============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 01/2009 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2002_2009.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Die Psychologie des Konsumverzichts - Teil 2 (Das Beste aus Schmidbauer: Weniger ist manchmal mehr) * Zum Konsumverzicht (ein Leserbrief - von Martin) * Christels Welt: ALTE ZEITUNGEN - NEUER HUT und eine WINTERMÜTZE OBENDRAUF * Projekt 2009: Alte Künste neu entdeckt! - Die Leiden des E. - Erfahrungen unseres Teilaussteigers aus Norddeutschland * Wertvoller Plausch - wie man gratis zu einem Speiseservice kommt und die Methode der Listen * Vorratshaltung - Tipps aus der Praxis von Birgit * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: dieser Knauserer beherbergt wieder einen bunten Mix vieler Meinungen mehrer Wortspender, die - wie mir der Adventkalender gezeigt hat - besonders gut ankommt. Natürlich hier wieder ein herzlicher Dank an alle jene, die mir immer wieder anregende Wortspenden, Leserbriefe, Artikel, Spartipps, Fundstücke aus dem Internet, Gedanken etc. schicken. Diesmal habe ich drei längere Leserbriefe veröffentlicht, auf die ich beson- ders hinweisen möchte: zwei ganz am Ende des Knauserers, da wo die Leserbriefe immer stehen, einen nach dem ersten Artikel, weil er da so schön hinpasst. Danke Michi PS: ein schönes Zitat zum Abschluss, das mir momentan etwas "zu schaffen" macht. Great minds discuss ideas. Average minds discuss events. Small minds discuss people. ~Eleanor Roosevelt ----------------------------------------------------------------------- * Die Psychologie des Konsumverzichts - Teil 2 (Das Beste aus Schmidbauer: Weniger ist manchmal mehr) Während im ersten Teil des Buches Schmidbauer messerscharf die Konsumgesell- schaft analysiert, fordert er im zweiten Teil (ca. ab S 130) aktiv zum Konsum- verzicht auf: "Wenn das heute praktizierte Konsumverhalten den Menschen verdummt, seine schöpferischen Fähigkeiten verschüttet, sein Gefühlsleben entleert und vekümmert, seine Gesundheit zerstört, dann wird der Verzicht auf dieses Verhalten der erste Schritt zu einer echten Selbstverwirklichung und einer neuen Identität des Menschen sein." Und das zentrale Moment wird die Konsumethik: "Grundsetzlich muss JEDER KAUF zu einer spezifisch ethischen Frage werden; JEDER Konsumartikel ist ein Mosaiksteinchen in den Moloch Umweltverschmutzung." Und wie zur Motivation schreibt er: "Homo consumens ist überzeugt, die in seiner Welt gültigen Freiheiten: zu produzieren, was man will, zu verkaufen, wieviel man kann, und zu kaufen, was auch immer möglich ist, seien Zeichen eines erreichten hohen Freiheitsgrades, der unbedingt gegen Zwangswirtschaft, Beschränkung der freien Unternehmer und ähnlichen Maßahmen geschützt werden müsse. Während die Reklame Freiheit verspricht, aber Pseudofreiheit, Unfreiheit und Sklaverei verkauft, ist in der Welt von Homo consumens jeder Akt des Konsumverzichts ein Schritt mehrzu wirklicher, innerer wie äußerer Frei- heit." Und weiter: "Jeder Gegenstand, den ein Mensch haben "muß", verkleinert seinen Freiheitsspielraum. Je weniger wir von unserem KOnsumerhalten empanzipiert sind, desto enger und kleiner ist unsere Welt." (Anm. d. Red.: Mein Gott, ist mir der Mann sympathisch!") Schön auch: "Die Konsummarionette beschimpft den freien Menschen, weil ihm die fortschrittlichen Fäden fehlen, an denen sie zappelt." Er geht noch weiter und behauptet: "Je mehr sich der Mensch von Konsum- gütern abhängig macht, seine Tätigkeit ihnen anpaßt, in seinem Gefühlsleben von ihnen geprägt wird, desto weniger Würde besitzt er." Beispiele dafür findet er im Umgang mit dem eigenen Altern aber am meisten hier:"Passivität ist ein hervorstechender Zug von Homo cosumens. In allen Verhaltensbereichen, die nichts mit seinem vorwiegend durch sein Verlangen nach sicherem Verdienst und guter Altersversorgung bestimmten Beruf zu tun haben, nimmt er die typische Konsumentenhaltung ein. Für sein Geld muss ihm "etwas geboten werden" - Unterhaltung, Nvervenkitzel, gut aufbereitete Lektüre, viel Bequemlichkeit, Pseudojugend, Pseudoerfolg (und wie die Rekla- meversprechen auch lauten mögen). ..." Das Ruinöse - zerstörerisch gegen Umwelt und das eigene Selbst - der Konsum- gesellschaft muss ausgemerzt werden und die Nicht-Wegwerfgesellschaft ange- strebt werden. So lobend auch der Konsumverzicht des einzelnen ist, wird nur eine von der Politik angestrebte Umorientierung zielführend sein (Anm. d. Red: Romantiker!) Und die Nicht-Wegwerfgesellschaft stellt er sich dann wie folgt vor: "Auf dem Weg zur Nicht-Konsumgesellschaft müßen wir in jedem Fall durch eine Periode fehlender Vollbeschäftigung hindurch, in der die Produktiv- kräfte von der Zerstörung der Umwelt auf die Erhaltung des Menschen und der Natur umgepolt werden. Solange man den Bürgern mehr Umweltschutz verspricht, ohne ihnen ein Ende des Konsumismus anzukündigen, betreibt man Augenaus- wischerei. Die Welt nach Homo conumsens sähe so aus: Wenige, rein funktionelle, sehr qualitätsvolle und reparaturfreundliche Konsumdinge - Kleider, Möbel, Haushaltsgeräte, rigoros besteuerte Autos - und kaum mehr Genußgifte. Dem- gegenüber ein reiches Angebot hochwertiger Nahrungsmittel (die herkömmlichen Gütekriterien, die das Aussehen bewerten, wären durch Qualitätsmaßstäbe, etwa beim Obst ersetzt) und vor allem Dienstleistungen - Schulen, Kinder- gärten, Volkshochschulen, gruppenpsychotherapeutische Clubs, Krankenhäuser, die ihre Hauptaufgabe darin sehen, Krankheiten vorzubeugen, nicht sie erst entstehen zu lassen und dann zu behandeln." Er fordert aber auch keinen Kommunismus: " Es wäre wohl nicht nötig, das Privateigentum an den Produktionsmitteln abzuschafen, sondern nur, verant- wortlichen Umgang mit diesen Produktionsmitteln sicherzustellen." Er schreibt zwar, dass seine Gedanken womöglich dilettantisch sind, aber man müsse sich solche Gedanken wohl machen, will man das Ende der Konsum- gesellschaft proben. Und er fordert auch die Rückbesinnung auf die zentralen menschlichen Werte, von denen er allen voran die Gesundheit, das Wissen und die Freiheit nennt. Und schließt das Kapital mit dem orakelartigen Schlusssatz: "Wir können nur hoffen, dass es am tiefpunkt der Konsumgesellschaft noch die Basis für eine Umkehr ohne den totalen ökologischen Zusammenbruch gibt." Wie sieht aber für Schmidbauer die Praxis des Konsumverzichts aus, wobei er eine grundlegende Konsumneuorientierung propagiert: "Homo consumens kauft miest bedenkenlos; selbst als sogenannter "kritischer Konsument" überlegt er sich nur, welche Ware ihm den reellsten Gegenwert bietet. Der vom Konsum empanzipierte Mench kauft, ohne nachzudenken, gar nichts; wenn er aber etwas kauft, kann wird er zuallererst die Frage stellen, ob die Anschaffung in einem vernünftigen Verhältnis zu seiner Selbstverwirk- lichung steht. Das Nichtkonsumieren ist für ihn also ebenso Naturzustand geworden wie für Homo consumens der Konsum." Konsumverzicht sollte für ihn nicht auf KOsten der erwähnten Grundwerte Gesundheit, Wissen und Freiheit gehen und eine Emanzipation muss nicht immer zwangsläufig kompletten Verzicht bedeuten, sondern auch mäßigen Gebrauch. Ein sehr guter Punkt, den Schmidbauer immer wieder bringt ist: "Wir müssen uns stehts vor Augen halten, dass alles, was wir kaufen , nicht erst dann die Umwelt belastet, wenn es verbraucht ist und zum Müll geworfen wird, sondern bereits in dem Moment, in dem es hergestellt wird. Deshalb sollten uns auch die Dinge, wie wir geschenkt bekommen, nicht begeistern, wie Gratis- muster, Gratisproben, Gratisprospekte, "Konsumbibeln" wie die Versandhaus- kataloge, Werbegaben." Deshalb folgt einige Seiten später auch eine Lobpreisung des Gebrauchtkaufs. Zentral für ihn auch die Erziehung hin bzw. weg vom Konsummenschen. Nicht nur die Überversorgung mit Spielzeug, Süßigkeiten etc. ist schädlich, sondern auch die allzu verfrühte Fremdbetreuung und der Zeitmangel aufgrund von Arbeit. Zentral wird auch die Erziehung zur Mündigkeit und Kritikfähigkeit angesehen. Das große Problem sieht Schmidbauer im Starten eines Übergangs hin zur Nichtskonsumgesellschaft: "Wenn wir jedermann gestatten sich damit zu verteidigen, dass sein winziger Beitrag zur Umweltzerstörung ohnedies unbedeutend sei, dann wird es so weitergehen wie bisher." In den 70ern sieht Schmiedbauer noch hoffnungsfroh in die Zukunft, dass die Umwelt- verschmutzung der treibende Motor für eine Konsumverhaltensänderung sein könnte ...................... (HIer möchte ich mal gar nichts hinzufügen ....) ----------------------------------------------------------------------- * Zum Konsumverzicht (ein Leserbrief - von Martin) Hallo Frau Brötz, mit Interesse verfolge ich immer Ihre aufschlussreichen Briefe an die Knauserergemeinde, jetzt wieder den Buchtipp zum Konsumverzicht. Speziell dazu habe ich mir in den vergangenen Jahren immer wieder Gedanken gemacht und finde es toll, dass sich jemand schon vor 40 Jahren darüber den Kopf zerbrochen hat. Doch ganz nebenbei: Askese hatte schon immer ihren festen Platz in jeder der großen Weltreligionen. Das hat seine guten Gründe und hört längst nicht bei der Bewahrung der Schöpfung auf. Konsumverzicht beinhaltet auch einen tiefen Aspekt von Freiheit. Ich nehme mir die Freiheit, etwas nicht zu besitzen, weil ich es im Grunde nicht brauche. Man stelle sich zudem einmal vor, was eine solche knauserige Haltung für die Wirtschaft bedeutet, wäre sie gängige Praxis nicht nur bei allen Mühseligen und Beladenen, sondern beim Gros der Bevölkerung. Stellen wir uns weiter vor, wir würden uns weigern, weiterhin für all diese schwachsinnigen Konsumartikel wie dicke Autos, das Zweit- und Dritthandy, Hausrat- und Sterbeversicherungen und all den anderen Plunder, den wir nicht brauchen, zu arbeiten! Wir würden nur noch für das Lebensnotwendige arbeiten! Wir hätten Zeit füreinander und wir wären nicht mehr so erpressbar, dass wir für jeden noch so geringen Hungerlohn arbeiten gehen. Denn auch zur Ausbeutung werden die Auszubeutenden dringend benötigt. Noch schlimmer: bei genauerem Hinsehen ist das meiste, was sie zu geringstem Lohn produzieren auch nichts wert, weil es entweder überflüssig ist oder die Umwelt schädigt oder beides. Nur noch für das Lebensnotwendige zu arbeiten brächte den Menschen wieder mehr Zeit für sich, für ihre Kinder, für ihre Mitmenschen. Zeit wäre nicht weiter einfach Geld, das ich entweder gerade verdiene oder ausgebe oder die ich vor der Glotze vertrödle bis zur kompletten geistigen Verwahrlosung wie es bei zahlreichen Mitmenschen bereits der Fall zu sein scheint. Davon sind übrigens Wohlhabende und Arme wie die beiden Seiten ein- und derselben Medaille gleichermaßen betroffen. Hier breche ich nun einfach ab und hoffe, dass ich meine Perspektive zum Konsumverzicht verständlich machen konnte. Mit freundlichen Grüßen Martin ----------------------------------------------------------------------- * Christels Welt: ALTE ZEITUNGEN - NEUER HUT und eine WINTERMÜTZE OBENDRAUF Zuallererst ein Nachtrag: die hübschen Runenfiguren waren aus dem Buch Hasenöhrl und Kirmesfladen von Eve Marie Helm RECYCLING VON ALTEN ZEITUNGEN (Vorwort von Michi: mit folgenden Basteleien bin ich seinerzeit (also vor ca. 6 Monaten) auf die Christel aufmerksam geworden und bin heute noch froh, dass ich sie einfangen konnte 8-)))) Alle Vorschläge sind natürlich bebilder: ihr findet sie wieder unter Christels Welt: http://www.derknauserer.at/unterlagen/christel.php ZEITUNGSVARIATIONEN Achtung, alles was drunter ist , Fussboden, Tisch usw.wird schwarz, ist aber leicht wegzuwischen, ZEITUNGSKISSEN Du legst eine Tageszeitung vor Dich hin, so wie sie gefaltet ist. Nimmst allerdings 5 Stück, die ineinanderstecken. Eine Schmalseite und die Längsseite mit der Nähmaschine zusammennähen. Und die Kinder reissen und knüllen weiteres Zeitungspapier und füllen damit die Zeitungskissen. Am Anfang aufpassen, dass sie die Bollen in die Mitte tun. Dann oben zusammennähen, kleine Kinder sitzen dann auf dem Schoss und nähen quasi "selber", grössere können es villeich schon allein nähen. Die Kissen halten, wenn man keine Kissenschlacht macht erstaunlich gut, Anschliessend sitzt man im Kreis auf den fertigen Kissen und vespert und liest Geschichten vor. UND man kann sie Monate vorher vorbereiten. Sie sind auch gemütlich als Popowärmer in Winter im Auto. Auf die Kissen kann man sich setzten beim Märchenerzählen,oder auf Stuhl legen, sind im Verhältnis sehr stabil und wenn näht kaputt näht man schnell neue. ZEITUNGSSANDALEN DER SUPERKNÜLLER Schlage die Tageszeitung auf, als würdest Du sie lesen und leg 3 Seiten aufeinander. Nun die Zeitung von unten her etwa 2 cm breit nach oben falten. So entsehen Streifen. Diese zu einer Schuhsohle falten. Man fängt in der Schuhsohlenmitte an und legt sozusagen ein Oval, das man klebt oder eventuell tackert. Man befestigt so viele Steifen, wie der Fuss des Kindes ist. Dann wird ein weiterer Streifen obendrüber gelegt und festgetackert. Es ist erstaunlich wie die Dinger halten und wenn die Kinder nicht zu weit weg wohnen, können sie mit denen auch nach Haus laufen, im Sommer halt. Solche Schuhe zu basteln, ist ein riesiger Spaß auf Kindergeburts- tagen oder als Gag zu anderen Gelegenheiten. ZEITUNGSKÖRBE ALLER ART; FÜR SPIELZEUG;PAPIERKORB; SCHIRMSTÄNDER Du brauchst dazu 2 Kreise aus Karton ca 20 cm Durchmesser Dann faltest Du Zeitungsstreifen wie oben beschrieben, nur legst Du 5 Blätter auf einander. Was übersteht, wird nach innen gelegt. Kleben oder tackern, dass sie nicht aufgehen. Für denn Karton brauchst Du 10 Streifen, für den Korb je nach Höhe 4 - 10 Streifen. Wenn Du oie Streifen fertig hast, klebst Du 10 Streifen strenförmig auf den einen Karton, etwa 5 cm hinein auf den Karton Geht nur am Fussboden, weil der Stern relativ gross ist. Dann die restlichen Streifen zu Ringen formen , etwa 5cm überlappen, kleben oder tackern. So jetzt kommt das Weben. Nimm von dem Stern 5 Streifen und halte sie hoch und streife einen Ring darüber und schieb ihn ganz nach unten. Die Senkrechtstreifenwieder zum Stern rauslegen und die anderen 5 Streifen hochheben und Ring drüber.Usw. Bis Dir die Höhe reicht Am oberen Ende, wenn Du die passende Höhe erreicht hast, rumbiegen und irgendwie drunterschiben, dass eine Schöne Kante entsteht. Sehr stabil und können lackiert werden mit Pinsel, dass man nicht die ganze Farbe durch die Gegend spritzt. Niedriger gemacht eigenen sich die Körbe auch als Aufbewahrungskorb --------- Mit etwas Phantasie kann man auch Tischchen und ähnliches machen. Aber wie es in meiner Sprüchesammlung so schön heisst: Was Phantasie ist, kann sich manch einer gar nicht vorstellen. Gottlob sind die Knauserer ja kreativ. Diese Vorschläge sind alle krafterprobt. Die Papierkörbe eignen sich auch gut als Geschenke. Und wenn Luxus angesagt ist, kann man ja auch noch was reinlegen ... UND WEIL WIR GERADE SO SCHÖN FRIEREN, recyclen wir noch einen alten Pulli zu einer Mütze + Schal um. Man nimmt einen nicht zu dicken Pullover, den man nicht mehr braucht und schneidet ihn , wie auf der ersten Zeichnung. Das heisst, man hat eine Mütze, die man schnell zusammennäht. Die Ärmel, wie gestrichelt schneiden und links zusammennähen. So erhält man einen langen Schlauchschal. Den bindet man am Kopf zweimal um die Mütze und verknotet ihn oben, auf der Seite oder hinten, wie man mag. Und hat dadurch nebst gutem Aussehen auch noch warme Ohrwatscheln!!! Wenn der Pulli breit genug ist, näht man aus dem Vorderteil die Mütze und kann , wenn man den Schal haben will, den Rücken für Hand und Fusswärmer nehmen. Nach Jahren in die Altkleidersammlun geben.... ----------------------------------------------------------------------- * Projekt 2009: Alte Künste neu entdeckt! - Die Leiden des E. - Erfahrungen unseres Teilaussteigers aus Norddeutschland Auf vielfache Nachfrage hat uns Eike unser Teilaussteiger aus dem Norden einen Erfahrungsbericht gepostet, der schön zeigt, welche Probleme sich praktisch auftun können. Die man aber mit dem nötigen Biss, Kreativität und Forschergeist und viel Flexibilität lösen kann. Ich habe seine Erfahrungen in das Projekt 2009 aufgenommen, da vor allem die teilweise Selbstversorgung ein hohes Maß an handwerklichen Geschick erfordert: "Tja das mit der Teilaussteigerei geht laufend weiter - wenn auch nicht in der gewollten Geschwindigkeit. Kaninchen und Hühnerhaltung haben sich eingelaufen. Meine Schwiegermuter hat mir gezeigt wie man Kaninchen und Hühner schlachtet - die erste Leber/Zwiebel-Wurst ist im Glas. Speisereste sind organisiert und Samelstellen für Gemüseabfälle auch, so dass wir die Futterkosten wohl deutlich reduzieren können. Hier haben wir leider z Zt Stallpflicht für Geflügel, so dass sich der Bau eines grösseren überdachten Auslaufs für die Eiertiere nun gelohnt hat. Mein Ziel ist es nun nach ersten erfolgreichen Versuchen im Gemüsegarten mehr auf selbsterzeugte Nahrung zu setzen. Hier ist die Auswertung meiner "gesammelten Werke" der erste Schritt. Gutes kann ich von meinen Kartoffeln berichten, die geholfen haben, den mit Quecke verseuchten Acker urbar zu machen. Ich beabsichtige den Speiseplan zu straffen und die Familie mehr in Richtung "Nahrungsmittel" umzustellen, weil ich hier ein gutes Spar- und Gesunderhaltungs- potential sehe. Zudem sind Grundnahrungsmittel bei weitem leichter zu produzieren als "designtes Food". (Auf der höheren Ebene halte ich es sogar für eine Pflicht den Kindern zu zeigen, dass man vieles selbst machen kann um Ihnen Wege aus der konsumistischen Zwangslebensweise zu zeigen). Ansonsten geht es mit darum weiterhin Grundfertigkeiten für ein mehr selbstversorgtes Leben zu entwickeln. Da unser Wäschetrockner seit einiger Zeit auf eine Reparatur wartet - und wir immer noch leben ;-) - liegt der Schritt nahe, dieses Gerät aus der Liste der Haushaltsgeräte zu streichen. Leider habe ich festgestellt, dass eine Hand- Spindelmäher nicht mit sporadisch gemähtem Rasen fertig wird. Also werde ich entweder eine Motormäher brauchen oder endlich lernen zu sensen... Allen voran: Haltbarmachen von Lebensmittel ohne Dauer-Energiekosten (also nicht tiefgefrieren) Verarbeiten des Nahrungsüberschusses aus dem Sommer (hier haben sich die Kaninchen und Hühner bewährt, die mir viel pflanzliche Biomasse verfuttern und speichern). Ich hatte letztes Jahr Aussicht auf gut 600 m2 Land was sich leider zerschlagen hat. Nun stehen auf 2-3 Morgen Land auf der Leiste der Möglichkeiten - das könnte jedoch durch einen Verkauf statt verpachtung schief laufen. Dann gibt es noch eine alte Gärtnerei hier am Ort, die ungenutzt ist- vielleicht kann man da noch Land bekommen - ich befürchte allerdings, dass das Land totgespritzt ist. Der Ausbau des Hauses mit Strohballen geht auch schleppend voran - das Material habe ich bereits - mal sehen wie es weitergeht. Ziel ist zum einen Platz zu gewinnen aber auch eine bessere Wärmedämmung hinzubekommen (Altes Bauernhaus ...) . Mehr Land hilft auch unabhängiger zu werden. Gern würde ich eine biomeiler nutzen, doch das gibt das Grundstück nicht unbedingt her und in Sachen Anbau von Nahrung udn Futtermitteln braucht es halt auch Fläche. Wenn es bei mir nicht klappen sollte mit mehr Land werde ich alles daran setzen das Vorhandenen best- möglich zu nutzen. Das heisst dann eine Abkehr vom noch vorgesehen Landgarten zum reine Nutzgarten ( obwohl.. bin ich da nicht eigentlich schon??? grübel)" Auch der Gedanke mit meinem Flächenbedarf sieht heuts schon anders aus: mir ist klar, dass ich es auch mit geringerer Fläche zu einigem Ertrag/Nutzen bringen müssen sollte. Zu leicht fordert man doch, dass die Umstände sich ändern um ein Ziel zu erreichen. Ich denke aktuell darüber nach unsinnige Zierbäume, die hier seit nunmehr 8 bis 5 Jahren rumstehen durch Nutzpflanzen und Beete zu ersetzen (ja ich pflanzte sie selber). Der im letzten Jahr angelegte Teich wird wahrscheinlich noch dieses Jahr den umgesiedelten Apfelbäumen und Beerenbüschen weichen, die am ungünstigen Standort wenig Ertrag bringen. Also wird der Garten nach güstigen Standorten abgesucht und die Nutzung dort angepasst. Es ist halt so, dass ich/wir erst einmal richtig lernen müssen, um dann das richtige zu tun. In unseren Köpfen ist noch viel zu viel fremdgedachtes Leihgut, was eben nicht unserer Vorstellung entspricht und erst langsam abgelegt werden kann. ---------------------------------------------------------------------- * Wertvoller Plausch - wie man gratis zu einem Speiseservice kommt und die Methode der Listen Klirr, da ging er hin. Da waren es nur noch 3 Supenteller. Das Küchengeschirr hatte einen dramatichen Tiefstand erreicht. Es würde mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als vom Weihnachtsgeld ein Geschirr zu kaufen. Ein hochpreisiges macht bei 2 Kindern und mir - dem halb- blinden Küchenschussel - wohl keinen Sinn (obwohl mir schönes Porzellan ja so gefällt ....). Ich hatte auch schon Prospekte geblättert und rechnte so mit einem Kosten- punkt von 40 - 50 Eur. Was sein muss, muss sein! Aber ich war zu diesem Neukauf überhaupt nicht motiviert. Ich dachte zunächst daran, doch en Service etwas teurer zu kaufen, aber mit der Möglichkeit die zerdepperten Lücken einzeln nachkaufen zu können. Diese Option wäre auf gut das Doppelte gekommen. Dafür müßte ich nicht massenhaft einzelne Teller wegwerfen. Also nahm ich Kaffee- und Eßservice auf meine KAUFEN-Liste auf. In meinem Küchenorganisationskastl hängen nämlich 2 Listen. Eine Wunschliste, die immer dann gefüllt wird, wenn ich einem spontanem Kaufimpuls widerstehen möchte (zB nach Schaufensterbummel oder nach Aufkommen eines Spontan- bedürfnisses) und die Kaufliste (Dinge, die nun wirklich nachgekauft oder organisiert werden müssen). So können dann Dinge, die längere Zeit auf der Wunschliste verbrachten, von dort wieder gestrichen werden, oder auf die Kaufliste wandern, wenn genügend gute Gründe für den Erwerb sprechen. Es ist aber erstaunlich, wie wenig am Ende wirklich effektiv gekauft wird. Für mich eine der besten Methoden gleichzeitig gute Ideen nicht verfallen zu lassen und doch unnötige Spontankäufe zu vermeiden. Zurück zum Service. Vor dem Kauf, wollte ich das Thema noch bei einem Kaffee- plausch ansprechen. Das Thema hat sich angeboten, weil mir Dekor und Form eigentlich egal war und erfahrungsgemäß türmen sich in Kellern oder Dach- böden alte Gläser, Service und Töpfe (wer es nicht glaubt, soll es nachprü- fen). Komplette Sets wirft keiner weg, räumt sie dafür 10x sinnlos um. Bereits beim ersten wöchentlichen Kränzchen erinnerte sich eine Dame an das alte Service der Oma, bei dem nur die Zuckerdose fehlte und die Kanne ein ausgeschlagenes Eck hätte. Das Dekor wäre grauenhaft, aber eben alles komplett. Ich war knapp davor es zu holen, hatte sich nicht meine Mutter an ein überkomplettes Service im Keller mit modernem Dekor ohne Ecken erinnert. Das hatte sich dort eingefunden, weil eine ihrer Bekannten ihre Wohn- küche eingerichtet hatte und das alte blaue Service nicht mehr zur neuen orangen Polsterung paßte. Mir soll's recht sein! Ich hatte mein Ziel erreicht, ordentlich gespart und ging glücklich mit meiner Beute nach Hause (Steinzeit läßt grüßen). ----------------------------------------------------------------------- * Vorratshaltung - Tipps aus der Praxis von Birgit das thema vorratskammer finde ich super! eigentlich sollte so etwas nicht unbedingt (oder nicht NUR) in einem knauserer magazin erscheinen, sondern eher in einer allgemeinen „öffentlichen“ zeitung oder magazin. weil - mal ehrlich: ich bin überzeugt, das jeder knauserer eine mehr oder weniger gut befüllte vorratskammer zuhause hat. das ergibt sich - meiner meinung nach ja - fast zwangsläufig - wenn man sich mit sparen und ökologischem leben auseinander setzt, weil: 1.) ein knauserer kauft dann ein, wenn es günstig ist. und speziell haltbare lebensmittel werden da ja dann in größere mengen gekauft. da hat man ja dann schon mal automatisch einen "grundstock" 2.) knauserer kochen selber - jedenfalls meistens. jeder der aktiv spart, weiß, das man beim selber kochen mehr spart (sogar singlehaushalte) als mit fertiggerichten. außerdem ist das essen auf jeden fall gesünder und entspricht der ideologie des selbermachens eines knauserers. und da ich nicht eine packung reis oder polenta oder hirse oder bulgur auf einmal esse, habe ich meist schon eine kleine sammlung an vorräten - ganz von selber so zu sagen... 3.) wer das glück eines eigenen gartens hat, wird auch das eine oder andere haltbar machen. daher meine meinung - jeder knauserer besitzt wenigstens soviel vorräte daheim, dass er 3-4 tage ohne gröber probleme davon leben könnte. darum finde ich auch, dass sich viel eher die breite masse mit diesem thema beschäftigen müsste. ich bin oft wirklich erschrocken, dass bei manchen leuten - abgesehen von der nächsten fertigmahzeit - nichts, aber auch gar nichts essbares im haus ist! wir haben zb die tage bei einem freund zu hause gekocht. wir nahmen eh schon das meiste von zu hause mit, da wir wussten, das er nur von fertig- gerichten lebt. und dann hatte der gute mann nicht mal salz im haus! SALZ! er meinte, ach ja, das wäre ihm vor ein paar monaten(!!!) ausgegangen... das hat er jetzt vergessen zu kaufen. da ich ja - wie gesagt - das thema vorratskammer absolut toll finde und mich auch schon ausgiebig damit beschäftigt habe, hier noch ein paar anregungen! · 3/4 meines vorratsschrankes sind sehr schmal (25cm tiefe). aus dem einfachen grund: es nervt mich, erst stundenlang herum räumen zu müssen, um etwas zu finden. und ich hatte genug platz mich in länge und höhe auszutoben. daher habe ich so schmale regale gewählt. so kommt man leicht dazu und hat immer einen guten überblick. ich muss nie vorne etwas wegräumen, um zu sehen, was ich hinten stehen habe. · um ja kein ablaufdatum zu übersehen, habe ich überall vorne mit einem dicken edding das datum nochmals in großen zahlen daraufgeschrieben bzw mir selber großflächige aufkleber gemacht. wobei ich dazusagen muss – das ablauf- datum ist relativ. bei zucker ist zb aus gutem grund kein haltbarkeitsdatum aufgedruckt. genauso wie honig, essig oder salz, die sich nahezu ewig halten – obwohl in jüngster zeit vermehrt ablaufdaten auf genau diesen produkten zu finden sind. auch nudeln – speziell ohne ei sind viele jahre haltbar. besonders „konventionelle“ nudeln, als nudeln OHNE vollkorn-mehl sind wesentlich länger haltbar als das ablaufdatum angibt. bei produkten aus weissem mehl sind ohnehin kaum nährstoffe drin, die „ranzig“ werden können. bei trockenprodukten kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass ungeöffnete, richtig gelagerte packungen MONATE nach ablaufdatum noch ohne bedenken genießbar sind. aber auch gekühlte produkte halten sich teilweise viel länger. habt ihr schon mal einen joghurt- oder rahmbecher 2-3 monate NACH ablauf des aufgedruckten datums geöffnet und verzehrt? ich wette mit euch, dass der noch gut ist (hab ich selbst oft genug schon gemacht bzw gegessen). andererseits auch sehr bedenklich, dass ein „reines naturprodukt“ so lange hält…aber zurück zu den trockenprodukten. kräuter – zb – können auch nicht schlecht werden. solange keine feuchtigkeit hereinkommt und sie zu schimmeln oder maunkeln beginnen sind sie „unbegrenzt“ haltbar. sie verlieren lediglich ihren geschmack (und ev. ein paar vitamine). aber warum basilikum, majoran und co wegwerfen, wenn – trotz überschreiten des ablaufdatums – noch ein aromatischer geschmack vorhanden ist? notfalls halt ein bisschen mehr nehmen. die weit verbreitete meinung zum ablaufdatum ist, das ein aufgedrucktes datum die garantierte haltbarkeit anzeigt. das ist daraus entstanden, dass der handel waren, die vorher verdorben sind wieder umtauscht. in wirklichkeit will uns bei 95% der produkten das „mindestens haltbar bis…“ nicht sagen, wie lange es nicht schlecht werden darf, sondern bis zu welchem datum der hersteller garantiert, dass die auf der rückseite angegebenen vitamine,… in diesem ausmaß vorhanden sind. vitamine bauen ja durch lagerung ab. dh. kommen bei der herstellung immer mehr vitamine, mineralstoffe,… hinein, als hinten oben steht. zum angegeben „haltbar bis“datum müssen dann bei einer chemischen untersuchung noch mindestens die hinten angeführten daten herauskommen. das lebensmittel selber hält meist wesentlich länger! „haltbar bis…“ ist also ein etwas irreführender vermerk. nur bei fleisch, fisch und rohen ei-produkten sehr vorsichtig sein und die es mit dem haltbarkeitsdatum etwas genauer nehmen! aber wenn man einen normal ausgebildeten geruch- und geschmacksinn hat, dürfte das auch kein problem sein! fakt ist, vitamine und mineralstoffe bauen mit der zeit ab. daher das haltbarkeitsdatum etwas im auge behalten oder mit viel frischem obst, gemüse, getreide „aufpeppen“. und wenn echt ein paar tage die „große not“ kommt, ist uns eh wurscht, ob da jetzt ein paar vitamine mehr oder weniger drin sind – hauptsache wir hungern nicht! · WICHTIG – WICHTIG – WICHTIG: in meinen augen sehr wichtig, und wird doch so oft vergessen. in einen gutgefüllten vorratsschrank gehören unbedingt auch die alltäglichen wasch- und hygieneartikel, putzmittel, medikamente. der best gefüllte vorratsschrank nützt uns gar nix wenn wir mit einer heftigen darmgrippe am klo sitzen und kein papier zum wischen haben… also unbedingt waschmittel, seifen, cremen, tatü, wattestäbchen, ob, wc-papier, medikamente die man öfter benötigt, desinfektionsmaterial, pflaster, etc… ebenfalls auch immer bevorraten. es ist nicht besonders toll wenn man bei einer schlimmen grippe nicht mal ein erkältungsbad und eine gut hustensalbe zu hause hat, oder bei magenverstimmung keine kohletabletten oder hylac forte tropfen. waschmittel oder schalen von waschnüsse haben kein ablaufdatum. medikamente halten sich jahre lang (hier ablaufdatum GENAU befolgen!!!) und meist hat man eh seine 3-4 notfall-klassiker – also wenn mal was abläuft ist der finanzielle aufwand eher gering. sicher weniger teuer, was wenn man sich als kranker mitten in der nacht zu einer apotheke schleppen und dort den nachtzuschlag der apotheke zahlen muss. wc-papier und andere papier und wattesachen sind sowieso unbegrenzt haltbar. also warum nicht palettenweise kaufen wenn sie supergünstig sind? ebenso duschgel, seifen, bodylotions, haarschampoo… alles unbegrenzt haltbar. ganz selten, das da mal was ranzig wird bei cremen. außer bei naturkosmetik und sonnenschutz. da ist aber wieder ein ablaufdatum draufgedruckt – welches übrigens – jedenfalls bei naturkosmetik - ebenfalls nicht bindend ist. aber man richt ja eh, ob eine creme noch gut ist oder nicht. (wobei ein ranzig gewordenes öl in einem pflegeprodukt meist auch vertragen wird – außer man ist hyperempfindlich) also für den notfall ruhig ein paar chemiebomben in die vorratskammer reinstellen – die wahrscheinlichkeit das sie schlecht werden ist gleich 0, und ich kann wenigstens immer duschen! *gg* · ich nutze meine vorratskammer auch als „besucher-fütterung“. bei mir kündigt sich oft relativ kurzfristig besuch an. da man nicht unmengen für kalte jause einkauft „weil ja wer kommen könnte“, ich mich aber über meinen besuch sehr freue und dann doch was hinstellen möchte (egal ob zu cafe- oder abendessenszeit) achte ich darauf, dass meine speisekammer „besuchertauglich“ gefüllt ist. abendessen bei mir zb ist gar kein problem. ich habe immer die zutaten im haus, um einen nudelsalat, kräutertopfen oder thunfischaufstrich, kartoffelkäse,… zu machen. das mag jeder und das kann man auch nebenbei machen. speck und hartwurst, tk-brot und gebäck habe ich eh immer zu hause. auch eingefrorenen käse und schinken. da ist dann ruckzuck eine kalte platte mit einem selbstgemachten aufstrich oder salat gezaubert. für cafe habe ich übrigens verschiedene muffins eingefroren (wenn einzelpersonen kommen) oder auch strudeln (wenn mehr leute kommen). · meine vorratskammer ist ohnehin auf einen art speiseplan ausgerichtet. meine lieblingsgerichte sind zb jede art von auflauf oder eintopf, aber auch nudelgerichte mag ich ganz gerne. meine speisekammer ist also so geplant, dass ich mich ca. 2 wochen vom frühstück bis zum abendessen davon ernähren kann, und zwar relativ abwechslungsreich mit meinen bevorzugten lieblingsgerichten. bringt ja nix, wenn ich zwar 30 kg nudeln habe, aber keine streichkäseeckerl und sojasahne um eine käsesauce zu machen, oder dosentomaten und sojagranulat um eine gute bolognese zu zaubern und meine 30 kg nudenln dann „trocken“ herunterwürgen muss. dh. hab ich ein art rezeptverzeichnis nach dem meine speisekammer gefüllt ist. zb wenn ich für 5 verschiedene gerichte tomaten in dosen benötige, dann habe ich auch mindestens 5 dosen tomaten zuhause. nur bei selbsteingekochten sachen habe ich halt mehr daheim… man hört ja nicht zum einkochen auf, wenn man den bedarf an 2 wochen marmelade gedeckt hat – die isst man ja das ganze jahr… · michi´s vorratskammer ist ja schon recht gut ausgestattet (obwohl ich 1 kg zucker, nudeln + reis etwas dürftig finde – das habe ich ja schon in meinem küchenschrank. ein bisschen mehr darfs schon sein! J) – aber ich hätte noch ein paar vorschläge, die ich zb immer in der vorratskammer habe: o säfte und alk für besuch (wenn unangemeldet wer kommt – trinken ja nicht alle nur wasser wie ich) o habe aber auch einen mineralwasser vorrat – der mir im sommer 2003 fast „das leben“ gerettet hat. bzw meiner hüftoperierten nachbarin, die zu dem zeitpunkt noch keine stufen steigen konnte. das war der extra heiße sommer, und dann gab es leitungsprobleme und wir standen – die gesamte siedlung – eineinhalb tage ohne sauberes trinkwasser da! und die geschäfte der umgebung waren auch geplündert – es gab nur noch säfte, aber kein wasser. was wir ja nicht nur zum trinken benötigten, sondern auch zum waschen (wenigstens katzenwäsche) und kochen. außerdem finde ich sowieso, dass bei extremer hitze nur wasser den durst wirklich löscht. da wäre es tatsächlich fast eng geworden mit dem wasser! – aber den vorräten sei dank! o hart-produkte aus soja wie zb sojagranulat, -geschnetzeltes, -würfel,.. o weich-produkte aus soja wie sojasauce (zum würzen – passt ja zu sehr vielen sachen), sojamilch, sojasahne, sojapudding (hält sich ungekühlt auch mehrere monate)… o trockenhefe (zum brotbacken – drum hab ich auch immer 3-4 kg verschiedene mehlsorten zuhause), sowie backpulver, vanillezucke, puddingpulver und kochschokolade o hartwurst wie knabanossi, etc., fleischaufstriche (zb von becel, inzers- dorfer,..) und verschiedenen dosen und gläser mit fisch, sardellen, garnelen,… pur oder mit sauce. o getreideprodukte habe ich auch einiges daheim – die können gar nicht schlecht werden, da ich regelmäßig damit koche. wenn ich was neues kaufe, kommt es halt in den vorratsschrank, und das mit dem ältesten datum im vorratsschrank wandert in den küchenkasten. ich habe meist gries (grieskoch – hmmmmmmmm), hafer- oder purpurweizenflocken, polenta, bulgur, dinkel(reis) + hirse sowie sesam und leinsamen daheim – das sind meine persönlichen „getreide-must-haves“. natürlich auch mehl und maizena. o micropopkorn und cracker oder ähnliches für besuch ist auch meist noch in meiner speisekammer. o habe auch viel eingelegtes gemüse (gekauft oder selbstgemacht) wie gurken, russenkraut, oliven, kapern, zwieberl, paprika, karotten, rote rüben, maiskolben… damit kann man schon einiges machen. und einen jause wird gleich aufgepeppt. vieles kann man aber auch super verkochen! ·ich versuche putz und lebensmittel in getrennten kästen aufzubewahren. sollte mal zb eine schachtel mit waschpulver undicht sein, riecht nicht gleich das mehl und wer weiß was sonst noch nach waschpulver · hier noch eine idee, wie man seine vorratskammer immer relativ aktuell hält. ich bin recht zufrieden mit meinem system! o wenn mir etwas aus meinem küchenkastel ausgeht wie mehl, salz,… gehe ich NICHT einkaufen, sondern hole es aus meinem vorratsschrank. ich setzt das betreffende jedoch auf eine „einkaufs“-liste die direkt im vorratsschrank hängt. in meinen küchenkästen befinden sich ohnehin nur „angebrochene“ also geöffnete packungen. wenn ich also mais oder linsen in der dose benötige, muss ich sowieso zu meinem vorratsschrank weil ich das im küchenregal nicht finden werde – und ich schreibe es natürlich wieder auf meine einkaufsliste. o da mein vorratsschrank gut gefüllt ist, muss ich mir keinen streß mit dem einkaufen machen. ich kann also ruhig einige zeit zuwarten, ob es da oder dort aktionen gibt. kann schon mal passieren, dass ich bei einem produkt auf meiner einkaufsliste ein 2tes oder sogar 3tes. stricherl habe, weil ich es eben schon 2 oder 3x aus meinem vorratsschrank entnommen habe. sollte ich jetzt von einem produkt wirklich mal mehr benötigen und der vorrat neigt sich zu ende, ohne das eine aktion in sicht war – gut, dann muss ich eh mal zum „normalen“ preis kaufen. ansonsten lässt es sich meist erwarten. o die neu erworbenen vorräte werden wieder vorne groß mit ablaufdatum angeschrieben und hinten in den vorratskasten gestellt, damit das „alte“ nach vorne rückt. o da ich meine vorratskammer ja auf „lieblingsrezepte“ aufgebaut habe, gibt es auch keine ladenhüter, die man dann verkochen „muss“, weil ich alle produkte gerne und regelmäßig verwende – meine vorratskammer ist somit immer relativ gut gefüllt, aber trotzdem gammelt nix altes drin herum! oh je – schon wieder soviel geschrieben – aber wie gesagt: ich liiiiiiiiiieeeeeeeeebbbbe vorratskammern! ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: INTERNETTIPP: www.vonwegen-einfach.blogspot.com Der Blog von Beatrix, die der Einfachheit halber nach Schweden ausgewandert ist. Unbedingt mitwandern!!! INTERNETTIPP 2: permakulturangelehnter Nutzgarten - wissenschaftliches von Frau Vogel-Lukasser, die ich persönlich kennenlernen durfte und auch von Eike (siehe Artikel oben) sehr geschätzt wird: Kennst Du? http://www.nas.boku.ac.at/brigitte-vogl-lukasser.html http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H933/Personen/BVogl/CV_Endbericht_Lokalsorten_05042006.pdf usw... Frau Vogel-Lukasser gibt über das Grüne Tirol oder auch die Landwirtschaftskammer Kurse zu einheimischen Gemüsesorten - hingehen, alle die in Österreich oder Süddeutschland dazu die Gelegenheit haben!! WER UNBEDINGT MOBIL SEIN MÖCHTE (ein Denkanstoß von Markus): > Zur Mobilität kann ich noch sagen, daß viele Menschen auf das > Moped, bzw. das Motorrad vergessen. Motorräder bis 100ccm sind > steuerfrei,dies bedeutet, daß max. 50? Versicherung im Jahr anfallen. > Auch wenn man nicht im Winter fahren kann, so ist man doch die meiste > Zeit im Jahr mobil. > Ein Arbeitskolege fährt das ganze Jahr mit einem russischen Beiwagenkrad, > auch im Winter. Das ist natürlich nichts für Warmduscher, nur habe ich > ihn noch nie krank angetroffen. RECYCLING-STÖVCHEN (von Susanne): Ein Stövchen aus einer Thunfischbüchse, funktioniert aber gut, weil Thunfischbüchsen nicht so hoch sind und deshalb die Wärme besser weiter- leiten. So geht`s: Deckel der Büchse entfernen, an der Seite der Büchse mit einer Blechschere UND VIEL VORSICHT denn das Blech ist sehr scharf) zwei gegenüberliegende, nicht zu kleine Öffnungen schneiden, Teelicht drunter, Tasse, am besten aus Edelstahl, oben drauf, und fertig ist der Warmhalter fürs Getränk. Mit Geduld kann man den Tee oder Kaffee auch darauf erhitzen ( Dauer ca. 30 bis 40 Minuten, im Sommer 10 Minuten weniger)). Die Oberfläche der Thunfischbüchse verfärbt sich zwar etwas, aber das stört ja keinen großen Geist, und mich stört es auch nicht. FLICKEN (von Britta): Auch ich habe bis vor ca einem halben Jahr lieber eine Hose für 5 Euro aus dem Diskonter geholt, (die dann auch noch gut gepasst hat, und einigermaßen gehalten hat) bevor ich da einen Flicken für 3 Euro drauf genäht habe. Ich für mich habe inzwischen dieses Klebezeugs für Textilien für mich entdeckt. Ich kann nicht gut Flicken aufnähen, wenn man dazu das Bein auftrennen muß. Dann sitzt zwar der Flicken, aber die Beinen sind meist schlecht wieder zusammen genäht. Jetzt klebe ich erstmal den Flicken (nicht der für 3 Euro, sondern Stoffrest) auf, und nähe dann mit der Hand fest. Verrutscht nicht, kleine Mißgeschicke beim Festnähen fallen nicht auf... ----------------------------------------------------------------------- Reaktionen auf Knauserer 01/2009 WO BLEIBT DIE NACHHALTIGKEIT? (eine kleine Ermahnung von Rita) Einiges ist sehr interessant zu lesen, manche Ideen rufen bei mir Skepsis hervor und das Gefühl, sie seien stark übertrieben (wer, der kaum nähen kann, lässt sich irgendwo mit grob zusammen- geschusterten Klamotten blicken?). Immer mal wieder vermisse ich auch den Gedanken der Nachhaltigkeit bis zu Ende gedacht. Denn tatsächlich sollte ja, laut Schmidbauer, jeder Kauf ethische Überlegungen einbeziehen. Und das geht dann eben bis ins Kleinste. Wenn ich also Flicken für 50 Cent oder billigen Stoff kaufe, unterstütze ich damit Billigarbeit in China unter miesesten menschlichen und energetischen Bedingungen. Sowas hängt leider auch zusammen. Ich begrüße die Initiative, sich stärker aufs Handwerkliche zu konzentrieren. Ich kenne einige Leute, deren Werkzeugkasten lediglich aus einem Hammer und einem Schraubendreher bestehen, und bei denen weder repariert noch genäht, gestopft, gestrickt etc. wird. Ich selbst bin im Rahmen meiner Möglichkeiten handwerklich tätig und verwerte so viel Material wie möglich erneut. Aus Platzgründen (kleine Wohnung in der Stadt) ist die Umsetzung vieler hier gezeigter Vorschläge aber nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Bei der überall vorhandenen Verdichtung der persönlichen Zeit fehlt auch häufig die Energie, nach der Arbeit noch alles Mögliche selbst zu machen (und dabei koche ich jedes Jahr Marmelade von wild gesammelten Früchten ein, was hier in der Stadt bestaunt wird). Als zuhause tätige Mutter kann man sich da vielleicht eher mal zwischendurch einen kleinen Zeitraum freischaufeln oder die Kinder mit einbeziehen. Gut fand ich auch die Gedanken von Inez in Sachen Nachhaltigkeit. Ich werde versuchen, den Knauserer im privaten Umfeld weiter zu verbreiten. Denn nur wenn jeder anfängt, über Zusammenhänge nachzudenken, kommen wir weiter. In diesem Sinne: Weiter so, und alles Gute. Rita Beitrag zum "EnergieThema von INEZ" von Britta: Ich weiß nicht, wie es in Ö und in anderen Bundesländern in D aussieht, aber bei uns wird das Holz knapp. Ich weiß das aus erster Hand, da mein Schwiegervater in der Forstwirtschaft angestellt ist. Es wird nicht knapp, weil keines mehr da ist. Es ist vielmehr so, dass das Holz, welches Ottonormalverbraucher zum Heizen bekommt, knapp wird. Das Holz, das wir bekommen, ist die Baumkrone, die übrig- bleibt, wenn das Holz für den Möbelbau geschlagen wird, Nur ist offenbar die Möbelwirtschaft nicht mehr so dolle. Es wird kein Holz geschlagen. Während man für den Meter Baumkrone so 20 Euro bezahlen mußte, müßte man für das Holz aus dem Baumstamm so 50 Euro zahlen. Ein Bekannter hat über Beziehungen solches Holz für 35 Euro bekommen. Wie, möchte ich lieber nicht wissen. Nun muss man für Sammelholz 20 Euro zahlen. Es gibt sogenannte Sammelscheine, ohne die man sich besser nicht beim Holzsammeln erwischen lässt. Du kannst dir sicher vorstellen, was das für eine Arbeit ist, bis man einen Meter Holz zusammen gesammelt hat. Das dickste Holz zum "Schlagen", ist etwas so dick wie ein schlankes Frauenbein. Das ist dann zum Auslichten frei gegeben, damit die Bäume rund herum bessere Lebens-und Wachstumsbedingugen bekommen. Wo du früher einen Vormittag mit Holzarbeiten zu tun hattest, kannst du jetzt mehrere Tage einplanen.Das wird noch spannend. Dann ist da noch die Sache mit dem Toyota Prius. Ich kann diesen Hype um dieses Auto nicht verstehen. Es mag ja sein, dass es Co2 einspart, aber um welchen Preis? Ich habe die Seite wieder gefunden, auf der der Toyota mit einem Hummer ver- glichen wird. Nun will ich den Hummer nicht als umweltfreundliches Auto darstellen. Er ist nur Platzhalter für einen beeindruckenden Vergleich. Hier noch mal die Seite, falls du das mal nachlesen möchtest: http://www.blogtotal.de/medienrummel/co2-und-umweltschutz-warum-der-hummer-okologischer-als-ein-hybridauto-ist/ Es geht nur darum, dass die Entsorgung, und die Energie, die dafür aufgewendet werden muss, ja auch gerechnet werden muss. Und in meinen Augen ist das mindestens so wichtig wie der Verbrauch. Ansonsten: Hut ab für INEZ! so viel Konsequenz ist sehr lobenswert. ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 03/2009 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Der Reiz des Mangels - oder warum Knausern einfach animierend ist * Christels Welt: Schenk mir ein Wort! * Projekt 2009: RETOs Überlegungen zum Thema "handwerkliche Fähigkeiten" * KOHL/KRAUT - neu entdeckt * Die Müllstrategie - Einsteigertipps für Neo-Knauserer * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at