmelisse. Als schwierig würde ich Basilikum, Lorbeer und zum Teil auch Rosmarin bezeichnen, die besser im Topf herangezogen werden als im Garten im Verbund mit anderen Kräutern. In unserer Höhenlage gibt es Probleme mit Kräutern wie Anis, Kapern und Koriander, die längere Vegetationsperioden und warme Sommer brauchen. Außerhalb meines Gartens lasse ich Beikräutern wie Franzosen- kraut, Schafgarbe, Spitzwegerich, Brennessel, Löwenzahn, Sauer- ampfer aber auch Thymian eine Ecke, in der sie wuchern dürfen. Wer aber ein solches Wildkraut im Garten ziehen möchte, der sollte das machen. Hier empfehlen sich zB Salbei und Pfefferminze. Welche Kräuter werden kaum kultiviert? Besonders in ländlichen Gebieten werdet ihr kaum sehen, dass folgende Kräuter im Garten gezogen werden, weil ihr Vorkommen in der Natur häufig genug ist: Bärlauch, Brennnessel, Holunder, Huflattich, Johanniskraut, Mistel, Schafgarbe, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Augentrost, Zinnkraut ... Für den Stadtgarten kann man sich die Anpflanzung des einen oder anderen häufigen Krautes sehr wohl überlegen. Probleme sehe ich bei Huflattich und Mistel, die doch sehr spezielle Ansprüche stellen. Selten findet man in Gärten auch Hagebutten, Heidelbeeren oder Linden - die Kultivierung wäre zu überdenken. Sehr spezielle Ansprüche (saurer, rohhumusreicher Boden) stellt Arnika. Die Kultivierung gelingt deshalb kaum. Was muss ich beim Anbau von Kräutern beachten? Der Gartenprofi gibt folgende Tipps: - Spendiert euren Kräutern guten Gartenboden und ausreichend Sonne - das letzte Schatteneck im Garten ist definitiv der falsche Ort für Kräuter. - Düngen ist nicht notwendig. Noch dazu sind die meisten Kräuter auf Stickstoff nicht gut zu sprechen. - Als Pflanzenschutz empfehlen sich Tees oder Jauchen - chemi- sches wird nicht gutiert. (Brennesseljauche - siehe Lexikon) - schonende Bewirtschaftung: lockern statt wenden, eventuell auch mulchen. Können meine "Italiener" überwintern? Ja, sie können und sie machen das bravurös - allerdings muss man Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Wermut, Ysop, Zitronen- melisse oder Oregano gut mit Reisig abdecken, da sie sonst sehr leicht erfrieren. Ansonsten kann zB Oregano auch nicht von 1 m Schnee umgebracht werden. Was muss ich bei der Ernte beachten? Kräuter können wie folgt konserviert werden: - trocknen - einfrieren - einlegen in Salz - einlegen in Öl - einlegen in Essig - einlegen in Alkohol (Auszug) Zu beachten ist eine schnelle Verarbeitung, da die ätherischen Öle der Kräuter schnell flüchtig sind. Am besten man erntet und konserviert die Kräuter an Regen- tagen, da die hohe Luftfeuchtigkeit das Verflüchtigen verlang- samt. Getrocknete Kräuter gut verschließen! Kräuter kann man im getrockneten Zustand gut 1 Jahr lagern. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: WIESENSAFT: Gefunden in Kraut + Rüben: 1/4 l Wasser mit 2 Handvoll Schafgarbendolden, 1 in Scheiben geschnittenen Zitrone und 200 g Zucker über Nacht ansetzen. Dann je nach Gusto verdünnen und trinken. Mal was anderes und Schafgarben sind leicht zu finden und nicht zu verwechseln. WIESE STATT RASEN: Wenn ich so sehe, was mein Nachbar so an Bewässerung für seinen gepflegten Rasen braucht, um nicht verbrannte Stellen zu bekommen (bei der herrschenden Hitze), da lobe ich mir doch meine Kräuterwiese, die mir in dieser Hinsicht massig hilft, Wasser zu sparen. ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe zu Knauserer 07/2006: Aus dem Forum: >Liebe Michaela, >ich bin entsetzt! >Nicht über's Seifemachen, sondern über die grausigen >Minimengen. >Es hat seinen Grund, warum wenigstens Anfänger keine Seifen >unter 1kg Gesamtgewicht machen sollten. >Der Grund liegt in der Überfettung. >Eine Seife mit 0% Überfettung ist ziemlich scharf und nicht pflegend, >grade mal als Putzseife (mit Handschuhen!) geeignet. >Ab 5% kann man sie als akzeptabel bezeichnen, und bei 10% >Überfettung ist sie schon ein nettes Pflegestück. >Da die Verseifungswerte des Naturproduktes Öl/ Fett aber ständig >wechseln, je nach Ernte, Herkunft, etc., wird mit Mittelwerten gearbeitet. >Bei deinen 80g Öl und 10g NaOH hast du lt Tabelle 7% Überfettung. >Bei 10,76g wären wir aber bei 0%, also scharfer Seife. >Bei 800g Öl wäre dieser Unterschied immerhin 7,6g statt 0,76g. >Ob deine Waage grammgenau anzeigt, ist nicht wichtig, sondern >die Wägeungenauigkeit, sprich was ist als Toleranz angegeben? >Ich habe u.a. eine Waage, die 0,5g genau anzeigt, die aber bis 50g >eine Toleranz von +-0,5g hat, danach nur noch 0,1g. >Verstehst du, was ich meine? >Wer keine Übung & Erfahrung hat, kann sehr leicht eine unterfettete und >ätzige Seife produzieren, und dann herzlichen Glückwunsch! >Ich will bei Gott keinen vom Seifenmachen abhalten, ich gebe sogar >Kurse darin, aber bitte-bitte-bitte: >KEINE Seife unter 1kg Gesamtgewicht machen! >Man kann den Seifenbrei nach dem Zeichnen noch teilen und verschieden >einfärben und beduften, wenn einem 1 kg einer Sorte zu fade ist. >Aber bitte hört auf mich als Profi: KEINE Minimengen. >Hier ist knausern echt fehl am Platz, es ist viel zu gefährlich. >Und @Michi: reine Olivenseife ist erst nach 6 Monaten einigermaßen >brauchbar, sie schäumt fast gar nicht und neigt dazu, Schleimfäden zu >ziehen, wenn sie nicht richtig durchtrocknet nach Benutzung. >Es gibt aber Mischtricks, und eine 90%Olive ist auch ganz schön und man >muß nicht so lange warten ;-) >LG, theodora ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 09/2006 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Getrennte oder gemeinsame Konten - was ist besser? * Convenience food für Knauserer: Fünf-Sterne-Genüsse aus dem Einmachglas * Windelfrei - Babys ohne Windeln * Die Kochkiste - was ist denn das? * Kampf der Hitze - a la Knauserer * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at