============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 07/2002 Knauserer-Homepage: www.knauserer.com ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Was bringt ein Konsumstreik? * Leckeres aus dem Sturzglas - eine Entdeckung aus Omas Kueche * Es lebe der Kleinstgaertner (viel Ernte auf wenig Platz) * Die Neujahrsvorsaetze - die Erfindung der Trockenheit - vom ganz privaten Wassersparen * Scharf kalkuliert vom einem Profiknauserer: Trinkpaeckchen (von Christiane) * 10 Gebote fuer einen billigen Einkauf * Mit kleinen Tipps viel sparen * Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: a) Sorry fuer die Verspaetung! ----------------------------------------------------------------------- * Was bringt ein Konsumstreik? Sicher ist auch bei euch das eine oder andere Mail eingetrudelt, das zum Konsumstreik aufrief. Die Idee war, durch einen Konsumstreik fuer einen Tag gegen die angebliche Teurungswelle zu protestieren, die der EURO ausgeloest hat. Bei manchen Produkten und Branchen ist es auch wirklich zu einer objektiv nachvollziehbaren Teurung gekommen. So haben vor allem Gasthaeuser kraeftig aufgerundet. Nun ich habe mitgemacht, aber nicht um gegen den EURO zu protestieren, den ich fuer eine gute Sache halte (was braucht auch jeder Kleinstaat seine eigene Waehrung!). Mir geht es natuerlich um den Konsumwahnsinn schlechthin. Aber wird dieser Streik was bringen? Meine Antwort lautet: keine Ahnung. Meiner meinung nach, wird - Tag lang nichts kaufen -der Wirtschaft nicht den befuerchteten Schaden zufuegen. Vielleicht liegt es auch daran, dass man als gelernter Oesterreicher ohnehin Streikphobiker ist. Mittlerweile organisieren die Gewerkschaften auch hierzulande Streiks, die aber allesamt wenig bringen. Dazu ist jeder Streik in meinen Augen eine viel zu konzentrierte Aktion, die viel mehr plakativ als nuetzlich ist, um grosse Dinge ins Rollen zu bringen. Was aber rund um den 1. Juli-Antikonsumstreik wirklich interessant war, war die Reaktion aus der Wirtschaft, die auf dieses Novum relativ panisch reagiert. Und genauso sehe ich die Wirkung dieses angedrohten Streikes auch. Das ungewoehnliche an dieser Aktion ist nicht, dass man etwas gegen den Euro tut, sondern eine neue Form des Druckes von unten angedroht wird: das Mittel des Konsumverzichts. Und gerade auf diese mehr oder minder neue Idee (meines Wissens dachten auch die 68er offen darueber nach) inmitten einer Zeit des galoppierenden Turbokapitalismuses regieren Wirtschaftskreise in sehr emotionalisierter Weise von panisch bis belaechelnd auf den Streik: >Aber verpufft das "deutliche Zeichen" nicht ziemlich wirklungslos, >wenn Frau Mayer ihre Fischstaebchen aus Boykottgruenden eben am 2. >Juli statt am 1. Juli ersteht? Oder Herr Huber sein After-Shave am >29. Juni erwirbt? Gut, der Streik ist nach einem Tag zu Ende, viel mehr muesste da die alte Forderung des Knauserers gelten, nicht einen Tag den Konsum zu verweigern sonder auf Dauer und mit Hirn seinen eigenen Konsum einzuschraenken. Aber dass ueber deratige Dinge immer lauter nachgedacht wird, ist der positivste Aspekt zum 1.7.2002. ----------------------------------------------------------------------- * Leckeres aus dem Sturzglas - eine Entdeckung aus Omas Kueche Moderne Konservierung im Haushalt heisst meistens einfach Tiefkuehlfach oder Gefrierschrank. Das Einwecken erfreut sich bei Menschen, die groessere Mengen Obst zu verwerten haben, immer noch ungebrochener Beliebtheit. Aber man assoziiert das Einwecken eben immer mit Obst oder Gemuese (eben jene Leckereien, die so schoen dekorativ sind). Aber frueher (vor der Erfindung des Kuehlschranks) wanderten auch andere Lebensmittel in das Weckglas. Ein ppar habe ich fuer euch aus dem Rex-Kochbuch (1918) ausgegraben: Allerdings braucht man fuer diese Art einzuwecken zumeist eine andere Art Glaeser - sogenannte Sturzglaeser. Das sind Weckglaeser mit dem gewohnten Verschluss, die sich nach oben hin aber nicht verjuengen oder einen Hals ausbilden. Sie sehen ein bisschen aus wie Whiskeyglaeser mit einem Weck-Verschluss. Der Vorteil dieser Glaeser liegt darin, dass der Inhalt - wie der Name schon sagt - gestuerzt werden kann. Und somit eigenen sich diese Glaeser zum Haltbarmachen von festen oder gallertartigen Massen. 1. DIE WURST IM GLAS Wenn wir wieder einmal in Fleisch untergehen zu drohen, dann werden unsere Sturzglaeser ausgemotten. Dann gibt es Wurst. Das folgende Rezept ist eine wahre Koestlichkeit und ihr werdet alle bisher ge- gessenen Streichwuerste vergessen: FLEISCHWURST Ein Kilo Kalbfleisch und 1 1/2 Kilo fettes Schweinefleisch werden durch die Fleischmaschine getrieben und Salz und Pfeffer nach Geschmack vermischt und 24 Stunden weggestellt. Dann fuellt man das Fleischt mit einer Tasse Fleischbruehe vermischt in Sturzglaeser und sterilisiert 2 Stunden bei 100 Grad. Sterilisiert heisst: man gibt die Masse 3/4 hoch in das Glas, ver- schliesst es fest und stellt es in das kochende Wasser und wartet 2 Stunden. In dieser Zeit wird die Masse gekocht. Die so gewonnene Streichwurst haelt per Garantie 6 Wochen bis 2 Monate. Lecker ist auch, wer Speckreste, Wurstreste etc. zu verwerten hat, der kann sie der Masse als Geschmackstraeger beifuegen. Auch machen Experimente mit Kraeutern etc. Spass. Wer Leberstreichwurst will, der nehme zwei Lebern und 1 Kilo Schweinefleishc, 1 Kilo Lunge, 500 g Speck und Gewurz, mache eine Masse draus und sterilisiere ebenso. Wer Fleisch sparen will, der kann die Masse mit Brot strecken. Mit dem gleichen Verfahren lassen sich aus Pasteten oder Fleisch- puddings herstellen. 2. BRUEHEN UND PASTEN Da kocht man sich am Sonntag ein leckeres Sueppchen aus richtigen Knochen und es bleibt ein halber Topf uebrig. Die Suppe haelt sich ja nicht im Kuehlschrank und schon wandert wieder eine Delikatesse das Klo runter. Muss ja nicht sein. Die uebriggebliebene Fleischbruehe in ein Weckglas geben (muss kein Sturzglas sein) und ca 1/2 Stunde sterilisieren bei 100 °. Und schon ueberlebt die Bruehe zumindest bis zum naechsten Wochenende. Man kann die Bruehe aber auch weiterverarbeiten zB zu Pasten: HUEHNERPASTE Von einem gebratenen Huhn wird das Fleisch von den Knochen geloest und fein gemahlen. Dan ruehrt man die Bruehe und das Fleischmus zusammen, fuellt die Masse in Weckglaeser und steri- lisiert 1 Stunde bei 100 °. Fertig ist eine Sauce, die man einfach bei Bedarf aktivieren kann (und die im Glas ja ewig haelt!). 3. KUCHEN IM GLAS Die Kuchen in den Weckglaesern sind von unuebertrefflicher Saftigkeit. Und zudem in den kleinen dekorativen Sturzglaesern ein einfaches und wirkungsvolles Geschenk. MARMORKUCHEN 125 g Butter wird schaumig geruehrt, dann gibt man nach und nach 250 g Zucker, 3 Eigelb, eine Tasse Milch hinzu, ebenso eine halbe Stange fein gestossene oder geriebene Vanille, dann 250 g Mehl, das man mit einem halben Backpulver vermischt hat und zuletzt den Schnee von 3 Eiweiss und 1 Essloeffel Arak. Ist die Masse gut vermischt, so teilt man sie in 2 Haelften, faerbt einen Tei lmit Kakao braun, der andere bleibt weiss. Nun feullt man den Teig in das gut vorbereitete Sturzglas, bis zur Haelfte abwechselnd mit einem Essloeffel brauner und einem Essloeffel weisser Masse. Gut vorbereitetes Glas heisst mit Butter bestrichen und mit Mehl bestaeubt sein. Achtung das Glas nur bis zur Haelfte fuellen. Der Kuchen geht ja auf. Die Sturzglaeser werden dann in zuerst 30 Grad warmes Wasser gestellt, das nur 2/3 des Glases hoch steht. Langsam die Temperatur auf 80 ° erhoehen, waehrend dieser Zeit muss der Kuchen aufgehen. Dann auf 90 ° schalten und eine 1/2 Stunde bakcen und schliesslich 1 - 1 1/2 Stunden auf 100 °. Dann abschalten und die Glaeser im Wasserbad erkalten lassen. Der Vorteil dieser Kuchen: man kann sie lagern. Also Montag backen und Sonntag einen frischen Kuchen essen. Auf die gleiche Art lassen sich auch Pudding haltbar machen. 4. MILCH Manche Leute haben das Glueck, Milch vom Bauernhof zu be- ziehen. Die ist dann halt oft nicht pasteurisiert und wenig lange haltbar. Das Weckglas ist die Loesung! Milch ins Weckglas und 60 Minuten auf 100 ° sterilisieren. Die Milch haelt dann einige Wochen. Das Weckglas hat bei mir einige Dinge geloest und erspart mir Arbeit. So brauche ich nur einmal Backen und habe fuer Wochen frische Kuchen. Fleischreste oder Hendlreste wandern nicht mehr in den Muell sondern gehen als geschmackvoller Zusatz in Streichwurst ein. Und auch unsere Ziegenmilch muss nicht nach 3 Tagen entsorgt werden. Weckglaeser sind in jedem guten Haushaltswarengeschaeft zu beziehen und mit etwas Glueck findet man auch Sturzglaeser. Ein grosser Kochtopf oder gar ein Weckeinkochtopf sind die einzig grosseren Investitionen. Aber man kann auf die Dauer wirklich sparen, da ja auch der Muell etwas entlastet wird. ----------------------------------------------------------------------- * Es lebe der Kleinstgaertner (viel Ernte auf wenig Platz) Ich habe das Thema Balkongaerten bereits im Knauserer 04/2001 aufgegriffen und bereits damals gezeigt, dass jeder noch so kleine Garten zumindest "bereichernden" Ertrag abwirft. Jetzt wo ich selber begeisterter Kleingaertner (40 m2 mit Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln, Gewuerzen, Tomaten, Paprika, Karotten, Blumen- kohl) bin und alles spriesst und gedeiht,moechte ich euch wieder ermuntern zu: ZIERPFLANZEN RAUS, NUTZPFLANZEN REIN!!!!!!! Wer sich jetzt um den dekorativen Effekt sorgt, der sei sogleich beruhigt. Wie huebsch sind Strauchtomaten, bluehender Schnittlauch oder Salbei. Oder stellt euch einfach knallrot leuchtende Pfefferoni vor!!! Ihr habt nicht einmal einen Balkon? Aber zumindest ein helles Fenster ist vorhanden. Dann pflanzt doch Kuechenkraeuter in einem Topf und stellt ihn an dieses Fenster. Fuer einen derartigen Kraeutertopf eigenen sich vor allem: - Liebstoeckl - Schnittlauch - Petersilie Bei heissen Suedfenstern gedeiht Basilikum praechtig, das sonst wirklich ein schwieriger Fall ist. Ihr habt einen Minibalkon, der nach Sueden zeigt und im Sommer unertraeglich heiss ist. Dann ueberlegt euch eine Kraeuterpyramide mit suedlaendischen Kraeutern wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Salbei, Lavendel oder Lorbeer. Die Kraeuterpyramide ist der ideale Weg viel auf kleinstem Platz zu pflanzen. Beginnt mit einem grossen Blumentopf und fuellt ihn mit Erde. Setzt in die Mitte einen kleineren Topf, der rundherum ca. 5 - 10 cm Platz laesst. Den kleineren Topf etwas eingraben. Auch diesen Topf fuellen und einen noch kleineren Topf in der gleichen Art und Weise in die Mitte setzen. Ganz oben im kleinsten Topf muessen dann Arten gesetzt werden, die wenig Wasser brauchen wie Lavendel. Oder auch als interessanter Denkanstoss: Kraeuter gedeihen ueber- all also auch in Blumenampeln. Wenn also Kraeuter auf kleinstem Raum zusammengesetzt werden, muss man auch bedenken, welche Kraeuter zueinander passen. Hier eine praktische Liste, die ich der Zeitung Garten spezial entnommen habe: Thymian gute Partner: Rosmarin, Salbei, Bergbohnen, Majoran, Currykraut, Oregano schlechte Partner: Schnittlauch, Liebstoeckl, Minzen Rosmarin gute Partner: Thymian, Ysop, Lavendel, Salbei schlechte Partner: Estragon, Schnittlauch, alle Minzen, Zitronen- melisse, Currykraut Lavendel gute Partner: Ringelblumen, Ysop, Karthaeusernelke, Eche Bergminze schlechte Partner: Basilikum, Bergbohnenkraut, Thymian, Melisse und alle Minzen Gewuerzlorbeer gute Partner: Kapuzinerkresse, Aniskraut schlechte Partner: Rosmarin, alle Thymianarten und Lavendel Neben Gewuerzen gedeiht Gemuese ganz praechtig auch auf kleinen Flaechen. Also weg mit den Pellargoninen. In der bereits erwaehnten Zeitung Garten spezial findet sich ein Beispiel wie in den normalen Blumentroegen fuer den Balkon auf kleinstem Raum 4 Arten Blattsalat gepflanzt wurde, was einfach dekorativ ausgesehen hat. Besonders empfohlen fuer den Balkon werden Strauchtomaten Salate Pfefferoni Radieschen und Mangold Als besonders gute Idee fuer sehr einsichtige Stadtbalkone finde ich Stangenbohnen, die in kuerzester Zeit eine ganze Wand an saftig aussehenden Blaettern ausbilden und sehr wenig Boden- flaeche brauchen. Vor allem die gruenen Bohnen haben sich bei mir im Garten als wahre "Goldesel" erwiesen mit ca. 2 Kilo Bohnen pro Pflanze. Aber Achtung auf sehr sonnenexponierten Balkonen wird Gemuese nur schlecht gedeihen, da es auch Schatten fuer die REgeneration braucht. Und noch eine Idee aus Garten spezial moechte ich aufgreifen. Die Zeitung empfiehlt Zitrusfruechte fuer helle Balkon, wobei Arten wie Kumquat, Mandarine und Orange eher pflegeleicht waeren. Die Zeitung meint, man haette vor diesen Pflanzen einfach zu- viel Respekt, dabei waeren sie bei genug Sonneneinstrahlung sehr dekorativ und man kann auch in unseren breiten mit Ernte rechnen. Zu beachten: - viel giessen, aber nie im Wasser stehen lassen - der Blumenerde Sand zufuegen - drinnen ueberwintern (nicht unter 10 °) So viel zu den neuesten Erkenntnissen fuer den Balkongarten. Ich waere aber auch ganz gespannt, wie andere Knauserer das Problem wenig Platz und viel Garten loesen. Vielleicht schickt ihr mir ein Foto von euren Gaerten an mau@surfeu.at oder an den Knauserer, Gruberweg 16, A-6130 Pill. Ich wuerde gerne eure genialen Gartenideen veroeffentlichen. ----------------------------------------------------------------------- * Die Neujahrsvorsaetze - die Erfindung der Trockenheit - vom ganz privaten Wassersparen Dieses Monat habe ich wieder einen Neujahrsvorsatz umge- setzt: Wasser sparen. Und ich moechte euch nun meine ganz persoenlichen Erkenntisse, die auch wirklich was gebracht haben, mitteilten. Erkenntis Nummer 1: Der Gartenschlauch ist ab sofort arbeitslos. Ich bin wieder auf Giesskanne umgestiegen. Dafuer gibt es eine Reihe gute Gruende: - fuer die Giesskanne kann ich auch das Brauchwasser aus der Regen- tonne verwenden - das Giessen mit Giesskanne ist effektiver - die Giesskanne ist billiger in der Wiederbeschaffung Erkenntnis Nummer 2: Den Zahnputzbecher entmotten Ich hasse es, wenn jemand Wasser einfach rinnen laesst. Ich kann es einfach nicht ertragen - wahrscheinlich ist es ein Tick. Nichtsdestotrotz habe ich die Zahnputzbecher wieder unueber- sehbar neben das Waschbecken gestellt und sieheda schon wird der Becher benutzt und nicht einfach das Wasser unnuetz rinnen gelassen. Erkenntnis Nummer 3: Autowaesche mit Kuebel Als es neulich wieder zu dem seltenen Ereignis des Autowaschen kam, habe ich den Hochdruckreiniger, den Gartenschlauch etc. einfach stehen gelassen und bin mit Kuebel und Schwamm ange- rueckt. Mit zwei Kuebeln Wasser war das Auto auch geputzt und ich habe Wasser gespart. Erkenntnis Nummer 4: Eiswuerfel gegen Wasserverbrauch Siehe 2 - wie oft habe ich bemerkt, dass mein Freund den Wasser- hahn aufgedreht hat und Wasser rinnen hat lassen, bis es kalt kam. Das habe ich umgestellt, einfach Wasser in eine Flasche gefuellt und Eiswuerfel reingegeben. Schon war das Wasser auch kalt! Erkenntnis Nummer 5: Salatwasser zum Blumengiessen Jetzt wo es so heiss war, habe ich oft Salat gegessen. Da fiel mir auf dass ich doch das Salatwasser noch einmal sinnvoll verwenden koennte und habe damit meine Zimmerpflanzen gegossen. Erkenntnis Nummer 6: In der Dusche Wasser gesammelt Auch diesen Vorschlag habe ich ausprobiert und es funktio- niert. Einfach beim Duschen ein Gefaess mit grosser Oeffnung in die Wanne stellen. Waehrend des Duschens wird das Gefaess voll. Das so gesammelte Wasser kann immer noch fuer die Klospuelung verwendet werden. Das Wassersparen ist eigentlich ein sehr spannendes Thema, da wir Wasser jeden verbrauchen und auch ver- schwenden. Die Moeglichkeiten sind hier sehr gross und mit etwas Kreativitaet werdet ihr auch Einsparungspotentiale finden. Viel Glueck! ----------------------------------------------------------------------- * Scharf kalkuliert vom einem Profiknauserer: Trinkpaeckchen (von Christiane) Ich bin in letzter Zeit mal wieder ins Rechnen gekommen. Jetzt im Sommer sind die Kinder häufig mit der Schule unterwegs, Ausflüge zu machen, Wandertag, etc. Zu solchen Exkursionen sind neben dem normalen Brot/Obst/Gemüse immer Trinkpäckchen gefragt. Ich fand das bisher immer ganz praktisch, und hatte immer welche im Haus. Beim letzten Ausflug meines Sohnes aber war kein einziges Trinkpäckchen mehr in Sicht (ich nehme immer nur die mit reinem Saft, sonst bezahlt man viel Geld für Wasser und Zucker mit ein paar Geschmackstoffen). Da wir immer einige von den 1/2 l Einweg-Plastik-Trinkflaschen 'rumliegen haben (meine Kinder kaufen die sich ab und zu mal vom Taschengeld), die wir auf Reisen mit Leitungswasser füllen, um Kosten für Getränke zu sparen, dachte ich mir, dass ich diesmal einfach eine solche Flasche mit Saft aus einer großen Packung füllen könnte. Gesagt - getan, statt zwei Trinkpäckchen hatte mein Sohn eine Flasche Saft im Ausflugsgepäck. Die Vorteile: 1. Es muss nicht immer ein ganzes Päckchen auf einmal getrunken werden (200 - 250 ml), sondern man kann es so einteilen, wie es einem passt, da die Flaschen durch den Schraubverschluss wiederverschließbar sind. 2. Es fällt *jede Menge Müll* weg - nicht nur die zusätzlichen Tetrapacks, sondern auch die mitgelieferten Strohhalme und das Plastik, das immer mehrere Päckchen zusammenhält. Weiter ist es eine Möglichkeit, die Einwegflaschen mehrmals zu benutzen. Also fällt die Anschaffung spezieller Transportflaschen für Getränke ebenfalls weg. 3. Es ist wesentlich billiger: (Aldipreise) 1 l Apfelsaft kostet im 1-l-Tetrapack € 0,49, im Trinkpäckchen sage und schreibe € 1,00! Wer einen Garten mit Apfelbaum hat, bleibt natürlich noch billiger. 4. Man kann den Saft bei Bedarf verdünnen (Saftschorle), womit man noch billiger kommt. Ein Tip noch am Rande: Ein Frotteehandtuch ist eine prima Isolation: Um eine oder zwei Trinkflaschen gewickelt spart man sich Kühltasche oder Isolierkanne. Am besten die Trinkflaschen vorher kühlen, oder sogar eine von zweien im Tiefkühlfach gefrieren lassen. Bis sie gebraucht wird, ist sie (hoffentlich) aufgetaut, aber noch kalt, selbst im sonnenheißen Auto. ----------------------------- * 10 Gebote fuer einen billigen Einkauf Der Grossteil von uns wird seinen taeglichen oder woechentlichen Einkauf im Supermarkt erledigen. Und aus einigen vorhergehenden Artikeln (Knauserer 01/2000 - 03/2000) wissen wir, dass Supermaerkte alle moeglichen Tricks aufbieten, um uns zum Kauf zu "verfuehren". Sie arbeiten mit allen moeglichen psychologischen, preispolitischen Tricks nur dass wir spontan kaufen, kaufen, kaufen. Der gelernte Knauserer weiss sich zu helfen und zur Auffrischung nochmal 10 Gebote, wie man sich vor der staendigen Verfuehrung schuetzt. 1. Einkaufszettel schreiben Der Horror eines jeden Supermarktmarketing-Strategen ist der Ein- kaufzettel und der Kunde der sich genau daran haelt. Der Kunde, der anhand des Einkaufszettels seinen Einkauf schon vor- geplant hat, wird sich wesentlich weniger zu Spontankaeufen hin- reissen lassen. Wer sich also zuhause eine Liste schreibt (eine Arbeit von maximal 10 Minuten), der hat bereits mehr gespart, als er durch alle Sonder- angebote und Schnaeppchen reinholen kann. DAS WICHTIGSTE GEBOT DES KNAUSERERS BEIM SHOPPEN IST: NIE OHNE MEINEN EINKAUFSZETTEL!!!!!!! 2. Einkaufszettel mit Preisbuch und Sonderangeboten vergleichen Wer in seine Einkaufsplanung nochmal 10 Minuten investiert und Sonderangebote studiert, diese mit dem tatsaechlichen Bedarf ver- gleicht und schliesslich noch einen Blick in sein Preisebuch wirft (siehe Knauserer 02/2000), der hat wieder ein paar Prozent gespart. Je mehr man sich Zeit nimmt fuer die Planung des Einkaufs, umso mehr wird man bewusst und preisbewusst einkaufen. 3. Vorher schon was essen Bevor man sich aufmacht, unbedingt was essen. Ein leerer Bauch kauft naemlich mehr ein als ein voller. Man stelle sich nur vor, man steht hungrig vor den prall gefuellten Regalen. Da beginnt der Bauch zu denken und der Kopf hat Pause. Und dann schnappt sie zu die Falle ......... 4. Immer ins selbe Geschaeft gehen Auch wenn uns das Preisbuch manchmal sagt, das ist hier billig und das dort. Sucht euch im Schnitt das billigste Geschaeft und wechselt selten. Warum? Weil man im Stammgeschaeft, weiss wo was steht und nicht durch das ganze Geschaeft gehen muss, um Produkte zu suchen. Die meisten Supermaerkte sind so eingerichtet, dass die wichtig- sten Produkte, die die meisten Leute brauchen strategisch in allen 4 Ecken des Supermarktes zu finden sind. Das Brot ist in einer Ecke, die Wurst in der anderen, der Kaese und die Milch sind ganz wo anders. Wer jetzt seinen Weg kennt, wird zielstrebiger durch den Markt gehen und so wenige Regale wie moeglich passieren. Und schon hat man wieder Lockangebote, verfuehrende Verpackungen etc. vermieden und somit vielleicht einen Spontankauf. 5. Zeit nehmen Eines der wichtigsten Gebote! Nehmt euch zum Einkaufen Zeit. Geht zielstrebig eure Liste durch, aber bevor ihr die Ware nehmt, vergleicht! Blickt nach oben und nach unten. Vergleicht Inhalte - 200 g/125 g/150 g!!!!!!!! Scheut euch nicht den Taschenrechner zu bemuehen! Kauft nur das, was ihr geplant habt, aber nehmt euch bei der Aus- wahl Zeit. Ihr werdet wahre Entdeckungen machen! 6. Wenig Geld mitnehmen Wer seinen Einkauf gut geplant hat, der weiss auch ungefaehr, was ihm sein Einkauf auch kostet. Und dann lasst den Rest der Geldtasche zu Hause. Wer naemlich wenig Geld mithat, wird bei Lockangeboten schnell zu rechnen beginnen: geht sich das noch aus? In meiner Geldtasche sind selten mehr als 50 Euro. Ausreichend fuer jeden Wochenendeinkauf! Man ist einfach sehr diszipliniert, wenn man weiss, dass man Gefahr laeuft zuwenig Geld mitzuhaben. Und Supermaerkte lassen nicht anschreiben - nie! 7. Alles was zum Anhalten und Langsamerwerden verleitet, ist dazu da, um zum Kauf zu verleiten Werdet euch dieses Satzes bewusst!! Alles was auffallend bunt ist, soll locken. Jede Verengung, Kurve etc. ist dazu da, um euch anzuhalten und hier lauern die "Sonderangebote". (Mehr zur Psychologie in Supermaerkten in Knausere 01/00 und 03/00). 8. Die billigen Ecken finden Die wahren billigen Ecken liegen ganz versteckt irgendwo ganz hinten. Dort, wo die datumsknappe Ware liegt. Es lohnt sich diese Ecken aufzuspueren. Gut das Joghurt haelt nur noch 2 Tage, aber was kuemmert mich das am Freitag, wenn ich es am Sonntag ohnehin esse! Meist kann man hier schon einige Punkte von der Einkaufs- liste streichen und zwar mit wirklich verbilligten Waren. 9. Verkehrt rum durch den Supermarkt gehen Lustiger Tipp, aber sehr hilfreich. Die Supermaerkte sind fuer Rechtshaender ausgelegt, dh die meisten Lockangebote sind rechterhand. Wer jetzt gegen den Strom einkauft, der schaut auch prompt in die "falsche" Richtung. Es wirkt wirklicht, ich habe das schon ein paar Mal bewusst untersucht. 10. Montags-shoppen Aufs Wochenende decken sich die Supermaerkte ein, also laeuft ueber das Wochenende Ware ab und kommt am Montag ins billige Eck. Am Montag liegt die meiste verbilligte Ware in den Regalen. Wer es sich also zeitlich erlauben kann, der sollte seinen Einkauf auf den Montag oder Dienstag frueh legen! Ich wuensche euch viel Erfolg! ----------------------------------------------------------------------- Mit kleinen Tipps viel sparen! INTERNET-TIPP: Diesmal habe ich eigentlich keinen knausrigen Internet-tipp. Ich bin nur der Meinung, diese Seite sollte man ge- sehen haben (und ich meine das jetzt ohne irgendeine Meinung dazu zu haben): http://www.hegenbart-management.de/focus/Illustrationen-Dateien/frame.htm SPRUEHDOSEN Sprühdosen, die nicht mehr sprühen wollen, sind oftmals gar nicht leer. Man stellt sie über Nacht auf den Kopf und kann dann tagsüber den Restinhalt entleeren. VORHEIZEN: Das Vorheizen des Backrohrs kann man sich zumeist sparen. Der Energie- gewinn kann bis zu 20 % betragen. UEBERREIFE BANANEN: Wegwerfen ist doch schade! Wie wäre es mit einem super Desert: Bananen in Scheiben schneiden, in Butter herausbacken und mit Honig übergießen. ----------------------------------------------------------------------- Reaktionen auf den Knauserer 06/2002: Vielen Dank an meinen Leser Joerg fuer sein sehr interessantes Feed-back! Ein Auszug aus seinem Mail: Der Vollständigkeit halber möchte ich auch gerne noch hinzufügen, daß mir persönlich so etwas wie "natürlich = gut, künstlich = böse" zu simpel ist. Die beiden angehängten Artikel sind (natürlich?) kritisch-interessiert. Persönlich sehe ich das Ganze eher neutral und denke, daß alles seine guten und schlechten Seiten hat. Für die Natur können chemischen Aromen und Riechstoffe durchaus ein Segen sein, weil z.B. weniger tropische Früchte verschifft werden (Mangoaroma statt echten Mangos, hochwertiges Erdbeerjoghurt im Supermarkt für 49 Cent im Dezember), weniger CO2 entsteht (in den dosenfertigen Hackfleischgerichten verwendet man etwa Anbrataroma, anstatt das Hack - energetisch und für die Umwelt teuer - wirklich anzubraten), usw. Auch den in einem der Artikel erwähnten Punkt, daß Allergiker sorgenlos kommerzielles Erdbeerjoghurt geniessen können, während bei echten Erdbeeren die nächste Asthmaattacke droht, finde ich bedenkenswert. Dies aber nur als kleinen Gegenpunkt, denn die Artikel an sich sind eben eher contra Chemie und dabei völlig nachvollziehbar und unterstützenswert. (Wer an den Artikeln interessiert ist, schreibe mir nur ein Mail an mau@surfeu.at und ich leite sie sehr gerne weiter!) ----------------------------------------------------------------------- Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! Diese Rubrik soll helfen, verschiedene Ideen meiner Leser zu (bislang) nicht geloesten Problemen zu finden. Die besten Einsendungen werden im naechsten Knauserer veroeffentlicht. Wie kann sich ein Knauserer wirklich sparsam amuesieren? Theater gehen, Kino gehen etc. ohne viel Kohle ausgeben?? Geht das denn?? ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - www.knauserer.com