============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 07/2019 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer 07_2019.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Über Teams, Fernsehen und sonstige aufregende Zeiten * * Artenvielfalt – oder die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten* (Einführung: Teil 1) * * Palmölinfo und Alternativen * Die Oma von heute! - Mutmachartikel von Monika * Kauf-NIX-Jahr 2018 - Teil 3 - von Brigitte * Das HAUS of COMMONS - was uns entgeht, wenn wir nicht teilen was wir gewinnen, wenn wir teilen (von Heinz Fuchsig) * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- * Über Teams, Fernsehen und sonstige aufregende Zeiten Momentan ist im alten Knauserer wieder ordentlich was los: dieser Knauserer ist eine Premiere, enthält er doch schon zwei Artikel von unseren neuen Journalistinnen. Kerstin hat einen begeisternden Artikel über Artenvielfalt im Garten geschrieben und Kathi hat sich mit Palm- öl auseinandergesetzt - beide Damen stellen sich VOR ihrem Artikel kurz selber vor. Beides langjährige Leserinnen - mich freuen die neuen Mitstreiterinnen und für alle die noch Mut schöpfen müssen: Wir nehmen noch Hobbyjournalisten auf. Auch Monika hat uns einen kleinen, feinen Artikel zu einem Thema geschickt, das unbedeutend scheint, aber weitreichend ist: das graue Haar Bereichert wird dieser Knauserer noch durch das Kaufnix Jahr von Brigitte und den letzten Teil vom Haus of Common. Ich würde sagen, er ist einer der besten Knauserer geworden. Bunt und vielfältig Der Knauserer hat es nach fast 20 Jahren zu Fernsehwürden gebracht. Als Reaktion darauf, darf ich sehr viele neue Leser begrüßen. Herzlich willkommen! Der ORF macht so einmal im Jahr einen Mutter Erde Schwerpunkt und bietet dabei auf allen seine Kanälen teilweise hochwertige Infoveranstaltungen an. Diesmal zum Thema "Verwenden statt verschwenden" - der Schwerpunkt fand im Juni statt. Dass das für einen Repair Cafe Veranstalter an sich schon eine großartige Sache ist, ist klar. Vor allem wenn sich dann das eigene Landesstudio als Gastgeber anbietet. Aber das Highlight war natürlich die Schauplatz-Dokumentation. Für unsere nichtösterreichischen Leser: der Schauplatz ist das große Dokumentationsformat des ORF, bei dem immer wieder soziale Themen beleuchtet werden. Donnerstag abend 21:15 Und dass sich dann mit dem Robert Gordon ein richtig kluger Kopf um das Thema "Weltrettung" kümmert, ist eine große Ehre und ein Glücksfall. Herausgekommen ist eine Doku, die so positive Rückmeldungen erzeugt hat. Sehr genial, da fehlen einem die Worte. Wer die Doku nachsehen möchte, sie ist mittlerweile in youtube aufgetaucht. https://www.youtube.com/watch?v=SQcFiv58SrA&t=1949s DAs Highlight vom Highlight war natürlich der Niko Paech, den ich im Zuge der Dreharbeiten kennenlernen durfte und zwar auch ganz leger beim Bierchen. Wer im Großraum Salzburg wohnt: am 26.9. findet bei der Leopold-Kohr-Akademie eine Sommerakademie zum Thema "Reparatur" statt, bei der nicht nur der Niko Paech dabei sein wird sondern auch Frau Postma persönlich. Bitte mit Voranmeldung! Da gehen wir hin!!! So viel zum wohl aufregendsten Juni der Knauserergeschichte. -------------------------------------------------------------------------------------------- Kerstin wurde in den 60ern geboren und interessierte sich schon früh für ökologisches und nachhaltiges Leben, essen und Gärtnern. In den letzten Jahren hat sie begonnen einen „kleinen Garten der Artenvielfalt“ zu gestalten, in dem sich inzwischen sogar Tiere und Pflanzen von der „Roten Liste der bedrohten Arten“ eingefunden haben. * Artenvielfalt – oder die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten* (Einführung: Teil 1) Am Begriff Artenvielfalt bzw. daran, dass sie in Gefahr ist, kommt niemand mehr vorbei – Politik und Wirtschaft machen es sich zum Thema, die Umwelt- und Naturverbände weisen unentwegt daraufhin, Print- und Onlinemedien sind voll davon. „Bienenfreundliches“ Saatgut gibt es sogar als Geschenk an der Tankstelle und zum nussigen Brotaufstrich des Nahrungsmittelgiganten. Was hat das mit mir, mit unserem kleinen Garten zu tun? Kann ich selbst wirklich etwas verändern? Und wenn ja, wie? Ich möchte hier meine (laienhaften) Erkenntnisse mit Euch teilen, die ich im Laufe der letzten Jahre zu diesem Thema erworben habe, und versuche dies, kurz, einfach und übersichtlich zu halten. Eine ausführliche Liste mit Links zu Studien, Youtube-Videos, weiterführenden Internetseiten und Büchern zum Thema erstelle ich gerne noch. Ein paar einfache Fakten, um klar zu machen, worum es geht: Der kleinstmögliche Nenner vieler Studien und Untersuchungen ist, dass viele Arten vom Aussterben bedroht sind und der Mensch etwas ändern muss. In unserer heimischen Flora und Fauna ist ein Rückgang von ganz unterschiedlichen (Wild-) Pflanzen und Tieren bekannt. Manche Insekten sind in ihrer Entwicklung auf eine einzige oder wenige bestimmte Pflanzen angewiesen. Stirbt die Pflanze (oft ein sogenanntes Unkraut) aus, hat auch das Insekt keine Überlebenschance mehr. Dabei sind gerade wilde Insekten nicht nur (Haupt-) Bestäuber vieler Pflanzen, sondern auch Nahrung für andere Tiere, z.B. Vögel, Kleinsäuger wie Igel, Amphibien und Reptilien. Das gesamte Ökosystem ist in Gefahr. Woher kommt es: Ca die Hälfte des deutschen Bodens ist landwirtschaftlich genutzt. Intensive Landwirtschaft, Monokulturen, Gift- und Düngemanagement und auch die zunehmend aufgeräumte bzw. ausgeräumte Landschaft tragen zum Artensterben bei. Die Fläche, die für Gärten und öffentliches Grün genutzt wird, weicht bereits seit den 70er Jahren zunehmend sogenannten pflegeleichten Flächen mit Nadelgehölzen, kurzem Rasen und Steinen oder sie werden gepflastert, betoniert und auf anderem Weg versiegelt. Sehr empfehlenswert ist der Dokumentarfilm „Grün kaputt“ von Dieter Wieland, der bereits in den 80ern auf die Problematik hinwies (Kostenfrei bei Youtube). Was können wir konkret tun: A) Landwirtschaftsflächen: Als Verbraucher können wir durch überlegten Konsum die Landwirte unterschützen, die in ihrem Ackerbau vermehrt ökologische Aspekte berücksichtigen. B) Gartenflächen: In unseren privaten Gärten, auf Balkonen und im öffentlichen Grün, auf das wir Zugriff und Gestaltungsmöglichkeiten haben, können wir Lebensräume schaffen. Um diesen Aspekt soll es in diesem und weiteren Teilen der Artikelserie gehen. Was kann ich also selbst für die Artenvielfalt tun? Mit der kleinsten Außenfläche, auf die du Zugriff und Gestaltungsmöglichkeiten hast, kannst du und jede/r tatsächlich etwas bewirken und verändern, Balkon, Vorgarten, Garten. Zahlreiche Naturgärtnerinnen und Naturgärtner berichten davon, wie sie seltene Arten wieder vermehrt in ihren Gärten beobachten. Das macht Spaß und ist dabei durchaus weniger Arbeit, als vielleicht befürchtet. Ein paar Dinge, die Du sofort tun kannst, um einen ersten Schritt für mehr Artenvielfalt zu tun: 1. Benutze keine Gifte in deinem Garten. Ein Garten, der ein ausgewogenes Gleichgewicht hat, braucht kein Gift. Für den Notfall gibt es Pflanzenhelfer. 2. Informiere dich über Invasive Neophyten (z.B. die Onlinebroschüre bei Naturgarten EV). Es gibt Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind, sich stark vermehren und wichtige einheimische Pflanzen verdrängen. Diese solltest du aus deinem Garten entfernen, um den anderen Platz zu machen. 3. Wenn Du etwas neu kaufst, dann bemühe dich, einheimische und möglichst wenig durch Züchtung veränderte Pflanzen zu kaufen, die mehrjährig sind oder sich selbst aussamen. 4. Kaufe Blühpflanzen, die offene Blüten haben, damit die Insekten in den Blütenkelch kommen. 5. Die meisten Wildpflanzen lieben es mager. In den letzten Jahrzenten wurde aber überall gedüngt und selbst aus der Luft gelangen Nährstoffe in unseren Boden. Was du tun kannst: Dort, wo ein Rasen nicht dauernd betreten oder als Spielfläche benutzt wird, kannst du ihn wachsen lassen und nur noch 2x jährlich mähen. Wenn Du dann das Schnittgut entfernst, wird dieses Stück Wiese mit der Zeit ganz von alleine mager und der Bewuchs vielfältiger. Schneller, aber auch arbeitsaufwendiger geht es natürlich, wenn Du „fetten“, nährstoffreichen Mutterboden abträgst, mit Kies oder Schotter die Fläche abmagerst und spezielles Saatgut verteilst oder entsprechende Pflanzungen machst. 6. Gib Tieren in deinem Garten ein zu Hause und sei ein guter Gastgeber: saubere Wassertränken mit frischem Wasser, ein bisschen Totholz, ein Steinhaufen und die Wiese an manchen Stellen wachsen zu lassen, das alles kostet nichts, sieht hübsch aus und macht gleich einen Unterschied. Der Artikel, der schon jetzt viel länger ist, als er eigentlich werden sollte, hat ein paar erste Ideen aufgezeigt. Ich plane eine kleine Reihe zum Thema und freue mich über Nachfragen und Vorschläge, so dass ich die nächsten Artikel an eure Wünsche anpassen kann. Bis dahin wünsche ich Euch schönes Wetter zum Gärtnern und viel Spaß dabei, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. * dieser Nebensatz ist der Untertitel der deutschen Ausgabe von „Wildlife Gardening“ von dem wunderbaren Dave Goulson -------------------------------------------------------------------- Kathi ist ein Multitalent: Mama, Omabetreuerin, Mitarbeit im Bioladen, schulische Beratung, Workshops, Jugendarbeit, Familiengottesdienste ... kocht gerne, gärtnert erfolglos, bastelt, näht, teilt .... Und aus ihrem reichen Fundus an Wissen hat sie diesmal ein spannendes Thema mit uns geteilt: * Palmölinfo und Alternativen Seit gewisse Supermarktkonzerne sich das Wort „palmölfrei“ auf die Fahnen bzw. auf die LKWs geheftet haben, ist es in aller Munde. Schade nur, dass bis auf die ausgewählten Produkte der Bio-Eigenmarke natürlich trotzdem ungefähr jedes dritte Supermarktprodukt Palmöl enthält, etwas irreführend… Es ist das billigste für die Lebensmittelindustrie sehr nützliche Pflanzenfett, weil es geruchs- und geschmacks- neutral und lange haltbar ist. Zudem ist es bei Raumtemperatur fest wie Butter und muss nicht künstlich gehärtet werden. Es findet sich in Schokocremen, Schokoladen und Glasuren, Keksen, Margarinen, Fertigsuppen, Suppenwürfeln und Saucen, in Knabbergebäck und gesalzenen Nüssen, aber teilweise in veresterter oder veränderter Form auch in Seifen, Duschgels, Shampoos, Hautcremen und Lippenstiften, Rasierschaum, Zahnpasta, Wasch- und Reinigungsmitteln. Seit 2014 gibt es bei Lebensmitteln eine Kennzeichnungsplicht, nicht aber bei anderen Produkten, es gibt ca. 80 verschiedene Namen, hinter denen sich Palmöl verstecken kann (eine Liste gibt es z.B. unter utopia.de), wie z.B. Palmitate Acid, aber auch so unkenntliche Begriffe wie Sodium Laurethyl Sulfat. Damit nicht genug verbrennen wir Palmöl auch in unseren Tanks als Biospritbei- mengung (das hat mit Bio gar nix zu tun). Leider werden wegen der großen Nachfrage (über 40 Millionen Tonnen Palmöl jährlich) auch 130 Millionen Jahre alte tropische Regenwaldgebiete in Malaysia und Indonesien gerodet, um die ertragreichen Ölpalmen in Monokulturen zu pflanzen, und das gefährdet Artenschutz (z.B. die Orang Utans) und Weltklima –durch die Freilegung der Böden (auch Brandrodung) werden Unmengen an CO2 frei, die in Boden und Bäumen gespeichert waren. Die Verwendung von Palmöl als Treibstoff ist deswegen noch viel schädlicher als Erdöl. Natürlich schafft die Palmölindustrie auch Arbeitsplätze - im ausbeuterischen Niedriglohnsektor, nachdem sie Selbstversorgern zuerst Grund und Boden abgeluchst hat….hier bildet die Firma Rapunzel eine Ausnahme, die in langjähriger Zusammenarbeit mit equadorianischen Kleinbauernfamilien Palmöl ziemlich nachhaltig und fair produziert, aber die müssen sich halt jetzt auch rechtfertigen, weil wer kann das schon unterscheiden …Die Kampagnen der Lebensmittelkonzerne bringen Erfolge, neben den palmölfreien Eigenmarken stellen manche Firmen still und heimlich ihre Produktion wieder auf heimische Pflanzenöle oder hochwertige Kakaobutter um, im Frühjahr so geschehen zum Beispiel bei Soletti und Dr. Oetker Schokomüsli. Es wird also besser, aber ganz kommt man dem Palmölkonsum schwer aus. Hier noch einige Tipps, wie man sparen und Palmöl vermeiden kann: • Palmöl im Tank vermeiden: weniger Autofahren und politisch Druck machen (die EU hat den Ausstieg aber eh schon beschlossen) • Palmöl in Lebensmitteln vermeiden: selber kochen und backen!! Butter und Öl aus der Region verwenden, keine Margarine, Suppen ohne Fertigwürze mit frischen Zutaten und Kräutern (oder eingesalzener Suppengemüsewürze ohne Zusätze) Bio heißt noch nicht palmölfrei! • Palmöl in Salben und Pflegeprodukten vermeiden: a) Ringelblumensalbe selber machen! Die Ringelblumen blühen schon (10g Bienenwachs schmelzen und 30g abgeseihtes heimisches Öl, in dem 3 Wochen Ringelblumenblüten ganz untergetaucht baden durften, im warmen Topf mischen und in gebrauchte, leere Doserl füllen) b) für Lippenstifte alte Stiftverpackungen aufheben, warme Masse (hier mind. ein Drittel Bienenwachs auf zwei Drittel Öl) mit gewünschtem Effekt, z. B. etwas Schoko für Brauntöne und Geschmack, einfüllen c) Pechsalbe etc. von Knauserer vom Juni;) d) Deo weglassen oder selber immer frisch machen mit Zitrone, etwas Natron oder Backpulver, Wasser e) Rasierseife selber herstellen • Palmöl in Wasch- und Reinigungsmitteln vermeiden: a) Weniger waschen!! Es ist nicht mehr üblich, aber wenn man die „schönere“ Kleidung für außerhäusliche Termine immer gleich auszieht und ein „Daheimgewand“ verwendet, eine „Gartenarbeit- skleidung“ etc. aus älteren Stücken definiert, die gar nicht immer erdenfrei sauber sein muss, passiert es nicht, dass ich ein neues T-Shirt bei der Gartenarbeit verschwitze und es schont die Kleidung und spart Waschmittel, Geld und Arbeit, vor allem, wenn die ganze Familie dazu animiert werden kann! b) ich halt nix von Waschnüssen, die aus Indien kommen-bei uns gibt´s Kastanien, wir müssen nur auf den Herbst warten. 2 frische Rosskastanien schälen, vierteln und über Nacht mit 300ml Wasser übergossen stehen lassen ergibt ein einfaches Waschmittel. Am besten wär´s einen Vorrat mit getrocknetem Kastanienpulver anzulegen, das man das ganze Jahr zum Ansetzen von Waschlauge verwenden könnte. Das ist aber glaub ich nicht so einfach, sonst gäbe es das vermutlich schon in Bioläden, da muss es einen Haken geben. Es gibt aber auch schon palmölfreie Waschmittel zu kaufen. c) Waschmittel aus Asche selber herstellen: Holzasche mit heißem Wasser übergießen und fertig ist die Lauge, eher für Handwäsche, glaub ich - hab ich aber noch nie probiert. d) Beim Abwaschen von verkrusteten Dingen wie Pfannen oder Backrohr nassmachen und etwas Natron (kriegt man günstig in der Apotheke) draufstreuen, nach kurzer Zeit löst sich das meiste e) Mit etwas Natron, Wasser, Seifenresten und einem Spritzer Zitrone oder Zitronenschalen, Orangenschalen etc. Allzweckreiniger selbst herstellen. f) 1xgebrauchte Waschlauge nochmals verwenden. Hat meine Schwieger­mutter früher gemacht: Abwasserschlauch der Waschmaschine beim Abpumpen rausziehen und in Kübeln auffangen, darin gleich die nächste Partie Wäsche einweichen und dann beim nächsten Waschgang das Wasser abdrehen und stattdessen die Lauge übers Waschmittelfach reinleeren. Das funktioniert aber vielleicht nicht bei neuen Geräten und ist aufwandsmäßig nur für „Ultraknauserer“ geeignet. -------------------------------------------------------------------- * Die Oma von heute! - Mutmachartikel von Monika Sie ist jugendlich und keck gekleidet, die Haarfarbe ist vielfältig, das Gesicht ordentlich geschminkt und getrimmt, am Besten wäre es Faltenfrei. Das sie noch fit ist muss in den verschiedensten Aktivitäten, die, wenn sie ehrlich zu sich ist, schon etwas mühsam sind, ausführlich und öffentlichkeitswirksam gezeigt werden. Sie geht natürlich mit den Kids shoppen und kauft etwas Leckeres zum Essen oder etwas spannendes zum Spielen. Sie ist eine tolle, schöne und aktive Oma Damals, vor nicht allzu langer Zeit hatte die Oma noch schöne weiße oder graue Haare , hatte ein Gesicht, das ihre vergangene Lebenszeit, mit allen Lach und Kummerfalten, zeigte. Es machte uns Kindern nichts aus und es war schön zur Oma zu gehen, mit ihr zu lachen, mit ihr zu singen, mit ihr ein Buch zu lesen. Spannend waren die Geschichten die sie den Kindern erzählte. Einfache Dinge zu machen, wie etwa Gemüse pflanzen, Holz für den Ofen zu machen, von ihr zu lernen war sehr interessant und spornten zum selber machen an. Sooo viele einfache viele Dinge konnten von ihr gelernt werden. Sie konnte aus den einfachsten Dingen etwas köstliches zum Essen zaubern. Heute frage ich mich; was treibt fast jede Frau fast monatlich zum Friseur oder in den Drogeriemarkt um die grauen-weißen Haare ja zu verbergen? Sie sind doch nicht schmerzhaft. Mit einen pfiffigen Schnitt sehr schön. Ein ausdrucksvolles Gesicht ist etwas besonders schönes. Es zeigt Reife. Liebe Frauen im beginnenden Alter; Lassen wir doch den jungen Frauen das Privileg der Schönheit und Jugend !!! Wir hatten es auch! Zwingen wir doch die Jungen nicht, durch unseren Jugendwahn, sich die Haare grau oder bunt zu färben um etwas aus der Masse heraus zu stechen. Wir täten dabei auch etwas für uns und die Umwelt. Dieses Zeug ist hoch giftig, teilweise Erbgutschädigend; da denk ich noch gar nicht an die Lebewesen im Wasser und auch noch nicht an das Trinkwasser. Mit lieben Grüßen, M.B Habt Mut zu grauen Haar und natürlichen Teint. -------------------------------------------------------------------- * Kauf-NIX-Jahr 2018 - Teil 4 - von Brigitte 26.08.2018 Hab viel im Garten gemacht und auch einiges an familiären Sozialdiensten abgeleistet. Meinem Projekt hat das nicht geschadet. Die Aufzeichnungen sind allerdings etwas auf der Strecke geblieben. 04.09.2018 Puh, geschafft. Jetzt ist fast ein Dreivierteljahr seit Beginn des neuen KAUF-NIX-JAHRES vergangen. Was das NIXKAUFEN von Gebrauchsgütern betrifft, ist es nicht ganz so erfolgreich wie 2014. Bis jetzt war eine Handvoll defekter Gegenstände im Haushalt zu ersetzen, und die Spülmaschine (Kaufjahr 1998) schwächelt bereits seit zwei Jahren. Nach der letzten Reparatur sagte der Mechaniker, dass das Teil XY wohl als nächstes kaputt ginge. Dieses zu ersetzen wäre dann extrem unwirtschaftlich. Ich glaube ihm das, zumal auch die Steuerung nicht mehr zuverlässig funktioniert. Diese Schaltuhr auszutauschen – wenn es das Teil denn noch gibt – ist auch nicht billig. „ISS NATÜRLICH“, das vegane Restaurant, das immerhin einen Platz auf der Flaniermeile unseres Dorfes gehabt hatte, ist sang und klanglos eingegangen. Der hier aufgewachsene Besitzer hätte sich das wohl denken können. Die Nachfolgerin, kennt ihre Pappenheimer da schon besser. Sie hatte an anderer Stelle auf knapp neun Quadratmetern mit einem „italienischen“ Imbiss begonnen. Antipasti, Focaccia, Salate… Das meiste davon fertig gekauft, frisch aus dem Eimer und in der Theke gut arrangiert, bei Bedarf aufgewärmt, aufgebacken…. Genau das was hier läuft: Ein wenig exotisch, vom Geschmack her aber total überraschungsfrei und mit Getränk unterhalb der magischen 5-Euro-Grenze zu haben, wie auch der Döner um die Ecke. Dabei könnte die Chefin richtig gute italienische Küche liefern. Das Rüstzeug dazu hat sie von ihrer Mama schon in die Wiege gelegt bekommen. Aber sie weiß, dass sie bei richtig gutem Essen ihr Geschäft auch richtig schnell schließen kann. Zuhause für ihre Lieben kocht sie genauso wie ich es mir während der letzten Monate anerzogen habe: frische Mahlzeiten aus frischen Zutaten, schnell und unkompliziert, und doch mit Pfiff. 01.11.2018 Mit etwas Glück kommt die Spülmaschine noch ins nächste Jahr. Muss aber auch nicht unbedingt sein. Gestern jedenfalls hatte ich beschlossen – nachdem ich einige Messbecher Wasser manuell einfüllen musste – dass die Schmerzschwelle definitiv erreicht ist. Ich werde mich also nach einem Neugerät umschauen, obwohl sie, nach meiner Intervention, das restliche Programm anstandslos abspulte. Ich kann sie halt nicht mehr alleine lassen. Und genau deshalb ist bei mir endgültig der Ofen aus. Da kann sie noch so flehentlich um Fristverlängerung bitten, auf`s KAUF-NIX-JAHR pochen….Reparatur – wenn es das entsprechende Teil denn noch gibt – ist auch nicht billig. 07.11.2018 Ein paar Äpfel hängen noch, eine ganze Menge Quitten leuchten mit dem Herbstlaub gelb um die Wette und auch die Feuerbohnen an dem mannshohen Zaun hinten im Garten nutzen die letzten halbwegs warmen Tage. Die Bohnen werde ich, wenn die sich Temperaturen nachts beständig um den Nullpunkt bewegen, halbreif aus den Schoten pellen und einfrieren, als Einlage für die nächsten Eintöpfe. Die Quitten machen mir, ob der Fülle der Ernte, noch etwas Bauchschmerzen. Der Gelee, den ich daraus mache, findet zwar immer dankbare Abnehmer, aber die Zubereitung erfordert sehr viel Zeit und einiges Geschick. Hat sich der Einsatz im Garten insgesamt gelohnt? Immerhin habe ich Obst und Gemüse im Wert von 1.000 Euro eingefahren – in Bioqualität. Und – die Gesamtauswertung ist noch nicht abgeschlossen. Da ist gut noch einige Luft nach oben. Die Spülmaschine hat mich davon überzeugt, dass sie noch ein wenig bleiben darf. -------------------------------------------------------------------- * Das HAUS of COMMONS - was uns entgeht, wenn wir nicht teilen was wir gewinnen, wenn wir teilen (von Heinz Fuchsig) - Teil 3 Heinz Fuchsig ist wohl Tirols innovativster Vermieter - und das macht er nicht mit technischem Schnickschack sondern mit Ideen aus der Gemeinwohlöknonomie Film: https://www.youtube.com/watch?v=w1HXHsmEYNM (von Robert Gordon) Herr Fuchsig hat mir einen schönen Artikel über sein Haus, die Bewegggründe, das Teilen etc. zur Verfügung gestellt - etwas zu lang, aber leider zu schade um auch irgendetwas herauszukürzen, deshalb wird es ein Mehrteiler. Teil 3 SOZIALE INNOVATION und SOLIDARITÄT Die Energiewende und ein nachhaltiger Wohlstand funktionieren nicht alleine mit technischer Innovation. Wir brauchen auch soziale Innovation – durch Verhaltensänderungen, durch ein Zusammen-Rücken - vor allem durch Teilen und Mit-Wirken. Meine bunt zusammen gewürftelten Mieter bilden die Gesellschaft in Alter, Bildung und Herkunft recht gut ab. „Unser“ Kletterer im Haus hat die Fichte, deren Wipfel bei Föhn bruchgefährdet ist, mit einem Seil umschlungen und gesichert. Der Haus-Kater wird im Hof von allen gestreichelt – Gott sei Dank nicht gefüttert. „Unsere“ Architektin kann aufgrund eines Praktikums gut mit dem Lötkolben umgehen … Es ist eine reine Freude für mich als Vermieter, die Menschen, denen ich Wohnung geben darf, zu treffen und zu sehen, wie sie im Garten bei einem Glas Wein miteinander plaudern, sich helfen, ihre Kinder miteinander spielen. Sind wir ein Widerstandsnest gegen die Anonymität der Stadt? Nein, denn auch in der Stadt passiert viel Nachbarschaftsarbeit. Mit dieser sind wir vernetzt. Unser Dampfstrahler, eine Akkuheckenschere, ein Bohrerschärfgerät stehen als Dauergabe im Leihladen rund 200 Meter entfernt zur Verfügung. Wir haben gerade wieder mit dem Autoteilen begonnen. Die Zukunft bringt hoffentlich elektrische Lastenrädern und andere selten benötigte Dinge. Im Haus geplant sind ein Zimmerfahrrad im Halbstock und eventuell Müllsammeleinrichtung für nicht alltäglichen Müll. Bei Einkäufen haben wir auch schon zu Teilen begonnen: den Apfelsaft aus der Region holt ein Bewohner am Rande einer Dienstreise mit dem Auto eines anderen; gemeinsam werden dann die 18 Kisten zu je 12 Flaschen ausgeladen und verteilt. Dann hat man auch einen Vergleich, wieviel Saft die je 2 Kinder trinken - Verzerrungen durch Erwachsene nicht ausgeschlossen. Güter, die vor Verbrauch kaputt werden wie eintrocknenden Klebstoffe oder die mit viel Verpackung und wenig Inhalt (außer Wasser) gekauft werden wie Fensterputzmittel, können im „Commons- Raum“ abgefüllt werden. Es kann noch vieles wachsen. Durch diese Maßnahmen steigt die Resilienz des Hauses (z.B. bei Einbruchsversuchen, in Notfällen,…), aber auch jedes Bewohners. Ein Auto der Golfklasse kostete 2016 laut Statistik Austria einem Haushalt 546 € pro Monat; wenn ich verkehrsgünstig wohne und bei Bedarf auf ein Auto zugreifen kann, ist Leben ohne Auto eher eine Entlastung. Wenn meine Kinder oder ich krank sind und wir Hilfe brauchen oder einen Einkauf, ist ein befreundeter Nachbar Goldes wert. Wird ein Handwerker benötigt, spart eine gemeinsame Nutzung zumindest die Fahrpauschale und ein Betreuer, der aufsperrt und dabei bleibt genügt. Bei der Wartung der Fenster – die ihre Lebensdauer um mindestens zehn Jahre erhöht hat – haben sich schließlich alle Mieter beteiligt. Die Kosten rechnen sich mittelfristig für Vermieter, genauso wie die Erneuerung von Silikonfugen. So sind wir gespannt, was sich entwickelt, wie unser kleines Common Teil einer großen Bewegung wird. Wenn sogar das World Economic Forum das Ende des Privateigentums diskutiert und vom Glück des Nutzens ohne ständigen Sorgens schreibt, scheint eine Bewegung greifbar, die unseren Wohlstand tragen und für kommende Generationen bewahren kann. Das Alles macht viel Freude und dient dem Erhalt einer Sache, die den Namen des Berichts der Norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundlandt zur ersten weltweiten Umweltkonferenz in Rio – von der der Begriff Nachhaltigkeit in alle Welt gegangen ist - trägt. Eine Sache, die jeden von uns betreffen wird. Eine Sache, an deren positiver Entwicklung wir alle mitwirken können – jeder einzelne. Wir als Gruppen und Gesellschaften, wo immer wir tätig sind, wohnen, arbeiten und private Dinge tun: Diese Sache ist nicht nur unser Boot, sondern auch das unserer Kinder und Urenkel. Es ist unsere gemeinsame Zukunft, OUR COMMON FUTURE -------------------------------------------------------------------- --------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen ZITRONENMELISSENPESTO von Conny 100 g Melisse, 100 g Öl (oder mehr, wenn es zu fest wird), 10 g Salz und angeröstete gehackte Walnüsse (ca. 30 g) anstatt Pinienkerne. Aber die Nüsse immer erst kurz vor dem Verzehr dazugeben, da es sonst recht schnell schimmelt. Wenn man eine Schicht Öl draufmacht und es kühl lagert, hält es sich 'ne Weile. Mit Sesamöl kriegt es gleich etwas nussigen Geschmack mit. Und Zitronensaft hatte ich auch schon mit drin. Variationen mit Käse und anderen Kräutern bringen Abwechslung. WIDER DIE MELISSENSCHWEMME von Miriam Was auch gut ist: Tee mit Zitronenmelisse(viel) und etwas Pfefferminz, abkühlen lassen, etwas Sirup zum süßen dazu, sehr erfrischend, ähnlich Eistee. Melissengeist gegen Bauchweh: Melissenblätter mit Alkohol bedeckt drei Wochen ziehen lassen(Korn zum Beispiel, hochprozentig) und dann filtern. Ich sammle verschiedene Kräuter für Salat/Kräuterbutter und friere sie gehackt ein. Da ist immer Melisse dabei. Salbe gegen Herpes: ölauszug von Melisse und das als Salbengrundlage. Meine Kolleginnen schwören drauf. Rezept findest du bei www.smarticular.de ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 07/2019 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Beiträge vom Redaktionsteam oder Artikelspende * Artenvielfalt Teil 2 * Das Kaufnix-Jahr Teil 5 * Urlaubsbericht von Michi * Beiträge vom Redaktionsteam oder Artikelspende * Beiträge vom Redaktionsteam oder Artikelspende * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at