============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 01/2023 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: https://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2001_2023.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * 2023 * Von den kleinen ZusatzBelohnungen (beim Apfelverarbeiten) * Reuse - die Erfolge der letzten Monate * Immunstärker - Antibiotikum selbstgemacht * ARM in ÖsterREICH (von Cornelia) * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- Liebe Leser, aus dem Weihnachtsknauserer ist ein verspäteter Neujahrsknauserer geworden. Der nächste erscheint am 1.3. ABER FIX!!!!! Dafür kann ich euch viele Erfahrungen aus erster Hand berichten und eine Knauserererfolgsgeschichte mit großem Mutmachfaktor von Cornelia teilen. Liebe Grüße eure unpünktliche Michi -------------------------------------------------------------------- *2023 Das neue Jahr ist begrüßt mit einem Feuerwerk wie weiland zum Jahrtausendwechsel. Ich feiere heuer das erste Mal alleine, die Kinder sind auf Partys. Zeit also für ein paar Gedanken. Das Jahr wurde begrüßt wie das letzte gelebt wurde, laut, über drüber, mehr als sonst, als gäbe es kein morgen. Einmal lassen wir es uns noch gutgehen!!! Es gibt nicht wenige, die heuer 4x Urlaub waren, die jedes Wochenende wohin gefahren sind. Das Jahr war rastlos und hat mir mehr Probleme gemacht, als die beiden Jahre davor. Was 2023 bringt, weiß ich nicht. Wüßte ich es, würde ich den Irrlmair und die Baba Yanga arbeitslos machen und ganz viel Geld scheffeln. Es kommt, was kommt. Was kann man aber dennoch sagen: Ich sage ja immer: alle möglichen Zukunften sind denkbar, nur eine nicht, dass es bleibt wie es ist. Es werden Veränderungen auf uns zu kommen, ob die gut sind oder schlecht, wer weiß es. Die Armen werden jede Veränderung zum negativen stärker spüren und die zum positiven langsamer mitkriegen. Wenn es so weitergeht, wird ein Teil der Mittelschicht absacken und der Rest der Mittelschicht sich verbissen an das bissl Komfort und Luxus klammern und dafür alles, aber auch gar alles mit sich machen lassen. Und man wird sich freuen, nicht zu "denen da" zu gehören. Glücklich der, der flexibel ist und nicht so am materiellen hängt, wer Übung darin hat das Wesentliche im Leben in Familie, Kindern, der Natur zu sehen. Glücklich der, der geübt hat, für sich verantwortlich zu sein, kreativ zu sein, tätig zu sein. Glücklich der, dem man zwar was nehmen kann, aber der das mit Augenzwinkern hinnimmt, weil ihm Dinge eh nicht so wichtig sind. Glücklich auch der, der in der Rastlosigkeit unserer Zeit, Ruhe findet. Deswegen - lasst uns glücklich sein oder es zumindestens üben. Das wichtige erkennen, und die vielen Zeiträuber eliminieren. Und stolz sein, dass wir die für uns verträglichere, konsumreduzierte Lebensweise schon lange erkannt haben. Also ein hoch auf uns! --------------------------------------------------------------------- * Von den kleinen ZusatzBelohnungen (beim Apfelverarbeiten) Vor Weihnachten hätte er noch werden sollen - der neue Knauserer. Nur leider ist das Knausererdasein halt gerade im Herbst und beginnenden Winter durch die ganze Einkocherei ein recht intensives. Dieses Wochenende harrten 12 kg Golden Delicious (der Tiroler spricht es als GoldDelizius aus - damit ihr was zum Lachen habt - das englische delischus versteht hier keiner). Das ist gar nicht so meine Lieblingsapfelsorte, aber die 12 kg waren vollreif, butterweich und mit beginnenden Schadstellen. Wegwerfen kann ich ja nix, also war Apfelkompott angesagt. Dabei sollte ich nicht so viel Apfel, Apfelmus, Apfelkompott oder getrocknete Apfelringe essen, weil mir die neuen Apfelsorten gar nicht so bekommen. Ich decke mich einmal moderat mit Boskoop ein und hoffe auf alte Sorten wie Goldbarmäne, Berner Rosen oder Tratzberger, die heuer aber nicht auftauchten. Aber die Tochter mag gerne Kaiserschmarrn und nascht gerne Apfelringe, über das Jahr würden wir die 12 kg schon wegbekommen. Also habe ich aus 3 kg Äpfeln Apfelringe zum Trocknen produziert. Die Äpfel waren butterweich also konnte ich das Gehäuse mit meinem Ausstechrohr locker entfernen. Das hat mich schon mal gefreut, normalerweise ist das eine arge Murxerei. Ich habe mich entschieden den Dörrapparat 2x zu beschicken und ihn 20 h laufen zu lassen in Summe, denn als ich am Freitag die Preise sah - ca. 4,50 für 100 g wusste ich, dass wenn der Rohstoff gratis ist, dann kann ich das mit unseren Strompreisen noch immer locker rechtfertigen. Aus den Schalen habe ich dann noch am Rand Tee getrocknet. Der Rest wurde zu Kompott verkocht. 1kg geschälte und entkernte Äpfel 1/2 l Wasser 100 g Zucker Saft einer Zitrone Nelken oder Zimt nach Belieben Schnell und einfach mal mit Nelken, mal mit Zimt und dann sauber sterilisiert. VOM UNERWARTETEN ZUSATZNUTZEN Natürlich musste es dann Kaiserschmarrn mit Apfelkompott sein und ich habe mitgegessen und mich auf einen Abend mit Blähungen eingerichtet. Aber die kamen diesmal nicht. Nach Rückfrage hat man mir bestätigt, dass ausgerechnet die ungeliebten Golden Delicious für Apfelempfindliche eine sehr bekömmliche Sorte sind. Da habe ich mich gefreut. Nach so vielen Stunden Arbeit und fast 20 Gläsern Apfelmus habe ich ausgerechnet eine jener wenigen Sorten erwischt, die ich auch straflos essen kann. Ich habe das auch als kleine Belohnung für meine Lebensmittelretterei oder Knauserei wahrgenommen. Wenn ich nämlich wie alle anderen mir jede Woche wunderschöne Äpfel gekauft hätte, wäre ich a) um ein herrliches Apfelkompott umgefallen, weil die Äpfel ja vollreif waren und dementsprechend süß und b) hätte keinen Erkenntnisgewinn bei einer wo wichtigen Sache wie der eigenen Gesundheit gehabt. Im Winter scheint es jetzt so, dass ich vielleicht den Knauserer öfter zusammenschustern kann. Mehr als ein bisschen Setzlinge aufziehen und vegetative Vermehrung geht eh nicht. Dafür bleibt dann Zeit für Handarbeiten. Ab März/April ruft dann der Garten und des Hauses Außenanlagen. Im Sommer beginnen dann wieder die Sammlereien. Wie gesagt - eine Ausrede gibt es immer - aber ich schaue, dass er doch in nicht allzulangen Abständen bei euch eintrudelt. In diesem Sinne - ein erfolgreiches Knausererjahr 2023 ---------------------------------------------------------------------------------------------- * Reuse - die Erfolge der letzten Monate Das Weinglas Die Straße zu mir rauf ist recht kurvig und als ich die Kurve etwas zu schneidig nahm, hörte ich schon wie sich hinten im Kofferraum und der ist bei mir immer gut gefüllt, sich die rote Plastikkiste auf den Weg durch den Ladebereich machte, an die Wand stieß und und ich ein leichtes Klirr vernahm. Oh, die Gläser vom letzten Repair Cafe. Beim Entladen sah ich das Malheur, von der schönen Biertulpe fehlte der Stiel - wie mit einem sauberen Schnitt "entstielt" oder "enthauptet", je nachdem von welcher Seite des Glases man es betrachten wollte. Um die hübsche Biertulpe tat es mir leid, das Glas war schön geformt. Ich wollte es retten. Von einer Freundin habe ich einen sehr schönen Tonuntersetzer erworben und aus dem Supermarkt eine ganz billige aber in der Größe ins Glas passende Figurengruppemit Engel (Zufallsfund). Statt des Stiels habe ich ein Minigesteck aus Tannenzweigen, kleinen Zapfen und einer Schleife gemacht. Und jetzt steht im Vorraum eine kleine "Krippe", die schön geworden ist und keiner merkt dass der Glassturz das kaputte Bierglas war. Den Stiel habe ich verworfen, da wollte mir nichts Kreatives mehr einfallen. Nachthemden in Kompaniestärke Jetzt lassen wir uns mal nicht aus drüber, wie viel ich zum Schlafen anhabe oder nicht, Nachthemden kann ich allerdings überhaupt nicht ausstehen. Die wärmen mich nicht, da wo ich friere und ... haben noch Nachteile. Jedenfalls hat eine liebe Freundin gemeint, sie müsse mir gut 20 Nachthemden und Pyjamas vererben nebenbei gut 4 Nummern zu klein. Wir haben das rausgepickt, was doch gepasst hat aber der Rest. Der Rest war ein herrlicher Rohstoff für einen Fleckerteppich. Grad jetzt im Winter wo ich jeden zum "SCHUHE ausziehen" verdonnere, sollten die Gäste dann doch nicht auf dem kalten Steinfußboden stehen. Ich habe ihn oval gemacht - nett sieht er aus und sehr zweckmäßig. Was ist denn das für eine Tasche? Manche Taschendesigner haben irgendwie eine falsche Vorstellung von Zweckmäßigkeit. Jedenfalls bei dem Ding das mir neulich jemand geschenkt hat (weil ich ja immer alles brauchen kann). Vom Material her hätte ich gesagt - Sporttasche, von der Form her eher - kleine Kühltasche und das alles in einer Farbkombi, die sicher zu nichts gepasst hätte. Weg damit? Nein, das ist jetzt mein Strickschrank. Ich strick zu gern im Bett und dauernd das Strickkörbchen neben dem Bett war lästig (so viel Platz hab ich nämlich nicht). Also habe ich die Tasche mit ihrem quadratischen Boden an die Wand genagelt und vorne den REißverschluss halb geschlossen. So liegen die Nadeln nicht rum, die Wolle hat ihren Platz und ich habe mein momentanes Werk bei der Hand. Läuft. ---------------------------------------------------------------------- *Immunstärker - Antibiotikum selbstgemacht Zwei Jahre lang hab ich mir diesen Artikel verkniffen, aber jetzt wo mir vor- kommt, dass gesundheitlicher Rat wieder gefragter wird, schreib ich ihn. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir in der Volksschule einen kopierten Zettel ausmalen mussten zum Thema "Immunsystem stärken". Und der kam mir als Kind als eine Zumutung vor. - viel Bewegung - lüften - kalt duschen - Gemüse essen - auch bei Kälte rausgehen Ich kann mich erinnern, dass ich zähneknirschend das Männchen angemalt habe, das da mit Schal und Mütze und roter Nase im Schnee stand und ärgerte mich über die einmütige Verschwörung der Erwachsenen.. Heute 40 Jahre später weiß ich natürlich, dass das eine wertvolle Lektion war. Und wenn dann wieder September wird, dann beginnt für mich jedes Jahr die aktive Zeit der Immunstärkung. Was auf jeden Fall hilft, die Virenzeit besser zu überstehen ist Schwarzkümmel- öl. Ein Löffel davon mit etwas Honig wirkt Wunder. Unser Wundermittel seit der Coronazeit heißt aber Meistertonikum. Zu Beginn der Übergangszeit trinken wir jeden Tag ein Stamperl. Und es hat uns den dritten Winter gut über die Runden gebracht. Es schmeckt normalerweise abscheulich, aber wenn sich was anschleicht, dann könnte ich die halbe Flasche über den Kopf leeren. REZEPT MEISTERTONIKUM Grundflüssigkeit ist Apfelessig (so natürlich wie möglich) oder besser noch Oxymel - ca 700 ml Als erstes werden folgende Zutaten fein gehackt und in ein großes verschraubbares Glas gegeben: 1/4 Kaffeetasse Knoblauch 1/4 Kaffeetasse Zwiebel dann 2 Peperoni - so scharf man es halt verträgt, aber greif nur zu 1/4 Kaffeetasse Ingwer 3 EL fein gehackte Biozitronenschale (ich hatte Zitronenschalenpulver) 2 EL Meerrettich 2 EL Kurkuma (frisch oder auch als Pulver ok) vermischen und den Essig oder das Oxymel drüber leeren. Verschließen und schütteln. 2 Wochen kühl stellen und täglich schütteln. wer 6 Wochen Zeit und Muße hat - umso besser Nach 14 Tagen die Flüssigkeit abseihen (fest ausquetschen). Flüssigkeit am besten in eine Braunglasflasche geben und kühl lagern, wer Platz im Kühlschrank hat, bitte eben dort aufbewahren. Täglich 1 Stamperl oder 2-3 Esslöffel einnehmen. Den Trester kann man dann nochmal trocknen und als herzhafte Kochbeigabe verwenden. Da es sich um rein natürliche Zutaten handelt, "kann man ja nix falsch machen". Sie bringt uns gut über den Winter, und auch bei akutem Schnupfen (Variante Männerschnupfen letalis) hat das Tonikum gute Erfolge erzielt. ---------------------------------------------------------------------- * ARM in ÖsterREICH (von Cornelia) Vielen Dank für deinen Mut, Cornelia, deine Geschichte mit uns zu teilen! Ich habe deine Geschichte gelesen und habe mich dabei sehr an meine Zeit in Wien erinnert. Meine Geschichte teile ich hiermit erstmalig öffentlich, wenn du sie bereichernd findest und einbauen möchtest, sonst teile ich sie nur mit dir. :) Ich musste damals nicht die ganze Zeit im Elend leben - es war nur eine Phase - aber so etwas prägt natürlich. Vielleicht ist es für andere interessant zu lesen, wie (einfach) man absteigen kann, um evtl. mehr Empathie oder auch Wach- samkeit zu entwickeln, wobei - wie von dir berichtet - viele Leute gar nicht merken werden, wenn andere Menschen in ihrem Bekanntenkreis in ihrem Leben mit "deutlich weniger" klar kommen müssen. Meine Zeit in Wien begann damit, dass ich nach der Pflichtschule eine Ausbildung begann. Das Lehrlingsentgelt war sehr gering - mit winzigen Steigerungen von Jahr zu Jahr. Ich wurde 17, kam mit meiner Mutter nicht mehr klar und wollte schnell ausziehen. Anstatt in eine WG oder in eine Mietwohnung zu ziehen redete mir meine Mutter ins Gewissen ich solle direkt beginnen eine Eigentumswohnung zu finanzieren, denn dann hätte ich etwas, wo mich ein eventuell späterer Partner nicht rauswerfen könne. Schnell war ein Objekt gefunden, die Finanzierung stand, ich vertraute blind und war noch nicht so weit Zahlen, Zinssätze etc. zu hinterfragen. "Mama wird schon wissen." Mit wachsendem Lehrlingsentgelt stiegen auch die jährlich verlangten Rückzahlungen. Ich lernte die Bedeutung eines Ballonkredits am eigenen Börserl kennen. Ich war zwar nie permanent knausrig aber ich beneidete oft die anderen Lehrlinge, die sich Spiele, Kleidung etc. kauften, viel ausgingen, nie auf die Preise schauten. Mein Konto jedoch war ständig überzogen. In meinen jungen Zwanzigern hatte ich so langsam eine Schwelle erreicht ab der ich mir das Leben besser leisten konnte. Dann verliebte ich mich in einen Mann und alles ging schnell: Er hatte selbst nichts zu bieten aber wir heirateten und er zog bei mir ein. Er fand einen Job und ich hatte das Gefühl wir könnten es wirklich schaffen, aber anstatt sich fair an meinen Kosten zu beteiligen, erhielt ich immer nur einen winzigen Pflichtanteil könnte man sagen, und der Großteil seines Gehalts floss einerseits in seine Hobbys und andererseits auf das Konto seiner "armen armen Mama", die ihn ja immer so toll unterstützt hätte. Ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch, streite nicht viel und nahm einfach alles so hin wie es war. Als ich schwanger wurde wählte ich das längste Kinderbetreuungsgeld (was gleichzeitig das Niedrigste ist). In Karenz mit Baby musste ich feststellen, dass mein Mann mehr Pascha als Göttergatte ist und alle Tätigkeiten rund um Haushalt und Kind sowie alle Rechnungen an mir hängen blieben. Seine Beteiligung an den Kosten blieb auf geringstem Niveau. Ich hatte (gefühlt) nichts. Mein Job war auf 2 Jahre pausiert um Mutter zu sein. Gegenüber standen das niedrige KBG und die minimale Unterstützung meines Mannes zu den Ausgaben die "ein Kind zu haben" erfordert und die steigenden Kredite. Meine Mutter hatte auch sehr wenig Geld und erhielt einen Sozialpass, mit dem man in gewissen Geschäften berechtigt ist einzukaufen, die überwiegend Lebensmittel kurz vor der Mindesthaltbarkeit oder bereits darüber feilboten. Das Einkommen von meinem Mann und mir zusammen war rechnerisch ganz minimal über der Armuts- grenze, weshalb wir keine offizielle Unterstützung erhielten. (Außerdem hat man bei Armut ja keinen Eigentumswohnungskredit abzubezahlen.) Den Sozialpass konnte meine Mutter einer weiteren Person übertragen. Ich dachte nicht dass ich "so tief sinke" aber auch wenn es mir peinlich war und ich mich immer leicht nervös umsah bevor ich in solche Geschäfte ging holte ich dort günstige Lebensmittel. Dafür schob ich den Kinderwagen stundenlang durch die Stadt als mir die Gebühr für die U-Bahn zu leisten. Kinderbedarf holte ich von Flohmärkten oder Willhaben. Wenn wir Freunde trafen waren meine Geschenke entweder gebastelt (was nicht immer gut ankam) oder Schnäppchen. In meiner "Freizeit" versuchte ich ständig die zündende Idee zu finden Geld aufzutun. Ich machte im Internet bei allem mit, was nach Geldverdienen aussah. Umfragen, Meinungsforschung, kleine Minijobs. Ich versuchte irgendwelche Dinge zu basteln die ich vielleicht mit Wert verkaufen könnte. Am Tiefsten war ich gesunken als ich mich in Gedanken damit auseinandersetzte ob ich maskiert auf XXX-Portalen Bilder oder Videos von meinem Körper anbieten sollte. Ich tat es zum Glück nicht, aber es rüttelte mich wach. Der Wechsel kam durch den Umzug: Ich drängte meinen Mann darauf nach Deutschland zu ziehen um dort neu durchzustarten. Auch seine Familie lebte dort und die Dinge schienen rosiger zu sein. In Wien hätte ich keinen Kinderbetreuungsplatz bekommen und somit nicht so einfach wieder arbeiten können. In der kleinen Stadt die unser neues Zuhause wurde fand ich schnell einen Betreuungsplatz und auch einen Job. Mein erstes Gehalt machte mich so glücklich! Was mein erster " Großeinkauf" war? Medikamente! Aspirin, Sportsalbe, Wärmecreme, Kältecreme, Pflaster, Wunddesinfektion etc. - Das was jeder selbstverständlich Zuhause hat war Luxus für mich geworden. Über die kommenden Jahre erholte sich alles weiter: Ich konnte mir einen günstigen Gebrauchtwagen holen, ein paar Monate später ein Smartphone, ein paar weitere Monate später einen Laptop... alles Dinge die mittlerweile für mich essenziell geworden sind. Die Ehe ging bald in die Brüche. Ich zog aus und begann als Alleinerziehende von Neuem. Auch wenn ich im Laufe der Jahre mit meinen Jobs immer wieder Pech hatte und meist nur befristete Stellen an Land zog fühlte ich mich in Deutschland viel glücklicher und konnte mir langsam das soziale Netz stricken, das mich bei der Kindesbetreuung besser unterstützt als mein damaliger Mann. Was ich rückwirkend traurig finde ist, dass die "erste Zeit mit Kind Zuhause" dauernd durch das Geldthema getrübt war. Vielleicht erzähle ich meinem Sohn irgendwann später einmal wie schwer es anfangs für mich war, dann wenn er mal "groß ist" und sich das Thema vielleicht zufällig von selbst anbietet. Meine Wiener Freunde von damals habe ich Jahre später gefragt ob ihnen mein Elend jemals aufgefallen wäre. Die einzelnen Vertrauten mit denen ich darüber sprach sind aus allen Wolken gefallen: Nie hatte jemand etwas bemerkt! Sie haben mitgefühlt, aber es wäre nie aufgefallen, dass ich nicht einfach nur nsparsam-alternativ-cool bin, sondern, dass ich wirklich Geldprobleme hatte. Wie wurde dann alles letztendlich "gut"? Überraschend: Ich habe nicht damit gerechnet, aber als mein Adoptivvater vor ein paar Jahren starb wurde ich beerbt. Ich konnte alle offenen Kredite zurückzahlen und die Eigentumswohnung ist nun abbezahlt, bzw. mittlerweile ist sie verkauft, da ich das Geld in ein gemeinsames Eigenheim mit meinem neuen Mann gesteckt habe. Ich bin daran übrigens zu 60% beteiligt, damit es kein Risiko gibt rausgeworfen zu werden. Das erwarte ich natürlich nicht, aber sicher ist sicher. ---------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Wasser sparen (von Cornelia) Ein Tipp meiner Freundin, bei der es immer dauert bis das Wasser in der Dusche warm wird. Sie hat seit einiger Zeit einen Eimer in der Dusche stehen in dem sie immer das Wasser sammelt, bevor es angenehm temperiert ist. Das nutzt sie dann für Dinge im Haushalt wie WC, Blumengießen etc. Teebeutel als Geschirrspülmittel (Ehrentraut) Als Spülmittel eignen sich übrigens auch Teebeutel. Wenn das Geschirr mal etwas mehr verschmutzt ist, einfach mit ein, zwei, drei gebrauchten Teebeuteln über Nacht einweichen. Wirkt Wunder! Es war schwarzer Tee und Grüner Tee. Mit den anderen weiß ich es nicht, aber Tee hat sowieso besondere Eigenschaften! ---------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 03/2023 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * noch offen * from nose to tail kochen * aloe vera? * Flicktipps * noch offen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at