============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 07/2005 Knauserer-Homepage: www.knauserer.com ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Den eigenen Reichtum erkennen und genießen, ... (Gedanken von Eike) * Volksernährer: Milchprodukte * Insektenvertilgung - BIO * Das UnProdukt des Monats: post-it IndexPen * Schnorren: was ist OK und was ist unmöglich? * Knauserererfolgsstory: Finanzplan selbstgestrickt (von Helga) * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Wieder mal ein großes Danke an alle, die mich mit Wortspenden, Leserbriefen, Artikeln, Hinweisen, Unprodukten, etc. unterstützt haben! Das Sensenbestellformular ist jetzt fertig. An alle Firmen, die knausrige Produkte anbieten! Setzt euch doch mit mir in Verbindung, um die Produktliste zu erweitern! ----------------------------------------------------------------------- * Den eigenen Reichtum erkennen und genießen, ... um nicht am eingebildeten, eingeredeten Mangel zu leiden. (Gedanken von Eike) Es ist so, dass sehr, sehr viel von dem um uns herum nicht wichtig, nicht wirklich wesentlich ist. Strenggenommen ist alles was über das Überleben hinausgeht, purer Luxus. Dennoch und das ist das Haupt- problem, werden wir immer und immer wieder damit konfrontiert, dass wir Mangel leiden (sollen). - Wir haben zuwenig Freizeit. - Wir können uns nicht das leisten was wir wollen - Um unsere Gesundheit könnte es besser gestellt sein. Sobald ich mich umsehe, erhalte ich dauerhaft die Botschaft: Sieh, das ist erstrebenswert und DU hast es NICHT". Da wir als soziale Wesen darauf geeicht sind, auf unser Umfeld zu reagieren, landet dieses Mangel- gefühl bei uns und weckt ein Bedürfnis. Genau genommen haben wir nur das Urbedürfnis uns weniger schlecht und mehr gut zu fühlen. Der "erlebt bekommene Mangel" schafft ein unangenehmes Gefühl. Das wiederum widerspricht dem Grundbedürfnis (s.o.) und daraus entwickelt sich dann ein - nennen wir es Meta- Bedürfnis - danach den vermeintlichen Mangel abzustellen. Den uns umschwirrenden Botschaften ist gemein, dass sie gleich mit der Mangelanzeige, den Bedürfnisbefriediger mitliefern. Beispiel: VW wirbt für den vollkommen irrsinnigen, nutzlosen und überteuerten Touareg mit einem smarten Pärchen (Botschaft: Sind die schön...ich bin nicht so schön). Die beiden "toben", mit dem "Bobby-Car für Große" durchs Gelände (Botschaft: Die haben Spaß, ich habe nicht solchen Spaß). Flunkern sich dabei gegenseitig an (die sind locker drauf, ich bin nicht so locker drauf). Also denkt der Beobachter sich: "das würde ich auch gern mal" Klar, dass sich die Masse dieses Fahrzeug nicht leisten kann, klar auch, dass nicht jeder Spaß daran hat, eine 70000 EUR Schüssel wie einen Trecker durchs Gelände zu dreschen. Klar aber auch, dass "Auto", "Aussehen", Spass haben" jetzt Bedürfnisse sind. Also nicht jeder kauft das konkret beworbene, aber die Werbenden nutzen ohne Ausnahme die gleichen Schlüsselbe- dürfnisse, um uns das Gefühl zu vermitteln, das uns etwas fehlt. VW ist egal ob aus Frust jetzt erst einmal eine Pizza gefuttert wird oder ob so ein Wagen mal für ein Wochenende geliehen wird. Oder ob man selbst mit seiner Karre zum Waschstraße und danach in die Stadt fährt, um neue Klamotten zu kaufen und sich besser zu fühlen. Zum Verständnis, die Botschaft lautet: Was Du brauchst, hast Du nicht und Du kannst es auch nur von außen zugeführt bekommen. Das zwingt mich dann in einen Kreislauf: Nicht selbstbestimmte Bedürfnisse erfordern nicht selbst bestimmte Arbeit. Will ich mich davon lossagen, meine Freiheit wieder zurückgewinnen, muss ich diesen Kreislauf erkennen und durchbrechen. Zu beginn reicht vielleicht der Satz: "Reichtum ist der Mangel an Bedürfnissen". Am meisten spare ich (und lebe ganz nebenbei am glücklichsten und zufriedensten) wenn ich akzeptiere, dass meine Empfindungen das Tor zu meinen Ressourcen (Arbeitskraft, Anstrengung, Geld) öffnen. Ich muss jetzt aber erkennen, dass meine Empfindungen nur von mir gemacht werden. Das echte Grundbedürfnis "gut fühlen" kann ich beinahe immer von jetzt auf gleich befriedigen, indem ich mich einfach gut fühle, das jetzt erlebte gut- heiße und mich daran erfreue. ----------------------------------------------------------------------- * Volksernährer: Milchprodukte Grundlage vieler Kulturen sind pflanzliche Lebensmittel. Doch es gibt daneben Kulturen, deren Lebensbedingungen so feindlich sind, dass intensive Landwirtschaft nur sehr erschwert bis gar nicht stattfinden kann. Zu hoch, zu kalt, zu heiß - überall dort ist oft Tierisches Grundlage des Lebens. Deshalb diesmal die Milchprodukte: Die Tibeter leben in Höhen über 4000 m und brauchen, um der Kälte trotzen zu können, einen besonderen Energielieferanten nämlich den Buttertee. Er ist wahrlich nichts für die schlanke Linie, aber eine Alternative zu Kraftstoffriegeln beim Sport kann er sicher sein. Oder bei ausgedehnten Wanderungen Buttertee in die Thermos- kanne .... 1 Liter kaltes Wasser, ca. 5 Gramm Schwarztee, 50 Gramm Süß- oder Sauerrahmbutter, 200 ml Vollmilch, 1 gestrichener Teel. Salz Das Wasser mit dem Tee in einen Topf geben und aufkochen, abdecken und auf kleiner Flamme noch ca. 15 Minuten köcheln lassen. Den Tee abseihen und den Teesud in einen stabilen Topf geben. Salz, Milch und Butter hinzugeben und alles kräftig mit dem Schneebesen oder besser einem elektrischem Mixer durchschlagen bis sich alle Zutaten gleichmäßig mit dem Tee vermischt haben. (Das Salz kann man auch weglassen, es ist nämlich gewöhnungsbedürftig). Auch in den Hochlagen der Alpen waren Milch- und Milchprodukte Grundlage der Ernährung, bis erst spät die Kartoffel Einzug in die Küche hielt: Tiroler Muas 1 l Milch, 1 l Wasser, Salz, 50 g Butter, 80 g Mehl, 250 g Weizen- grieß Man streicht eine weite Pfanne mit der Butter aus, gibt Milch und Wasser hinein, salzt, lässt das Muas unter leichtem Weiterkochen dicklich werden. Wenn diese Spezialität fertig ist, stellt man die Pfanne beiseite und deckt sie zu, wodurch die Oberfläche etwas abtrocknet. Vor dem Anrichten werden kleine Butterflöckchen über die Muas- oberfläche verteilt. (Die Oma hat dieses Gericht in ihrer großen alten Pfanne über offenem Feuer gemacht und alle löffelten das Muas dann aus dieser Pfanne. Leider schmeckt das Mus, das ich heute koche, nicht annähernd so gut, wie jenes in Omas russiger, zerbeulter Pfanne. Lecker auch, wenn man Kirschen ins Mus gibt.) oder als Variante das Melchermuas 200 g Butter für das Vorkoch, sowie genügend weitere Butter zum Herausbacken, 250 g Weizenmehl, 3/4 l Milch, 1 Prise Salz Zucker zum Bestreuen In einer Eisenpfanne zirka 200 g Butter schmelzen, mit 250 g Mehl binden und mit 3/4 l Milch und einer Prise Salz ein Vorkoch machen. In der Muaspfanne reichlich Butter zergehen lassen und darin das Vorkoch dünn hineindrücken und beidseitig knusprig braun backen. Gegessen wird das Melchermuas aus der Pfanne, mit Zucker bestreut. Oder man wohnt in einer Gegend in der es schrecklich kalt ist, wie zB in Sibirien, auch hier sind Milchprodukte Grundnahrungs- mittel. Milchsuppe 1,5 l Milch, 4 Kartoffeln, 1 kleiner Kopf Weißkohl, je 1 Karotte, Rübe, Lauch, Selleriescheibe, je 100 g Spargel und Spinat, 70 g Butter, 1/4 l Sahne, 3 Eigelb, Salz, Dill, Petersilie Das Gemüse in Würfel schneiden, in der Milch aufkochen und bei mittlerer Hitze garen. Dann den geschälten und in Stücke geschnittenen Spargel und den fein geschnittenen Spinat zugeben und 5 - 10 Minuten auf kleiner Flamme kochen. Die Suppe mit einer Mischung aus Butter, Eigelb und Sahne legieren, mit Salz abschmecken und mit Kräutern bestreuen. Käse a la Sibirien: (gefunden bei www.zdf.de) Quark 1 Kilogramm, Milch 1 Liter, Eier 2-3, Soda oder Backpulver 1 Teelöffel, Salz 1 Esslöffel, Butter oder Margarine 150 Gramm Quark mit Milch kochen, bis die Mischung gummiartig wird. An- schließend durchsieben und ausdrücken. In einem Topf eine weitere Mischung zubereiten: Eier, Soda bzw. Backpulver, Salz, Butter und den mit Milch gekochten Quark beim Kochen rühren, bis sich die Klumpen aufgelöst haben. Die Masse in eine mit Öl ausgestrichene Form füllen und anpressen. Der kalte Käse ist fertig. Oder es herrscht Mangelzeit, auch hier war Milch immer ein beliebter Bestandteil der Küche (gefunden bei: timewitnesses.org) Käsepudding 0,3 l Milch oder Magermilch, 2 Eier, 120 g geriebener Käse 1 Tasse Brotkrumen, Salz und Pfeffer, 1/4 Teelöffel Trocken-Senf Man gebe die Milch zu der Ei-Mischung und verrühre sie mit den anderen Zutaten. Das Ganze wird in eine eingefettete Schale gegossen und bei mittlerer Hitze 30 Minuten im Ofen gebacken bis es braun und fest ist. Aber es muss nicht immer nur Milch sein. Aus Milch kann man allerlei Leckeres und Wichtiges für die Küche zaubern. Quark/Topfen: Milch sauer werden lassen (1 l ergibt ca. 300 g Topfen), Man gibt der Milch 1/2 Esslöffel Zitronensaft bei und läßt sie über Nacht (ca. 16 Stunden) stehen. Dann erhitzen (ca. 50 Grad), sodaß sich die Molke abtrennt. Abkühlen lassen und in einem feinen Sieb ca. 12 Stunden abtropfen lassen (Windel geht auch). Sauerrahm/Sahne: Die frische Milch über Nacht bei Zimmertempe- ratur stehen lassen. Am nächsten Morgen den Rahm obenauf abschöpfen. Diesen in ein Gefäß geben und stehen lassen, bis er sauer ist. Schon hat man frischen Sauerrahm. Butter: Schlagsahne mit dem Mixer aufschlagen. Zuerst mit einer niedrigen Stufe beginnen, erst wenn die Sahne fest ist, dann auf eine höhere Schalten, bis die Sahne ausklumpt. Und die Flüssigkeit, die übrigbleibt ist Buttermilch. Joghurt: Eigentlich ganz einfach. Man kaufe sich einmal ein Naturjoghurt (am besten direkt bei der Sennerei oder am Bauern- markt). Davon entnimmt man 2 - 3 Esslöffel und gibt sie in 1/4 l Milch. In der Wärme stehen lassen. Nach 1 - 2 Tagen ist das neue Joghurt genußbereit, davor aber wieder 2 - 3 Esslöffel ent- nehmen. Kann man so ca. 10mal betreiben. Tzatziki (weil es gerade so schön Sommer ist!): ein Joghurt wird mit ca. 1 geraspelten Gurke, 1 - 2 Knoblauch- zehen und Salz vermischt und kaltgestellt. Bei Hitze genial. Ayran: 1/2 Joghurt, 1/2 Wasser vermischen - etwas salzen! Herrlich erfrischend Mehr zur Warenkunde: http://www.naturkost.de/basics/naturkost/milch.htm Käserezepte und sonstiges findet ihr natürlich im Spartipplexikon. ----------------------------------------------------------------------- * Insektenvertilgung BIO Man möchte gar nicht glauben, was für Massen an hochgiftiger Chemie in Supermarkt- oder Baumarktregalen steht, nur um das liebe Ungeziefer (wenn es überhaupt eins ist) aus dem Garten oder den 4-Wänden zu ekeln. Dabei geht vieles auch auf rein biologischem und meist auch sehr billigem Weg (hier eine Sammlung zu den häufigsten Lästlingen), vor allem da zu beachten ist, dass das biologische Gleich- gewicht vor allem im Garten durch die Giftmittel zerstört wird. Ameisen Mit Ameisen hat Christian seine Erfahrung gemacht: Ich hatte letzten Sommer das Problem, dass bei geöffnetem Fenster Ameisen fröhlich über meine Fensterbank marschiert sind und in meinem WG-Zimmer ein gemütliches Plätzchen zum Wohnen gesucht haben. Ich habe erstmal versucht sie mit dem Staubsauger wegzusaugen, was auch funktioniert hat. Jedoch sind immer wieder neue von draußen nachgekommen. Nach einer Suche im Internet bin ich schließlich auf den Tipp gestoßen, dass Ameisenstraßen sich mit starken Gerüchen überdecken lassen. Das schadet den Ameisen nicht, hält sie aber davon ab, ungewollte Wege zu gehen. Limettensaft in ein altes Deo-Pumpfläschen gefüllt und alle 3 Tage auf den Fensterrahmen versprüht, hat Abhilfe gebracht (Vielleicht vorher schauen, ob die Säure Flecken verursacht). Alternativ haben bei mir auch verschiedene Eau de Toillettes funktioniert, die ich vor Jahren geschenkt bekommen habe, aber nicht mochte. Läuse - Läuse gehen von den Pflanzen, wenn man ein wenig Seifenlauge, nicht zu stark, ich hab einen kleinen Spritzer Neutralseife ins Wasser gegeben und die Pflanzen damit übergießt, die sind wieder toll geworden und nicht eingegangen. - Blattläuse vertreibt man indem man die befallenen Pflanzen mit kaltem Schwarztee oder kaltem Kaffee gießt. - Ein wirksames Mittel gegen Blattläuse ist Zigaretten- oder Zigarren- asche. Man streut die Asche einfach auf die Blumenerde, bis die Läuse verschwunden sind. Fliegen - Die Zahl der Fliegen in ihrer Wohnung nimmt insgesamt ab, wenn Sie von Zeit zu Zeit einigeTropfen Essig auf der warmen Herdplatte verdampfen lassen. - Interessant klingt auch: Wenn man an jedem Fenster eine Rizinuspflanze aufstellt, bleiben die Fliegen draußen. Allerdings ist Rizinus giftig und ist somit für Haushalte mit Kindern und Tieren nicht geeignet. Zudem ist sie schwer zu bekommen: Im Internet über: http://www.tropica.de/regenwaldhaus/p268.html Gelsen/Stechmücken/Bremsen gegen Moskitos und Gelsen helfen trockene Tomatenblätter (kleine Bouquets). Wenn ihr euch mit einem Sud aus Petersilie wascht, seid ihr vor den lästigen Stechern sicher. Holzwürmer Holzwürmer lassen sich fangen. Man legt nahe unter die Löcher Eicheln, deren Geruch sie anzieht. oder ... Gegen Holzwürmer helfen Zwiebeln. Zwei Wochen lang die befallenen Holz- teile mit halbierten Zwiebeln einreiben. Schon sind die Würmer weg. Motten Motten halten sich von Wollsachen fern, wenn man Rainfarn oder Wermut dazwischenlegt Motten mögen auch keine Druckerschwärze, deshalb werden sie ebenfalls von Zeitungspapier, das mindestens einmal im Monat erneuert wird, fern gehalten. . Würmer Gießen Sie die Blume mit dem Absud von Roßkastanien- oder Nuß- baumblättern. Wenn die Blumentopferde damit getränkt ist, kommen die Schädlinge heraus und können leicht entfernt werden. Flöhe bei Tieren Hunde- und Katzenflöhe werden die vierbeinigen Lieblinge bald verlassen, wenn man Flohkraut oder Eukalyptus unter die Schlafplatzdecke des Tieres legt. Auch etwas Teebaumöl auf dem Halsband hält die Parasiten fern. Hausstaubmilben Die wirksamste Bekämpfung der allergieauslösenden Hausstaubmilben ist der Verzicht auf Staubfänger wie Teppiche, Polstermöbel und Vorhänge. Und sonst Ihre Wäsche am besten in der Sonne lüften, da dies desin- fizierend wirkt. (Schon wieder ein schönes Argument gegen den Wäsche- trockner!!!) Schnecken (sind natürlich keine Insekten, aber lästiger als alles andere) - gut hilft eine Barriere aus Tagetes. Die kleinen Blumen sehen nett aus und werden von den Nacktschnecken heiß verehrt. Sie lassen für Tagetes sogar den Salat stehen. Man braucht sie dann nur noch einsammeln und .... (das bleibt euch überlassen). - die bayrische Lösung ist die Bierfalle: Joghurtbecher im Garten ein- graben und mit Bier füllen. Auch dem können sie nicht wiederstehen. - auch eine Lösung ist eine Sandbarriere, denn Schnecken hassen es über Sand zu kriechen. Ein PS: Wenn ich allerdings lese, dass Bienen und Wespen auch zu den Ungeziefern zählen, dann erzeugt das bei mir Kopfschütteln. Soll ich mir meine Johannisbeeren oder den Zucchini selberbestäuben? Und vor allem sind Wespen hervorragende Schädlingsbekämpfer. Deshalb sieht man vor vielen Bauernhäusern Flieder, den die Wespen sehr mögen. Mehr unter: http://www.hymenoptera.de/html/arten/wespebiene.php ----------------------------------------------------------------------- * Das UnProdukt des Monats: post-it IndexPen gefunden und erlebt von Eike Der post-it IndexPen ist ein Kugelschreiber mit "eingebauten kleinen Post-it Index-Streifen - praktisch beim Durcharbeiten von Büchern in denen man nicht schreiben darf. Ich bekam ihn als Testexemplar. Frage an 3M: "Sehr geehrte Damen und Herren, ich benutz(t)e einen Post-it Index Pen. Leider scheint die Kugelschreibermine nach kurzer Einsatzzeit leer zu sein. Es mir nicht gelungen diese Mine auszutauschen bzw zum Austausch auszubauen. Können Sie mir hier weiterhelfen? " Antwort von 3M: "Sehr geehrte Frau [...], vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Produkten. Bei dem Post-it Index Pen handelt es sich um einen Einweg-Stift bei dem Sie zwar die Index-Streifen, nicht aber die Miene aus- wechseln bzw. nachfüllen können. Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich gerne zu Ihrer Verfügung." Kurz und gut ein weiterer nützlich scheinender Gegenstand, der dann aber doch komplett untauglich ist - denn nur die Kombination Schreiben und Kleben macht ja den Sinn (?) aus.... Beides gibt es ja bereits und jetzt die unheimlich praktische Kombination ... leider nur von kurzer Dauer.... Jetzt hab ich noch einige Indexstreifen über und einen leeren Kugelschreiber. Ein weiterer vollkommen überflüssiger Beitrag zum stetig wachsenden Müllberg un- tauglicher "Convenience"-Produkte. Anm: Was sollte ich da noch fragen? ----------------------------------------------------------------------- * Schnorren: was ist OK und was ist unmöglich? Warum habe ich mir das Thema Schnorren überhaupt zur Brust genommen? Das liebe Fernsehen neigt nämlich dazu, sparsame Menschen entweder als verschrobene Nihilisten oder als unmorali- sche Schnorrer darzustellen. Gerade kürzlich war wieder eine dieser unsäglichen Dokumentationen mit geradezu widerlichen Schnorrern, die an der Tankstelle sogar um Bezin bettelten. Und dann als Drauf- gabe dieser Peking-Express auf RTL, wo sich Rucksacktouristen durch Russland schnorren mußten, auf Kosten der Hilfsbereitsschaft der armen Landbevölkerung - superpeinlich. Auf der anderen Seite gibt es wieder Menschen, denen man auch gar nichts schenken kann. Nimmt man ihnen aus dem Erdbeerland 1 kg Erdbeeren mit, dann laufen sie einem noch Tage später mit einem 5 Euro-Schein nach. Solche Menschen finde ich nun auch wieder unan- genehm, weil man ihnen gar nichts Gutes tun kann. Wo ist also das Mittelmaß zwischen sich alles schenken lassen und gar nichts schenken lassen? Eine gar nicht so einfache Frage. - Der Betrag macht's: Kaum jemand hat etwas gegen eine gelegentlich geschnorrte Zigarette, 50 ct für den Telefonautomaten zum Nachhause- telefonieren, kurz das Handy benutzen, ein paar Cent, die beim Einkauf nicht reichen. - Einmal ist keinmal: Freunden mal mit etwas mehr aus einer Verlegen- heit helfen, wird wohl nicht als unangenehm empfunden. Oder sich einmal auf den Flughafen fahren lassen. Da ist keine Schmerzgrenze erreicht. Aber wer kennt sie nicht, die gewohnheitsmäßigen Täter, die immer wieder kommen, mal das brauchen mal jenes. Und schon wird man kleinlich. - Höflichkeit siegt: Es ist wohl eine Selbstverständlichkeit gerade bei Dingen, die man geschenkt bekommen möchte oder geschenkt kriegt, dass man da höflich danke sagt. Möchte man meinen. Leider herrscht hier oft die Meinung "gratis = nichts wert". Bei dem Abverkauf, den ich am Freitag immer leite, bin ich davon abgegangen Dinge zu verschenken, sondern kleine Anerkennungsbeträge dafür zu verlagen. Der Grund war einfach der, dass Geschenktes überhaupt nicht geschätzt wurde und als selbstverständlich hingenommen wurde. Besser es kostet was. Oder wie jemand im Forum schreibt: Ich habe mich selber mal geärgert, als ich mein altes Auto in die Rubrik "Die gute Tat", also kostenlos, reinge- setzt habe. Die Leute kamen, luden das Auto auf, kaum dass sie den Mund für einen Gruß aufbekamen. Sowas nenne ich "Schnorren" - Sachen nehmen, ohne zumindest ein kleines Dankeschön zu sagen. Zumindest ein freundlicher Händedruck und ein "Danke" ist bei etwas Kostenlosem wohl angebracht. - Allzu forsch ist ungesund: besonders in Geschäften ist es mir schon oft sehr negativ aufgefallen, wie ungeniert manche Menschen handeln. Besonders beim Schlußverkauf wird noch nach unangebracht hohen Rabatten verlangt. Dabei kommt man doch eher ans Ziel, wenn man sich zurücknimmt und höflich aber bestimmt nachfragt. Wenn es keinen Rabatt gibt, dann vielleicht eine Dreingabe. Oft findet man im Laden Dinge minderer Qualität (Laufmaschen, leichte Beschädigung etc.). Ich schlage dann immer vor, dass ich die Hälfte bezahle und es dafür mitnehme. Das ist oft mit Erfolg gekrönt. Leute, die das dann gratis haben möchten, kriegen oft gar nichts. - Fließende Grenzen: vom guten Recht zum Aufreger Jemand hat im Forum kurz angedacht, ob es wohl Schnorrerei ist, wenn man sich bei Gruppen dazumogelt und gratis mitnascht. Ich persönlich finde, dass wenn ich mich mit dem Gruppenleiter verstän- dige und eventuell doch etwas beisteure, so eine Idee gar nicht so verwerflich ist. Einfach frech dazustellen, wäre eine Sauerei, aber kurz anfragen - warum nicht. Ganz und gar nicht verwerflich finde ich auch die Idee, die Jörg hatte, bei Leuten zu klingeln, die ungepflückte Obstbäume im Garten stehen haben und ihnen anzubieten, diese zu pflücken und dabei einen Teil des Obstes selber zu behalten. Das ist doch eine wundervolle Idee. Obst und Gemüse in großem Stil klauen, ist nicht in Ordnung Eine fließende Grenze gibt es offenbar auch beim Reklamieren. Eine gute begründete Reklamation ist wichtig und richtig. Auch bei schlechtem Service sollte man sich nicht schämen zu reklamieren. Aber wer kennt sie nicht, diese Gewohnheitstäter, die immer alles benörgeln - kein Urlaub ist ihnen gut genug, kein Restaurant kocht so wie sie es wollen. Überall wollen sie ihr Geld zurück. - Wer will betrogen sein? Was bei einzelnen Menschen und Firmen schon an die Grenzen der Schnorrerei stößt, das geht bei Insti- tutionen noch immer. Nur ein Stichwort: Schwarz arbeiten trotz Sozialhilfe. Den Staat bescheißen, ist immer noch eher ein Kava- liersdelikt denn unmoralisches Handeln Und ganz und gar unauffällig wird schnorren (und so können wir das getrost nennen), wenn es jeder tut. Denn was ist es anderes, wenn man auf Kosten anderer, flott lebt. Oder in anderen Worten, wenn man auf Kosten der dritten Welt einen ökologischen Fuß- abdruck wie in 7-Meilen-Stiefeln hinterläßt. (Nur um mal kurz moralisch zu werden ...) Wer es nicht glaubt, der kann sich seinen ökologischen Fußab- druck gerne ausrechnen - in meinen Dokumenten gibt es ein Formular. Wer es nämlich unter 2 Welten schafft, ist schon sehr sparsam!! Online gibt es eine Berechnung unter: http://www.latschlatsch.de/berechnung.php ----------------------------------------------------------------------- * Knauserererfolgsstory: Finanzplan selbstgestrickt (von Helga) Während im letzten Knauserer ein vorgefertigtes Finanzplanpro- gramm vorgestellt wurde, möchte ich in diesem Knauserer noch praktische Tipps von Helga zum Thema Finanzplan nachreichen: [Meine Erfahrungen] wie man mit einem Finanzplan dazu kommt, besser mit seinem Geld hauszuhalten und Geld für Anschaffungen und Altersvorsorge zu sparen. Schon in meiner Jugend stellte ich fest, dass ich irgendwie immer mit meinem Taschengeld auskam, während meine Zwillings- schwester nie mit ihrem Taschengeld auskam und immer schon am 20. eines Monats blank war und mich angepumpt hat. Ich hatte in mein Leben mit wenigen Ausnahmen nie Schwierigkeiten, mit meinem Geld auszukommen, auch als ich als Studentin von einigen hundert Mark im Monat leben musste. Man darf halt nicht mehr ausgeben, als man einnimmt. Diese Erkenntnis ist so banal wie einfach, aber dennoch haben sehr viele Leute Schwierigkeiten, mit ihrem Geld hauszuhalten. Wenn man am Ende des Monats immer merkt, dass das Geld knapp ist, dann hat man zwei Möglichkeiten: entweder man gibt weniger aus oder man nimmt mehr ein. Letzteres dürfte in vielen Fällen nicht möglich sein, daher bleibt nur die Sparvariante, womit wir beim Knauserer-Thema wären. Um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren (und die hat wirklich jeder), führt kein Weg daran vorbei, einen Finanzplan aufzustellen. Der wichtigste Bestandteil ist ein Haushaltsbuch. Viele Leute haben nämlich überhaupt keine Vorstellung davon, wo ihr Geld am Monatsende geblieben ist. Daher konsequent mindestens 3 Monate jeden Cent aufschreiben, den man ausgibt. Nach drei Monaten sollte man dann seine Ausgaben einmal gründlich analysieren. Als ersten unterteilt man die Ausgaben in zwei Kategorien: - notwendige Ausgaben (Miete, Essen, Stromrechnung, Telefon, Autoversicherung etc.) - nicht unbedingt notwendige Ausgaben (Urlaub, Kleidung, Hobbys...) Nun sollte man analysieren, wo man bei den nötigen Ausgaben sparen kann. Beispiele wurden im Knauserer zur Genüge schon abgehandelt, z.B. beim Einkaufen sparen, Strom sparen, in eine günstigere Autoversicherung wechseln, darauf achten, dass man nicht zu viel mit dem Handy telefoniert etc.) Bei den nicht notwendigen Ausgaben sollte man unterteilen, bei welchen ein Verzicht weh tut und bei welchen nicht. Wer nur ein kleines Finanz- problem hat, sollte zunächst nur bei den Sachen sparen, die nicht weh tun. Erst wenn das allein nicht hilft, z.B. wenn man durch Schulden gezwungen ist, mehr zu sparen, sollte man auch an Dingen sparen, die einem am Herzen liegen. Hier noch ein paar mehr Tipps: Für unerwartete Ausgaben, z.B. eine Autoreparatur, sollte man immer ca. 1-2 Nettomonatsgehälter flüssig haben, z.B. auf einem schnell verfügbaren Festgeldkonto, damit man im Ernstfall nicht seinen Dispo- kredit in Anspruch nehmen muss. Die Zinsen dafür sind so hoch, dass man das auf jeden Fall vermeiden sollte. Vor jeder Anschaffung sollte man überlegen, ob diese wirklich not- wendig ist. Auch dieses Thema wurde im Knauserer bereits zur Genüge abgehandelt. Weniger Geld auszugeben als man verdient, schließt automatisch ein, dass man keine Schulden machen sollte. Schulden sollte man als Privatperson nur höchstens einmal im Leben machen, nämlich für eine Immobilie, für sonst gar nichts. Auch nicht für ein Auto. Man sollte sich nur ein solches Auto kaufen, das man in bar bezahlen kann. Für Möbel und Urlaub gilt das erst recht. Leider macht die Konsumgüterindustrie es den Leuten sehr leicht, sich zu verschulden, und viele können der Versuchung nicht widerstehen. Der Weg in die Schuldenfalle ist damit oft vorgezeichnet. Nächstes Thema beim Finanzplan - die private Altersvorsorge: Auf die gesetzliche Rente ist bekanntermaßen kein Verlass mehr, daher muss jeder selbst vorsorgen. Man sollte 10% seines Bruttogehalts sparen und für das Alter zur Seite legen. Wenn man keine 10% vom Brutto entbehren kann, dann hilft ein Finanzplan (s.o.), die 10% des Einkommens freizuschaufeln. Und 5% sind besser als 0%, also besser man spart überhaupt etwas als gar nichts. Bei jeder Gehaltserhöhung sollte man höchstens 50% der Netto-Gehalts- erhöhung für einen höheren Lebensstandard verwenden (quasi als "Belohnung") und mit den übrigen 50% seine Sparquote aufstocken. Auf diese Weise kann jeder, der mit 30 angefangen hat, fürs Alter zu sparen, im Alter sorgenfrei leben. 100 EUR im Monat sollte man aber schon übrig haben, damit im Alter ein nettes Sümmchen zustande kommt. Anm. d. Red.: Danke Helga für die präzisen Prozentzahlen, die man bei den "Spargurus" in den Medien eher selten findet!! ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: Internettipp: http://conny.dahost.net/hoehle - eigentlich kein Spartipp per se. Aber der Betreiber hat mir die Webseite gepostet und das Thema ist irgendwie schön: nämlich alternatives Wohnen in Höhlen. Geschichtlich, geografischer Überblick - Vorteile und Vorurteile. GUMMIBÄRCHEN SELBSTGEMACHT (gefunden bei icook.de): Gelantinepulver: 18 Gramm, Roh-Rohrzucker: 25 Gramm, Fruchtsirup: 40 Milliliter, Akazienhonig: 1 Esslöffel, Zitronensaft: 1 Esslöffel, Wasser: 30 Milliliter Die Gelantine mit dem Wasser verrühren und 10 min quellen lassen. Zwischenzeitlich 2 EL Wasser mit dem Zitronensaft, Honig und Frucht- sirup in einem kleinen Topf verrühren und die Förmchen bereitstellen. Die gelöste Gelantine im Topf mit der Zuckerlösung vermischen und im Wasserbad gründlich verrühren. Etwa 10 min ziehen lassen und dabei darauf achten, das sich kein Schaum bildet. Die Masse rasch in die Förmchen geben und auskühlen lassen. Achtung: Den Topf danach sofort mit heißem Wasser auswaschen, da diese Masse monstermäßig klebt. SPRUCH DES MONATS: "Wer weiterdenkt, kauft näher ein!" Werbung auf unserem lokalen Geschäft! BRUNNENKRESSE: Brunnenkresse wächst an Bächen und auf feuchten Böden, hat einen nussigen Ge- schmack und ist sehr vitaminreich. Wenn Sie größere Mengen finden, schmeckt eine Suppe herrlich (Zubereitung wie Bärlauchsuppe). Ansonsten passt Brunnenkresse gut für Aufstriche, einfach aufs Butter- brot oder für Salate. (Rezepte siehe im Lexikon) 1A-Wildgemüse und weil es so schön paßt: RIBISELSAFT 2,5 kg Ribisel, 2,5 kg Zucker, 5 dag Zitronensäure, 1,5 l Wasser, 1 Packung Einsiedehilfe. Ribisel, Wasser und Zitronensäure ver- mischen und einen Tag stehen lassen; öfters umrühren. Danach Ribisel durch ein Tuch abseihen und den Saft mit den restlichen Zutaten aufkochen. In ausgekochte Flaschen abfüllen; kühl und dunkel lagern. MUNDSPÜLUNG AUS BLÄTTERN VON SCHWARZEN JOHANNIS- BEEREN 100 g Blätter der schwarzen Johannisbeere in einem Liter Wasser kochen. Abseihen. Einen Eßlöffel dieses Aufgußes zu einem Viertel- liter Wasser geben. Das Gurgeln damit hat sich gut bewährt bei Hals- weh und Heiserkeit, als Mundspülung wirkt es bei Zahnschmerzen. ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe zum Knauserer 06/2005: Zum Unprodukt "Actimel LC1" von Christiane: "Unprodukte sind für mich auch Actimel, LC1 oder andere, die mit ,probiotisch' werben..." Natürlich entscheidet ein jeder selber, was er/sie ein "Unprodukt" findet. Und Actimel c.s. sind ganz sicher Designerprodukte, ohne die es sich leben läßt. Aber damit ist "probitotisch" nicht automatisch Mist: a. Untersuchungen an der Uniklinik hier (also zumindest keine direkte Auftragsarbeit der Milchindustrie, darf man hoffen) haben ergeben, daß der Zusatz von Probiotika Kindern mit Neurodermitis wahrscheinlich hilft, schneller mit ihren Lebensmittelallergien fertig bzw. selbige endgültig los zu werden. b. Ein nicht unerheblicher Teil der Bakterien in Fäkalien stammt aus dem Darm des Fäkalienproduzenten, wo sie absolut notwendige Arbeit verrichten! Darunter auch die besonderen Milchsäurebakterien, mit denen Actimel und Freunde werben. Die Tierchen wohnen, zumindest in den Niederlanden, auch in der Joghurt, die es bei Aldi gibt... c. Daß der informierte Hausarzt sich vor den Probiotika ekelt, ist mir klar: Sobald deren Wirkung bei Neurodermitis endgültig feststeht, gehen ihm nämlich stattliche Beträge aus der Nase, die er bis jetzt mit der Verschreibung von Cortisonsalben usw. an Neurodermitiker verdient hat. Die Unproduktsammlung finde ich prima, aber wer alles immer in Bausch und Bogen verdammt, schüttet oft das Kind mit dem Bade aus. Zum Thema "Knausern als Trend" ein Statement von Reginald: Vor diesem Matthias Horx und seinem Zukunftsinstitut möchte ich Dich allerdings warnen. Matthias Hox ist ein vom Sponti zum karrieregeilen Yuppie gewandelter Saulus. Als Trendforscher grift er gnadenlos alles auf, was ihn und seine "Trendforschung" ins mediale Gespräch bringt. Vor paar Jahren war das die damals noch hochfliegende "New Economy", die er bis zu ihrem steilen Absturz in Artikeln und Büchern besungen hat. Es geht bei ihm um Marketing, Management, Trends, den "neuen Kap- italismus" usw. Sein Denken ist nur scheinbar kritisch, in Wahrheit ist er einer der schlimmsten Apologeten und Opportunisten des ökonomi- stischen Zeitgeistes. Er wird in ein paar Jahren genauso den Trend zum verschwenderischen Luxus und die Konsumgeilheit affirmativ präsentieren wie er heute mal zur Abwechslung den Trend zur Einfachheit aufgreift. Es ist ein gnadenloser Anbeter und Verfechter des Kapitalismus, spricht immer wieder den Neoliberalismus und die Globalisierung heilig und hat es über überhaupt nicht gern, wenn man ihn etwa auf die anwachsende Armut oder sonstige Unappetitlichkeiten des real existierenden Kapitalis- mus anspricht. Kurzum und im Klartext: er ist eines der widerlichsten exlinken Exemplare, die man sich vorstellen kann. Und zum selben Thema von Eike, den wir selber in Artikel 1 zu Wort haben kommen lassen: Obwohl ich noch nicht alles durchgearbeitet habe, liegt mir eine Anmerkung „in den Tasten“. (...)Besonders schön finde ich, den Versuch, dieser Bewegung eine Philo- sophie inkl. Schlagwortinstrumentarium mitzugeben. Ein Dienst, der sich in Diskussionen als sehr hilfreich erweisen könnte.(...) Könnte, .... ja. Ich sehe hier allerdings die Gefahr, dass eine an ich gute und wichtige Entwicklung aus der Handels- in die Wortebene (Debattier-.) verschoben wird. Mein Vergleich: Der saure Regen. Ich habe das (zeitge- nössisch, ich alter Kochen) noch in bester Erinnerung. Das Thema war in den 80ern allgegenwärtig, in allen Medien, Gesprächen und Diskussionen vertreten. Aufkleber („100 dem Wald zuliebe“) kennzeichneten die Autos von Umweltbewegten usw. usf. Heute weiß kein Schw... mehr etwas davon, es ist kein Thema mehr, wohl aber bedrückende Tatsache – sowohl der Regen als auch der gestorbene Wald. Das zugegeben schwierige Auseinandersetzen mit diesem Thema, das selbst aktiv werden und handeln ist einer gemeinschaftlichen Ergriffenheit gewichen, die unsere Sinne und Synapsen ausreichend gefordert hat: „So das haben wir jetzt lange genug behandelt, lass uns was anderes machen“. Bumms, Ende und aus. Ganz nebenbei wird alles grösser und beeindruckender, wenn es uns überall begegnet – damit verlernt der so konfrontierte, sein eigenes Gewicht einzuschätzen: „Alle Zeitungen schreiben davon, was soll ich denn dagegen tun?“. Anstelle der Reflektion, einer Beschäftigung mit dem Thema und dem daraus erwachsenden bewussten Handeln, beharkt uns das „Schlagwort- instrumentarium“ (WAS für EIN WORT! ;-) ) und erzeugt den schon oben beschriebenen Sättigungseffekt/Abstumpfungseffekt. Zudem gibt es doch wirklich keinen Trend, der nicht wirtschaftswirksam genutzt würde. Also wird doch in absehbarer Zeit „Einfachheit“, „Konsumverzicht“ und „Spar- samkeit“ konsumierbar, bunt verpackt als Instant- oder Convenience- Produkt angeboten. Die thematisch geschulten (ist halt in aller Medien Munde) Verbraucher finden zu Ihrem Überraschen den Bedarfsdecker zwischen Zwiebeln und Nudeln. Ich sehe schon: „Knausererwochen bei Aldi“, „Einfach is(s)t besser - Pellkartoffeln mit Quark , schnell zu- bereitet, einfach portionierbar.“. [...] ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 08/2005 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Billig auf Kosten der Mitarbeiter? - Wie Märkte ihre Mitarbeiter ausbeuten * Volksernährer: KRAUT * Lust auf Bienenzucht! * Das UnProdukt des Monats: Matsch-Spray * Wohin mit dem Biomüll? * Tippsammlung zum Thema Computer/Büro * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.knauserer.com E-Mail: mailto:mau@gmx.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, mau@gmx.at - www.knauserer.com