============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 04/2022 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2022.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Selbstwertzwerge (mit freundlicher Genehmigung von Eugen Prehsler) * Konsumverzicht - grad jetzt nicht * Wursten beim Bauern * Lagern statt einkochen * Kreative Lösungen 2022 - das Kleinvieh der Erkenntnisse * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- Eigentlich hätte ich den Knauserer Ende Februar fertig gehabt. Und dann hat mich die Geschichte überholt und er wäre samt und sonders unpassend gewesen. Also habe ich mich nochmal zurückgezogen ... unter anderem in die Forschung des Einmachens, Einkochens und Handarbeitens und zum April gibt es jetzt wieder einen. Und ihr werdet es gleich merken ... ich bin wieder voll drinnen im Selbermachen, Experimentieren ... LG Michi -------------------------------------------------------------------- * Selbstwertzwerge (mit freundlicher Genehmigung von Eugen Prehsler) Anm. d. Red: Es gibt sie noch - die herzerfrischenden originären Gedanken. Und das Selbstwertzwergerl vom Eugen konnte ich euch nicht vorenthalten. Es gibt so viele. Eh fast alle. Sind immer gleich betroffen, angrührt, beleidigt. Dann schmollen sie, biegen ab ins große Leid oder werden aggressiv und hauen um sich. Bis in die höchsten Positionen. Dort wird dann Krieg geführt oder Wirtschaftsdiktatur gespielt. Oder erwarten von jemand anderem, dass ihr ramponierter Selbstwert, ihre "Ehre" verteidigt wird. Bis auf die Bühnen von Hollywood. Und wenn ich dann schreibe: "Repariert euer Leben bitte selbst. Und macht euch selbst glücklich. Es ist nicht mein Job." ... dann sind sie wieder angefressen. Weil ... ja, genau: weil genau das können sie eben nicht. Dazu sind sie zu kaputt. Deshalb rotten sich die Selbstwertzwerge ja auch so gern in Gruppen zusammen. Um zumindest als Gruppe "etwas" zu sein. Die besseren nennen sich dann "Netzwerk". Die erdigeren "Rapid-Ultras". Jedem Selbstwertzwerg sein Verein. Also zum hundersten Mal: Unser kapitalistisches System lebt von der Existenz von Selbstwertzwergen. Die sind System erhaltend. Hätten wir alle einen brauchbaren Selbstwert, ging es nämlich der Wirtschaft gar nicht mehr so gut. Weil wir dann nicht jedem "Optimierungsangebot" und jeder "Statusfalle" auf den Leim gingen. Dann wären auch die Gewinne weniger. Und Gewinn ist das ultimative Ziel unseres Systems. Nicht "Glück für alle." Also muss das System Selbstwertzwerge ( = euch) produzieren. Wie macht man aus Neugeborenen Selbstwertzwerge, die gut für das System sind? Wie wurdest du kaputt gemacht? Und wen machst du jetzt noch in deiner Selbstverzweiflung und deiner Sucht nach Selbsterhöhung kaputt? Wenn ihr wirklich Frieden wollt, dann hört auf zu demonstrieren, protestieren, Kerzerln um die Welt zu schicken und mitzuleiden. Fangt endlich an, den Selbstwert eures Umfeldes nach oben zu manipulieren. Hebt die Leute. Ausnahmslos. Tut viel mehr lächeln als "furchtbar alles"-schauen. Lähmt eure Gegner durch Wertschätzung. Ja, funktioniert. Ich mach das schon ziemlich lang. Die haben mich sogar dafür bezahlt, dass ich sie lähme. Denen ist es besser gegangen. Aber nein ... wir müssen ja ständig dem anderen beweisen, wie deppert er ist. Oder sie. Und jetzt einfach zum Nachdenken - meine Standardthese. Du kannst gerne versuchen, sie zu widerlegen. Ist nur noch keinem gelungen: "Jeder Mensch maximiert in jedem Moment seines Lebens seinen Nutzen. Diese Maximierung des Eigennutzens ist überlebensnotwendig und unausweichlich. Was verhandelbar ist und auch permanent unter anderem durch Marketing verhandelt wird, ist der Nutzen. Somit ist jeder Mensch unausweichlich auch Egoist. Muss er sein, um zu überleben." Wenn du also jemand anderen ändern willst, musst du seinen Nutzen erkennen und an dem kannst du dann herummanipulieren. Wertschätzend und hebend. ... aber wir werden weiterhin Ehre verteidigen und die Händ überm Kopf zsammschlagen. Und uns unter den verschiedenen Selbtwertzwergeschutzschirmen zusammenrotten. Und die anderen anspucken. Eh leiwand ... Du solltest erst an andere Menschen ran gehen, wenn du die folgende Frage in 3 Sekunden beantworten kannst: "Gib mir 5 Gründe, 5 Eigenschaftsworte, warum du liebenswert bist?" 3 Sekunden. Maximal. Und dieses "Weil ich ich bin"-Gemurkse kannst dir gleich sparen. A. ist das kein Eigenschaftswort und B. weißt du ja gar nicht, wer du bist. Und den ganzen Sozialschwachsinn kannst auch gleich vergessen: "verständnisvoll", "empathisch", "immer für die anderen da", "ein guter Zuhörer." Das sind in Wirklichkeit die Eigenschaften, die dich weg von dir führen oder nur aus einer überbordenden Anerkennungssuche resultieren. Ok. Kompromiss. Ja, empathisch (wosisndes?), verständnisvoll, gut zuhören ... lassen wir gelten. Aber erst so ab der 20. Stelle. Vorher kommen die Eigenschaften, die dich auf der sunny side of life halten. Also ... 3 Sekunden. Nicht mehr. Eh nur für 5. Wenn du das nicht kannst, bist du ein Selbstwertzwerg und damit ein Risiko für deine Umwelt. Viel Spaß mit der Übung. PS: ich werde immer wieder gefragt, wo ich mein Selbstbewusstsein hernehme, meine Arroganz, meine Überheblichkeit, mein Stärke ... warum ich so sympathisch/ unsympathisch bin ... ich hab über 100 Eigenschaften, die mich für einige und die mir wesentlichen liebenswert machen. Man muss sich nur mal die Frage stellen: Wieso bin ich liebenswert? Dann verändert sich das Leben. Zuerst sprunghaft, dann schleichend. Und irgendwann bist dann so arrogant wie ich. Oder du bleibst doch lieber ein Selbstwertzwergerl. -------------------------------------------------------------------- * Konsumverzicht - grad jetzt nicht Eigentlich hatte ich vom November weg ein kleines Konsumverzichttage- buch geschrieben mit einigen Erkenntnissen. Recht lilalaunig geschrieben und der ganze Knauserer drauf aufgehängt. Aber dann hat sich die Situation geändert. Corona hat das Feld geräumt (noch nicht ganz) und was anderes hat seinen Platz eingenommen. Und was Zukunftspessimismus betrifft, da bin ich als Vorstand eines äußerst einkommensschwachen Haushalts ganz vorne mit dabei. Ich war auf einmal sehr damit beschäftigt, meine Energievorräte aufzustocken. Mein Vorratslager auf Fordermann zu bringen und eventuell noch Gerät- schaften zum Selbermachen einzulagern. Einen Konsumverzicht konnte ich da bei bestem Willen nicht ausrufen. Deshalb rufe ich jetzt was ganz anderes aus: Ein eigenes Lager aufzubauen und zwar ein Lager an Fähigkeiten und Kenntnissen. Ich glaube das ist eine feine Idee. Auch wenn die Zeiten doch besser werden als befürchtet, ist eine verdammt gute Idee dieses private Lager anzulegen und es zu hegen und zu pflegen. Hier eine kleine "Aufbauanleitung" Schritt 1: Was kann ich? Keiner kann alles können, aber im Grunde sind wir alles Könner. Manches liegt seit Jahren brach, manches an Fähigkeiten hegen und pflegen wir. Und man muss nicht in jedem Handwerk, jeder Technik, jeder Handarbeit ein wahrer Könner sein. Es muss reichen um ein zweckmäßiges Werkstück herzustellen, etwas zum funktionieren zu bringen ... Wie in der Schule: genügend reicht auch, befriedigend wäre super. Sich die Frage zu stellen und eine ehrliche Antwort zu geben, kann eine sehr zufriedenstellende Tätigkeit sein. Ja ich kann ganz gut kochen - ich kann aus Grundzutaten schmackhafte Speisen zubereiten. Ja ich beherrsche einiges an Einkochtechniken - auch wenn ich am liebsten dörre. Aber fermentieren gelingt mir ganz gut, manches lege ich gerne in Essig ein. Ich kann mir Suppenwürze, Pektin, Sauerteig selber herstellen. Ja ich beherrsche die Grundtechniken einiger Handarbeiten wie stricken, häkeln, sticken, knüpfen und nähen. Ich kann mir Kleidung nähen, Socken stricken und Hauspatschen herstellen. Ja ich kann mir aus Holz einfache Dinge zusammenzimmern, kann mittlerweile einige einfache Reparaturen an Elektrogeräten selber machen und flicken ist Ehrensache. Im Garten hab ich zwar nicht den ultragrünen Daumen aber ich bin bei Gewürzen Selbstversorgerin, so auch bei Kürbis, Himbeeren, Topinambur, Brombeeren, Zucchini, Mangold und Pflücksalaten. Und ich kann Übermengen verwerten. Ich kenne mich mit Wildkräutern aus und bei einigen weiß ich sogar wofür sie als Heilpflanzen gut sind. Ich kann mir Tee trocknen, Hustensirup herstellen, Johannisöl ansetzen. Ich kann mir Wildkräuter auch fermentieren - was ich mir 2021 angeeignet habe. In Punkto Naturkosmetik kann ich mir Badezusätzen, Zahnpulver, Rasiergel herstellen. Waschmittel mache ich auch selber und wasche erfolgreich damit. Ich weiß auch wie man mit einfachen Mitteln putzt. Und das alles und sicher noch einiges mehr habe ich in meinem Leben inte- griert. Die Erkenntnis hat mich sehr beruhigt. Ich lade euch herzlich ein, schaut mal, was ihr alles könnt. Vielleicht mehr als ihr denkt. Und denkt nicht nur an jene Fertigkeiten, wo ihr Profis seid. Wie gesagt: genügend ist auch eine positive Note. Schritt 2 Bin ich gut ausgerüstet, für das was ich kann? Allzuviel Geld habe ich für Investitionen nicht, aber gut ausgerüstet zu sein kam mir jetzt einfach sinnvoll vor. Und deshalb habe ich meinen Konsumverzicht an den Nagel gehängt und mir - weitere Gärtöpfe - Weckgläser - einen Wurstaufsatz für meinen Fleischwolf (Story weiter unter) - eine Overlockmaschine - Pflanztöpfe für Tomaten und Paprika zugelegt. Was man hat man. Letztes Jahr schon habe ich in ein Dörrgerät investiert. Dörren ist momentan meins. Was nicht bei 3 auf dem Baum ist, wird gedörrt von Gemüse bis Obst, von Knäckebrot bis Jerky, alles. Und auch bei den Grundzutaten habe ich mir ein schönes Lager angelegt. Natron, Salz, Essig, Schnapsln, Gelierzucker, Pfeffer, Heilerde etc. alles in guten Mengen da. Schritt 3 Da geht noch was! Vielleicht kann man noch was Neues lernen. Etwas was man bislang noch nicht so getan hat. Letztes Jahr war das bei mir sicher das Fermentieren, wo ich mich über das Sauerkraut mal hinausgewagt habe und mich in Kim Chi verliebt habe. Heuer haben wir schon gewurstet beim Bauern. Und nach Ostern wird die neue Nähmaschine in Betrieb genommen. Einschulung ist bereits arrangiert. Und diese schöne kleine Bibliothek an Fähigkeiten und Dingen, die man dafür braucht, gehört gehegt und gepflegt. Und ich sag euch eines. Ich bin wieder voll im Knausern. So voll drinnen, dass ich kaum zum Auf-dem-Hintern-Sitzen komme, um den Knauserer zu schreiben. --------------------------------------------------------------------- * Kurzbericht von Wursten Am 09.03.2022 war es nach mehreren Anläufen endlich soweit, dass wir von der Foodcoop Schwaz von unserem Wurstlieferanten in die Geheimnisse der Wursterzeugung eingeweiht wurden. Gemeinsam durften wir der Erzeugung von Weißwurst beiwohnen und die frische Wurst dann auch anschließend gemeinsam verzehren. Man nehme einen Schweinsdarm. Würste im Schweinsdarm, so haben wir gelernt erkennt man an ihrer Krümmung, Würste in Collagen sind gerade. Schweinsdärme kann man zwar bestellen, aber die Mengen für eigenen Wursten werden dermaßen gering sein, dass man sich besser mit dem Metzger oder dem Bauern seines Vertrauens arrangiert. Notfalls - so hat uns der Hannes demonstriert - geht es auch ohne Darm. Das Brät nockenförmig formen und ab damit ins heiße Wasser. Oder man nimmt eine Aluform und macht Fleischkäse. Zutaten für die Weißwurst: 30 % Fett 46 % Faschiertes vom Schwein und der Rest ist Eis, das es auch zur Kühlung braucht Als Gewürze kommen bei der Weißwurst zum Einsatz: - normales Salz (die Weißwurst wird ja weiß), rote Würste enthalten Pökelsalz denn sonst würden sie durch die Verarbeitung mausgrau - die Richtmenge ist 20 g/Kilo - Majoran, Pfeffer, Zwiebel, Zitronen (oder Zitronenpfeffer) - ungefähr 1/3-1/2 von dem was Salz zum Einsatz kommt. VERARBEITUNG: a) Erstellen eines feinen Bräts. Das Brät für die Weißwurst ist sehr fein. Wer zu Hause wursten will ohne die große Spezialmaschine, muss wohl auf einen Smoothiemaker ausweichen, Der Pürierstab wird die große Menge nicht schaffen, . b) Jetzt kommen die im Wasser aufgeweichten Därme zum Einsatz, in die das Brät eingefüllt wird. Auch hier hat der Bauer einen professionellen Wurstfüller. Daheim kommt ein Aufsatz für einen Fleischwolf zum Einsatz. Ich habe meinen Aufsatz um kleines Geld bei https://www.dokredence.cz/de/ bestellt, die auch sonst ganz spannende Dinge haben, die man hier gar nicht so einfach bekommt. Und hat wunderbar funktioniert. Mal einen herzlichen Gruß nach Tschechien. c) Brühen: Das Wasser muss 80 Grad heiß sein. In dieses Brühbad kommen die Würste 20 Minuten. Ein Gewicht sorgt dafür, dass alle UNTER Wasser sind. d) Nach dem Brühen sofort abkühlen sonst wird die Weißwurst schnell sauer. Einfach ein Eiswasser bereitstellen und nach dem Brühvorgang dort abschrecken. Und dann haben wir die fertige Weißwurst mit süßem Senf und Brezen gegessen. Herrlich! Wer noch Bilder sehen will zum Vorgang, den verweise ich auf unseren Blog unserer Foodcoop: https://speisekammer-schwaz.at/blog/foodcoop-blog-1/post/wursten-mit-den-danzls-9 --------------------------------------------------------------------- * Lagern statt einkochen Ich weiß nicht wie es euch geht, aber kaum geht es um das Haltbarmachen fallen mir die raffiniertesten Dinge ein. An das naheliegendste - eine schonende Lagerung - fällt einem eher nicht ein. Dabei gibt es Techniken, die Gemüse lang lagern lassen. Wenn man einen Keller hat ... Einlagern in Sand Rettich, Sellerie, Petersilie, Karotten, Rote Rüben und Schwarzwurzeln kann man gut in Sand lagern. Beim Einlagern darf er nur leicht feucht sein (ganz trocken ist auch verkehrt). Bei jeder Überwinterung muss neuer Sand genommen werden. Man nehme eine Kiste oder einen Kübel und gebe Sand hinein, dann eine Lage Gemüse und zwar so, dass sich die einzelnen Knollen nicht berühren. Dann wieder eine Lage Sand. Der Abschluss oben ist immer mit Sand. Bei den Petersilwurzeln und den Sellerieknollen - so rät mein Buch - solle man die Herzblätter herausschauen lassen. Das beugt Fäulnis vor und man hätte zudem Suppengrün. Einlagern von Kartoffeln Kartoffeln halten sich eigentlich den ganzen Winter üben. Sie brauchen es aber trocken, kühl und dunkel. Eine Holzkiste mit Latten mit Stroh ausgelegt, die man mit einem Deckel schließen kann, wäre also ideal. Gelagert muss hier nach Sorte werden. Lagertemperatur 4-6 Grad Man kann bis zu 40 cm auffahren, muss aber für eine gute Durchlüftung sorgen. Stark gekeimte Kartoffeln natürlich nicht mehr verwenden, aber ein paar Keimstellen, die man dann entfernt, tun eigentlich nix. Kraut ... lagert im Regal oder am Strunk am Haken aufgehängt. Die Kraut- köpfe sollten sich nicht berühren. ... aber was ist wenn man keinen Keller hat ... dann wird es natürlich spannend. Probiert habe ich das jetzt selber noch nicht. Ich halte es aber für eine Empfehlung. Das Mistbeet Die Erde und die Mistpackung werden aus dem Beet genommen. In das Beet wird frische mit etwas Sand vermischte Gartenerde hingegeben. Salat, Kohlrabi, Karfiol, Chinakohl, Endivie, Zuckerhut oder Rotkraut können nun eingesetzt werden. Zuletzt wird gutzugedeckt, mit Fenstern, Matten, Holzläden und ev. auch mit Stroh. Rundum wird jetzt wieder mit Erde und Mist aufgeschüttet, sodass praktisch auf der Seite abgedichtet ist, um vor Frost zu schützen. Man muss immer wieder lüften und wenn notwendig, bei warmem Wetter durchputzen. I Der Erdeinschlag Ist kein Mistbeet vorhanden, so kann das Gemüse auf ein Gartenbeet gesetzt werden. Geeignete Gemüsearten sind Wurzel-, Kohl- und Lauchgemüse. Das Gemüsebeet wird mit einem Bretterkasten umgeben, außenherum kommt Erde und wenn es kälter wird, Laub, Stroh und Mist. Oben wird mit Brettern, STroh und bei Bedarf mit weiterem Abdeckmaterial abgedeckt. Über Mittag wenn keine Frostgefahr besteht, wird gelüftet. Die Erdmiete Die Erdmiete muss richtig angelegt werdne. An einem geschützten Ort, der frei von Grundwasser ist, in der Nähe des Hauses legt man die Miete an der Erdoberfläche durchschnittlich 1,50 m breit an. Die Länge richtet sich nach der Gemüsemenge. Der Boden kann mit Reisig oder feinmaschigem Drahtgeflecht ausgelegt werden (Mausschutz). Ein aus Brettern hergestellter dreieckiger Lüftungskanal wird in der Mitte der Länge nach aufgestellt und das GEmüse (Wurzel- und Kohlgemüse, Kartoffeln) 1m hoch darüber dachartig aufgeschichtet. Zuletzt mit Stroh und REisig abdecken und mit ERde abschließen. Bei Wurzelgemüse, die dichter lagern, kann man über dem Mietenfirst ein Lüftungsdreieck anlegen (wieder dachartig angeordnete Bretter). Wenn es sehr frostig ist, dann mit Stroh und Erde noch dichter abdecken. - nicht bei zu hohen Temperaturen einmieten - rund um die Miete herum einen Entwässerungsgraben für Regenwasser anlegen - Mieten können erst bei frostfreiem Wetter mittags geöffnet werden. ---------------------------------------------------------------------- * Kreative Lösungen 2022 - das Kleinvieh der Erkenntnisse Seit Anfang des Jahres bin ich wieder voll auf dem Knauserertripp. Dieser lustvollen, kreativen Reise zu alternativen Lösungen. Ein bisschen entdecke ich mich gerade wieder selber. Und auf diesem Selbstfindungstripp gab es auch wieder viele kleine Er- kenntnisse. ZAHNPUTZPULVER Es ist eine Challenge - ich gebe es zu. Mit Zahnputzpulver die Zähne zu putzen, ist eine Umstellung. Zahlpasten bring ich nicht hin, feste Zahnputz- mittel, die ich getestet habe, waren nicht praktikabel. Dafür war das Zahnputzpulver einer meiner Tippgeberinnen hier sehr leicht, nachzubauen. 2 EL Heilerde feinste Qualität 1 EL Xylit 1-2 - 1 EL Natron ein paar Tropfen Pfefferminzöl oder Salbei öl 1/2 TL Kurkumapulver Seit Wochen putze ich mir damit die Zähne. Es ist ein bissl ein Kampf. Den ganzen Vormittag kommt mir vor ich knirsche. Aber Selbstständigkeit muss leiden. CHINESISCHER NUDELTOPF Die Kinder haben sich mittags gelegentlich einen Instantnudeltopf gekauft. Ernährungstechnisch eine Katastrophe. Deshalb habe ich ihn nachgebaut und es funktioniert nicht schlecht. Ich habe Trockengemüse genommen, etwas getrockneten Habichtspilz, getrocknete Kartenkräuter und Gewürze und habe es fein püriert. 1 EL dieser Mischung habe ich in einen Joghurtbecher gegeben. Mit den Instantnudeln habe ich rumexperimentiert und das einzige das geht sind Glasnudeln. Diese gekürzt und den Joghurtbecher damit aufgefüllt. Von der letzten Sushi-Aktion hatte ich dann noch Algenblätter übrig, die sind dann auch noch in die Instantsuppe gegangen. Die Kinder müssen jetzt nur noch heißes Wasser drüber leeren. ORANGENPUTZMITTEL Das mache ich mittlerweile jedes Jahr. In eine Flasche mit weitem Hals werden Orangenschalen gegeben (Bio sonst putzt man mit Spritzmittel). Ungefähr ein Viertel hoch. Dann die Flasche mit Essig auffüllen und einige Wochen warten. Für Fliesen, Keramik und das Spülbecken funktioniert es einwandfrei. KAMPF DEN WOLLRESTEN Vor Jahren hab ich mir Effektgarn zugelegt. Schwarz, weiß und grau mit langen Fransen. Der Knäuel sieht super aus. Nur praktisch für mich als eher unbedarften Handarbeiter unverarbeitbar. Geschenkt wollte die Wolle jetzt auch niemand. Also hab ich mir als Ziel gesetzt die Wolle zu verarbeiten. Am besten ging stricken und da ein gerader Fleck - also habe ich jetzt einen ganz flauschigen grau-schwarzen Schal. Dann bin ich übermütig geworden und habe nach einem Polster aus diesem Fransengarn gesucht. Geworden ist es ein Schafpolster und zwar genau dieser hier. Der Bauch ist eigentlich ein grader Fleck - richtig geeignet für meine ersten neuerlichen Strickgehversuche. Ich habe jetzt den Bauch doppelt so lang gestrickt, dann doppelt eingeschlagen, sodass das Schaf im Bauch zB ein Kirschkernkissen aufnehmen kann. https://www.fabartdiy.com/how-to-diy-adorable-crochet-lamb-sheep-pillow/ Das Schaf wurde spontan adopiert von meiner Tochter Und dann habe ich doch noch ein Kleinprojekt gestartet. Und das Fransengarn zum Bauch von Eierwärmerschafen verhäkelt. Die Anleitung war ganz lieb zu mir und hat mir ausgerichtet, dass es wurscht ist, wenn das nicht ganz genau passt. Und so ist mir das Verhäkeln auch gelungen. Bin schrecklich stolz auf mich: http://fannysbuntewelt.blogspot.com/2014/03/eierwarmer-ostern-wollyschaf.html?m=1 Vor allem weil ich sogar einen Auftrag für 6 weitere an Land gezogen hätte, aufgrund knappen Zeitbudget musste ich aber derweil dankend ablehnen. Das Wollresteprojekt wird mich noch länger in Beschlag nehmen, aber ein Anfang ist gemacht. Wichtig ist mir, dass für ein Hobby nicht wieder eine Grundausstattung gekauft werden muss, sondern dass mal mit dem vor- handenen Materialien sich ein Projekt aussucht und das umsetzt. Und das macht dann auch Spaß. ---------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Ich bin ja bekennender Bei-Amazon-bestell-ich-sicher-GAAAR-nix-Mensch. Ab und zu ist das eine richtige Challenge. Aber man findet dann auch schöne Webshops und der https://www.dokredence.cz/de/ hat mir sehr gut gefallen. Nicht dass sie Fleischwolfzubehör und Fleischwölfe haben. Der Mensch, der gerne auf Handbetrieb setzen möchte und auf Elektroantrieb verzichtet kommt da auch gut auf seine Kosten: Alle Arten von Mühlen (Mohn, Kaffee, Fruchtpressen, Reibemaschine, Handschleifer, Krauthobel, Allesschneider mit Handbetrieb). Hat Spaß gemacht! Rysanki ... Und heute wagen wir uns mal an Eier mit Wachstechnik - Fotos gibt es nur bei Erfolg https://hausliebe.de/dekorieren-einrichten/sorbische-ostereier-verzieren-und-gestalten/ ---------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 05/2022 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * noch offen * Garten 2022 - ein paar neue Erkenntnisse und/oder was von der Wildpflanzenfront rund ums Haus * noch offen * ein Jahr ohne Fernseher - ein Fazit * Arbeitsweg zu Fuß - aus der Not eine Tugend machen * noch offen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at