============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 06/2022 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2006_2022.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Vor*freude * Garten 2022 - von Topinambur zum Brot * Geschirrspülmittelforschung * Oxymel - Vorsicht Suchtgefahr * Knitting ideas in Reverse * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- Die Reaktionen auf den letzten Knauserer waren ... wie soll man sagen ... uneinheitlich. Ich danke natürlich den vielen positiven Reaktionen, die mit kreativen Tipps und lobenden Worten gespickt waren. Und über die - ich will gar nicht sagen - negativen Reaktionen, hab ich mich 2 Sekunden gewundert. Was ist mit Menschen los, die über 10 Jahren den Knauserer lesen und dann bei einem Artikel über Wursten mir ein "ich verachte Sie zutiefst" posten. Eigentlich erheitern mich solche Entgleisungen. Nur sind sie in den letzten zwei Jahren zu einer immer wiederkehrenden Institution geworden. Wenn der Knauserer nicht ganz den Nerv trifft, tut mir einen Gefallen, öffnet euch eine Flasche Biowein oder nehmt eine Schokolade zur Hand, lasst den lieben Gott einen guten Mann sein. Beleidigungen sind nur schlecht für das Karma. Natürlich dürft ihr euren Unmut loswerden, aber doch nicht wie der "Aff am Baum" sondern wie ein Mensch. LG Michi -------------------------------------------------------------------- * Vor*Freude Ich hoffe, dass ich es euch diesmal gut rüberbringen kann, wie gerne ich diesen Knauserer zusammengebaut habe. Wie schön der Weg von der Topi- namburknolle zum fertigen Holzofenbrot war. Wie sehr ich bei meinem ersten "Forschungsauftrag" herumgesucht habe, bis ich etwas passendes vorschlagen konnte. Und auch mein Kampf mit der Restwolle war ein lustvoller. Wie wohltuend die kleinen eigenen Siege. Alle natürlich einzeln unbe- deutend aber in Summe hat mich das letzte Jahr ein gutes Stück in der eigenen Unabhängigkeit nach vorne gebracht. Gleichzeitig hat mich aber eine ganz eigenartige Stimmung erfasst. Obwohl ich kaum mehr Medien konsumiere, kann man sich dem permanenten Angstgeschwafel kaum entziehen. Die russlandinduzierte Hungersnot hat mir neulich eine Dame serviert. Sie hätte so Angst, weil Putin die Hungersnot als Waffe einsetze. Da ich bei sovielen verdrehten Schlüssen beim Entwirren einen Dreh- wurm kriegen würde, hab ich eigentlich nichts gesagt. Aber da war sie wieder die Stimmung. Und ich hatte fast ein schlechtes Gewissen. Die arme Dame von Angst getrieben und ich sitze da und spüre VORFREUDE. Aber nicht die weih- nachtliche sondern eher diese eigenartige Vorfreude vor der Matura (Abitur). Die Bauchwehvorfreude, dass das große Ereignis endlich naht, gepaart mit diesem Hauch schlechten Gewissen - denn so viel kann man nie lernen - ob man auch wirklich genug getan hat. Ich muss zugeben, dass ich als Alleinerzieherin und zudem nicht ganz gesundheitlich einsatzfähig, konsum- und einkommenstechnisch schon lange überhaupt nicht mehr mithalten kann. Wir kommen durch. Wir sind kreativ, wir haben wenige Bedürfnisse. Wir wissen was uns wichtig ist. Wir sind halt Knauserer. Die Teuerung kommt natürlich bei mir heftig an und der Diesel ist seit April budgetiert. Wir merken sowas sofort. Und dann kommt sie wieder diese Vorfreude, ob der eigene propagierte Lebensstil tragfähig ist. Und wenn ich dann so Gespräche führe wie mit obiger Wohlstandsbürgerin, die wesentlich mehr Angst hat vor der Krise als ich, dann macht sich in mir eine eigenartige Zufriedenheit breit, dass der eingeschlagene Weg der kreativen sparsamen Lebensweise doch der richtige ist. Mit sich selber was anfangen können. Lösungsorientiertes Denken. Sich zu helfen wissen. Etwas können. Wissen wen man fragen kann. Vorbereitet sein auf etwaige Krisensituationen. Eigenständig sein. Selbstbestimmt sein. Sein Auskommen mit einfachen Dingen finden. Sich von Dogmen befreien. Das einfache Leben ist auch dann einfach und 10x nachhaltiger, wenn man sich gelegentlich ein Schnitzel brutzelt und ein Dieselauto fährt. Die Dame hat sich dann auf ihr 5.000 EUR E-Bike geschwungen und ich auf mein 25 Jahre altes Mountainbike. Ich fand es dann schade, dass ich ihr nicht gesagt, habe, dass die Lösung ihrer Angst in einer lustvollen Knauserei läge. Ich habe mich nach ihr nochmal umgedreht: ob sie es wohl verstanden hätte. Die reiche Dame vom Planeten "Hilflos" Ich hätte ihr sagen sollen, dass Sie sich keine Sorgen machen solle. Solange es noch arme Länder gibt, die man aushungern kann, trifft den westlichen Wohlstandsbürger keine Hungersnot. Aber Sarkasmus macht auch unsympatisch ... ich bin heimgeradelt. Vielleicht ist die komische Vorfreude ja deshalb, weil man sich nicht einer Gesellschaft angleichen muss, was ich finanziell und mit meinem außerordentlichen Sturschädel ja sowieso nicht schaffe, sondern weil eine Gesellschaft wohl einen Schritt in meine Richtung machen muss. Vielleicht sind das auch alles sehr verworrene Gedanken, aber sie helfen mir, ein Leben lustvoll, kreativ und aktiv zu gestalten. Ich schick euch jetzt ein bissl von der Energie. -------------------------------------------------------------------- * Garten 2022 - von Topinambur zum Brot Ich habe mich heuer dem Thema Topinambur nun endgültig gestellt. Ich habe ja schon vor Jahren kapituliert, dass ich der Pflanze Herr werde. Ich bin froh, dass wir ein Stillstandsabkommen getroffen haben und der Topinambur sein ungehemmtes und unhemmbares Wachstum auf das äußerste Beet beschränkt. Und selbst wenn wir tief graben, ganz verlässlich im Juli steht er wieder der Topinambururwald. Wir ernten auch jedes Jahr verlässlich 6-10 kg Topinambur, von denen ich bislang genau 1kg gegessen habe in Form von Chips oder roh. Dann habe ich noch einiges verschenkt und vieles verworfen. Kompost scheidet aus, weil sonst besiegt mich der Topinambur. Heuer sollte aber alles anders werden, heuer sollte der Topinambur verarbeitet werden. Topinambur in Essig Das schmeckt ganz ordentlich und wird über das Jahr seine Abnehmer finden, aber ich habe halt nur 600 g so verarbeiten können. Blieben immer noch 8 kg. Und so begann die Aktion "Topinamburmehl" Gleich vorweg, es ist eine ordentliche Arbeit, die binnen 14 Tagen erledigt sein muss. Topinambur wird gewaschen, trockengerubbelt und dann fein in Scheiben geschnitten. Die Küchenmaschine lief auf Hochtouren. Die Scheiben werden anschließend getrocknet. Wenn die Sonne ordentlich scheint, können die dünnen Scheiben auch an die Sonne und dort trocknen. Sonst muss man das Dörrgerät bemühen oder den Herd. Oder eine Kombination aus Sonne und Gerät. Jedenfalls müssen die Scheiben richtig trocken sein, sodass sie richtig Biss haben. Dann können die getrockneten Scheiben in den Hochleistungsmixer und können zu Mehl vermahlen werden. Für die Mühle ist das getrocknete Gemüse dennoch zu "feucht" - also bloß nicht. Schlussendlich habe ich fast 3 kg Mehl geschafft. Einen Teil habe ich in der Küche belassen, der Rest in einem gut verschließbaren Rexglas kam in die Speisekammer. Das Mehl nun ist ein interessantes. Denn es ist diabetikergeeignet. Glutenfrei usw. Eigentlich ein gesundes Wunderwuzzimehl. Was es ist nicht so besonders kann ist "Mehl sein". Gebäck zerbröselt verlässlich. Ein Brot nur aus Topinamburmehl gelingt nicht. Und es hat ordentlich Eigengeschmack. Nach einigem Rumprobieren bin ich auf ein Brot gekommen, das eigentlich als "Beimehl" Buchweizen verwendet. Diesen habe ich mit dem Topinambur- mehl ersetzt. 200 g Topinambur 300 g Dinkelmehl 30 g Leinsamen 30 g Kürbiskerne (hatte ich gar keine) 30 g Sesam 1 gehäufter TL Salz 5 El Apfelessig 1 Würfel Germn 300 ml lauwarmes Wasser Mehle vermischen, die Samen und Kerne, das Salz und den Essig dazu. Den Germ im laufwarmen Wasser auflösen und mit dem Kneten beginnen. Ca. 10 Minuten kneten. Dann 45 Minuten aufgehen lassen. Nochmal durchkneten. (ich habe den Teig die ganze Nacht gehen lassen, weil mir mein bekannter Bäcker zu langer Teigführung geraten hat - und das hat dann richtig gut funktioniert) Backrohr 210 Grad 20 minuten bei 210 Grad und 40 Minuten bei 180 Grad (Rezept: Martin Lesky Aus Martins Backstube, 66 einfache Brot- und Kuchenrezepte - zu bestellen gibt es das nicht - ist aber beim Sistranser Brotbackofen erhältlich - das ist suuuuuper) Ich habe das Brot de luxe im Holzofen gebacken. Was da dann rauskommt, ist schon ganz großes Kino. Dazu ein Topfenaufstrich mit Kräutern aus dem Garten. Gegessen haben wir es gemeinsam im Kurs und es gab dickes Lob. Da war ich dann stolz über dieses Brot mit großem Eigenanteil. --------------------------------------------------------------------- * Geschirrspülmittelforschung Ich hatte einen Forschungsauftrag. Gut Forschung ist jetzt zu hoch gegriffen. Eine Anfrage war es. Die Michi wisse das sicher, wie man ökologisch besser Geschirr spült. Ich fühle mich dann immer sehr geehrt und dann ist es passiert. Eigentlich keine Antwort aber zu stolz, um zuzugeben, dass man es eventuell doch nicht weiß. Ich habe angefangen nach Rezepten zu suchen und sie auszuprobieren: Spüli 1 Wasser 500 ml Natron 3 TL 20 g Flüssigseife ätherisches Öl 10 - 15 Tropfen alles in Spülflasche füllen Das klingt einfach und logisch, aber auch unlogisch, warum soll ich aus einer Flüssigseife einen Spüli machen. Die Sache hat so funktioniert, aber als Selbermachtipp für den Knauserer war mir die Sache dann doch zu ... primitiv. Spülpulver Soda 200 g Natron 200 g Zitronensäure 125 g ätherische Öle 10 Tropfen zitrone oder Orange 125 g Salz Das Pulver ist natürlich einfach zu lagern. Die Sache funktioniert so auch, das Salz vom ursprünglichen Rezept habe ich einfach ersatzlos weggelassen. Ich habe noch selbstgemachten Orangenreiniger im Haus, den würde ich hier entsprechend abwandeln: https://www.smarticular.net/geschirrspuelmittel-fuer-geschirrspueler-herstellen/ Die Forschungsergebnisse waren für meinen "Auftraggeber" zwar interessant, aber er brauchte was Handfesteres. Wir sind schließlich auf die Geschirr- spülseife von Greentastic gekommen. Die hat ihm sehr gefallen und die hat ja auch gute Ergebnisse. Dafür konnte ich ihn für Efeuwaschmittel und Rosskastanienwaschmittel be- geistern. Das Rosskastanienwaschmittel funktioniert super. Es richt komisch, aber beim Waschen verschwindet der Geruch. Von Oktober bis März habe ich mit diesem Waschmittel bis auf die Kochwäsche alles gewaschen. Jetzt muss ich mal die Seifenflocken, die ich geschenkt bekommen habe, aufbrauchen und dann habe ich noch 5l. Liebe Firma Henkel oder ihr anderen Tensidpantscher - die Frau Brötz braucht euch nicht mehr. Es tut mir sehr leid. Eigentlich nicht! Anleitungen gibt es hier: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2001_2017.txt * Alternativ Wäsche waschen (von Avelina) (auch da wären noch Anleitungen für Spülis, aber im Prinzip verwenden alle die gleichen oder ähnliche Zutaten) Tipps zum Spülen aus dem Knausererlexikon: Flüssiges Geschirrspülmittel fülle ich in eine alte Sprayflasche - halb Spülmittel, halb Wasser. Zum Reinigen der Abwasch oder für Flächen in der Küche wenig aufsprühen, drüberwischen. Die SPÜLMASCHINE öfter mit der höchsten Temperatur laufen zu lassen, weil sich sonst Fett an unzugänglichen Stellen und in den Schläuchen festsetzt. Vor allem ein Tipp für jene, die immer nur niedrig spülen, um Strom zu sparen. --------------------------------------------------------------------- * Oxymel - Vorsicht Suchtgefahr Oxymel ist bereits seit der Antike bekannt und bedeutet Sauerhonig. er Honig-Essig-Trunk ist eine gesunde Alternative zu alkoholischen Tinkturen und ist deshalb sogar für Kinder geeignet. Es wird als Heil- und Stärkungsmittel bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt und hilft sogar vorbeugend gegen viele Erkrankungen. Rezept für Oxymel Oxymel hat aufgrund seiner Zutaten einen sauren pH-Wert von 3 bis 4, es wird jedoch basisch verstoffwechselt und unterstützt deshalb eine basische Ernährung. Der Trunk hat verdauungsfördernde, desinfizierende, antibakterielle sowie wundheilende Eigenschaften, ist lange haltbar und schmeckt zudem überraschend gut. Zutaten: 2 Teile Essig, z.B. Apfelessig 6 Teile Honig 1 Teil Kräuter (siehe weiter unten) 1 leeres Schraubglas Anleitung: 1. Schraubglas mit kochendem Wasser oder einer Sodalösung desinfizieren. 2. Kräuter zerkleinern und in das Glas geben. 3. Mit Honig und Essig übergießen und vermischen. Du kannst es auch noch pürieren, damit sich mehr Stoffe aus den Kräutern lösen. 4. An einem dunklen Platz bis zu vier Wochen ziehen lassen. 5. Gelegentlich schütteln, um die Inhaltsstoffe besser zu lösen. 6. Kräuter abfiltern und die Flüssigkeit in einem sauberen, verschließbaren Glas aufbewahren. Der Sauerhonig ist bei Zimmertemperatur etwa ein Jahr lang haltbar und sollte dunkel gelagert werden. Erwachsene nehmen täglich zur Stärkung des Immunsystems 30 bis 50 Milliliter der Tinktur (das entspricht etwa zwei bis drei Esslöffeln) etwa eine halbe Stunde vor dem Essen gelöst in einem Glas Wasser zu sich. Kinder nehmen zur Immunstärkung oder bei Fieber einen bis zwei Esslöffel der Tinktur in einem Glas Wasser oder Fruchtsaft gelöst zu sich. Die Liste der Anwendungsbereiche ist lang: - bei Muskelkrämpfen - im Wachstum - positive Wirkung bei Rheuma, Gicht und Arthrose - wirkt fiebersenkend, auswurffördernd bei Husten - bei Magenbeschwerden, Sodbrennen - als Ersatz von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken - äußerlich bei Sonnenbrand Variante Kräuteroxymel: 600 ml Honig 200 ml Apfelessig 2 Marillen, oder auch abgeriebene Orangenschale 1 Zehe Knoblauch ca. 300 ml Kräutermischung (je nach Geschmack) aus Rosmarin Ysop Thymian Liebstöckl einige Wildkräuter, wie Gundelrebe, Giersch, u.ä. weitere Literatur: https://www.smarticular.net/oxymel-essig-honig-tinktur-heilgetraenk-selber-machen/?utm_source=smarticular.net+-+Top+Tipps&utm_campaign=e31b7764bf-EMAIL_CAMPAIGN_2017_12_06&utm_medium=email&utm_term=0_d524dfebe2-e31b7764bf-273610825 Noch ein paar private Tipps von Susanne, von der die Unterlagen zu Oxymel stammen. Hier über dieses in Vergessenheit geratene uralte Hausmittel für alles Mögliche? : Tolles Buch: Gabriela Nedoma: Oxymel. https://www.narayana-verlag.de/Das-grosse-Buch-vom-OXYMEL-Gabriela-Nedoma/b27265?gclid=EAIaIQobChMIkpjS-Kqd9AIVa41oCR1ZvgCIEAQYASABEgIN4_D_BwE Und ich konserviere damit rohköstliche Früchte. Die Hagebutten habe ich einfach in den Mixer getan ohne die Kerne rauszupulen, arbeitssparend. Wenn dir das zu "sandig" ist, dann durchsieben. Am besten schmeckt das Hagebuttenmus-Oxymel mit Wasser verdünnt und getrunken. Probier's aus. Und so habe ich auch eine Menge Gundermann konserviert, Scharbockskraut, uvm. Siehe Anhänge. Mit der Essig-Honig-Salz-Zusammensetzung bin ich völlig großzügig und mache es nicht so kompliziert wie Gabriela Nedoma. Über den Daumen gepeilt nehme ich 1 Teil Frucht, 1 Teil Essig, 2-3 Teile Honig und 1/2 Tl Salz. Also z.B. 100 g Frucht (Hagebutten, 100 ml Apfelessig, 300g Honig, 1knapper Tl Salz. Mixer - fertig, Keller. Da das mit dem Sellerie gut schmeckt, nehme ich dieses Jahr auch Rote Beete. Ich sehe jetzt schon wieder, dass wir Unmengen Hagebutten haben werden! Juchuh!! Anm. d. Red: Mit Hagebutten habe ich nie recht gewusst, was anfangen. Aber vielleicht ja heuer. Nächste Ausgabe folgt dann noch die Anleitung zum Meistertonikum, die mir Susanne auch geschickt hat. Ich hatte gerade Sommerschnupfen (knapp am Männerschnupfen vorbei). Meistertonikum und gut ist es. --------------------------------------------------------------------- * Knitting ideas in Reverse Ihr kennt das Phänomen vielleicht auch. Man sieht eine tolle Handarbeit oder Bastelarbeit im Internet. Man besorgt sich die Materialien, arbeitet die Sachen nach. Und dann sitzt man auf den verbliebenen Rohstoffen. Bei mir waren es namentlich Wollreste und da sackweise Effektgarne. Man kann jetzt natürlich hergehen und die angebrauchten Knäuel wegwerfen. Das ist natürlich so gar nicht mein Ding. Also versucht man sie zu verschenken, nur wer will Fransengarn geschenkt. Und dann zum Teil in zuckerlrosa. Es hilft nix, das Fransengarn muss verarbeitet werden. a) Fransengarn verstricken ist nervenschonender als verhäkeln. Diese Erkenntnis hatte ich bald. Vor allem weil ich das Fransengarn auch schwarz hatte. Häkeln ist dabei ein Blindflug, man sieht überhaupt nicht, wo man einstechen muss. Auch Bündchenmuster sind schwierig. Aus den drei schwarzen und den drei grauen Fransengarnknäuseln habe ich dann, um wenigstens mal wieder ins Stricken zu kommen, einen rein glatt gestrickten Schal mit Streifen gemacht. Aus den allerletzten grauen Fädem habe ich dem Schal noch Fransen spendiert. Das war nichts Anspruchsvolles, aber das Eis hin zum Handarbeiten war gebrochen. Die zwei weißen Knäuel - und da bin ich dann schon übermütig geworden - habe ich zu einem Schafpolster verstrickt (also den Bauch). Für den Kopf habe ich mir weiße Wolle gekauft. https://www.fabartdiy.com/how-to-diy-adorable-crochet-lamb-sheep-pillow/ Es war eine lustige und zugleich einfache Aufgabe. Das Schaf ist ohne Kommentar ins Zimmer der Tochter gezogen. b) Kleinstprojekte verarbeiten auch was Die Minireste vom schwarzen und weißen Fransengarn gingen dann bei mir in einem Osterprojekt auf. Die Anleitungspenderin war sehr gnädig und gab mir Häkelgreenhorn den wohlmeinenden Rat. Fehler bei Fransengarn einfach ignorieren. "Die hat leicht reden!" hab ich mir gedacht - und den Rat beherzigt. Herausgekommen sind dann wirklich 3 herzige fehler- ignorierende Eierwärmer, von denen ich auf Auftrag spontan 12 hätte machen können. Und vielleicht ist es unvermeidbar, wenn man Wollreste verarbeitet, dass man schlussendlich auf das Thema Granny Squares kommt https://www.pinterest.de/carolineswelt/granny-squares/ Die bunten Viereckerln schlucken vieles an bunter Wolle. Nur ein Rat: der Rand sollte in einer einheitlichen Farbe sein, dann sieht das Werkstück schöner aus. Bei mir sind aus dem Rest einer Pink, rosa, violetten Fransen- garnwolle und dem Rest der weißen normalen Wolle vom Schafpolster noch 12 Squares entstanden, die für ein Toilettentaschenprojekt herhalten werden müssen. c) Trau dich Die zuckerlrosa Wolle - da hab ich mich dann getraut. Zusammen mit weißer Wolle - wieder die vom Schaf - habe ich draus Fäustlinge gehäkelt. Sie sind gelungen - die Farbe der Wolle schon eine Herausforderung - aber dafür sind sie superfein. Übrigens die Daumen habe ich auf einen Tipp hin gehäkelt und das war dann wirklich einfach. Kurz und gut, der umgekehrte Weg vom Wollrest zum Werkstück hat auch Spaß gemacht. Die Wolle ist sinnvoll verarbeitet. Manchmal ist es herausfordernd - aber man wächst mit den Aufgaben. Die nächsten Ideen brauche ich zu Pomponwolle. Da habe ich allerdings nur 2 Knäueln - für irgendwas Größeres viel zu wenig. Was würdet ihr mit dem Rest machen? ---------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Die Ackerschachtelhalm-Tinktur kannst du wie folgt selbst herstellen: Ackerschachtelhalm klein schneiden und in ein verschließbares Gefäß füllen. Mit mindestens 38-prozentigem Alkohol (Wodka, Korn etc.) übergießen, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind und gut verschließen. Vier Wochen ziehen lassen. Immer wieder eventuell entstandenes Kondenswasser im Deckel abwischen, danach schütteln.Nach einem Monat durch einen Kaffeefilter oder ein feines Leinentuch filtern. In dunkle Flaschen füllen und beschriften. Die Tinktur kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden. (gefunden bei kostbarenatur.net) - Hilft bei Bindegewebsschwäche, entzündungshemmend und äußerlich gegen Akne und Pilze Homemade Maggi - Liebstöckelpaste 120 g Liebstöckelblätter 20 g Salz Die Blätter vom Liebstöckel säubern (geht sehr gut in einer Schüssel mit Wasser) und dann gut abtrocknen, z. B. zwischen Geschirrtücher legen und leicht trocken rubbeln. Es sollte kein Wasser mehr am Liebstöckel haften. Eventuell mit einem Föhn die Blätter "trockenpusten". Den Liebstöckel mitsamt dem Salz pürieren und die Paste in das saubere Glas füllen. Mit dem Deckel verschließen und an einem kühlen Ort (Kühlschrank) aufbewahren. ---------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 07/2022 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * noch offen * Bokashieimer bauen und loskompostieren * Ein Jahr ohne Fernseher und zu Fuß zur Arbeit - ich und mein Schweinehund * Meistertonikum * noch offen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at