============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 4/2003 Knauserer-Homepage: www.knauserer.com ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Ein kleines Statement zum Krieg und ein kritischer Blick auf unser eigenes Tun * Zeitreise: de gustibus romanis * Osterspecial - ein paar österliche Gedanken vom Knauserer * Was tun, wenn gar nichts wächst im Garten? * Neueste knausrige Erkenntnisse im Haushalt * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- * Ein kleines Statement zum Krieg und ein kritischer Blick auf unser eigenes Tun Zu sagen, ich wäre ein unpolitischer Mensch, wäre verkehrt, und der laufende Krieg geht mir sehr an die "Nieren". Zum einen finde ich sehr schön, dass ganz im Gegengsatz zum Golfkrieg vor 12 Jahren plötzlich viele Menschen gegen den Krieg sind. War man vor 12 Jahren noch ein naiv-verblendeter Weltverbesserer, wenn man gegen diesen Ölkrieg war, gehört es heute zum guten Ton, den Krieg falsch zu finden. Gut so! Ich hoffe nur, dass die Menschen wirklich krieg- und gewaltmüde sind und es sich nicht nur um eine Meinung dreht, die halt gerade politisch richtig ist und die in weiteren 12 Jahren wieder ganz anders aussehen könnte. Was hat jetzt aber der Knauserer mit den ganzen politischen Vorkomm- nissen zu tun? Doch schon einiges. Dass es sich beim Golfkrieg um einen Krieg um Öl handelt, dass dürfte mittlerweile jeder mitbekommen haben. Wir demon- strieren hier zwar brav dagegen, dass sich aber irgendjemand laut die Frage stellt, ob wir aus der Krise nicht die Konsequenz ziehen sollten und weniger Öl verbrauchen, hört man eigentlich nicht. Und ich wollte dieses Thema auch mal aufgreifen, da ich immer wieder in Kopie von einigen Knausererlesern Newsletters zu diesem Thema weiterge- leitet bekommte. Das Thema brennt also mehreren unter den Nägeln: a) Unsere Individualmobilität hat uns abhängig gemacht vom Öl. Wie schwer fällt es denn auch nur einen Tag auf unser Auto zu verzichten. Ich habe beschlossen, den Sonntag zu meinem autofreien Tag zu erklären. Die Idee stammt natürlich aus der Ölkrise. Sonntag finde ich für mich passend, denn die einzigen Fahrten am Sonntag sind eh nur Fahrten, um aufkommende Langeweile durch eine Fahrt ins Blaue zu unterdrücken. Für diesen Sonntag wird ein ausge- liehenes Buch diese Fahrt ins Blaue vermeiden helfen. Zum Thema Treibstoff passiert momentan etwas ganz kurioses, obwohl zB die Deutsche Bahn mit eigentlich sehr schönen Angeboten lockt, kann sie bei Ryan Air nicht mehr mithalten. Mit Recht fürchten Sie Umsatzeinbußen. Eigentlich ist das eine Perversion! Sollte man da- rüber nicht mal nachdenken. Zum Thema Verkehr: www.energiekrise.de Energiesparen wäre also nicht nur für Knauserer und ihre Haushaltsbud- get interessant. Gut das Öl reicht länger, als man uns noch vor eini- gen Jahren hat glauben lassen wollen, aber bereits jetzt beginnt der Verteilungskampf um die Reserven mit ziemlicher Brutalität. Die er- sten Länder setzen sich bereits über internationales Recht hinweg und gieren nach den Futternäpfen des Öls. Keine schöne Perspektive! b) Aber Benzin und Kerosin sind ja nicht unsere einzigen Produkte aus Rohöl. Ein großer Prozentsatz der Heizungen wurde und wird auf Öl um- gestellt. Bereits jetzt höre ich ständig von den unrühmlichen Aus- wirkungen der Entscheidung für diesen Heizstoff. Pünktlich im Herbst sind die Ölpreise auf dem Jahreshoch - Bitte kaufen Sie jetzt ihr Öl für den Winter!!!, um dann im Frühjahr und Sommer wieder zu sin- ken. Und dann das große Wehklagen, wie man doch das Geld für das Öl, das heuer so teuer war wie noch nie, aufzubringen. Besonders bei der Anschaffung einer neuen Heizung wäre eine Kosten- Nutzen-Rechnung in Zukunft sehr gefragt, auch wenn Öl- und Gasheizun- gen staatlich gefördert werden. Unser 90 m2-Haus wird durch einen einzelnen Kachelofen im Winter geheizt. Das geht durch die konsequente Holzbauweise mit optimaler Dämmung. Dazu beherzigen wir Stoßlüften. Unser Haus wäre zusätzlich mit einer Ölzentralheizung versehen, die uns aber nur eine Grund- wärme liefert und den ganzen Winter stark gedrosselt läuft. Viel- leicht fliegt sie irgendwann ganz raus. c) Aber unsere Abhängigkeit von Öl geht weiter: alle billigen Kunst- stoffprodukte gehen auf diesen Rohstoff zurück. http://archiv.greenpeace.de/GP_DOK_3P/BROSCHUE/ARGUMENT/C12AR02.HTM ----------------------------------------------------------------------- * Zeitreise: de gustibus romanis (ich hoffe es stimmt grammatikalisch, mein kleines Latinum liegt auch schon 10 Jahre zurück) Die römische Küche ist nicht nur reich an noch erhaltenen Rezepten. Sie ist auch durchaus überraschend und raffiniert. Ich habe aus dem großen Fundus an römischen Rezepten einige interessante, fleischlose und auch billige ausgewählt. Wer Gefallen an dieser KÜche gefunden hat, dem habe ich auch noch Links angeführt: ZUM WEITERSTÖBERN!! GVSTVM DE PRAECOQUIIS - Aprikosenvorspeise (aus Apicius: original er- haltene Rezepte, adaptiert für unsere Küche) Säubere feste kleine Aprikosen (1 kg), entkerne sie, gib sie in kaltes Wasser, lege sie dann in eine Pfanne. Zerstampfe Pfeffer und getrocknete Minze und würze mit Salz, gib Honig, Traubensaft, Wein und Essig dazu. Gieße dies in die Pfanne über die Aprikosen, gib etwas Öl dazu und lasse es auf leichter Flamme kochen und läßt es bis auf ein Drittel einkochen. Wenn es gekocht hat, binde mit Stärkemehl. Streue Pfeffer darüber und serviere. MVSTEI - Mostbrötchen (Rezept nach Cato) Mostbrötchen stellt man folgendermaßen her: Man übergießt 1 Liter Weizenmehl mit Most. Dazu gibt man Anis, Kreuzkümmel, 75 g Fett und 40 g Schafskäse. Man reibt ein wenig von einem Lorbeerzweig ab und gibt es dazu. Brötchen formen und backen. PVLS PVNICA - Punischer Brei (Cato, De agri cultura XCIV (85)) man gibt 250 g Grütze in Wasser und läßt sie gut einweichen. Dies gibt man in eine saubere Schüssel, dazu 750 g frischen Käse, 125 g Honig und ein Ei. Man vermengt alles gut miteinander. Der Brei wird in der Pfanne mit etwas Butter gekocht. (Das Puls war in römischen Zeit wichtiger als das Brot, was einige historische Quellen belgen können). (P)TISANA FARRICA - Gerstensuppe (Apicius, de re coquinaria, IV 4, 2) Für 4 Personen: je 150g Linsen, Kichererbsen, Erbsen und Buchweizengrütze einen Tag lang einweichen; erhitzen und aufwallen lassen, Olivenöl dazugeben; eine Stange Lauch, einen Bund Dill, eine kleine Fenchelknolle, einige Blätter Weißkohl und eine große Zwiebel grob zerkleinern und in die Suppe geben. Kochen, bis alles weich ist. Pfeffer, Kresse, 2 Bund Dill, eine Bund Petersilie, ein Bund Schnittlauch und 3 Knoblauchzehen im Mörser zerstampfen und vor dem Servieren in die Suppe geben. PATINA VERSATILIS VICE DVLCIS - Gestürzter Auflauf als Dessert (Apicius, de re coquinaria, IV 2, 16) Für 4 Personen: eine Handvoll Pinienkerne anrösten, mit 100-150g gemahlenen Mandeln und Haselnüssen im Mörser zerstoßen, Pfeffer dazugeben; in einer Rührschüssel 4 Eier, ¼ Liter Milch, sechs EL Honig und reichlich Pfeffer verrühren, die zerstampfte Paste und einen Schuß Olivenöl dazurühren, die ganze Mischung in einer Pfanne auf kleiner Flamme, ca. 30 Minuten stocken lassen. Arme Ritter (Aliter dulcia) Weizenbrot, Milch, Öl, Honig Reibe von Weizenbroten die Kruste ab, brich sie in grössere, aber mundgerechte Bissen, weiche sie in Milch ein, brate sie in Öl und bringe sie mit Honig übergossen auf den Tisch. (Ob es jetzt original römisch ist weiß ich nicht - aber wer zuviel altes Weißbrot zuhause hat, kann hier prima verwerten!) LIBVM 1 Pfund geriebener Käse, 250 g Mehl, 1 Ei, etwas Wasser Die Zutaten zu einem Teig kneten, Kugeln oder kleine Laibe herstellen, die man auf ein Lorbeerblatt legen kann. Die Brote im Ofen backen, bis der Teig bei der Garprobe nicht mehr an einem eingestochenen Stäbchen kleben bleibt und die Oberfläche schön gebräunt ist. (Klingt als Beilage sehr interessant und sättigend!) MORETUM (Käseaufstrich) 150g Schafskäse, 100g Frischkäse, etwas Koriander, etwas Rosmarin, 1 Knoblauchzehe, 1 Schuß Olivenöl, 1 Schuß Essig Koriander und Rosmarin in einer Schüssel zerkleinern, Knoblauchzehe dazugeben, ebenfalls zerkleinern, Käse in die Schüssel bröckeln, mit den Gewürzen mischen, Öl und Essig hinzugeben. (Klingt lecker für den Sommer!) Die wichtigsten Seiten zu Römerrezepten, aus denen ich mich auch bedient habe: http://www.roemerkueche.de http://www.hobbythek.de/archiv/259/index.html (etwas aufwändige Rezepte) http://www.swr-online.de/swr4rp/rezepte/rezepte000613.html http://www.rheintal.de/kultur/geschi/roemer/roemer.htm (für die Kultur) http://www.phil.uni-erlangen.de/~p2latein/petron/petronius.html (wer es wissenschaftlich mag) Und natürlich nicht zu vergessen: www.mittelalterlich-kochen.de - eine ewig sprudelnde Quelle neuer Anregungen! ----------------------------------------------------------------------- * Osterspecial - ein paar österliche Gedanken vom Knauserer Ich habe es auch heuer wieder beobachten können: trotz hartnäckiger Bemühungen der Wirtschaft und des Handels will und will Ostern nicht zu der Konsumschlacht wie Weihnachten verkommen. Es sollte genauso geschenkt und mit pseudoreligiöser Symbolik um sich geworfen werden wie noch 3 - 4 Monate vorher, aber ganz will es nicht sein. Woran kann es liegen? Vielleicht sind die menschlichen Frühlingsgefühle einfach zu stark. Ist man zu Weihnachten wegen der anstehenden Winterdepression noch für Manipulation sehr offen. Zu Ostern scheinen die positiven Gefühle, endlich draußen spielen, basteln oder im Garten rumzuhacken, einfach zu stark zu sein, und die Menschen lassen sich nicht so in die Konsum- tempel treiben. Lieber bißchen Sonne tanken, als Geld ausgeben. Auch scheint die österliche Symbolik, die ja doch irgendwie mit Ster- ben zu tun hat, weniger zum Feiern im Konsumsinne einzuladen, als die Feier einer Geburt. Oder ist etwa die Kirche und der Glaube doch noch so mächtig, dass bei Ostern eher Andacht im Vordergrund steht. Ich weiß es nicht. Nur schön festzustellen: Ostern ist kein Weih- nachten. Gut der Handel versucht es vehement: - mehr oder weniger geschmackvolle Ostergestecke mit Eierchen - Schokoosterhasen, Eier in allen Farben - Ostersondersuperpreise vor allem bei den Sportartikelketten - die Spielzeugwerbung ist äußerst penetrant und vehement Aber der Hype wie zu Weihnachten wird einfach nicht erreicht. Und das ist gut so. Für mich ganz persönlich ist es einfach der Frühling, der uns einlädt, draußen zu sein, den Garten umzustechen. Die ersten Ernten werden eingefahren, der Huflattich wird getrocknet. Die Le- bensgeister erwachen. Ostern ist dann, wenn die Narzissen und Tulpen blühen und man die ersten Frühlingssträuße in der Küche aufstellt. Da ist kein Platz für unnatürliches Geschenkpapier, Spiele für den Zeitvertreib etc. Aber jetzt zum praktischen Teil unserer Osterbetrachtungen. Wer hat nicht jedes Jahr das Problem viel zu viele hartgesottene, bunte Eier gemacht zu haben. Mir geht es halt so. Unter 10 Eiern macht das Färben keinen Sinn und welcher 2-Personen-Haushalt vertilgt schon so viele Eier. (Die gekauften sind mir jedenfalls jedes Jahr zu teuer). Hier ein paar Rezepte, wie man seine Ostereier noch ver- kochen kann: Eiersalat Pro Person wird ein Osterei und eine Gewürzgurke in gleichmäßig große Würfel geschnitten. Das Ganze wird mit einem Eßlöffel Mayonnaise vermischt. Besonders lecker sieht der Salat aus, wenn auf einigen Blättchen Salat und mit gehacktem Dill bestreut serviert wird. Gefüllte Eier Die Ostereier werden geschält und der Länge nach halbiert. Dann wird vorsichtig das Eigelb entfernt und zusammen mit fein gehacktem gekochtem Schinken oder Fleischwurst und Mayonnaise mit dem Handrührgerät verrührt. Die Masse kann mit Salz und eventuell anderen Gewürzen abgeschmeckt werden. Anschließend werden die verbliebenen Eiweißhälften gefüllt. Gefüllte Eier mit Basilikum 4 hartgekochte Eier, 4 El Crème fraîche, 1 Tl flüssige Butter, feingeschnittene Basilikumblättchen. Salz, Pfeffer, 1 Spritzer Essig Eier pellen, halbieren und das Eigelb auslösen. Eigelb durch ein Sieb streichen, mit Crème fraîche und Butter verrühren, Basilikum- blättchen unterziehen, abschmecken und in die Eierhälften füllen. Wenn man schon nicht auf das Ostereier- oder Osternestsuchen verzichten möchte, weil man Kinder im Schulalter hat, die dann nach Ostern ihre Geschenke vergleichen, dann habe ich eine sehr schöne Idee gelesen: ein Weidenkörbchen mit Stroh füllen, ein paar Eier hinein, eventuell einen Hasen und eine Eintrittskarte für einen Zoobesuch. Schöne Idee! Wer nicht auf das Eierfärben verzichten möchte, der könnte es versuchsweise auch mit Naturfarben versuchen. Eier in bestimmten Suden gekocht, nehmen die Farbe des jeweiligen Suds an. Die Farben sind zwar nicht so strahlend, aber ganz und gar natur- freundlich. Wie erreiche ich jetzt welchen Farbton: Rot:Rote Beete, Rotkohl Ziegelrot: helle Zwiebelschalen Blau:Rotkohlblätter Gelb:Brennnesselwurzel, Kamillenblüte, Safran, Kümmel Braun:natürliche braune Eier, schwarzer Tee Rostbraun: rot-violette Zwiebelschalen Rosa: Preiselbeersaft Grün: Spinat, Kräuter, Mate-Tee Aus dem Gemisch der zerkleinerten Blätter oder Schalen und Wasser wird nach zehnminütigem Kochen der gewünschte Farbsud. Anschließend werden die festen Bestandteile abgesiebt. Je länger die Eier in dem heißen Sud liegen, umso intensiver wird die Farbe. Um einen Liter Färbewasser herzustellen, benötigt man ca. 250 Gramm Spinat, 250 Gramm Rote Beete, 500 Gramm Rotkohl oder drei Handvoll Zwiebelschalen. Zum Eierfärben mit natürlichen Farbstoffen sollten nach Möglichkeit weiße Eier verwendet werden (vorher gründlich reinigen, z.B. mit Essigwasser). Und wer dieses Jahr auf den Schokoosterhasen verzichten will, der sollte sich doch an gebackenen Osterlämmern oder Osterbroten versuchen. Die gebackenen Köstlichkeiten schmecken lecker und sind mindestens so "stimmungsvoll" wie der alufolieumwickelte Hase. Rezepte unter: http://www.ostern-mit-dem-osterhasen.de/osterrezepte/osterbrot.html http://www.lecker-backen.de/ostern/osterbrot.html http://www.german-easter-holiday.com/osterrezept-osterrezepte/osterlamm/ (bitte aber die Form von der Nachbarin leihen nicht separat kaufen) http://www.rezepte-cocktails.de/Kuchen_Torten/ osterfladen_osterbrot_ostertarte.htm oder ganz schön die Gelantine-Eier auf http://www.hausfrauenseite.de/rezepte/dessert/gelantineeier.html Ich wünsche euch aber vor allem ruhige, sonnige und glückliche Ostertage ohne Feiertagsstreß. ----------------------------------------------------------------------- * Was tun, wenn gar nichts wächst im Garten? Gerade komme ich von meiner ersten reichen Ernte in diesem Jahr. Das Schöne daran, die Ernte war so reich, weil ich eigentlich gar nichts dafür getan habe. Ich habe nämlich eine Riesenschüssel Zichorien (kleine Löwenzahnblätter) geerntet, die heute und morgen wertvolle Vitamine zum Essen liefern werden. Das hat mich dazu bewogen, eine alte Leserfrage wieder aufzugreifen, die schon seit einigen Monaten bei mir in der Schublade liegt. Was könnte ich pflanzen, wenn gar nichts wächst im Garten? Meist liegt es nicht am Gärtner, sondern es gibt extreme Problemböden, die zu lehmig, zu sandig, zu steinig etc. sind. Doch was tun, wenn man sich den Kauf teurer Gartenerde sparen möchte und trotzdem aus der eigenen Scholle eigene Pflanzen gewinnen möchte: a) die einfachste Methode ist, genauso einfach wie ungewöhnlich. Einfach im Frühjahr seinen Problemboden von der Grasnabe befreien, ein bißchen umstechen und ... warten, was passiert. Bald schon wird lästiges Unkraut wuchern. Doch hier halt, denn sehr viele dieser vermeidlich nutzlosen Pflanzen sind erstklassige, nur eben unkultivierte Gemüsepflanzen mit teilweise tollen Erträgen. Das gleiche ist bei bei meinem Löwenzahn. Eigentlich wäre der halbe Teil unseres Grundstücks als Rasen gedacht gewesen, was sich neben dem Wald eher als sinnloses Unterfangen entpuppt hat. Jetzt verwil- dert der Ex-Rasen eben ganz bewußt und bereits im Jahr 2 ernte ich eine Schüssel voll Löwenzahnsalat (später dann gibt es Honig, die Löwenzahnstämmchen sind beliebtes Kinderspielzeug und wenn es dann gar zu wild wird mit Löwenzahn, dann rücke ich mit der Spitzhacke aus und grabe mir die Wurzeln für Kaffee aus). Auch gedeiht die Vogelmiere bei mir im Garten prächtiger als alles andere. Aber ich entferne nie die ganze Population, schließlich hieße das ein ganz wertvolles Gemüse wegzuwerfen (siehe auch Knauserer 08/2000). Es könnten sich auch weitere interessante Besucher auch und vor allem auf dem Problemboden: - Brennessel (zur Nutzen siehe Knauserer 04/2002) - Schafgarbe - Spitz- und Breitwegerich (denen ja bekanntlich keine Ritze zwischen gepflasterten Wegen zu klein ist) eventuell kommen auch Lungenkraut, Kletten, Rainfarn, Goldruten, Dost, Sauerampfer ... alles ganz hervorragende Wildgemüse All diese Gemüse (vor allem der Löwenzahn, Vogelmiere, Brennessel, Schafgarbe und die Wegerichs) haben immense Vorteile auf ihrer Seite (außer, dass sie eigentlich Unkraut sind und der Anbau wirk- lich von selber geht): - sie können fast das ganze Jahr geerntet werden - die Kultivierung ist wie gesagt denkbar einfach - sie sind große Vitamin C-Lieferanten - dazu sind sie vielseitige, verkochbare Gemüsesorten - und ... billiger geht es nun wirklich nicht Wer sich mit meinen Unkrautfreunden nun gar nicht anfreunden kann, der muss seinen Problemgarten nicht asphaltieren: b) Versucht es doch mit Mischkultur. Vielleicht lag der Grund im Mißerfolg an der MOnokultur, die aus dem schwierigen Boden zusätzlich die letzten Reserven entzogen hat. Es sich weithin bekannt dass sich Pflanzen gegenseitig günstig beeinflussen: Hierzu gibt es sehr gute Internetseiten, wie: http://www.planten.de/gartenfaq/mischkultur/ http://home.t-online.de/home/r.gutzki/Mischtabelle.htm http://www.freeware-kiel.de/Mischkultur.htm (sehr schöne Page) c) Bodenverbesserer pflanzen Man kann seinen schlechten Boden mit bereits sehr einfachen Mitteln verbessern. Bevor man noch anfängt zu gärtnern, legt man ein Jahr ein und bepflanzt den zukünftigen Nutzgarten mit soge- nannten Gründüngern wie Lupinen, Luzernen, Rotem Klee etc. Diese reichern den Boden mit bestimmten selbstproduzierten Nährstoffen an, lockern ihn vor und bereiten so eine bessere Basis für eine zukünftige Bepflanzung. d) Ehrgeiz zurückschrauben und ungeeignete Pflanzen nicht anbauen Bevor man bepflanzen anfängt, ist die Bodenanalyse und die allge- meine Standortanalyse einfach unumgänglich. Bei unserer Höhenlage scheiden Pflanzen mit langer Blüh- und Keim- dauer einfach aus. Weizen zu kultivieren, haben schon unsere Alt- vorderen nicht geschafft. Basilikum reagiert bei mir mit Verhol- zung und den Blumenkohl konnte ich auch nur mit gesteigerter Zu- wendung zum Ertrag überreden. Das ist viel TRIAL und ERROR, weil ich einfach nicht einsehen wollte, dass nicht alles bei mir ge- deiht. Welche Nutzpflanze welchen Standort bevorzugt, könnte man aus der einschlägigen Literatur oder von folgenden Homepages erfah- ren: http://home.t-online.de/home/r.gutzki/Standort.htm Wo man zum Beispiel erfährt, dass Beifuss, Dill und Radieschen für ein erstes Gartenexperiment auf Problemböden geeignet wären. http://www.biozac.de/biozac/biogart/mischkultur.htm Gute Info auch wer miteinander gut kann, wer Schwachzehrer ist und wie man auf natürliche Art Schädlinge bekämpft. http://www.gartenblick.de/nutzgarten.html Nochmal gute schöne Info ----------------------------------------------------------------------- * Neueste knausrige Erkenntnisse im Haushalt Sparsames Wirtschaften im Haushalt kann nicht nur Geld sparen, sondern auch richtig Spass machen. Unter der Rubrik "Mit kleinen Tipps viel Sparen" liefert ihr selber Monat für Monat die besten Beweise, wie man durch Erfindungsreichtum, das Bewahren alter Weisheiten etc. billiger und kreativer durch den Alltag kommt. Auch der Knauserer war nicht un- tätig und hat wieder eine ganze Reihe schöner Spartipps im und um den Haushalt zusammengetragen. Vielleicht ist was für euch dabei: Grau gewordene Wäsche: Gegen den ärgerlichen Grauschleier hilft Buttermilch vorzüglich. Darin die Wäsche großzügig ein paar Tage einweichen und nochmals waschen. Zerbrechliche Gläser: Wer seine neuen Gläser in einem Topf langsam zum Kochen bringt und ebenso langsam wieder abkühlen lässt, kann sie damit widerstandsfähiger machen. Kleine Unfälle bleiben somit wirkungslos. Bei teuren Gläsern ein wirklich knausriger Tipp. Obstflecken: Generell heißt der Tipp gegen Obstflecken aller Art Buttermilch. Wer zügig reagiert, hat gute Chancen, Obstflecken verlässlich zu entfernen. Das Kleidungsstück in Buttermilch einweichen und dann mit Seifenlauge nachwaschen. Wiederverwenden von Zitronenschalen: Unbehandelte Zitronenschalen braucht man nicht gleich wegzuwerfen. Warum nicht ausgepresste Zitronenhälften dazu verwenden, die trockene Hautpartie rund um die Ellenbogen wieder zart und geschmeidig zu pflegen? Daunenjacken waschen Die meisten Daunenjacken müssen nicht unbedingt für viel Geld in die Reinigung. Man kann sie auch zu Hause waschen. Wer sie dann noch kurz zusammen mit einem Tennisball in den Trockner steckt, bei nicht allzu großer Hitze, bekommt eine saubere und wieder plustrige Jacke. (aus: http://www.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20021127/b_1.phtml) Billige Schneckenbekämpfung: Bekämpft man biologisch, indem man Holzwolle oder Holzspäne um die Beete verteilt Schlafstörungen vertreiben mit einem Kräuterkissen: Kräuterkissen, Schlafmischung, aus Trockenkräutern: 2 Teile Anis, 2 Teile Kamilleblüten, 4 Teile Hopfen, 3 Teile Thymian, 1 Teil Salbei, 2 Teile Baldrianwurzel, 3 Teile Pfefferminze, 2 Teile Eisenkraut, 2 Teile Basilikum, 3 Teile Lavendel, 6 Teile Heublumen Gut vermischen und in einem fest schließendem Behältnis eine Woche ziehen lassen. Dann in einen hübschen Kissenbezug aus Baumwolle (ca. 30 x 20) füllen.Die Wirkung der Kräuter hält ca. ein halbes Jahr an. (Schöne Idee, ganz billig, die vielleicht auch hilft und sonst halt einen guten Duft ins Schlafzimmer zaubert. Achtung Allergiker: Zusammen- setzung verändern!) Kräuter in die Überraschungseier Zum portionierten Einfrosten von Küchenkräutern sind die Plastikbehälter aus den Überraschungseiern bestens geeignet. (Spitzenidee, nur die Kollegen wundern sich immer, warum ich diese nutzlosen gelben Dinger so dringend sammle) Kräuterzucht auch im Winter inkl. Haushaltsrecycling Leere Eierpackungen eignen sich prima zur Kräuterzucht. Einfach mit Blumenerde füllen und den Samen einsetzen. Kresse und Dill sind die einfachsten! Rostfrei - Geld gespart: Schraubenzieher, Zangen & Co.bleiben rostfrei, wenn man ein Stück Kreide in den Werkzeugkasten legt, sie saugt nämlich alle Feuchtigkeit auf. Wecker gegen Marderbiss Der Verbiss der elektrischen Leitungen durch Marder ist in manchen Gegenden eine richtige Plage. Kaufen Sie den billigsten Wecker und legen ihn in den Motorraum. Das Ticken wird die Marder schnell vertreiben. (Die Kosten für den Wecker rechnen sich!!) Warum nicht mal ein Plus für Raucher: Nikotin ist ein gutes Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Blattläuse, Schildläuse, Blattwanzen, Wurzelläuse und Milben. Mann kann entweder die Asche auf die Blattlauskolonien streuen oder einen Sud aus Zigaretten- resten ansetzen und die befallenen Pflanzen damit begießen. (Als Nichtraucher sieht es irrsinnig blöd aus, wenn man den Aschenbecher in eine Plastiktüte kippt, aber es hilft wirklich.) Preiswertes Imprägnieren: Als Ersatz für teure Imprägniersprays eignet sich essigsaure Tonerde. 2 Esslöffel Tonerde auf 1 Liter Wasser geben. Auf ein Tuch geben und Jacken, Mäntel.... damit abreiben Mehr Spartipps wie immer im Lexikon und (fast) jeden Monat neue Tipps unter den NEWS! ----------------------------------------------------------------------- Mit kleinen Tipps viel sparen! Der Frühling scheint euch zu wahren Höchstleistungen beim Sparen anzuspornen. Das Spartippformular wollte gar nicht mehr stillstehen. Und ich wollte euch natürlich keinen Tipp vorenthalten: ALTERNATIV PUTZEN (über das Spartippformular eingereicht, E-Mail der Redaktion bekannt): Essig ist ein toller Ersatz für Weichspüler, nicht nur kostengünstig, sondern auch sehr gut für Allergiker geeignet. Backpulver kommt prima zum Einsatz bei verschmutzten Toiletten, Kaffee- kannen und auch zum Fugenreinigen. CLEVER STROM SPAREN: (von einem anonymen aber pfiffigen Tippgeber über das Spartippformular) Die Geschirrspülmaschine abends anschalten, das Trockenprogramm nur ganz kurz anlaufen lassen (damit sicher ist, dass das Wasser abgepumpt ist). Dann einfach abschalten und aufmachen - das Geschirr trocknet von selbst über Nacht und erst morgens ausräumen - Strom gespart. FAXKOSTEN SPARN (über das Spartippformular eingereicht, E-Mail der Redaktion bekannt): Wir drehen an unserem Fax-gerät in der Firma den Ink-Film je nach Beanspruchung 1 -2 mal wieder zurück und sparen über 40 Euro, weil durch die Werbung per Fax viel Ink-Film draufgeht. PCs VOM STROMNETZ TRENNTEN (über das Spartippformular eingereicht, E-Mail der Redaktion bekannt): Moderne PC werden heute beim Ausschalten nicht vollständig vom Energienetz getrennt. Sie haben dann immer noch einen Stand-By Energie- verbrauch von einigen Watt. Das gleiche gilt für Zusatzgeräte wie Scanner,Modem, Monitor,Lautsprecher,Drucker etc.. Hier kommen locker 20 Watt in Summe zusammen, was im Haushalt Energiekosten von ca. 25 Euro pro Jahr nur für herumstehen bedeutet! Schließen Sie diese Geräte an eine Steckdosenleiste mit Schalter an. HUSTENTEE und eine nette Geschichte (über das Spartippformular eingereicht, E-Mail derRedaktion bekannt): Zufälle im Leben. Ich rührte eben meinen russischen Tee m. Zitrone um. Dabei fiel mir ein Hustenzuckerl in das Häferl. Ich holte es nicht heraus, sondern wartete bis es geschmolzen war. Seither habe ich immer guten und vor allem billigen Hustentee zu Hause. (soferne Hustenzuckerl da sind). Wer besonders sparen will, kanns ja einmal nur mit heißem Wasser versuchen. Eventuell 2 Zuckerl auflösen. Probiert es doch einfach einmal aus. ----------------------------------------------------------------------- Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! Diese Rubrik soll helfen, verschiedene Ideen meiner Leser zu (bislang) nicht geloesten Problemen zu finden. Die besten Einsendungen werden im naechsten Knauserer veroeffentlicht. Welches ist der beste gratis E-Mail-Online-Dienst?? ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - www.knauserer.com