============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 3/2003 Knauserer-Homepage: www.knauserer.com ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Konsumwahn zum Quadrat: Ein Seitenblick auf das Unwesen der Schönheitschirurgen * Zeitreise: aus biblischen Zeiten * Börsencrash und Katzenjammer (was übrig blieb vom Investmententhusias- mus und wie es weitergeht - persönliche Gedanken zu einem weitverbreiteten Frustthema) * Aus aktuellem Anlass: die besten Benzinspartipps * Das beste ist gerade gut genug (kritisches zum Computerkauf) * Mit kleinen Tipps viel sparen * Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! ----------------------------------------------------------------------- * Konsumwahn zum Quadrat: Ein Seitenblick auf das Unwesen der Schönheitschirurgen Der Konsumismus treibt bunte Blüten, aber eine der unansehnlichsten für mich zumindest ist die momentane Einstellung zu Schönheitsoperationen. Die Idee über dieses Unwesen auch mal einen Artikel zu schreiben, kam von einem Leser, der als mündiger Konsument die deutsche Zeitung Stiftung Warentest ABBESTELLT hat. Der Grund - ein Artikel, wie man bei Schönheitsoperationen in div. Instituten beraten wird. (für jene die es nicht wissen: die Stiftung Warentest testet ähnlich wie zB die österreichische Zeitung Konsument verschiedene Produkte und Dienstleistungen - meist auf sehr seriösem und objektivem Niveau). Sind Schönheitsoperationen schon so alltäglich und normal, dass sie einen solchen Vergleichstest rechtfertigen? Ich möchte hier natürlich nicht die wunderbaren Leistungen der plasti- schen Wiederherstellungschirurgie schmälern oder gesundheitlich not- wendige Schönheitsoperationen anzweifeln. Das tun auch die Kranken- kassen nicht, die zB Brustverkleinerungen bei massiven Übergrößen, die im Laufe des Lebens zu Wirbelsäulenschäden führen, zu einem guten Teil bezahlen. Es geht hier um die Schönheitschirurgie, die hilft ein Menschenbild zu generieren, das die menschliche Hülle in das Zentrum des Interesses stellt. Die vielen Fettabsaugungen, Brustvergrößerungen, Collagenein- spritzungen, Liftings usw. Die Zahlen sind ernüchternd. 300.000 deutsche Frauen - so der Spiegel - hätten bereits Silikonbrüste. Die Zahl der Eingriffe in Deutschland ist in den letzten 10 Jahren um 25 % gestiegen, wobei sich derzeit rund 400.000 Menschen jährlich wegen einer Schönheitsoperation unter das Messer legen. Besonders bedenklich stimmt, dass laut Expertenaussagen die Anzahl der jungen und jugendlichen Patienten (18-25 Jahre) bereits 15 bis 18 Prozent der Kundschaft ausmachen. Aber warum das alles? Warum legen sich gesunde Menschen freiwillig auf den Operationstisch? Wo doch immer bei Operationen ein Risiko bleibt. Zum einen sind sich alle einig: die Medien gaukeln uns ein Schönheits- ideal vor, das von sehr wenigen Menschen von Natur aus eingehalten werden kann. Es gebe drei Milliarden Frauen, die nicht wie so genannte Supermodels aussähen. "Und nur vielleicht acht, die es tun." (Werbung "The Body Shop"). Schauen wir uns mal diese Schönheitsideale an: Frauen mit 1,80 Körpergröße und Kleidergröße 36, wohlproportioniert, schöner Teint Und dann schaut man in den eigenen Spiegel: 1,60 mit Kleidergröße 40 (bei Optimismus), verrutschten Proportionen und extrem nobler Blässe. Da kommt bei vielen Unzufriedenheit auf. Aber es geht noch weiter: Das Stereotyp vom notwendig schlanken Menschen reicht bis hin zur Diskriminierung. "Wer übergewichtig ist, wird sozial ausgegrenzt." Laut einer Umfrage stufen sogar Ärzte überge- wichtige Menschen als willensschwach, ungeschickt und hässlich ein. Diese Aussage aus onlinereports.ch klingt hart, kommt mir aber nicht gänzlich übertrieben vor. Auf der anderen Seite der Schönheitsskala geht es gesellschafts- psychologisch munter weiter: Und attraktive Menschen - das ist empirisch belegt - haben es im Leben nun einmal leichter." Jede mittelmäßig aussehende, berufstätige Frau hat beim letzten Satz genickt! So wird als Hauptgrund für Fettabsaugungen immer wieder genannt: Etliche trauten sich vor dem Eingriff nicht in das Schwimmbad, zogen sich nur im Dunkeln aus oder hatten Hemmungen bei der Partnerwahl (Stiftung Warentest). Das Problem sich nicht schön genug zu finden ist nicht nur ein zutiefst individuelles Problem sondern kommt vor allem durch den massiven Druck der Gesellschaft zustande. Bei vielen Menschen, die sich als unattraktiv empfinden, sei nicht der Körper das Problem, sondern die verzerrte Sicht der Umwelt. Die Spaß- und Konsumgesellschaft hat nun eine Antwort auf diese Form der Unzufriedenheit. Jede noch so kleine Unvollkommenheit kann durch das chirurgische Beil geradegebügelt werden. Aus mangelndem Selbstbewußtsein und massiv verspürten gesell- schaftlichen Druck steigen so die Schönheitsoperationen an gesunden Menschen ins Astronomische. Für viele der Beginn einer Sucht, die wie viele andere Suchtverhalten in ein schweres finanzielles Desaster führen kann. Denn Schönheitskorrekturen kosten ihr Geld. (aus novafeel.de) Brustvergrößerung: ca. 5.000 - 6.000 EUR Brustverkleinerung: ca. 4.000 - 5.000 EUR Nasenkorrektur: ca. 3.000 - 4.000 EUR Ohrenkorrektur: ca. 1.500 EUR je Ohr Facelifting: ca. 5.000 - 10.000 EUR Augenliedkorrektur: ca. 2.000 EUR Tränensack entfernen: ca. 1.600 EUR Besenreiser entfernen: ca. 100 EUR Rote Äderchen entfernen: ca. 350 EUR Lippen vergrößern: ca. 350 - 1.000 EUR Den Schönheitschirurgen ist zwar nun einiges vorzuwerfen: Hans Rudolph, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederher- stellungschirurgie, übt scharfe Kritik an Kollegen: "Wenn durch Schönheits- operationen aus primär gesunden Menschen Patienten werden, widerläuft das dem Ärztegelöbnis". (aus RP-Online). Aber sie sind auch Geschäftsleute, denen man wohl kaum verbieten kann, Geld zu verdienen und sie verstecken sich dabei hinter vordergründig moralischen Argumenten: "Wir verhelfen den Menschen zu einem kleinen bisschen Glück." Aber wenn man sich nun Fettabsaugen läßt, mit dem Ergebnis zufrieden ist und ein "bisschen Glück" verspürt, hat man das Glück für sich wirklich gefunden. Ist es nicht eher so, dass man hier Oberflächenkosmetik betreibt, dem wahren Problem aber nicht zu Leibe rückt. Schauen wir uns doch im Spiegel an. Dieses herrlich unvollkommene Gesicht in diesem total makelhaften Körper. Ist nicht jede Gesichtsfalte das Ergebnis eines großen Gefühl der Vergangenheit? Ist nicht jedes Pfund zuviel das Ergebnis eines so leckeren Abendessens? Ist nicht das Doppelkinn, die Höcker- nase, die Segelohren ein Erbstück seiner Vorfahren? Was hindert uns daran uns so zu akzeptieren wie wir sind? Dazu habe ich einen so einen schönen Satz gefunden: "Ich finde es toll, wenn eine Frau (oder Mann) ihr/sein Gesicht und ihren/seinen Körper im Spiegel betrachtet und denkt: Das gibt es auf der Welt nur ein einziges Mal". Auch die Internetzeitschrift zyn.de beendet ihren kritischen Essay zum Thema Schönheitsoperation mit dem Satz: Aber jede Frau, die sich durch wirklich gutaussehende Frauen aus Film oder Werbung auf ihr Äusseres reduzieren lässt, tut uns leid. .... Und nochmal vielen Dank für die Anregung durch den zugesandten Artikel. ... ----------------------------------------------------------------------- * Zeitreise: aus biblischen Zeiten Natürlich stehen in der Bibel keine Kochrezepte, aber Essen ist nun mal ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Eigentlich habe ich mir erwartet, dass Horden von Laientheologen massenhaft Rezepte im Internet veröffentlich hätten. Die Ausbeute ist aber mehr als mager. Aber die paar die ich gefunden habe, sind lecker und genial billig, zudem einfach zum Nachkochen. Unter http://www.bischgym.at/altproj/weltderbibel/berichte/goldkalb_rezepte.htm habe ich folgendes Fladenbrotrezept gefunden, das einfach und lecker ist: Zutaten: Mehl 1 Ei Olivenöl Salz, Koriander; Zubereitung: Die gemahlenen Zutaten in einer Schüssel zusammenmischen. In die Mitte 1 Esslöffel (EL) Öl und bis zu ½ Tasse kaltes Wasser. Das Mehl langsam in den Brei rühren, bis er geknetet werden kann. Kneten bis der Teig weich und elastisch wird. Den Teig in ein feuchtes Tuch einwickeln und etwa eine Stunde stehen lassen. Noch einmal durchkneten und dann in vier Teile schneiden und diese zu einer Kugel drehen. Diese dann zu einer Scheibe pressen und mit einem Nudelholz zu einem dünnen Fladen ausrollen. Den Fladen in einer Pfanne ohne Fett, auf jeder Seite ungefähr eine Minute backen, bis die Fladen leicht gebräunt sind. (Die Pfanne dabei hin und her rütteln, damit das Brot nicht ansetzt.) Die Fladen im Backofen warm halten, bis alle gebraten sind und noch warm essen. (Fladenbrot kann mit raffinierten Füllungen der ideale Resteverwerter sein, denn ein Streichkäse ist mit übrigen Gemüsen schnell verfeinert, etc.) (Die oben genannte Website ist auch sonst ganz amüsant aber hält den strengen Anforderungen der Knausererküche weiter nicht stand!) Eine der schönsten und ausführlichsten (und wissenschaflich solidesten) Seiten zum Thema - Ernährung und Bibel hat da eine Schulklasse ins Netz gebracht: http://www.dsp.at/rpi/werkstatt/Projekte/p13a.htm Und ich habe mir auch ein interessantes Rezept geklaut: Einfacher Kuchen: Der einfache Kuchen wurde hauptsächlich bei den Speiseopfern genannt und bestand wohl nur aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Er schmeckte sicher ähnlich wie das Fladenbrot. Das Rezept wurde an unseren Geschmack angepasst. Zutaten: Etwa 1/8 l lauwarme Milch, 5 dag Honig, 1 Ei, ½ TL Salz, 2 dag Germ, 32,5 dag Weizen oder Gerstenmehl und 5 dag Butter. Zubereitung: Germ, Honig und Milch miteinander verrühren und die restlichen Zutaten dazugeben. Einen Teig kneten. Mit Milch bestreichen und bei 200° ca. 20 Min. backen. (Ich mag einfache Kuchenrezepte, denn man kann sie variieren, ver- schieden belegen etc. Eine Alternative zum Mürbteig oder Biskuit ist immer gut!) Und die dritte wirklich lohnende Seite ist: http://www.ug.dafeg.de/2000/juni2000/essen_und_trinken_in_der_bibel.htm Und da gibt es so geniale Rezepte wie: Süßes - nicht nur für Kinder: Alte oder angetrocknete Brotscheiben (3 Toastscheiben) in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Aus gleichen Teilen Honig (2 EL) und Butter (30g) mit etwas Zitronensaft (1/2 Zitrone) eine dickflüssige Masse (2-3 Min.) kochen. Die Brotwürfel in die Masse legen, sie müssen sich voll saugen. Abkühlen lassen und mit geschlagener Sahne essen. (Spitzenlecker und superbillig!) oder Eierzwiebeln: Je Person mindestens 1 hartgekochtes Ei. Je Ei ½ EL Geflügelschmalz (mit Butter schmeckt es ebenfalls sehr gut) und 1/3 EL feingehackte Zwiebel oder Gemüsezwiebel, Salz und Pfeffer. Die Eier mit einem Messer hacken oder mit der Gabel zerdrücken, die restlichen Zutaten unterrühren und würzig abschmecken. Mit Fladenbrot oder modern mit Baguette oder Toastbrot sehr lecker. Und noch was Uraltes habe ich in einem meiner Kochbücher gefunden: Labaneh Zutaten: 2 Liter Milch (original wäre Schafmilch) 3 Löffel Joghurt oder Sauermilch 1 Esslöffel Salz Olivenöl Eine Stoffwindel (oder ein anderes Baumwolltuch in entsprechender Größe) Die Milch aufkochen lassen, dann sofort vom Herd nehmen und auf Handwärme abkühlen lassen. 4 Löffel Milch in eine Schüssel geben und mit dem Joghurt ver- mischen, dann zur restlichen Milch zurücklegeben. Das Gemisch in eine große Schüssel geben und mit einem dicken Tuch abdecken. 6 - 8 Stunden rasten lassen (nicht zu kalt!!) Dann kühl stellen (es ist eine Art Joghurt entstanden). Die Windel in eine große Schüssel geben. Unser Joghurt mit Salz vermischen in die Schüssel mit der Windel leeren. Die Windel oben zusammenbinden und langsam anheben. Dieses Windelpaket über dem Waschbecken oder einer Schüssel 10 - 12 Stunden aufhängen. Das fertige Labaneh in ein passendes Gefäß geben, gut zusammendrücken und mit Olivenöl bedecken (zur Konservierung). (Das wäre jetzt wirklich der originale Belag für Fladenbrot.) Nächstes Monat geht es zu den Römern, die uns nun wirklich mit unend- lich vielen und billigen Rezepten versorgt haben. ----------------------------------------------------------------------- * Börsencrash und Katzenjammer (was übrig blieb vom Investmententhusias- mus und wie es weitergeht - persönliche Gedanke zu einem weitverbreiteten Frustthema) Noch vor zwei Jahren habe ich einige Artikel zum Sparen geschrieben, doch dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, das Thema fehlt seit längerem gänzlich. Warum? Die ganz einfache Antwort ist: ich weiß auch nicht, was ich euch raten sollte. Wer vor zwei Jahren noch auf Fonds und Aktien gesetzt hat, der sitzt jetzt vor einem mittelprächtigen Desaster. Da floß es hin das schöne Ersparte. Die Alternative sind nach wie vor nur mies verzinste Sparbücher, Anleihen mit Minirenditen, Lebensversicherungen mit ewig langen Laufzeiten und dennoch lausiger Verzinsung, Immobilien (aber wer hat schon so viel Geld), das schwerfällige Gold. Nein, Geldanlage ist zu einem durchaus frustrierenden Thema geworden. Auch in der Bank bekommt man neben den altbekannten Mustern nur Durchhalteparolen. Wir Knauserer sind uns definitiv einig, dass die Alternative zum Sparen keinesweg gesteigerter Konsum ist. Was tun aber, wenn Geld übrig bleibt? Die richtige Anlageform anzuraten, das kann ich momentan bei bestem Willen nicht. Nach wie vor kommt es aber immer gut, einen Bauspar- vertrag abzuschließen. Die staatliche Prämie, das gut durchdachte System etc. sind nach wie vor attraktiv. Was aber wenn man gerade zusieht, wie das Geld in den Fonds langsam verschwindet? Auch da bin ich kein Experte, aber als leidgeprüfter Anleger sucht man Trost. Zwei gute Tipps kann ich geben: a) Jetzt bloß das Geld nicht rausnehmen. All die Verluste, die man im Depot sind, sind eigentlich nur theoretischer Art. Sobald man aber verkauft, sind sie es auch in der Praxis. Auch wenn es völlig schwer fällt - warten. b) Auch wenn es völlig schwer fällt - warten. Seit langem liegen mir Kostolanyis Worte im Ohr, dass Aktien keine kurzfristige Geldanlage sind, sondern eine äußerst langfristige. Am besten Geld anlegen und erst in 10 Jahren wieder nachschauen, was draus geworden ist. Ich glaube, das waren die trostreichsten Worte der letzten Monate. Auch die Kurven der NYSE seit ihrem Beginn zeigen, dass es trotz etlicher Kriege, Weltwirtschaftskrisen etc. immer dann wieder bergauf ging. Das war auch schon mein Latein. Vielleicht werft ihr mal einen Blick auf die Frage des Monats, die diesmal angeregt durch einen Leser äußerst provokant ausge- fallen ist!!! ----------------------------------------------------------------------- * Das beste ist gerade gut genug (kritisches zum Computerkauf) Eigentlich habe ich mich schon lange keinem Computerthema mehr gewidmet und ganz selten habe ich Überlegungen zur Hardware angestellt. Gerade dabei finde ich, dass besonders im privaten Bereich viel zu viel Geld ausgegeben wird. Nehmen wir mal meine Anlage. Sie ist jetzt über zwei Jahre alt. Die Ausstattung des Computers ist ein AMD K6 mit 128 MB mit einer 20 GB Festplatte. Dazu ein HP Deskjet Farbtintenstrahldrucker, ein 17 Zoll- Monitor. Weiters ein ein Epson-Scanner mit Durchlichteinheit für Dias. Das ganze mit einem ADSL-Anschluss, einem CD-Brenner und eben der Standardsoftware. All das hat vor 2 Jahren 1400 - 1500 Euro gekostet (was halt ein Standardmodell am Markt so durchschnittlich kostet). Der momentane Marktstandard in der selben Preisklasse wäre: 256 MB DDR RAM, 40 GB Festplatte, DVD-Laufwerk, CD-Brenner (nur schneller), Farbtintenstrahler mit besserer Auflösung, beim Bild- schirm könnte man schon auf einen Flachbildschirm gehen, die viel billiger geworden sind. Die Geschwindigkeiten haben sich also gut verdoppelt. Gut die Zeiten in der Computerbranche sind etwas langweilig geworden. Die Entwicklungen kontinuierlich und nicht mehr so aufsehenerregend wie noch vor einigen Jahren, als alle paar Jahre neue Prozessoren die Leistungen vervielfachten. Ein neues Gerät zu kaufen würde nicht dafür stehen momentan. Aber dennoch schleicht sich nach und nach diese Unzufriedenheit ein, hier mal diesen klobigen Bildschirm durch einen eleganten flachen zu ersetzen. Und DVD ist noch ganz spurlos an mir vorübergegangen. Geldrauswerfpotential bietet der Computer immer. Doch neulich war ein herrlicher Wintertag, die Sonne schien so schön auf die Terrasse, da schnappte ich mir einen Liegestuhl und machte mir einen gemütlichen Tag (ich schweife nicht ab, der Com- puter kommt gleich). Aber ich wollte noch schnell einen Artikel für den Knauserer fertigschreiben. So staubte ich mein altes Lap- top aus. Eigentlich ist das Ding museal. IBM-Laptop 8088-Prozessor, ca 3 kg schwer, keine Festplatte, nur zwei Diskettenlaufwerke. Auf einer CD lief der alte Volkswriter-Editor und auf der anderen DOS. Für den gegebenen Anlaß bot mir das alte Ding also alles was ich brauchte. Das brachte mich auf die Idee mich hinzusetzen und einen kleinen Leit- faden zusammenzuschreiben, wie man seine Hardwareanschaffungskosten minimiert. BEDARFSPRÜFUNG Computer und deren Ausstattung gehen doch immer ganz schön an die Ersparnisse. Deshalb sollte vor allem vor dem Besuch einer Computer- abteilung eine Bedarfsprüfung stehen. Wofür brauche ich meinen Computer? Was sind meine Haupttätigkeiten am Computer? ANALYSE DER TÄTIGKEITEN Wir wissen jetzt vor allem, womit man am Computer seine Zeit ver- bringt. Die nächsten Fragen müssen lauten: Welche Anforderungen an die Hardware hat die Software, die ich vor allem verwende? ERKENNEN VON RESSOURCENFRESSERN? Und jetzt wird es detektivisch: Wer ist ein Ressourcenfresser? Wo muss ich immer viel Geld ausgeben um auch weiterhin diese Tätigkeiten weiter ausführen zu können? Wer an seinem Computer nämlich die Standardsoftware wie die Officeprodukte, Standardgrafikprogramme, Internetanwendungen laufen hat, der würde sein Geld verschwenden, wenn er immer "am Ball" bliebe, denn er würde die Grenzen der Leistungsfähigkeit selbst älterer Geräte kaum ausloten. Wer wie ich mal mit Excel arbeitet (durchaus auf hohem Niveau), ein bißchen Internet- seiten erstellt, mal eine Geburtstagskarte erstellt, der ist auch mit älteren Geräten wunderbar bedient. Wo sind nun aber die Anwendungen, die laufende Systemupgrades er- fordern? (nur auszugsweise) SPIELE: Computerspiele reizen Systeme aus. Sie müssen immer reali- tätsnaher, aufwendiger, schöner, mit besserem Sound, ausgefeilterer Grafik daherkommen. Und das kostet Ressourcen. VIDEOS: Wenn man bedenkt, dass ein Lied im MP3-Format ca. 3 MB groß ist, dann kann man sich vorstellen, welche MB-Zahlen da dann eine Film verschlingt. Da braucht man dann Festplattenkapazität und wer dann noch downloaden will, der braucht auch einen dementsprechend guten Internetanschluss. Ende nie! SPEZIALSOFTWARE: Während Office-Produkte den Computer wohl kaum an seine Leistungsgrenzen bringen, Spezialanwendungen mit AutoCAD schaffen das mit links. Und dann kommt dann noch die teure Hardware wie Plotter etc. dazu. Wer das zuhause laufen haben will, der braucht lukrative Gründe dazu. Mit diesen Fragen wird man vielleicht besser einschätzen können, ob das neue Upgrade notwendig ist oder nicht. Oft hat bei uns eine Diskussion über Computeranschaffungen zu dem Ergebnis geführt: brauchen wir eigentlich nicht! Was jetzt noch fehlt ist ein: KRITISCHER RUNDBLICK ÜBER DEN SCHREIBTISCH Habt ihr auch wirklich alles oft in Gebraucht, was da rumsteht? Oder setzt manches Peripheriegerät schon leicht Moos an? Was hat sich als wirklich praktisch entpuppt und ist ständig in Betrieb? Beim Computerkauf ist es nicht anders als bei anderen großen An- schaffungen: Bedarf erheben, Bedarf prüfen und dann erst lostraben. Beim Computer kommt vielleicht dazu, dass es immer neue Entwicklungen gibt, die immer irgendwie zum Kauf verlocken. Hier spart man am besten mit der Devise: abwarten und Teetrinken. Zuerst werden immer Spitzenpreise verlangt und dann geht es rasant nach unten. Aktuellstes Beispiel: die Flachbildschirme Noch was: laut meiner Erfahrung lohnt ein Gebrauchtkauf bei Computern nicht. Die Preise sind durchwegs zu hoch. ----------------------------------------------------------------------- * Aus aktuellem Anlass: die besten Benzinspartipps Der beste aller Benzinspartipps wäre natürlich: Auto weg!! Aber nicht jeder kann und will auf ein Auto verzichten, deshalb wieder einmal zum aktuellen Anlaß eine Sammlung von Benzinspartipps: RICHTIG BREMSEN UND BESCHLEUNIGEN a) die MOTORBREMSE Vergesst alles was ihr über die Motorbremse gehört habt: Nicht mehr in einen kleinen Gang schalten, wenn man z.B. auf eine rote Ampel oder eine geschlossene Bahnschranke zufährt. Richtig ist: Wenn man sieht, dass man bald bremsen muss, sollte man sofort die Kupplung treten und mit der Bremse den Wagen zum Stehen bringen, OHNE noch einen kleinen Gang einzulegen. b) neue EINSTELLUNG ZUM BREMSEN Zum Bremsen kann man sich auch folgenden Satz hinter die Ohren schreiben: Jeder Bremsvorgang vernichtet Bewegungsenergie des Fahrzeugs, die zuvor durch benzinverbrauchendes Beschleunigen erreicht wurde. Bremsz nur auf dasjenige Tempo herab, das ihr erreichen müssr. Also nicht so weit, daß man gleich wieder Gas geben muss, um Anschluß zu halten. c) LEERLAUF Nehmt frühzeitig den Fuß vom Gas und lasst den Wagen ausrollen, wann immer das möglich ist - anstatt zu bremsen. Schaltet dabei nicht in den Leerlauf und drückt nicht die Kupplung! Denn im Leerlauf verbraucht ein durchschnittliches Auto etwa 1 Liter Benzin pro Stunde, jedoch im Schiebebetrieb ist der Verbrauch gleich Null. MÖGLICHST SCHNELL HOCHSCHALTEN Je kleiner der eingelegte Gang, desto größer der Benzinverbrauch. Daher sollte man möglichst schnell anfahren und den Wagen immer mit fast durchgedrücktem Gaspedal bis etwa 2500 Umdrehungen hochfahren und dann schalten. Ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h könnte man eigentlich schon im im fünften Gang fahren (also auch in der STADT) Also fahrt bei konstanter Geschwindigkeit mit möglichst geringen Drehzahlen, etwa 2000 bis 3500 U/min. Der Motor sollte nicht gequält brummen oder gar stottern! VOLLGAS? Vermeidet beim Beschleunigen Vollgas. Auch mit 75 % Gaspedalstellung wird Ihr Auto schneller. Nutzt aufgebauten Schwung beim Zufahren auf z. B. rote Ampeln. Bergabfahrten brauchen überhaupt keinen Einsatz des Gaspedals. Schwache Beschleunigung hingegen spart im Vergleich zu kräftiger Beschleunigung in der Regel kein Benzin, denn bei schwacher Beschleunigung braucht man länger,um auf die gewünschte Geschwindig- keit zu kommen. Beschleunigungen sollten aber nicht hektisch und schlagartig sein. ABSTAND HALTEN Jedes nach unten schalten erhöht den Benzinverbrauch. Wer also im 5. Gang fährt und einen gewissen Spielraum auf seinen Vordermann hat, der braucht auf kleine Geschwindigkeitsschwankungen beim Vordermann nicht mit dem Runterschalten in den 4. Gang zu reagieren. Das spart dann Benzin! MOTOR AUSSCHALTEN Wenn man an der Ampel oder der Bahnschranke halten muss, lohnt es sich oft, den Motor abzuschalten. Der ADAC rät, den Motor dann abzu- schalten, wenn man wenigstens 20 Sekunden an der Ampel steht. (Ampel- phasen dauern gewöhnlich 20 sec.) KEIN GASGEBEN BEIM STARTEN REIFENLUFTDRUCK ERHÖHEN Der richtige Luftdruck ist oft an dem Benzindeckel oder an der Fahrertür angegeben. Man sollte den Reifendruck immer ein kleines bisschen höher als angegeben einstellen, so 0,1 - 0,2 bar. WEG MIT UNNÖTIGEM BALLAST Man sollte zumindest kein unnötiges Gewicht im Wagen spazieren fahren. Also runter mit nicht benötigten Dachträgern und öfter mal den Koffer- raum ausräumen. Beispielsweise nicht mehr volltanken. Das kann 50 kg bringen. NASCHKATZEN EINDÄMMEN Die Klimaanlage steigert zB den Verbrauch je nach Größe des Auto- Innenraumes und Leistungskraft der Klimaanlage um 0,5 Liter bis 1,2 Liter pro 100 km. Da muss man dann zwischen Komfort und Benzinverbrauch abwägen. Je mehr elektrische Verbraucher im Fahrzeug eingeschaltet sind, desto schwerer dreht sich die Lichtmaschine. Damit erhöht sich zwangsläufig auch der Verbrauch. Dies gilt unter anderem natürlich auch für eine eingeschaltete Heckscheibenheizung bei nicht beschlagenen Scheiben. LUFTWIDERSTAND EINDÄMMEN Geöffnete Fenster während der Fahrt erhöhen den Verbrauch. Bedingt durch die Verschlechterung der Luftumströmung sind bis zu 0,1 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometern möglich. Nutzt, wenn es eben geht, die eingebaute Lüftung Ihres Fahrzeugs. Auch Dachträger etc. erhöhen den Luftwiderstand und somit den Verbrauch, also schnell runter damit. KURZSTRECKEN VERMEIDEN UND FAHRTEN PLANEN Euer Fahrzeug hat auf den ersten 2-3 Kilometern einen Verbrauch von 20 -30 Litern hochgerechnet auf 100 Kilometern. Überlegt immer, ob eine kurze Strecke nicht auch alternativ zu erledigen ist. und sonst mehrere Erledigungen auf einmal machen und nicht über den Tag verteilen. Denn meist müsst sowieso wieder in die gleiche Richtung (wenn auch nur streckenweise).Und selbst wenn nicht: Motor und Kat sind bereits warmgelaufen, der Verbrauch und Verschleiß sinken. LUSTIGES PHÄNOMEN, DAS WIRKLICH STIMMT Besonders im Sommer schlägt sich das relativ gravierend zu Buche. Immer am Morgen tanken, wenn die Außentemperatur noch relativ kalt ist. Denn Benzin dehnt sich mit der Wärme aus und man bekommt für sein Geld einfach weniger in den Tank. Es gibt Menschen, die berichten, dass sie durch das "Bei-Kälte-Tanken" mehr als 5 % Benzin gespart hätten. SICH EINE BILLIGE TANKSTELLE SUCHEN Helfen können dabei folgende Homepages: Benzinpreise.de, Clever-Tanken.de, Nice-Prizes.de Es gibt also viele Kleinigkeiten, die in Summe wirklich was bringen. Ich bin selber zwar alles andere als ein begeisterter Autofahrer, aber ich versuche zumindest ein paar Dinge zu beherzigen und ich finde, dass ich gar nicht so schlecht liege. ----------------------------------------------------------------------- Mit kleinen Tipps viel sparen! INTERNETTIPPS: (zusammengestellt von Jörg) Alle diese Links sind so gut und wichtig, dass ich sie auf jeden Fall hier nochmal erwähnen möchte: http://www.hobbythek.de Die Hobbythek beschäftigt sich oft mit ähnlichen Themen wie der Knausere, z.B. selbstgemachte Lebensmittel, Wildfrüchte etc. Die zu jeder Sendung zugehörigen monatlichen Hoppytipps-Brochüre gibt es mittlerweile auch online, die neueren sogar als pdf-Files. Label online: http://www.label-online.de Service der Verbraucherzentrale, bei dem alle möglichen Labels wie Blauer Engel, Transfair, Biosiegel usw. genauer unter die Lupe genommen wird. Erklärt wird jeweils, wer die Siegel vergibt, wie hoch die Aussage- kraft ist, und was damit im einzelnen überhaupt dem Verbraucher garantiert wird. Zusatzstoffe online: http://www.zusatzstoffe-online.de Noch eine Seite der Verbraucherzentrale, die zum Thema der letzten 2 Knauserer paßt. Auf der Seite findet man unter Lexikon die verständlichste und beste Beschreibung der einzelnen Stoffe, die ich im Internet kenne. Besonders hilfreich die Ausführungen zu möglichen gesundheitlichen Bedenken sowie zum Allergiepotenzial. BUCHTIPPS: (unsere Kollegin Christine hat mich da an einen Author er- innert, den ich schon lange vergessen hatte. Danke nochmal!!) Hans A. Pestalozzi: Auftrag für die Zukunft Dort denkt er laut über unsere Gesellschaftsysteme nach und kommt zu dem selben Schluß wie wir, immer höher, schneller, weiter ist als Lebensinhalt total untauglich. (und als Bezugsquelle gibt sie an: www.booklooker.de, wo man offenbar gebrauchte Bücher zu sinnvoller Qualität und guten Preisen ersteigern kann). Martin aus Heidelberg hat seinen Spartippfundus für uns geöffnet und folgende überlegenswerten Vorschläge eingebracht: ORGANISATION VON ALTPAPIER UND ALTGLAS Wer es satt hat, dass sich grosse Mengen Papier/Glas in der Wohnung ansammeln, weil man zu faul war, es zum Container zu bringen, hier ein Tip. Wer mit einer Jutetasche einkaufen geht, kann folgendes Abfall-System anwenden. Für Papier und Glas wird je eine Jutetasche an einem Wandhaken befestigt und nach und nach befüllt. Zum Einkaufen braucht man eine Tasche, so dass man \"gezwungen\" ist, gleich den Müll mitzunehmen. Das Papier /Glas wird dann vor dem Einkaufen zum Container gebracht. Vorteile 1. Die Abfallmenge bleibt immer \"tragbar\", d.h. man kann zu Fuss zum Container gehen (gesünder, kein Auto). 2. Durch die Wand- halter wird der Boden frei, keine Kisten, Körbe oder Kartons zum Sammeln mehr nötig (Hausputz geht besser, da weniger auf dem Boden steht). SHAMPOO VERDÜNNEN!! Shampoo kann oft bis zum Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt werden. Das hat mehrere Vorteile. 1. Geringerer Verbrauch => ökologisch, billiger. 2. Shampoo-Wasser-Gemisch kommt schneller aus der Flasche und verteilt sich _viel_ schneller im Haar dadurch kommt man gar nicht in Versuchung, mehr Shampoo zu nehmen, als man braucht. Ausserdem entfällt das lästige \"Mischen\" von Shampoo und Wasser im Haar fast ganz. Das Haarewaschen geht dann ratz-fatz. 3. Auch preiswertere Shampoos oder No-Name-Produkte (Aldi, G&B, Tip) die meist penetrant nach Duftstoff riechen, werden durch die Verdünnung akzeptabel Tip: Eine Shampooflasche mit _kleiner_ Öffnung, etwa 2-3 mm Durchmesser, benutzen. Dann kommt nie zuviel Shampoo-Wasser-Gemisch raus. Spülmittel-Konzentrat kann man auch prima verdünnen. ----------------------------------------------------------------------- Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! Diese Rubrik soll helfen, verschiedene Ideen meiner Leser zu (bislang) nicht geloesten Problemen zu finden. Die besten Einsendungen werden im naechsten Knauserer veroeffentlicht. Über den Umweg des Spartippformulars hat mich folgende doch provokante Frage erreicht, die ich euch gerne zur Diskussion stellen möchte (für Spontandiskussionen habe ich sie auch nochmals ins Forum gestellt). Danke für die schöne Anregung an den anonymen Spender: >Investieren Sie einen Teil Ihres gesparten Geldes >in Projekten für die dritte Welt. Auf den ersten Blick kostet es nur >etwas, aber hier haben Sie die Möglichkeit Signale zu setzen und so >vielleicht mögliche kriegerische Auseinandersetzungen in der Zukunft >zu vermeiden. >Provokante Frage: Wäre das World Trade Center mit 3000 Personen vielleicht >nicht zerstört worden, wenn die wohlhabenden Völker dieser Erde ihre >Möglichkeiten und moralische Verantwortung stärker in die Entwicklung der >Welt eingebracht hätten? ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - www.knauserer.com