============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 04/2020 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer 04_2020.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Worum geht es eigentlich? * Grüße aus der Quarantäne * Mit Kreativität gegen die Wegwerfgesellschaft (Überlegungen zu einem Vortrag) * EINKOCHEN, EINMACHEN ... * Seife für Knauserer (von Michael) * Putzmittel selber machen * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Eigentlich wollte ich mich dem großen Klimathema widmen - jetzt haben wir ein noch viel größeres. Aber in dem Knauserer kommt das Unwort des Jahres 2020 nicht vor. Ich bin wieder von meiner Kur zu Hause - fast ist es schon nicht mehr wahr, dass ich dort war und trotzdem hat sie mich sehr gestärkt. Eure Michi -------------------------------------------------------------------- * Worum geht es eigentlich? Für diesen Knauserer habe ich mir eines vorgenommen: den Voldemort unter den Krankheiten werde ich namentlich nicht erwähnen. Und trotzdem wird er ein prägendes Element sein. Mal ehrlich, wie seid ihr mit eurem Krisenmanagement zufrieden? Als richtiger Knauserer, der sich in den letzten Jahren um Sparsamkeit, Bescheidenheit, Daseinsmächtigkeit, Selbstständigkeit und Kreativität gekümmert hat,dürfte es doch gar nicht so schlimm ausgefallen sein. Unser immer belächeltes Kümmern um noch so kleine schrullige Fähigkeiten dürfte jetzt doch zumindest in der Heimquarantäne zu weniger Langeweile führen, weil man sich selber ein paar Sachen basteln, kochen oder herstellen kann. Aber in einem größeren Kontext ermöglicht es uns eine Selbstwahrnehmung eines tätigen Menschen, der nicht wie die Maus hinterm Loch sitzt und wartet ob die große Umverteilungsmaschine auch für uns noch was übrig lässt. Ich habe jetzt Zeit meine Umwelt zu beobachten. Die haben teilweise Probleme, die gar keine sind, so sehr waren sie in eine Konsummaschinerie eingebunden. Es ist kein Beinbruch, wenn man sich nichts kaufen kann, außer man definiert sich über das Kaufen, dann ist es eine Katastrophe. Über eure Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen. Positive und ev. auch negative Erfahrungen teilen, heißt andere mitlernen lassen und kreatives Lernpotential ist jetzt einfach ein Schatz. In diesem Knauserer widmen wir uns doch dem Krisenmanagement. Was kann man aktiv tun, sich besser gegen eine Krise zu wappnen? Eigentlich ist dieser Knauserer eine Zusammenfassung vieler Beiträge aus den letzten Jahren - denn im Prinzip fassen die Überschriften - reparieren lernen - kochen und vor allem einkochen lernen - kreativer Umgang mit Dingen, sei es basteln, Upcycling, reuse - Erlernen neuer Fähigkeiten - Solidarität gut zusammen, worum es momentan geht und was uns momentan zu einem krisenresistenteren Dasein kommen lässt. -------------------------------------------------------------------- * Grüße aus der Quarantäne Eigentlich war es ein Statement für Facebook, aber weil es dort so gut angekommen ist, kopiere ich es auch in den Knauserer: Nach 14 Tagen Quarantäne merke ich langsam, dass es schwieriger wird. Bisher klang das alles nach Auszeit und Pause, innehalten, durchatmen und Familie. Man konnte das Alleinesein genießen, sich der regenerierenden Natur erfreuen, liegengebliebene Arbeiten zu Ende bringen. Aber langsam merke ich, dass aus dem Alleinsein Einsamkeit wird, wie die ad hoc Maßnahmen der Regierung zunehmend schwerer in der Umsetzung fallen, wie entsetzlich ich das Denunziantentum finde, wie mich Allesbeklatscher und Allesbemeckerer aufregen. Oder diese Hobbystatistiker mit ihrem Tunnelblick auf Charts. Ich merke einfach, die nächsten Tage werden schwieriger - täglich warte ich auf die Verlängerung des Homeschooling bis ja bis ... ich erwarte auch die Verlängerung der Quarantäne bis ja bis ... ich schreibe geistig schon die ganze Repair Cafe Saison ab (ah nur ein Lebenswerk ...)... Darf ich euch WOHLWOLLEN wüschen! Humor bewahren wird auch schwieriger. Gar arg drückt das wirtschaftliche Desaster, das wir uns grad basteln. Und trotzdem halte ich es grad jetzt für Bürgerpflicht zu lachen und zu lächeln, freundlich zu sein und wohlwollend. Das schöne im kleinen zu sehen und Mitmenschen als Geschenk Andere anzuschwärzen, anzumeckern, bitte nicht ... anderen die kleinen Freiheiten, die sie sich genehmigen auch zu gönnen. Warum soll man sich nicht alleine in der Sonne bewegen dürfen? Auch mal joggen? Dass wir jetzt keine Grillfeten mit 40 lieben Freunden machen ist klar, aber ich darf auf der Straße ein paar nette Worte wechseln, ohne dass mich wer schief anschaut. Dass man sich nicht mit Freunden trifft, beherzigen wir, aber meine Jugendlichen dürfen auch Haushaltserledigungen machen, ohne dass man ihnen gleich Verantwortungslosigkeit vorwirft. Darf ich euch POTENTIAL wünschen! Wer aufblickt, sieht die Wirtschaft bröckeln. Die wirtschaftlichen Krisengewinner haben auch klingende Namen. Was kommt danach auf uns zu? Ich weiß es auch nicht, aber was können wir momentan besseres tun als uns unserer Fähigkeiten zu besinnen. Sich seiner Talente bewusst zu werden, zu erkennen, dass man sich zu helfen weiß, das hilft sehr. Schaut doch bitte mit dem gleichen Wohlwollen, das ihr anderen entgegenbringt, auch auf euch. Und die zukünftigen Zeiten werden von einigen Verzicht verlangen, um diese Lücken zu stopfen, braucht ihr Potential und ihr werdet eine graue Zukunft viel bunter erleben. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen. Darf ich euch KRITIKFÄHIGKEIT wünschen! Auch wenn euch die Angst vor Krankheit umtreibt und eine starke Regierung mit entschlossenen Lösungen wohl tut, dann ist das momentan sicher hilfreich. Ihr dürft das auch ausdrücken, gerne! Aber lasst uns auch für die Zukunft Kritikfähigkeit an den Tag legen, wir haben große Werte zu verteidigen, die sich die Macht nur allzugerne unterjochen möchte. Das hier ist ein bei weitem nicht perfektes Land, aber wir haben Güter wie Pluralismus, Meinungsfreiheit, Toleranz, Gleichheit und FREIHEIT zu verteidigen. Und das bitte mit allen Kräften. Bei Übervorteilungen von Mächtigen erwarte ich mir Kritik und kein Beklatschen von Maßnahmen, die Ungleichheiten auf Kosten der Machtlosen schaffen. Totalitarismus habe ich live gesehen, da kann man als normaler Mensch auch drin wohnen, geht auch. Aber Freiheit ist mir lieber. -------------------------------------------------------------------- Fast schon unwirklich - ein Artikel, den ich im Jänner zusammenge- schrieben habe * Mit Kreativität gegen die Wegwerfgesellschaft (Überlegungen zu einem Vortrag) Während meiner Kur habe ich viel über Resilienz gelesen. Ein sperriges und ungeläufiges Fremdwort, das man grob mit krisensicher übersetzen kann. Dass die Wegwerfgesellschaft ein Auslaufmodell ist, ist weit einigen Jahrzehnten klar. Große Anstregungen wurden seitdem in ausgefeilte Recyclingsysteme investiert. Ohne das Recycling madig zu reden, müssen wir unsere großen und teuren Anstrengungen in dieser Ecke doch kritisch beleuchten: Recycling heißt vereinfach gesagt: ich verwende ein Produkt, sein Verwendungs- bereich in meinem Haushalt ist beendet, ich werfe das Produkt weg, trenne nach Rohstoffen und führe es einer Verwertungsstelle zu, die dann meinen MÜll zerlegt und daraus neue Rohstoffe oder Bestandteile für gänzlich neue Produkte schafft. Wo könnte jetzt da die Krux sein? a) kann ich kontrollieren, was mit meinem Müll passiert. Als Mitteleuropäer würce ich sagen - ja, obwohl selbst kleine Systemschwächen anderswo große Probleme erzeugen (Altkleidung nach Afrika, wo sie die Textilindustrie ruiniert, Agbogbloshie ...) b) Recyling ist hochenergetisch c) Der Konsument wird aus der Pflicht genommen. Ich trenne meinen Müll und hoffe dass jemand anders im industriellen Stil mein Müllproblem in saubere Neurohstoffe verwandelt. Irgendwie wird Müll so doch zur Konsumentenpflicht? Ein bissl ketzerisch formuliert ... Vor allem verlässt mein Müll meinen Einflussbereich, dadurch dass ich ein Produkt zu Müll erkläre. Aber was passiert mit Produkten, die ich noch nicht zu Müll erkläre, die - ich nicht mehr brauche (Kinderwagen) - hoffnungslos unmodern sind (Blazer mit Schulterpolstern) - die kaputt sind, aber ev. nur eine geschickte Hand brauchen - in irgendeiner anderen Form osoleszent sind Gut das klingt jetzt nach randvoller Dachboden voll unnützten Kraffls (oder wie heißt das bei euch: Gerümpel, Glump ....) Was ist aber wenn ich aufhöre Kraffl zu horten, sondern in Kreislauf bringe - dann erschließen sich die Welten - des Upcycling (Produkt ist nicht mehr in ursprünglicher Form verwendbar und findet eine neue Verwendung) - des Reuse (Tausch/Leihen) (Produkt ist in ursprünglicher Form verwendbar, aber nicht mehr für mich) - der Reparatur Und diese Welten haben gegenüber des Recyclings einen Vorteil. Sie sind für Private und kleine Firmen mit Kreativität gangbare Wege mit großem Verlangen nach Fähigkeiten und wie geschaffen für eine solidarische Gesellschaft. Ich möchte wie gesagt, Recycling nicht verteufeln, aber erbitte eine kleine Nachdenkpause, ob es nicht auch andere Wege der Kreislaufwirtschaft gibt, die wir bisher sträflich vernachlässigt haben. -------------------------------------------------------------------- * EINKOCHEN, EINMACHEN ... auf einen Leserwunsch hin, werde ich mich im Knauserer wieder mehr dem Einkochen widmen. In diesem Knauserer habe ich mal zusammengesucht, was in der Vergangenheit schon alles zu dem Thema geschrieben wurde: Fermentieren: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2008_2016.txt Apfelessig: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2007_2014.txt Marmelade: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2006_2007.txt Wursten: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2007.txt Chutneys: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2002_2006.txt sparsames Einkochen: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2008_2019.txt Ohne Kühlschrank: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2017.txt aus dem Einmachglas: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2009_2006.txt Leckeres aus dem Sturzglas: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2007_2002.txt Milchsauer einlegen: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2006.txt grüne Tomaten: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2001.txt Fertigsuppen: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2006.txt Wursten: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2004_2007.txt Dörren: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2005.txt Es ist schon einiges dabei und ab dem nächsten Knauserer gibt es der Jahreszeit entsprechende Einkochrezepte --------------------------------------------------------------------- * Seife für den Knauserer Seife erfreut sich in den letzten Wochen gesteigerter Beliebtheit, seit allgemein bekannt wurde, dass sie die äußere Hülle d e s Virus' auflöst und ihn damit zerstört. Und deshalb sind neben den Klopapierrollen nun auch die Seifen überall ausverkauft. Glücklich also, wer weiß, wie man Seife selbst herstellen kann und über die nötigen Zutaten verfügt. Ich habe kürzlich an einem Workshop zur Herstellung von Naturseifen teilgenommen, um meine Vorräte aufzustocken, die noch von einem früheren Workshop herrührten. Grundsätzlich könnte ich mir also meine Seife selbst herstellen, aber in der Gruppe macht es einfach mehr Spaß! Und da ich dann Fotos meiner neuen Seife, die gerade vor sich hin trocknet, auf facebook gepostet und Michi diese entdeckt hatte, finde ich mich auf einmal in der Situation wieder, einen Beitrag darüber zu schreiben. Es gibt jede Menge Bücher und noch mehr Websites zur Seifenherstellung - von YouTube- Videos ganz zu schweigen - so dass ich hier nur einen ersten Überblick geben möchte, und es Euch überlasse, für Euch passende Rezepte zu finden. Zunächst: was ist Seife? Wikipedia schreibt dazu: "Seifen sind Natrium- oder Kalium- Salze von Fettsäuren". Aha. Wir erinnern uns an den Chemieunterricht, in dem wir gelernt haben, dass Salze die Reaktionsprodukte von Säuren mit Laugen sind. Das bekannteste Beispiel ist das Kochsalz ("Natriumchlorid", NaCl), das man durch Verrühren passender Mengen von Salzsäure und Natronlauge erhält. Zunächst als Salzwasser, das man verdampfen kann, und übrig bleibt das weiße Pulver. Zur Herstellung unserer Seife im Workshop haben wir ebenfalls Natronlauge verwendet, die wir vorsichtig hergestellt haben, indem wir festes Natriumhydroxid in Form kleiner weißer Kügelchen in Wasser aufgelöst haben. Das Wasser wird dabei ziemlich heiß, und wenn man andere Flüssigkeiten zum Ansetzen der Natronlauge nimmt, beispielsweise Milch oder Kaffee, dann entsteht so viel Hitze, dass die Gefahr besteht, dass die Flüssigkeit überkocht. Deshalb friert man die Milch vorher in Eiswürfelformen ein, damit das nicht passiert. Als weitere Zutat brauchen wir noch mindestens ein Öl oder Fett, in der Praxis verwendet man in der Regel eine Mischung mehrerer Sorten. Feste Fette wie z.B. Kokosfett oder Kakaobutter werden erst geschmolzen, bevor man sie mit den flüssigen Ölen verrührt. Das können beispielsweise Sonnenblumenöl, Olivenöl oder auch Rizinusöl sein. Praktisch kommt jedes verfügbare Pflanzenöl zum Einsatz. Diese Öle sind nun chemisch gesehen die Reaktionsprodukte von bestimmten organischen Säuren, den sog. Fettsäuren, mit Glycerin, einem dreiwertigen Alkohol. Bei der Seifenherstellung schütten wir also nicht Lauge und Säure zusammen, sondern Lauge und Öle und machen die oben beschriebene Reaktion wieder rückgängig, indem die Lauge das Glycerin aus dem Öl verdrängt und sich mit der Ölsäure verbindet. Das Glycerin wird dabei frei und verbleibt in der Seife. Das ist ein wesentlicher Grund, warum die auf diese Weise hergestellten "Naturseifen" sich wesentlich angenehmer auf der Haut anfühlen als Industrieseifen aus dem Supermarkt. Aus denen hat man nämlich in der Regel das Glycerin entfernt, weil das ein wichtiger Grundstoff in der chemischen Industrie ist, der sich verkaufen lässt. Und wenn man das Glycerin drin lässt, dann verkauft man werbewirksam "Glycerinseife". Die verschiedenen Öle und Fette können unterschiedliche Mengen Natronlauge neutralisieren. Das drückt sich in der sog. Verseifungszahl der einzelnen Öle und Fette aus. Praktisch braucht man diese nicht mehr unbedingt, weil einem "Seifenrechner" im Internet die Arbeit abnehmen. Man gibt ein, wieviel von welchem Öl man man verwenden will, und der Rechner gibt die benötigte Menge Natriumhydroxid aus. In der Praxis arbeitet man mit mehr Öl, als rechnerisch nötig wäre. Damit stellt man zum einen sicher, dass nicht noch freie Natronlauge übrigbleibt, die einem die Haut verätzt, denn die Verseifungszahlen sind nur ungefähre Werte. Öle sind lebendige Naturprodukte, die in ihrer Zusammensetzung schwanken. Außerdem schützt unverseiftes Öl/Fett in der Seife die Haut vor dem Austrocknen. Eine "Überfettung" von etwa 10% ist ein guter Orientierungswert. Die verschiedenen Öle und Fette bewirken unterschiedliche Wascheigenschaften der fertigen Seifen. Es macht schon einen Unterschied, ob man sich die Hände oder Haare waschen oder den Boden schrubben will. Deshalb gibt es so viele unterschiedliche Seifenrezepte. Bevor man nun die Lauge in die Ölmischung gießt, werden beide auf die gleiche Temperatur gebracht, in unserem Fall waren das ca. 45°C. Falls man einen bestimmten Duft anstrebt, werden geeignete ätherische Öle in die Ölmischung gegeben. Dann wird unter ständigem Rühren mit einem Stabmixer die Natronlauge in die Ölmischung gegossen. Je nach Rezeptur dauert es mehr oder weniger lange, meistens wenige Minuten, bis die Mischung dickflüssig wird, und dann füllt man diesen "Seifenleim" in die vorbereiteten Formen. Es gibt spezielle Seifenformen aus Silikon, aber auch entsprechende Formen für Gebäck oder Pralinen eignen sich. Wir hatten recycelte Tetrapacks, wie man sie beispielsweise von Frucht- säften kennt, verwendet, von denen der Deckel abgeschnitten war. Nach etwa zwei Tagen ist die Seife so fest geworden, dass man sie ausformen kann. Die Tetrapacks werden ein paar Stunden eingefroren, weil sich der Seifenblock dann leichter von der Innenseite des aufgeschnittenen Tetrapacks ablöst. Danach schneidet man die Seife mit einem scharfen Messer in geeignete Stücke und lässt diese an der Luft ca. 5 Wochen reifen und trocknen. Beim gesamten Herstellungsprozess sollt man unbedingt Gummihandschuhe und eine Schutzbrille sowie möglichst alte Kleidungstücke - wie beim Anstreichen - tragen, denen eventuelle Laugenspritzer, die bei sauberem Arbeiten nicht vorkommen, aber auch nicht unmöglich sind, nichts anhaben können. Übrigens erzeugt Natriumhydroxid feste Seifen, während Kaliumhydroxid zu flüssigen Seifen führt. Da letztere aber hygienische Nachteile ("Bakterienkulturen") mit sich bringen, würde ich die gar nicht in Erwägung ziehen. Dies ist nur ein grober Überblick. Details entnehmt Ihr bitte der einschlägigen Literatur, oder Ihr besucht am besten einen Kurs. Auch wenn dem einen oder der anderen Obiges etwas zu kompliziert erscheinen mag, es lohnt sich, seine Seife selbst zu machen! -------------------------------------------------------------------- * Putzmittel selber machen Der/die eine oder andere hat jetzt ja ausgiebig Zeit zum Putzen. Doch stopp - das ganze Haus jetzt mit Chemie beglücken ist halt auch nicht ganz so gscheit, oder? Deshalb heute mal eine kleine Rubrik, wie man sich Putzutensilien und Putzmittel einfach selbermachen kann: SCHWAMM ais Juteband 1 Knäuel Paketschnur (100 % Jute) Stricknadeln, Häkelnadel, Stopfnadel 15 Maschen anschlagen und ca. 10 cm hoch glatt rechts stricken (eine Reihe rechts, eine Reihe links im Wechsel). Danach 10 cm im Perlmuster arbeiten: 1 Masche rechts und 1 Masche links im Wechsel stricken, die nächste Reihe genau umgekehrt Nach insgesamt 20cm abmaschen, das Strickstück falten, sodass die schöne Seite außen liegt, zusammennähen Mit der Häkelnadel in eine Ecke mit ca 10 Maschen einen Aufhänger häkeln. MOPP selbermachen alte Spültücher, alte Shirts oder Handtücher mit Löchern mit der Zickzackschere in Streifen schneiden, mit Gartendraht an einen Besenstiel binden - fertig. SPÜLMITTEL 10 g getrocknete Lavendelblüten 500 ml Wasser 10 g Kernseife 4 g Waschsoda 30 g Maisstärke 1 TL Pflanzenöl 15 Tropfen ätherisches Lavendelöl etwas blaue Lebensmittelfarbe Lavendelblüten mit 500 ml kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt (am besten über Nacht) ziehen lassen. Dann die Blüten durch ein Tuch abseihen und dabei das Lavendelwasser auffangen. Die Seife mit Küchenreibe raspeln, das Lavendelwasser auf dem Herd sanft erhitzen. Die Seifenspäne dazurühen, bis sie sich aufgelöst haben - am besten mit einem Schneebesen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Waschsoda, Maisstärke, Pflanzen- und Lavendelöl dazugeben und mit Lebens- mittelfarbe einfärben. Umrühren, über Nacht eindicken lassen. Das Geschirr stets gut klarspülen, da das Maismehl sonst Schlieren hinterlässt. ORANGENREINIGER Jedes Mal, wenn ihr eine Orange schält, gib die Schalen in ein Einmachglas mit weitem Deckel. Gieß es so weit mit weißem Haushaltsessig auf, bis sie bedeckt sind. 14 Tage ziehen lassen und fertig ist der Orangenreiniger. In eine Sprühflasche füllen. ABFLUSSREINIGER Jetzt wo wir Unmengen an Klopapier haben, widmen wir uns auch diesem Thema: 70 g Natron 100 g Salz 130 ml Essigessenz Alles vermischen und in den Abfluss geben. Nach 15 Minuten mit kochendem Wasser nachspülen. Achtung Dampf nicht einatmen. Das nächste Mal kommt Teil 2 - der Großteil der Rezepte stammt aus der Zeitschrift Landidee Altes Wissen 1/2019 --------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Zuckerl ohne Kalorien Bei einem Vortrag wurden wir in die laue Nacht entlassen, mit der Anweisung vor dem Nachhausegehen sich in einem Glasgefäß noch "Zuckerl ohne Kalorien" zu holen. Die Lösung: kleine Zettel mit schönen Sprüchen und Weisheiten. Hat mich gefreut und werde ich mir merken. Hefe aus Weizenbier Zutaten: 100 Gramm lauwarmes Hefeweizen, 1 Teelöffel Zucker, 1 Teelöffel Weizen- oder Dinkelmehl, Einmachglas zum Abfüllen Füllen Sie das Bier in das Einmachglas und geben Sie anschließend Zucker und Mehl hinzu. Verschließen Sie das Glas und schütteln Sie es so lang, bis sich Mehl und Zucker aufgelöst haben. Lassen Sie das Gemisch über Nacht an einem warmen Ort stehen. Am nächsten Tag ist Ihre selbstgemachte Hefe fertig! Die Menge entspricht circa einem Hefewürfel plus 100 Milliliter Wasser. ---------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 04/2020 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Wer hat von euch Lust auf ein Editorial? * Einkochen - Übersicht * Einkochen ein Sonderthema * Garten 2020 * Beitrag von Lesern * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at