============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 07/2013 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2007_2013.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: *Ansichtssache - eine Onlineausstellung * Wie man zum Profiknauserer wird - das Knauserertagebuch im Praxistest - getestet und durchgeführt von Maria * Kochen einfach genial - genial einfach - Kochkurs der Initiative "Bewahrung der Schöpfung der Pfarre Nenzing" * Herr Draghi - auch ich habe die Lizenz zum Gelddrucken - der Minuto eine Erweiterung der Tauschkreisidee * 50 Tipps vom Hofer - auf dem Prüfstand * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Der geplante Artikel zu den Beikräutern möchte noch einmal verschoben werden, die Forschung ist noch im Gange 8-))) Stattdessen habe ich eine schöne Unterlage aus Vorarlberg bekommen von einem Kochseminar, das ich euch nicht vorenthalten möchte. ----------------------------------------------------------------------- * Ansichtssache - Bilder von daheim - eine Onlineausstellung Vor gut 2 Monaten hat meine Freundin Julia Hitthaler bei Kultur am Land die Möglichkeit einer Fotoausstellung bekommen. Julia ist bekannt für ihren kritischen Blick auf Dinge und diesmal hat sie ihn auf das Thema Heimat gelenkt. Und genau diese Ausstellung möchte ich als Anlass nehmen dieses wichtige und schwierige Thema auch mal im Knauserer anzureißen. Vor allem bei uns in den Bergen ist Heimat zum Marketinggag zwischen Jodeldodelromantik und Bierzeltbesäufnis verkommen. Während die einen sich in unreflektiertem Traditionalismus verirren und ihn mit Heimatliebe verwechseln, gehen die anderen auf Totaldistanz und lehnen alles, was nur irgendwie nach Heimat riecht oder ausschaut mit den Labeln "zu langweilig", "zu braun" oder "zu alt". Aber das Thema "Heimat" ist auch für Knauserer ein wichtiges, wie soll ich mit mir eins werden, meine Umwelt, meine Natur rund um mich lieben, wenn ich nicht einen kritisch, unverzopften aber doch herzlichen Blick auf MEINE Heimat mir erarbeite. Wo sind die Stärken, die Vorteile, die Errungenschaften, die vielen guten Dinge aus meiner Vergangenheit? Was hat uns zu dem gemacht, wer wir sind? Aus welchen Fehlern (wir haben ja mehrere gemacht - nicht nur den einen riesengroßen) müssen wir lernen? Alles Dinge, die sehr erhellend sein können. Und genauso ist auch Julia das Thema angegangen. Ein paar Zitate aus dem Begleittext: "Diese Bilder wollen nichts durch die rosarote Brille zeigen, sie wollen nicht jammern, kritisieren, anschwärzen. Sie wollen nicht bewerten, sie geben keine Antworten, sie stellen Fragen. Es sind Fragen über Gewohntes, Bekanntes, Stillstand, Entwicklung, Veränderung. Es sind Fragen an mich und Fragen an das Kollektiv. Wie war es, wie ist es, wie wird es werden udn wie will ich, dass es wird? Diese Bilder sind ein Appell hinzuschauen, genau hinzuschauen, zu reflektieren und eben selbst Fragen zu stellen, zu hinterfragen, sich eine Meinung zu bilden und diese auch zu äußern, Partei zu ergreifen und sich einzumischen. Sie sind eine Einladung, nicht unveränderlich zu glauben." Heimat ist nicht nur photogeshoppte Hochglanzsonnenuntergänge oder wunderschön verschneite Schipistenfotos, sie kann auch ganz schön hässlich sein - das muss man genauso sehen, wie eben diese Schönheiten auch: "Die meisten Menschen mögen Schönes. was nicht schön ist, wird schönge- redet. Die Werbung macht es uns in ihrer manipulativen Art vor. Ich mag es, hinter die Fassade zu blicken. ... Was ist echt, was ist aufgesetzt? Und gibt es abseits der gestylten Vordergründigkeit möglicher- weise etwas viel Interessanteres? Auch das, was vielleicht nicht als schön empfunden wird sehen. Auch das andere sehen." Jetzt wünsche ich allen Tirolern eine kritische Auseinandersetzung mit TIROL - ihrer Heimat zwischen Kitsch, Kommerz, Traditionsbewusstsein, Geschichte, Naturschönheit und alles was uns noch so bewegt und auch beutelt. Allen anderen wünsche ich einen Kurztrip in die wunderschöne Berg- welt Tirols, diesmal aber mit den Augen eines kritischen Tirolers. So habt ihr Tirol noch nie gesehen. Und vielleicht ist es auch eine Anregung mal mit der Kamera oder einem Zeichenblock die eigene Heimat kritisch zu erspähen - vielleicht auch eine Idee für eine alternative Urlaubsgestaltung. Die Ausstellung beginnt mit einer kurzen gedanklichen Einleitung und widmet sich dann den Themen: WOHNEN WASSER TIROLER SCHNITZEL GEMÜSE KULTURLANDSCHAFT WINTERWONDERLAND SKIFOAN SOMMERBERGE LANDSCHAFTSMÖBEL KONSUMWELTEN MÜLL MÜLLDEPONIE PILL/WEER ARCHITEKTUR BAUWIRTSCHAFT LEBENSWEGE TRADITON HEIMATGEFÜHL Hier geht es zur Ausstellung: http://knauserer.lima-city.de/Ansichtssache.pdf (Dauert ein bisschen, das PDF ist über 1 MB groß. Zuerst Text lesen, dann in die Fotos hineinzoomen) Julia ist über die FB-Gruppe oder mich (info(at)derknauserer.at) zu erreichen. Für all jene, die ihr persönlich etwas sagen möchten, Anregungen haben oder auch Kritisches loswerden möchten. ----------------------------------------------------------------------- * Wie man zum Profiknauserer wird - das Knauserertagebuch im Praxistest - getestet und durchgeführt von Maria Bereits als Helga vor etlichen Jahren das Knauserertagebuch vorgestellt hat, hat mir die Idee für Einsteiger sehr gut gefallen. Dass aber auch sparsame Menschen wie Maria durch das Tagebuch ihre versteckten Sparpotentiale ausmachen können, hat Maria (Forum: Hobbygärtnerin) bewiesen. Maria ist bei Fragen über das Forum zu erreichen: Mein Dank zuerst mal an die Entdeckerin des Tagebuchs und dem Knauserer- rundbrief- ohne würde ich genauso dahin wursteln wie eh und je. Ich führe zwar seit vielen Jahren Haushaltsbuch, aber das Knauserer- tagebuch ist viel mehr und hilfreicher. Ich hab wie Helga einen Jahreskalender verwendet, der für jeden Tag eine Seite hat. Die täglichen Ausgaben kommen vorne in das Kalendarium, ist zwar nur die Light Version von Haushaltsbuchführung, aber man kann auf der Tagesspalte die Ausgaben aufschreiben, zusammenzählen und am Monat ist ratz fatz zusammengezählt, was im Monat ausgegeben worden ist. Die Tage ohne geldwerte Ausgabe bekommen einen dicken grünen Strich- und für 10 Striche leiste ich mir einen Luxus- z.B. einen Wandertag mit dem Hund, eine kleine Auszeit in der Hängematte unter den Obstbäumen, aber auch mal eine tolle Seife usw. Die Seite pro Tag hab ich für Tipps und Erfahrungen über sparsames Leben reserviert, der Montag ist für arbeits- und preissparende Gartentips, Dienstag ist für Kochen und Vorratshaltung, Mittwoch Wohnen, Kleidung, Donnerstag für umwelt- und preissparendes Einkaufen, bzw. auch die Vermeidung davon, der Freitag steht für Aufräum, Putztips, Tips und Tricks für preis- und umweltschonendes Waschen, Putzen usw. Samstag und Sonntag kommt die Zusammenfassung der Woche, von Erfahrungen, Erkenntnissen- und damit ich das Ganze auch wieder finde, hab ich das alphabetische Telefonregister zweckentfremdet. Unter A z.B. Aufräumen 31.5./7.6. unter W Wochenzusammenfassung 5.6.1./12.13.1............................ Putztips 31.5. Kochen und Vorratshaltung 20. 2./ 27.2. usw. damit finde ich die Ideen und Gedanken wieder relativ schnell. In manchen Kalendern, Zeitschriften finde ich auch Spar- und Lebens- qualitätstips, wird ausgeschnitten und an den entsprechenden Tagen reingeklebt. Das Kalendarium für 2014 am Ende des Kalenders verwende ich als Aufschreib- hilfe für die selbstgemachten Sachen, für das was ich aus dem Garten hole, für die Einweck- und Einfriersachen- hab hier zwar eine extra Lagerbuch- haltung, aber an welchen Tag ich was gemacht habe, find ich im Kalender- und ich schreib mir inzwischen auch einen annähernden Wert dazu. Ich weiß nicht, ob dir meine Beschreibung was nützt, wenn du noch Fragen hast, bitte melde dich. Mein Fazit, dieses Tagebuch hilft nicht nur Sparen, sondern es ist ein Begleiter für ein sparsames Leben mit guter Lebensqualität, eine Sammlung von Ideen, Gedanken, usw. die sonst im Alltag verloren gehen. Herzliche Grüsse und ein sehr, sehr herzliches Danke für den Knauserer- rundbrief, auf den ich mich jedes Monat freue und für die Mühe und Arbeit die damit verbunden ist. Danke Maria für das Lob und für die Inspiration, dass selbst jene, die bereits geübt sind in sich selbst noch Potential finden können und das alles durch ein einfaches Hilfsmittel. Den ursprünglichen Artikel von Helga findet ihr in Knauserer 4/2008 http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2008.txt Gutes Gelingen! ----------------------------------------------------------------------- * Kochen einfach genial - genial einfach - Kochkurs der Initiative "Bewahrung der Schöpfung der Pfarre Nenzing" Das hat mich spontan angesprochen, denn jeder kennt das Problem mal schnell was auf den tisch bringen zu müssen, was dann aber auch noch gut und günstig und womöglich der Gesundheit zuträglich ist. Die schöne Initiative der Pfarre Nenzing habe ich euch schon anlässlich ihres Jubiläums vorgestellt. Jetzt haben sie im Juni einen schönen Kochkurs veranstaltet mit dem Titel: KOCHEN - einfach GENIAL - genial EINFACH Gehalten wurde der Kurs von Karin Summer im Rahmen der Vorarlberger Umweltwoche mit folgender Themenstellungen: Unter Zeitdruck schnell etwas auf den Teller zaubern, das gleichzeitig gut schmeckt, günstig und gesund ist? Warum auf regionale und saisonale Zutaten achten? Tipps, Tricks und Rezepte für Jung und Alt… Hier die schönsten Rezepte aus dem Kochkurs: Allesamt vegetariergeeignet sogar für Veganer ist was dabei. Und vor allem eins sollen die Rezepte sein Ansporn an alle Hobbyköche, seiner Umwelt auch mal seine besten Rezepte in Form eines Kochkurses näherzubringen. Nur Mut! Bergkäsesouffle mit Topfen-Vollkorngebäck 6 Eier 100 g Butter 100 g Bergkäse 200 g Sauerrahm 200 g Mehl glatt Salz, Muskat Rohr vorheizten (180° - OUH) Dariolförmchen befetten, bemehlen, mit Papierkreis auslegen Eier trennen, Parmesan reiben, Butter erweichen, Klar zu Schnee schlagen, Butter flaumig rühren, Dotter und Gewürze zugeben, Käse und Sauerrahm zufügen, Schnee und Mehl einarbeiten, Masse portionieren (Achtung Rand!), Masse pochieren; (35 Min. unterste Schiene) 250 g Topfen 1 Ei 250 g Weizenvollkornmehl 1 Pkg. Backpulver 1 gehäufter TL Salz Den Topfen in eine Knetschüssel geben und mit einem Ei verrühren. Backpulver und Salz mit dem Weizenvollkornmehl vermengen, in die Topfenmasse geben und glatt rühren. Etwa 8 kleine Brötchen formen und auf ein gefettetes Backblech legen. Das Backblech in den Ofen schieben und erst jetzt auf 220° C (190° C Umluft) einschalten. Bitte nicht vorheizen! Nach ca. 20 Minuten sollten die Brötchen hellbraun sein. Polentataler mit Gemüseragout – je nach Saison 50 g Polenta 200 ml Wasser 150 g Butter oder Öl Salz Wasser mit Butter und Salz zum Kochen bringen; Anschließend die Polenta einrühren und aufkochen lassen; Die relativ flüssige Polenta in tiefe Bleche geben und im Backrohr bei milder Hitze (100 – 120°) noch quellen lassen. Wenn die Polenta fest ist, dann können mit einem Ausstecher Polentataler herausgestochen werden. Wer will, kann die Polentataler noch in Butter etwas goldbraun braten. 1 Zwiebel 2 mittelgroße Kohlrabi 3 mittelgroße Karotten Knoblauch Salz und Pfeffer Zwiebel kleinwürfelig schneiden, Kohlrabi und Karotten in Streifen schneiden; Zwiebeln goldbraun anschwitzen, Kohlrabi und Karotten dazugeben und mit etwas Gemüsefonds aufgießen, würzen und ca. 10 Minuten das Gemüse bißfest dünsten; Hirsecrepes mit Blattspinat: 150 g Hirse 1/4 l Milch, lauwarm 2 Eier Salz und Pfeffer Muskat Kreuzkümmel 500 g Spinat 1 Zwiebel 1 Zehe Knoblauch 4 EL Olivenöl 200 g Schafskäse Die Hirse fein mahlen und mit der Milch, den Eiern, Salz und Pfeffer verrühren. 30 min. quellen lassen. Den Spinat waschen und grob zerkleinern, die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln und im Öl andünsten. Den Spinat zugeben und mitdünsten, bis er zusammenfällt. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Kreuzkümmel abschmecken. Den Schafskäse zerbröckeln. Aus dem Teig dünne Omeletten backen und mit dem Gemüse und der Hälfte des Schafskäses füllen. Aufrollen und in eine gut gebutterte Auflaufform schichten. Die Omeletten mit dem restlichen Käse bestreuen und im Ofen bei 200°C 15 min. goldgelb überbacken. Zartweizen(Ebly) Pfanne mit Ruccola 1 Hand voll gemischte Trockenpilze 150 g Zartweizen 300 ml Gemüsesuppe ev. 150 g Hühnerfleisch 1 Paprika 1 Stange Sellerie Salz, Pfeffer Schnittlauch Petersilie 1 Hand voll Ruccola Olivenöl Den Zartweizen mit Suppe zubereiten. Auf kleiner Stufe ziehen lassen, bis die Suppe aufgesogen ist (ca. 10 Minuten). In der Zwischenzeit das Gemüse grob schneiden und die Trockenpilze in heißem Wasser einweichen. Das Fleisch in etwas Öl in der Pfanne scharf anbraten. Das Gemüse und die Pilze in die Pfanne geben und unter mehrmaligem Wenden knackig braten. Das fertig gegarte Ebly in die Pfanne geben mit wenigen Esslöffel Suppe aufgießen und gut schwenken Zuletzt frisch gehackte Petersilie, Schnittlauch und den Ruccola unter das Ebly heben. Rhabarbermuffins 380 g Weizenvollkornmehl 2 Msp. Weinsteinbackpulver 300 g Rhabarber 3 Eier 220 g brauner Zucker 220 g Butter Vanillezucker 400 ml Joghurt Eier verschlagen, Zucker und Vanillezucker zugeben. Flüssige Butter in die Masse rühren, danach das Joghurt einrühren. Das mit Backpulver vermengte Mehl unterheben. Die fein geschnittenen Rhabarber unterheben. Den Teig in gebutterte Muffinsformen füllen und bei 180 ° 25 Min. backen. ----------------------------------------------------------------------- * Herr Draghi - auch ich habe die Lizenz zum Gelddrucken - der Minuto eine Erweiterung der Tauschkreisidee Wer in seiner Gegend keinen Tauschkreis hat, für den könnte der Minuto eine Alternative sein, um seine Leistungen gegen eine Komplementärwährung zu erbringen. Beim Minuto wird man mit seinem Freundeskreis quasi zu einer Zentralbank und man schöpft sich sein eigenes Geld selber. Klingt doch spannend. Im großen und ganzen ist der Minuto eine sinnvolle Ergänzung zu Tauschringen, funktioniert aber ein bisschen anders. Während Tauschringe aufgrund ihrerRegionalität funktionieren, wo sie von einer Zentrale ausgehend funktionieren, baut der Minuto auf Dezentralisierung. Die zentrale Verwaltung der Tauschkreise zieht viel Organisation mit sich und hängt somit an Personen, der Minuto möchte dieses Manko ausgleichen. Bei Tauschkreisen wird zunächst mal gearbeitet und dann bekommt man seine Tauschpunkte gutgeschrieben, beim Minuto funktioniert es umgekehrt. Man schöpft zunächst sein eigenes Geld und gibt es aus, um dafür später eine Leistung zu erhalten - eigentlich ganz wie bei "richtigem" Geld nur dass der einzuholende Leistungsumfang von einzelnen in kontrollierbar kleinem Umfang bleibt. Der Minuto unterliegt auch keiner Inflation, da eine Stunde immer eine Stunde bleibt, allerdings verfallen Minutogutscheine nach 5 Jahren, um so ihren Umlauf ähnlich Schwundgeldes zu garantieren. genauer nachzulesen unter: minutoportal.info minutocash.org Wie kommt man jetzt zu seinem eigenen Geld? - Man druckt sich zunächst die Gutscheine aus: http://minutocash.org/minuto-gutscheine.pdf und organisiert ein Treffen von mindestens 2 Männern und 2 Frauen - bei diesem Treffen wird das Geld geschöpft indem man Wohnort und das Fälligkeitsjahr eingibt. Der Minuto gilt weltweit muss aber schlussendlich am Ort des Schöpfers eingelöst werden, wodurch der Effekt einer Regionalwährung erzielt wird. Für die Adresse richtet man sich am besten einen Stempel und unterzeichnet mit Datum und Unterschrift. Dann kommen in der Reihe der weibliche und der männliche Bürge (ein Zeichen, dass man im neuen Geld auch die weibliche Seite stärken will) Das Geld ist nun fertig und kann in Umlauf gebracht werden. Wer sich an den guten alten Wechsel erinnert fühlt, der liegt nun auch nicht ganz verkehrt. Ähnlich dem Euro kann der Minuto nun theoretisch durch hunderte Hände wandern, bis er schließlich beim Herausgeber eingelöst wird. Jeder kann den Gutschein annehmen oder ablehnen. Der Schöpfer bleibt aber zur Einlösung verpflichtet. Welcher Art diese Leistung nun ist, wird zwischen dem Einlöser und dem Schöpfer abgestimmt. Entweder erbringt der Schöpfer eine Leistung gemäß seiner Angebotsliste (s.u), wenn der Einlöser sie brauchen kann, oder er tauscht die Minutos um gegen welche von anderen Netzwerk -Teilnehmern, deren Angebote besser passen, oder er tauscht sie um gegen neuere eigene Minutos, deren Ablaufdatum weiter in der Zukunft liegt. Immer ist das Ziel, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen und friedlich und wertschätzend miteinander umzugehen. Da der Stempel gewöhnlich Telefonnummer oder Internetadresse bein- haltet und man auf die Rückseite entweder Beruf oder Leistungsangebot schreibt, kann man sich jederzeit selber als Gutscheinbesitzer die Einlösung organisieren. Oder ihn weitergeben. Somit wäre der Minuto ein Geld, das nicht wie üblich mit Goldreserven (theoretisch) besichert ist, sondern mit Leistungen, die Menschen erbringen können. Schöne Idee finde ich. Sollte es dem Leistungserbringer und seinen Erben nicht möglich sein, den Minuto einzulösen, so treten die Bürgen in Aktion. genauere Infos unter: http://minutocash.org/minuto-text.pdf Wie komme ich nun zu Leistungen, ein Problem das auch Tauschkreise kennen? Auch hier gibt es zunächst Regionaltreffen. Zudem wird bei der Schöpfung auch ein Leistungsblatt erstellt und vervielfältig, sodass jeder Teilnehmer eine Art Gelber Seiten hat. Theoretisch kann auch jeder Laden mitmachen und die Gutscheine akzeptieren. Für Anfänger empfiehlt sich auch das Minutospiel wie auf Seite 4 von http://minutocash.org/minuto-text.pdf beschrieben, um erst einmal das Wesen einer Alternativwährung zu erfassen. Konstantin Kirsch, der den Minuto 2009 in die Welt gebracht hat, empfiehlt, ein „Umlaufkontrollblatt“ anzulegen, in das man jedesmal einträgt, wieviele Minutos man geschöpft und austrägt, wieviele eigene Minutos man eingelöst hat, um den Überblick zu behalten, für wieviele Minutos man in der Zukunft noch Leistungen erbringen muss. Die Handhabung des Minutos bietet als zusätzlichen Wert einen Lerneffekt. Man begreift eher wie Geld funktioniert, wie es kreist, wie Wertzuwachs funktioniert und Wertschaffung an sich. Mit einer Währung wie dem Minuto werden Werte wieder Gegenwärtiger. Ich möchte noch auf den "Erfinder des Minuto", Konstantin Kirsch, hinweisen: Filme unter minutocash.org und ein Interview auf http://www.sunpod.de/2011/12/050_sunpod_interview-konstantin-kirsch-und-der-minuto/ Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll die Facebookgruppe: Minuto - einfach anfangen - die sicher bei Fragen hilfreich ist. Also lieber Herr Draghi - gehen sie schon mal prophylaktisch in Pension, wir machen uns unser Geld ab sofort selber. ------------------------------------------------------------------------ * 50 Tipps vom Hofer - auf dem Prüfstand Offenbar steht es momentan hoch im Kurs, sich vom Saulus zum Paulus zu bekehren. Nach dem Papst kommt nun Hofer/Aldi überraschend mit dem Projekt2020.at um die Ecke, das Umweltschutz, Sparsamkeit und Nachhaltig- keit und einfaches Leben aufgreift. Das ist zumindest für den Discounter überraschend, aber einmal ein Beweis, dass das Nachdenken und die Verant- wortung in der Mitte der GEsellschaft angekommen ist. Allerdings wäre es schade, wenn es nur ein Marketinggag bleiben würde. Hier nun die 50 Tipps, die Aldi/Hofer erarbeitet hat, die zumindest für Einsteiger eine gute Zusammenfassung darstellen. Vieles ist altbe- kannt, einiges neu und ein paar Dinge zumindestens noch einmal zu hinter- fragen (mit * markiert) und vieles vieles fehlt, aber immerhin erreicht die Aktion viele Kunden. Ein bisschen geht es mir wie Faust: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube ... der Glaube daran, dass der Discounter hier wirklich am sparsamen Leben arbeiten will. Aber lassen wir mal die Aktion stehen und loben den guten Willen. Hier die Liste mit Kurzkommentaren und verweisen, wo das nämliche Thema im Knauserer vertiefend behandelt wurde. Man kann sich ja mal selber testen, ob man all das auch wirklich beherzigt. EINKAUF UND LEBENSMITTEL 1. PLANEN SIE IHREN EINKAUF 2. GENIESEN SIE IHRE REGION 3. KAUFEN SIE FAIR EIN 4. WERDEN SIE TEILZEIT-VEGETARIER http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2002_2010.txt 5. GREIFEN SIE ZU BIO-BERGBAUERN-HEUMILCH* Viele Märkte sind auf den Biozug aufgesprungen und haben Industriebio in ihren Regalen. Wer wirklich BIO konsumieren will, der geht wohl besser zum Direktvermarkter oder auf den Bauernmarkt. http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2010.txt - ARM ABER BIO 6. DAS LUNCHPAKET ALS KRAFTPAKET Gemeint ist die Jausenbox für Schüler und das Lunchpaket für Ausflüge, das man zu Hause mit "guten" Produkten füllen kann. 7. PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN Gemeint ist das MHD, man sollte sich nicht sklavisch an das Datum halten sondern lieber kosten und riechen. http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2005_2008.txt 8. ANGELN SIE SICH BESSERE FISCHE* Hilft uns denn eine EU-Sigel über die Fischmisere hinweg? 9. RETTEN SIE BROT IN NOT UND MACHEN SIE CROUTONS Scheiterhaufen oder toasten sie es nochmal auf 10. WEG WIE DIE WARMEN SEMMELN Hört, hört der erste Supermarkt, der propagiert, dass am Abend mal Brot ausgehen darf! ZUHAUSE UND AM ARBEITSPLATZ 11. IM DUNKELN IST GUT MUNKELN - Licht aus am Abend auch das Freilicht, um die Insekten, die sich nach dem Mondlicht orientieren nicht zu verwirren 12. PUTZEN MIT DEM GRÜNEN DAUMEN Auch mal zu Essig als Kalklöser oder zu Zitrone zum Abreiben von Edelstahl greifen. http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2012.txt 13. EINMAL VORWASCHEN BITTE* Mag sein, aber an den Wasserverbrauch hat man hier nicht gedacht, der zusätzlich anfällt, wenn man Geschirr vorspült http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2005_2008.txt http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2006_2008.txt 14. SCHÄUMEN SIE NICHT ÜBER Weniger dosieren! http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2007_2004.txt zum Halbierungsprinzip 15. IMMER COOL BLEIBEN gemeint ist hier das gängige Überheizen von Räumen 16. STETER TROPFEN HÖLT DEN GELDBEUTEL Tropfende Wasserhähne sind wahre Geldverschwender. 17. STECKER ZIEHEN BEIM LADEGERÄT 18. UUUUUUND AUS! - COMPUTER UND ANDERE GERÄTE IMMER GANZ AUS- SCHALTEN UND NICHT AUF STAND-BY LASSEN 19. ERST DENKEN DANN DRUCKEN 20. ES GRÜNT SO GRÜN BEIM ÖKOSTROM 21. SPARBRAUSE STATT HOCHSTRAHLBRUNNEN Moderne Sparbrausen helfen beim Wassersparen 22. SAGEN SIE DER RÖHRE ADE* Solche Tipps mag ich eher nicht, denn sie ermuntern Menschen dazu alte Elektrogeräte rauszuwerfen. Dabei finde ich dass man den Müllberg, wenn man noch funktionierende Geräte wegwirft, nicht zu unterschätzen. Heute ist es dieses Argument morgen ein anderes - Elektrogeräte sind immer veraltet 23. NEUE RECHNER RECHNEN SICH* siehe 22. 24. HELLE KÖPFCHEN TAUSCHEN BIRNEN* Die Mär von der Energiesparlampe - wenn Grimm heute leben würde, dann wäre sie drinnen in seiner Sammlung alter Hausmärchen 25. BEIM WASCHEN COOL BLEIBEN 26. DECKEL DRAUF, SUPER DRAUF! Kochen mit Deckel http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2002_2008.txt 27. KALT WIRD'S VON ALLEINE Keine lauwarmen Speisen in den Kühlschrank stellen allgemeines im Knauserer zum Energiesparen: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2005.txt http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2008_2001.txt GARTEN UND NATUR 28. GEMEINSAM FÜR BIENEN SCHWÄRMEN Man sollte im glattrasieren RAsengarten doch ein paar Ecken für duftende Blumen oder blühende Kräuter reservieren, um Insekten und vor allem Bienen Lebensraum zu bieren. http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2008_2005.txt 29. WERDEN SIE KOMPOST-DÜNGER-JÜNGER 30. WAS DER BAUER NICHT KENNT, PFLANZT DER NICHT* Natürlich geht es hier um ausländische Sorten, die mehr Schaden als Nutzen bringen (Drüsiges Springkraut, Buchsbaum etc.). Man solle mehr auf heimisches setzen. Keine Experimente im Garten halte ich aber für falsch. 31. GEBEN SIE KLEINTIEREN EIN ZUHAUSE In einen Garten gehören Laubhaufen, Insektenhotel, Nisthilfen und co. http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2001_2008.txt http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2007.txt 32. PFLANZEN SIE MIT GESCHMACK Für ein Kräuterbeet ist überall Platz und Rosmarin soll sogar böse Geister vertreiben http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2006_2005.txt http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2007_2002.txt 33. TREIBEN SIE ES IM GARTEN BUNT Ruhig mal auf Mischkultur etc. setzen 34. MACHEN SIE TOMATEN SALONFÄHIG* Warum man jetzt ausgerechnet Tomaten ziehen soll, wird wohl im Sortiment vom Aldi/Hofer sein. Eher würde ich hier Saubohnen, Topinambur, Erbsen oder ähnliches propagieren. Tomaten gehören aber zu den Naschfrüchten - na dann lassen wir es halt gelten. GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN 35. WASSER-RATTEN TRINKEN BESSER = mehr Wasser als süße Säfte trinken http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2011.txt 36. OBSTKORB STATT SCHOKO-LADE 37. ÖLE-ÖLE* Man soll mehr hochwertige Öle kaufen. 38. BLEIBEN SIE IN BEWEGUNG FAMILIE UND MITEINANDER 39. GESTATT ICH BIN IHR NACHBAR Ein hoch der Nachbarschaftshilfe - besser helfen als zanken http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2007.txt 40. MITESSER GESUCHT Wichtiger Punkt - zu Hause wenn möglich GEMEINSAM essen und kochen 41. SPIELEN IM GROSSEN STIL Spiele für draußen überlegen 42. FREIWILLIGE VOR Engagement für die Gesellschaft macht sich immer bezahlt RECYCLING UND WIEDERVERWERTEN http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2009.txt - die Müllstrategie 43. ENTSORGEN OHNE SORGEN Recycling ist Pflicht! 44. RICHTIG TRAGBAR SPENDEN Auch Textilienrecycling ist Pflicht! 45. IHRE PAPIERE BITTE Altpapier kommt ebenfalls auf die Sammelstelle 46. ALLES HAT ZWEI SEITEN Man soll Papier beidseitig verwenden 47. AUS ALT MACH NEU Verpackungen kann man öfter verwenden - Tragtaschen werden nochmal Müllsackerl. Auch aus anderem Müll kann man Schönes basteln. KLIMASCHUTZ UND WISSEN 48. GEHEN SIE AUF SPURENSUCHE - www.footprint.at 49. FLIEGEN SIE AUF KLIMASCHUTZ - www.boku.ac.at 50. IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN bei der Vorsorge zumindestens auf ökologische oder ethnische Anlage- möglichkeiten achten. ------------------------------------------------------------------------ * Mit kleinen Tipps viel sparen ZÖLIAKIE - BROT SELBER BACKEN (von Bani): ich nehme meistens das dunkle mantler mehl. 500 g mehl, 1 päckchen trockengerm, salz, etwas zucker und 500 ml lauwarmes wasser sowie ein großer esslöffel öl, das ganze ca. 3 min. mit dem mixer und knethaken bearbeiten, in die form (kastenform) und 50-55 min gehen lassen, dann bei 200 grad 55 min in die mitte des rohres. mit den anderen brotmehlen verhält es sich ähnlich bis auf die wassermenge, die variiert. COLASIRUP: Man nehme Eberraute (einige Stängel) und übergieße sie mit 2 l kochendem Wasser, in dem 1kg Zucker aufgelöst wurde. Dazu kommt noch 1 Orange in Scheiben und ein Hauch Zitronensäure. Das alles lässt man ein paar Tage in der Sonne (das gelbliche Ding, das manchmal oben am Himmel hängt) stehen. PLASTIKSACKERLTIPP VON ELENOR: http://myhealthygreenfamily.com/blog/wordpress/plastic-wrap-alternative-diy-beeswax-cotton-wraps/ dieser link ist genial! er enthält eine anleitung, wie man ein stück baumwolle mit bienenwachs imprägniert und das dann zum einwickeln von lebensmitteln verwendet! PLASTIKVERMEIDUNG MIT EDELSTAHL von Lena: hier ein Link über einen Versand, der sehr viele Produkte in Edelstahl anbietet, vielleicht ist das eine oder andere dabei. http://www.edelstahl-in-bestform.de/shop-1/katalog.html ALTERNATIVE ZU SAVE.TV von Michi: als Alternative zu save.tv aus dem Newsletter kann ich nur empfehlen, jeder, der es sich zutraut, einen Rechner zu bauen, kann sich für ca. 300 Euro einen Rechner mit Sat-Karte (wenn Satellitenempfang gewünscht ist) bauen und ihn mit dem Open Source Programm Easyvdr betreiben. Da kann man sich selbst die Filme aufnehmen, die man ansehen möchte, Suchtimer programmieren, wenn man von einem interessanten Film hört, der irgendwann mal kommen wird, Werbeblöcke automatisch oder manuel raus schneiden, aufgenommene Filme für den Eigengebrauch archivieren oder in ein anderes Format umwandeln und in der neuesten Version auch Internet surfen, ein paar Spiele spielen etc. Und das ohne rechtliche Bedenken. Unsere Kids wissen gar nicht, dass Filme durch Werbung unterbrochen werden - Scherz, natürlich schon, aber erst, wenn sie größer sind. Und sie sind dann ganz weg, dass Leute so fernsehen können, da verliert man doch den Faden, hab ich da auch schon mal gehört. ----------------------------------------------------------------------- * Aktuelles für Tiroler www.autark-werden.at Der gedeckte Tisch vor unserer Haustür - Gertrude Messner 14.7.2013 http://www.autark-werden.at/messner.0.html Sensenmähen für den Hausgebrauch Termine: 13.7. http://www.autark-werden.at/sensenkurs.0.html Crashkurs Notfallvorsorge 6. Juli. http://www.autark-werden.at/notfallvorsorge.0.html Tauschringtreffen Tirol alle Termine übersichtlich hier: http://www.talentenetztirol.net/ Permakultur-Stammtisch http://www.permakulturtirol.at/permakulturtirol-stammtisch/ Immer am letzten Montag im Monat im Haus der Begegnung in Innsbruck Urkorn Tirol Wir treffen uns am kommenden Montag, 3.6., um 19:00 Uhr beim Dorfwirt in Wiesing. ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 08/2013 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Das glücklichste Volk der Welt - eine Buchrezension * Wer glücklich ist, kauft nicht ein * Warum ich ein Knauserer bin: Spaziergang durch das Schlafzimmer * vegane Rezepte - ENDLICH - es gibt sie doch * BEIKRÄUTER * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at