============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 07/2004 Knauserer-Homepage: www.knauserer.com ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Die 10 goldenen Regeln für Sparsame * Eisrezepte - fleissig sparen bei 30 Grad * Knauserer-Erfolgsstories: Martins offener Spartippfundus * Knauserer des Monats: Rockefeller * Sparen beim Friseur - Teil 1 - Allgemeine Tipps * Kampf den Plastiktüten * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------------------------- * Die 10 goldenen Regeln für Sparsame 1. Den Haushalt managen Managen Sie Ihren Haushalt wie ein Unternehmen. Dazu gehört neben einer guten Organisation vor allem eine Buchführung. Zur Buchführung gehören für die HaushaltsAG: eine Buchhaltung mit laufenden Aufzeich- nungen, ein kleines Preisbuch (die 50 wichtigsten ARtikel), mind. einmal jährlich ein Budget (was brauchen wir in näherer Zukunft, ist das drin?), und die Einkaufsliste für den wöchentlichen Einkauf. Besonders die laufende Buchhaltung ist wichtig. Behaltet auch die Unterlagen auf, um Periodenvergleiche anstellen zu können. Brauch ich mehr, oder konnte ich einschränken? 2. Überblick Der allererste Schritt in Richtung einfacher Leben ist Ordnung in sein Leben zu bringen. Das fängt bei den Dokumenten an und hört im Kleiderschrank auf. Ein durchschnittlicher Haushalt verfügt über 20.000 Dinge. Schafft euch einen Überblick und entledigt euch des Balasts. Sonst kauft man doppelt. Viele Dinge brauchen auch viel Pflege und viel Wartung - was auch ins Geld geht. Oder noch ein Schlagwort, das hier sehr gut hinpasst: Überversicherung. Ganz wichtig auch: Abos checken! 3. Kaufen mit System Einkäufe bündeln und planen, am besten mit einem Einkaufszettel. Konsequent sein und nichts kaufen, was nicht auf dem Zettel steht. Zu diesem System gehört auch, dass man nur gesättigt und wenn es geht, ohne Kinder einkaufen geht. Wer so einkaufen geht, spart gegenüber "normalen" Kunden bis zu 50 %!!! 4. Drüber Schlafen Überlege vor dem Kauf, ob du das wirklich brauchst. Meist hilft, eine Nacht darüber zu schlafen. Die Wirtschaft braucht Spontan- käufer. Die Überleger sind gar nicht beliebt, denn je länger man drüber nachdenkt, umso unwahrscheinlicher wird der Kauf. 5. Die Sonderangebots-Falle Wer viele Sonderangebote kauft, wird nicht etwa reich, sondern arm. Überlegen Sie gut, ob Sie das Produkt auch kaufen würden, wenn es teurer wäre. Der Preis allein ist kein Argument, und bei bestimmten Produkten geht Qualität vor Preis: Lieber einmal gute, teure Lederstiefel kaufen und drei Jahre tragen als jedes Jahr ein neues, billiges Paar. Wer Einkäufe bündelt (pkt 3.)und nur einmal wöchentlich einkaufen geht, kann sich meiner Erfahrung nach den Stress mit den Sonderan- geboten sparen. (siehe auch die Diskussion im Diskussionsforum zu diesem Thema - Sonderangebote sind oft Mogelpackungen: unter Tops und Flops). 6. Antizyklisch einkaufen Zum richtigen Zeitpunkt einkaufen. Typische Saisonartikel zum Beispiel antizyklisch: die Campingausrüstung im Herbst und den Skianzug im Frühling. Kleidung schon kurz vorm Schlussverkauf, da ist sie meist schon genauso günstig, aber die Auswahl ist noch größer. Autos und technische Geräte kaufen kurz bevor neue Modelle auf den Markt kommen. Das ganze aber bitte nur nach reiflicher Überlegung. 7. Vergünstigungen nutzen Vergünstigungen wie Sammelbesteller-Rabatte, Gruppentarife, Familienpässe oder Happy Hours nutzen. Vorsicht bei Rabatt- und Kundenkartensystemen wie Payback: Prüfen Sie, ob Sie Ihre Anonymität für ein paar Prozente aufgeben wollen. 8. Neue Quellen Neue Einkaufsquellen erschließen: Auktionen, das schwarze Brett, Basare von Schulen oder Kirchengemeinden, Fabrikverkäufe, Flohmärkte, Großhandels-Märkte, Kleinanzeigen, Messen, Secondhand-Shops. Denn diese Quellen können dann auch Quellen werden, seine Sachen wieder zu verkaufen. Wegwerfen fällt vielen sehr schwer (und belasten sich so mit vielen Dingen, die in Kellern und Dachböden rumstehen), aber verkaufen geht vielen leichter von der Hand. 9. Besitzpflege Pflegt euren Besitz. Lernt flicken, tapzieren, Fahrrad reparieren, weißeln etc. Behandelt euren Besitz von Anfang an gut: - Schuhe wollen geputzt werden und im Winter mit Zeitungspapier ausgestopft werden - gute Kleider zuhause ablegen - Tischdecken mit Plastikauflagen schützen - Kleidung mit Schürzen schützen - etc. 10. Halbierungsprinzip Was bei den goldenen REgeln nicht fehlen darf, das Halbierungsprinzip. Danke an Jeanette, die mich wieder daran erinnert hat: "Immer wieder muss ich das Halbierungsprinzip hervorheben. Eigentlich ein "Klassiker" für Knauserer! Egal wo - es kann immer angewandt werden. Ob beim Kochen, unter der Dusche, im Geschäft. Nimm von allem die Hälfte und reduziere solange, bis du ein für dich haltbares Maß gefunden hast." ----------------------------------------------------------------------- * Eisrezepte - fleissig sparen bei 30 Grad Bei Eisfans kann es schon ganz ins Geld gehen, ständig Eis zu kaufen. Dabei ist es so einfach, Eis selbst herzustellen. Hier die besten Rezepte von Knauserern und aus dem Internet. WASSEREIS (aus dem Forum) Variante 1 Ich machte für unsere Kinder immer "Wassereis". Verschiedene Säfte oder auch mal Vanille- oder Schokomilch in die Formen von Tupperware - es gibt sie auch schon in billigerer Ausführung- das war das billigste Schleckereisvergnügen und ich wußte, was drinnen, bzw. am Stiel, war. Noch ein Tipp: Schokomilch in leere Joghurtbecher füllen, Folie drüber und kalt stellen, für alle die keine Eisförmchen ihr eigen nennen. Variante 2 Wassereis für Kinder selbstgemacht: Fruchtsaft in Eiswürfelbehälter mit einem Zahnstocher als Stiel einfrieren. VANILLEEIS 4 Eier, 1 Vanilleschote, 150g Zucker, 1/2 l Sahne 1. Eier trennen. Eiweiß in den Kühlschrank stellen. Eigelb zusammen mit dem Mark aus der Vanilleschote und dem Zucker cremig schlagen. 2. Eiweiße steifschlagen, ebenso die Sahne. 3. Sahne unter die Eigelbmasse ziehen, zuletzt den Eischnee dazugeben. 4. Alles in eine gekühlte Kastenform geben und für 4-6 Stunden in das Tiefkühlfach stellen. EIS AM STIEL VAriante 1: 2 El. Zucker, 1/8 l süße Sahne, 125 g Joghurt, 2 El. Nutella Variante 2: 125 g Sahne Joghurt, 8 Tl. Zucker, je nach Fruchtsorte, 250 g Früchte, püriert Variante 3: Säfte/Cola ohne Kohlensäure mit dem Mixer verquirlen und abfüllen. Einige Stunden in Förmchen im Tiefkühlfach frieren, kurz in heißes Wasser tauchen, öffnen. Fertig. Milch-Eis ohne Milch (für Veganer) 10 TL Hagebuttenschalen, 5 EL Frucht-Dicksaft, 500 ml Sojamilch (möglichst kalt) Hagebuttenschalen in einer Nuss- oder Kaffeemühle sehr fein mahlen. Das gemahlene Hagebuttenpulver zusammen mit dem Dicksaft mit einem Mixer gründlich durchmixen. Sojamilch nach und nach zufügen und gründlich durchmixen. In die Eismaschine füllen und gefrieren lassen. JOGHURTEIS 1 Becher Joghurt, ½ Banane, 1 Essl. Zitronensaft, 1 Essl. Zucker Banane gut zermatschen, alles mischen und einfrieren. MILCHEIS: 170 g Kondensmilch, 3 Essl. Zucker, etwas Vanillezucker, 50 g gehackte, geröstete Nüsse, 6-7 Tl. Instantkakao oder 1 gehäufter Tl. Instantkaffee Alles miteinander vermengen und einfrieren. MARMELADENEIS: 200 g Marmelade, 12 Essl. Kondensmilch, etwas Zimt vermengen und einfrieren ZITRONENEIS: Saft von 3 Zitronen, 150 g Zucker, 250 ml Sahne verrühren und einfrieren SORBET (aus dem Forum): Ein Sorbet als kalorienarme Variante lässt sich zu Hause ganz leicht selbst herstellen: Pürierte Früchte mit Joghurt oder Buttermilch vermischen und für einige Stunden im Gefrierfach kalt stellen, zwischendurch umrühren. FRUCHTEIS (AUS DEM FORUM): Man nehme gefrorene Früchte, werfe sie in einen Mixer oder eine gute Küchenmaschine, die zerkleinern kann, etwas Puderzucker dazu (löst sich besser auf als Zucker), mixen (macht ziemlichen Krach, aber ein guter Mixer hält das aus). Nach und nach so viel Milch in den Mixer einlaufen lassen, bis das Eis die richtige Konsistenz hat. Man kann dazu nicht nur gekaufte Früchte nehmen, sondern auch die eigenen einfrieren. Bananen, die schon leicht braun werden (und die keiner mehr essen will, außer zur Bananenmilch), schneidet man in Scheiben, friert diese einzeln ein und gibt sie dann in einen Beutel. Zu den anderen Früchten am besten immer Bananen dazugeben - das ergibt eine cremigere Konsistenz. so mache ich das eigene Eis auch immer, allerdings ersetze ich Milch oft durch Kokosmilch. Schmeckt ein bisschen exotischer. Wer's mag kann auch noch Schokosplitter oder gehackte Nüsse dazugeben. Oder etwas Haselnuss- oder Mandelmus aus dem reformhaus, ist aber recht teuer. EISMASCHINE: Es gibt Eismaschinen, die ich immer für entbehrliches Küchenutensil gehalten habe. Jeanette hingegen schwärmt von ihrer Maschine, die ihr zudem noch sparen hilft: "Wir haben auch eine Eismaschine und ich muss sagen, das es Fertig-Eis-Pulver in verschiedenen Geschmacks- richtungen gibt, die sich vom Geschmack her nicht verstecken müssen, die schnell zubereitet u. günstig sind." Weitere Rezepte unter: http://www.kindergarten-workshop.de/index.html?/schlemmen/ Ideen zum Servieren von Eis unter http://www.schoeller.de/start.php ----------------------------------------------------------------------- * Knauserer-Erfolgsstories: Martins offener Spartippfundus Martin ist eine Quelle ewiger Inspiration nicht nur für den Knauserer auch für das Forum. Hier eine weitere Ladung seiner besten Tipps zum Sparen und zum Vereinfachen des Lebens an sich: - Benutzten Tee-Beutel trocknen und 2. mal aufbrühen. Tee ist dünner aber passabel. Loser Tee im Klapp-Teesieb ist ergibiger als die billigen Beutel-Tees. - Besen nicht auf die Borsten stellen sondern aufhängen Eine Schlaufe aus einfacher Kordel am Besenstiel spart den aufwändigen Klemmhaken aus dem Baumarkt - Besteck, Geschirr, Töpfe verringern. Man kommt oft mit viel weniger aus. Dadurch öfter Abwaschen (Hand) notwendig, aber die Menge bleibt immer überschaubar (weniger Frust, Hemmung) - Fussboden frei halten von Kabeln und Krempel. Dann geht Putzen und Staubsaugen schnell und frustfrei. - Lastschrifteinzug für laufende Zahlungen. Spart Schreibarbeit und Mahnungen durch Vergesslichkeit. - Kontoauszüge konsequent im Schnelldurchgang prüfen, damit es keine Überraschungen gibt. - Erledigte Schriftstücke \"ausser Sichtweite\" lagern. Beruhigt die Nerven. - Abbuchungen kann man einige Wochen lang \"zurückholen\". Bei der Hausbank nachfragen. - Alu-Schutzfolie für Autoscheiben kann man auch an der Wand hinter dem Heizkörper befestigen. Notfalls mit doppelseitigen Klebeband. Spart durch Isolation und Reflexion Heizenergie. - Tagesgeldkonto bringt mehr Zinsen als Sparbuch und ist viel flexibler. Keine Vorschusszinsen, keine Kündigungsfrist. Einlagensicherung beachten. - Kleidung nach dem \"Zwiebelprinzip\" macht dicke, sperrige Winter- pullis überflüssig. Spart Platz im Schrank und ist viel flexibler. - Nur ein/zwei Sorten Socken. Das Sortieren wird einfacher. \"Einzelstücke\" kommen kaum noch vor :-) -Für leichte Dinge kann man aus starker Pappe auch Zwischenetagen in Regalen herstellen. - Alu-Becher vom Teelicht gehen gut als Eierständer. - Küchenbrett aus Holz kann mittig geteilt und mit Scharnieren versehen werden. Beim Zusammenklappen entsteht eine Rutsche für das Geschnippelte. Nix fällt mehr daneben. - Kassenzettel fürs Haushaltsbuch spiesst man auf einem Nagel auf. Dann stimmt die zeitliche Reihenfolge immer. - Alte Boxen für 5,25 Disketten passen wunderbar für CD-ROMs und Audio-CDs. Auf dem Flohmarkt besorgen. - Weisse oder alubeklebte Pappe als Reflektor-Fläche und die Frühkultur auf dem Fensterbrett bekommt mehr Licht. - 3,5%-Milch, Spüli, Shampoo, Allzweckreiniger kann man prima mit Wasser verdünnen. After Shave auch, wird aber trüb. - Fruchtyoghurt kann man auch aus Billig-Yoghurt + Marmelade + frischen Früchten machen. - Mittwochs tanken ist meist billiger als am Wochenende - Billige Tiefkühlpizza kann man mit frischen Zutaten + Olivenöl + Pfeffer + Oregano aufpeppen. - Scharfes, gewürztes Olivenöl: Getrocknete Chili, Basilikum, Provence- Kräuter in Olivenölflasche geben. Dunkel lagern. - Getrocknete Bohnen (500g/1,20 Euro) aus dem Supermarkt keimen genausogut wie die teuren, gekauften Samen. - Holzkleiderbügel kann man an den Enden so einsägen, dass man an der Nut Hosen mit den Gürtellaschen zumTrocknen aufhängen kann. - Luftdruck im Autoreifen leicht über Normdruck spart Sprit. Niedertourig fahren (unter 2000 U/min) ebenso. - Zahncremtube kann man an der Wand befestigen mit Klammer von Hosen- trägern und einer Metalllasche+Schraube+Dübel. - Im Alt-Batterie-Sammelbehälter liegen oft auch NiCd-Akkus. Die Hälfte davon funktioniert meist noch, wenn sie richtig geladen werden. - Fenster, Spiegel reinigt man mit Schwammtuch, Wasser und Spüli. Trocknen: Abzieher für 79 Cent. Fensterleder + Microfaser überflüssig. - Staub auf unebenen Flächen, Büchern oder in Rillen? Mit einem grossen Maler-Pinsel abpinseln und sofort mit Staubsauger einsaugen. FÜRS LEBEN: - Leben wird intensiver und spontaner, wenn man den Augenblick geniesst. Wünsche dich nicht woanders hin. Weder Ort noch Zeit. - Die Schönheit, die du siehst entsteht und vergeht IN dir. Nicht in den Dingen die du siehst. - Lobe deine Mitmenschen, wenn sie etwas gut machen. ----------------------------------------------------------------------- * Knauserer des Monats: John Davison Rockefeller Es muß wohl an seinem Geburtstag liegen, den er mit mir teilt 8)) Der einstmals reichste Mensch der Welt, war ein äußerst sparsamer und wohltätiger Zeitgenosse. - Bescheiden bis zum Geiz führte Rockefeller gar Buch über seine Ausgaben für Blumensträusse, mit denen er seine spätere Ehefrau Laura Spelman umworben hatte. - Und selbst als Milliardär blieb er sparsam: Als leidenschaftlicher Golfspieler wechselte er in der Nähe von Wasser jeweils zu alten Golfbällen, um nicht die neuen dem unsicheren Terrain zu opfern. - Trotz seiner Sparsamkeit sah er schon als Teenager zehn Prozent von seinem ersten Gehalt für gute Zwecke vor. Später spendete er Millionen an die Baptisten, finanzierte Schulen und Universitäten - darunter das Spelman College, das damals für den Unterricht von aus der Sklaverei befreiten Frauen eingerichtet wurde - und das erste medizinische Forschungsinstitut in den USA (heute Rockefeller University) in Manhattan. - Gemäss dem „Chronicle of Philanthropy“ hatte John Davison Rockefeller bis zu seinem Tod als 98-Jähriger rund 540 Millionen Dollar bzw. einen Viertel seines Vermögens gespendet, was in heutigen Beträgen über sechs Milliarden Dollar ausmachen würde. - Sehr einsichtig auch,gab er zu: Ich habe viele Millionen verdient, aber das Glück haben sie mir nicht gebracht. - Auch seinen Kindern gegenüber vertrat er die Meinung, dass ein einfach geführter Haushalt wichtig sei für die charakterliche Entwicklung des Kindes und erzog sie deshalb auch dementsprechend sparsam (und christlich). Statt viel Geld auszugeben, nützte John D. seine Freizeit, mit den Kindern zu spielen (ein absolutes Novum im frühen 20. Jhd.). Die Kinder waren einfach angezogen und bekamen auch einfache Speisen zu essen. Ihr Taschengeld mußten sie selbst verdienen. Die Kinder mußten diese Erziehung genossen haben, denn sie wendeten sie in einer etwas abgeschwächten Weise auch bei ihren eigenen Kindern an. - Ein schöner Spruch von John D. Rockefeller zum Schluss: "Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten..." zu Rockefeller ist Jeanette folgendes eingefallen: ./. Hierzu kann ich nur sagen: Wer versucht, durch Arbeit reich zu werden, wird es nicht weit bringen. Den wenigsten unter uns ist es gegeben, vom Teller-Wäscher zum Millionär zu werden, auch wenn man noch so spart. Die meisten Leute in der Ebene haben einen "guten Bekannten", der ihnen erstmal aufs nächst höhere Treppchen geholfen hat. Sicher sind die Leute sparsam und heben die Büro-Klammer vom Boden auf ( hat ja schließlich mal Geld gekostet ), aber davon wird man noch nicht reich. Zuallererst habe diese Leute etwas gemacht, was einem Knauserer gegen den Strich geht: Kredite aufgenommen! Das haben viele andere auch getan u. sind dabei baden gegangen. Von diesen Leuten spricht niemand. Eventuell noch die Schuldenberatung. Naja. Ich arbeite in der Bank und sehe die Sache von der nüchternen Seite. Aber ich muss auch sagen, dass die Leute, die im Mercedes vorfahren, oftmals kaum das Geld für die nächste Leasing-Rate haben. Dagegen der Stille, der mit einem alten Passat vorfährt, oftmals vom Vermögens- betreuer begleitet wird. ----------------------------------------------------------------------- * Sparen beim Friseur - Teil 1 - Allgemeine Tipps Meinem Freund und mittlerweile meinem Sohn schneide ich die Haare mit einer Maschine. Sieht ordentlich aus und der Kaufpreis von 35 EUR hat sich schon vor Jahren amortisiert. Mein Freund sehr borstige Haare und auch der Friseur geht nur mit der Schermaschine durch, weil alles andere sinnlos wäre. Ich persönlich MUSS zum Friseur, weil ich kurze Haare trage. In der UNI war die Lösung sich lange Haare wachsen zu lassen und sich die Spitzen selber schneiden. Aber es steht mir einfach nicht! Den Spartipp mit den langen Haaren kennt auch Franziska: >Es war noch zu Schillings-Zeiten: ich ging ca. alle 2 Jahre zum Friseur >Spitzen-schneiden und war schwer schockiert, dass ich für waschen- >schneiden-lufttrocknen stolze 600,-- ATS hinblättern durfte. Seitdem >geh ich nur mehr ca. alle 4 Jahre. Mein (glattes) Haar trage ich lang >und fransig geschnitten. Vorteil: ich muss mich weder fönen noch besonders >stylen, die luftgetrockneten Haar werden einfach etwas hochgesteckt. >Sind die Spitzen dran, schneid ich sie entweder selber oder bitte ein >williges Familienmitglied um Hilfe - durch den fransigen Schnitt muss >es ja nicht millimetergenau sein. Der Friseur ist aber eben leider eine Institution, bei der man viel Geld liegen lassen kann. Hier die besten Spartipps: 1. Man kann einen Formschnitt verlangen, dh es werden nur die Spitzen gekürzt. 2. Statt Föhnen nur Trocknen verlangen. Erstens mag ich die "Turmfri- suren a la 1969", die einem die Friseurinnen föhnen, sowieso nicht und trocknen kostet etliche Euro weniger. Manchmal gibt es auch "cut and go"-Angebote, ganz ohne Föhnen. Bei Kurzhaarfrisuren im Sommer - kein Problem. Jeanette geht noch weiter: sie läßt nur schneiden und geht dann nach Hause: Ich habe eine Kurz-Haar-Frisur. Seit ich mal aus Zeitmangel (des Frisörs) ohne die Haare zu trocknen aus dem Geschäft gegangen bin u. 7 EUR gespart habe, gehe ich nun immer "ohne" nach Hause. Wobei hier natürlich bedacht werden muss, dass man sich bei langen Haaren und Winter-Temperaturen einen Schnupfen holen kann. Da investiert man leicht die 7 EUR in die Apotheke. Also: nichts für Jedermann. 3. Franziska rät auch: Haare beim Friseur nur trocken schneiden lassen Die Friseurin sprüht dann die Haare mit einer Sprühflasche feucht. 4. Mittelchen und sonstiges konsequent ablehnen oder vorher fragen, ob der Besuch dann teurer wird. Ruhig konsequent sein und der Friseurin andeuten, dass einem das unangenehm ist. 5. Wer sehr sparsam sein will, der kann sich einen Lehrling wünschen oder bei der Berufschule als Schnittopfer melden. Man muss halt mit jedem Ergebnis leben. Ich habe schon mal gute Erfahrungen gemacht. 5. Wer heikel ist, kann auch sparen: sich bei einem guten Friseur eine supertolle Frisur machen lassen. Zu Hause ein Foto von sich machen. Dann kann man beim nächsten Mal zum Billigfriseur gehen. Foto vorweisen. 6. Beim Haareschneiden könnt ihr gleichzeitig einen Kaffee trinken - den gibt es nämlich umsonst. 7. Die Intervalle zwischen Friseurterminen verlängern. Ich habe Be- kannte, die sitzen alle zwei Wochen beim Friseur. Ich bin draufge- kommen, dass die Frisur gut 4 Wochen gut hält und dann noch 2 Wochen passabel. Dann hänge ich noch 2 Wochen dran und dann ist wieder Fri- seurzeit. So komme ich auf 6 - 7 Friseurbesuchen im Jahr, was auch noch reichlich oft ist (180 EUR/Jahr) und mir persönlich weh tut. Deshalb arbeite ich gerade an 10 und 12 Wochen-Intervallen, was nur noch 4 Besuche im Jahr hieße und eine Ersparnis um 60 EUR bedeuten würde. 8. Oft liest man den Tipp, dass Friseure Modelle suchen. Diese Posten sind fix belegt, hofft erst gar nicht drauf. 9. Es könnte auch eine gute Investition sein, sich folgendes Buch zu kaufen, wenn der Partner (die Kinder etc.) gerne Haare schneiden würden: Haare schneiden. Wie man es richtig macht. Autor Moritz H. Schegl; Erscheinungsdatum: 25. November 2000; Verlag: HHS Verlag; 10. Informiert euch mal in der Gegend: Frisöre werden langsam kreativer. Da gibt es Frühstückschnitte für 10 EUR, Mobile Services, die günstiger anbieten, weil sie keine Miete zahlen müssen. 11. Eine gute Idee kam auch aus dem Forum: den Urlaub für einen Friseurbesuch nutzen. Frisöre sprechen ohnehin nicht die gleiche Sprache wie wir, dann ist auch eine Fremdsprache kein Hindernis. Ich habe mir mal in Russland in einem Vorort von Moskau die Haare schneiden lassen. Kostete 35 cent und die Frau hat es richtig gut gemacht. Ganz besonders begabte Knauserer "tauschen" ihre Frisuren gegen Dinge, die sie selber machen (eine schreibt zB Gedichte, die andere tauscht Frisur gegen Massage). Wenn jemand eine Frisörin kennt, ... einfach mal zur Sprache bringen. Franzsika hat mir noch eine ganze Stange an Tipps für Naturfarben für die Haare geschickt, die ich euch im Knauserer 08/2004 nicht vor- enthalten möchte. Wer auch Erfahrungen mit Naturfarben gemacht hat, bitte melden. ----------------------------------------------------------------------- * Kampf den Plastiktüten Wer kennt sie nicht die allseits beliebten Plastiksäcke? Eigentlich ist es eine gute Idee (antikonsumtechnisch gesprochen), dass Plastiksäcke Geld kosten. Ich für meinen Teil ärgere mich immer wieder, wenn ich die sinnlosen paar Cent für die Säcke hinlegen muss, nur weil ich wieder zu blöd war, mich anders zu organisieren. Doch jetzt die Hiobsbotschaft: Supermärkte gehen dazu über, die Plastiksäcke wieder gratis auszugeben. Es ist also wieder an der Zeit, auf das Thema aufmerksam zu machen. Alle Hudriwudris, die dann beim Zahlen an der Kassa wieder draufkommen, ohne Stoffsack von zu Hause losgelaufen zu sein, an der Nase fassen und in Zukunft wieder besser machen. 1. Plastiksäcke vermeiden Dazu muss man, wie gesagt, vor dem Einkauf etwas denken. Möglichkeit A: Im Auto/Fahrrad oder in der Handtasche immer ein Plastiksackerl mitnehmen. Alternativ dazu geht natürlich auch das Stoffsackerl. Wer ein Auto hat, kann auch im Kofferraum fix eine Klappbox mitnehmen. Oder vielleicht gar den guten alten Einkaufskorb wieder hervorkramen. Möglichkeit B: Wer wie ich hirnlos aus dem Haus läuft, muss sich im Supermarkt behelfen. Ich nehme gerne - falls vorhanden - leere Kartons, die oft im Einpackbereich liegen. Die gehen dann noch prima für das Sammeln von Altpapier. Möglichkeit C: Bei Kleinsteinkäufen kann man schon mal die Hosentaschen mißbrauchen oder den ganzen Einkauf in einem Brotsackerl oder Obstsackerl verstauen. Möglichkeit D: Ich bin - solange ich in der Stadt wohnte - jahre- lang mit meinem Tramperrucksack einkaufen gegangen. Faßt 70 l. Ich habe da mit links Wocheinkäufe heimgetragen. Möglichkeit E: Einfach mal alles schnell lose in den Kofferraum werfen. Bißchen verkeilen, dass es nicht dauernd hin- und her- rutscht. Wer glaubt, er würde mit Papiertaschen etwas Gutes tun, bitte hier lesen: http://www.dasan.de/j/medien/jumatexte/03natur/muell.htm Hier gilt vor allem: ABFALLVERMEIDUNG IST BESSER ALS DAS BESTE RECYCLING!!!! 2. Plastiksäcke sinnvoll nutzen - Bei mir kommt zu Hause oft Müll in die Plastiksäcke. ZB sammle ich Glas und Metallmüll in Säckchen. Wenn ich dann zur Müll- insel fahre, wird der Müll herausgenommen und der Plastiksack wieder mit nach Hause genommen. Schnell abwaschen und weiter geht es. - Bei Recyclingbasteln hat sich Frau Pütz wieder selber über- troffen. Aus Plastiksäcken macht sie Umhängetaschen (Rubrik: Kunterbunt) - Was Kreative aus Plastiktüten machen: http://www.dkr.de/de/kunst_design/976.htm - Christa von der handarbeitsfrau.de hat auch einen Beitrag zum Verwerten von Plastiksäcken (unter anderem): http://freenet.meome.de/app/fn/artcont_portal_news_article.jsp/93451.html 3. Plastiksäcke keinesfalls ... ... nach einem Gebrauch wegwerfen. Abwegig - mitnichten! Ein Groß- teil unserer Plastiktüten geht diesen Weg - das können Untersuchungen belegen. ... als Verpackung für den Biomüll in die Biotonne werfen. Abwegig - auch nicht! Städte ächzen unter diesem Problem. ... als Aufbewahrungsstätte für Brot verwenden. Hier schimmelt es sich besonders bequem. Ach ja und ein gestreßter Plastiksackverfolgter hat mal folgendes geschrieben: Plastiktüten haben die Angewohnheit, sich nicht nur anzusammeln - nein, ich würde auch jederzeit schwören, dass die kleinen Dreckferkel sich in den Schubladen, in denen man sie verstaut, hemmungslosem Geschlechtsverkehr hingeben. Wenn irgendwer eine bessere Erklärung dafür hat, warum sich die Biester ganz offensichtlich unkontrolliert vermehren und warum man meistens vor allem viel zu kleine Tüten hat. Also an alle: eine Plastiktasche/Haushalt reicht! ----------------------------------------------------------------------- Mit kleinen Tipps viel sparen! Ein Spruch, der zum Knauserer paßt (gefunden bei simplify-mail) Traditionalismus bedeutet, dass man einem silbernen Sazstreuer, aus dem kein Salz kommt, den Vorzug gibt vor einem aus Plastik, der tatsächlich Salz streut. GETRÄNKETIPP VON Bianca: aus überreifen Bananen die keiner mehr essen mag gibt es Bananenmilch - erst die Bananen gut pürieren, ein Löffel Kakao rein, dann erst die Milch - schmeckt toll - auch Erdbeeren mit leichten Druckstellen kann man zu Erdbeermilch verarbeiten: die schadhaften Stellen rausschneiden, etwas Zucker gut pürieren, dann erst die kalte Milch dazu und noch mal durchmixen. SCHOKOMÜSLI (von Ruth) Schoko-Müsli-Rezept: 50 g geraspelte Schokolade; 500 g zarte Haferflocken, 40 g geriebene, geröstete Haselnüsse (3 El.) 50 g Rohrzucker nach Belieben Zimt, Vanillezucker vermischen; man kann die Zutaten natürlich nach Belieben variieren! >Denn gerade die extrem zuckerhaltigen, teuren Instantmüslis versuche >ich möglichst zu vermeiden! Auch die alten Griechen waren schon Knauserer: Bei Epiktet (50-138 n. Chr.), aus "Encheiridion": § 33 ... Die Bedürfnisse des Leibes - Essen, Trinken, Kleidung, Wohnung, Gesinde - befriedige in der einfachsten Weise. Äußeren Glanz und Luxus lass beiseite. ... § 39 Als Maß für den Besitz soll jedem das leibliche Bedürfnis gelten wie der Fuß für den Schuh. Bleibst du dessen eingedenk, so wirst du Maß halten. Andernfalls geht es ohne Aufhalten die abschüssige Bahn hinab. Es ist wie mit dem Schuh: gehst du über das Bedürfnis des Fußes hinaus, so wird er zuerst vergoldet, danach mit Purpur verbrämt, endlich gar gestickt. Ist einmal das Maß überschritten, so gibt es keine Grenze mehr. ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe zum Knauserer 06/2004: BESCHENKEKREISE: Ich habe mich schon beschenken lassen. Da ich die Sachen selber abgeholt habe, wars gar kein Problem (klar, geht nur in der Umgebung). Jetzt habe ich einen wirklich schönen Schrank für die Waschküche (schafft viel Ordnung und war voll intakt, 6 türig),ein selbstgebautes Regal wäre teurer. Und einen schönen flauschigen Teppich (blau, nicht abseitig- farben oder so)- ausserdem eine 3-2-1 Sitzgarnitur für den improvisierten Wintergarten mit nur gaaanz winzigen Mängeln, aber optisch schön und sehr bequem. Von geschenkten Fenstern zum Bau vom Wintergarten/ Gewächshaus ganz zu schweigen- antesten! Ich habe auch noch den tollen Markengefrierschrank vergessen- da ist die automatische Abtaufunktion defekt-deswegen wurde er dann verschenkt(mehr Extras als in meinem Auto drin- und die Betriebsanleitung gab es auch noch). (Anm. d. Red.: Das klingt ja verheißungsvoll!!!) BABYNAHRUNG: Ein Thema, das immer kontrovers diskutiert wird, ist das Thema Baby- nahrung. Bianca schreibt dazu: >Zum heutigen Knauserer ist mir folgende Frage bezüglich der Babynahrung >aufgekommen: ist denn in den Gläschen überhaupt noch etwas Nahrhaftes >drin, wenn diese Gläschen monatelang ohne Kühlung haltbar sind?? >Meine Schwester gibt Ihrem Kleinen (7 Monate) auch Gläschen, wenn es schnell >gehen muss. Lieber aber möchter er die Sachen die auf Mamas Teller liegen - >also bekommt er etwas ab (vor dem Würzen aus dem Topf gefischt, >kleingeknetet mit der Gabel und mal versuchsweise mit einem Klecks >Sosse...). Bei Obst gibt es auch Banane (auch mal mit Zwieback), Apfel und >Birne gerieben. >Ich habe mir übrigens von meiner Schwiegermutter den Thermomix (Küchengerät >von Vorwerk) für unbestimmte Zeit ausgeliegen (da sie ihn überhaupt nicht >benutzt hat). Dieses Gerät kann zerkleinen, kneten und *TUSCH * auch >erhitzen. Ich habe mal reingeschaut unter www.wunderkessel.de gibt es auch >hierfür jede Menge Rezepte (natürlich nicht nur für Babys auch andere >Leckereien - reinschaun lohnt sich - auch wenn man so ein Gerät nicht >besitzt). Und Ralf schreibt zu meiner Aussage, dass Babys Fleisch bekommen sollten: >DAS IST KANZ GROSSER KÄSE! >Unsere beiden Kinder sind komplett ohne Fleisch (und auch komplett ohne >Milchprodukte) aufgewachsen, und sie sind so gesund wie nur was. >Wer seinen Kindern/Babys vollwertige Nachrung gibt (Viel Vollkorn, viel >Gemüse und Obst), der braucht kein Fleisch und keine Milch. >In China z.B. bekommt KEIN Kind nach dem Abstillen noch Milch in >irgendeiner Form. Im Gegenteil: weil bei denen das Milchzucker-Verdauende >Enzym nicht weiter produziert wird, bekommen die von Milchprodukten nur >Durchfall. >Das musste mal raus. Und einen Leserbrief von Ralf zum Knauserer 05/2004: >>[Bücher einbinden] >>> Klebestreifen gibts an den >>> meisten Getränkeverpackungen (z.B. 6er-Packungen Wasserflaschen >Wer kauft 6er Wasserflaschen die eingeschweisst sind? Das sind >Einweg-Flaschen, die teuer entsorgt werden müssen. >Bei mir kommt nur Mehrweg in die Tüte, oder Sprudel aus dem >Sprudelgerät. (Anm. d. Red.: Sehr richtig! Und wir nutzen den Luxus einer privaten Gebirgsquelle aus und trinken nur Leitungswasser!) ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 08/2004 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Obst und Gemüse aus Spanien - moderne Sklaverei, damit wir Lebensmittel zu Schnäppchenpreisen haben * meine billigsten Rezepte * Camping - eine Verluxusung eines einstmals romantischen Treibens * Knauserer des Monats: ??? * Sparen beim Friseur - Teil 1 - Färben mit Naturfarben * Was ist ein Knauserer? Ergebnisse einer unrepresentativen Umfrage * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.knauserer.com E-Mail: mailto:mau@surfeu.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - www.knauserer.com