============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 01/2009 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2001_2010.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Lob des Müssiggangs - was Bertrand Russel vor fast 100 Jahren dazu schrieb * Projekt 2010: Ein Monat kein Geld für ... ausgeben - so ist es geplant! * Kaltessen - muss auch nicht teuer sein * Alternative Medizin - ist das was für Knauserer? - Teil 1 * Aktive Kritikarbeit an Konsum, Konzernen und Werbung - KONSUMPF (von Peter) * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Euch allen ein 2010, das euch das Beste in euch finden lässt. Ich wünsche euch Erfolg und Einsicht und dass euch alles gelingt, was ihr anpackt. Gesundheit darf nicht fehlen und natürlich auch jedes Monat 1 h Zeit für den Knauserer. Liebe Grüße Michi ----------------------------------------------------------------------- * Lob des Müßiggangs - was Bertrand Russell vor fast 100 Jahren dazu schrieb Letztes Jahr habe ich mir Bertrand Russell's "Lob des Müßiggangs" zu Weihnachten als Geschenk unter den Baum gelegt, denn den Titel fand ich außerordentlich ansprechend. Ein Philosoph von Weltrang, der sich zu so einem Buchtitel versteigt, das klang vielversprechend. Gleich zu anfang, rate ich euch ab, das Buch zu kaufen, denn viele Artikel wurden von der Zeit (das Buch erschien 1932 als Praise of Idle- ness in England) bereits eingeholt. Nichtsdestotrotz enthält das Buch den einen oder anderen Essay, der sehr spannend zu lesen ist, wobei ich euch heute den Artikel "Lob des Müssiggangs" näherbringen möchte. Nicht weil der Artikel so außergewöhnlich gut ist, vielmehr finde ich, dass Russell die Welt mit beneidenswerter Naivität betrachet, aber die These, die er darin aufwirft, ist heutzutage so ketzerisch, dass ich einfach nicht umhin komme, sie euch vorzustellen. Den Artikel könnt ihr auf http://www.zpub.com/notes/idle.html im engischen Original nachlesen (auf deutsch habe ich ihn online nicht gefunden). MÜSSIGGANG IST ALLER LASTER ANFANG "Wie die meisten meiner Generation bin ich nach dem Sprichwort "Müßiggang ist aller Laster Anfang" erzogen worden. Da ich ein sehr braves Kind war, glaubte ich alles, was man mir sagte; und so entwickelte sich mein Pflicht- gefühl derart, dass ich Zeit meines Lebens und bis zum heutige Tage nicht umhinkonnte, immer schwer zu arbeiten." S9 Scharfsinnig und spitzzüngig wirft Russell gleich zu Beginn einen Punkt auf, der in unserer Zeit wohl kaum hinterfragt wird, da wir uns Alternativen zum Arbeits- und Fleißigkeitskult gar nicht vorstellen können. Er geht noch weiter: "Ich glaube nämlich, dass in der Welt viel zuviel gearbeitet wird, dass die Überzeugung, Arbeiten sei an sich schon vortrefflich und eine Tugend, ungeheuren Schaden anrichtet, und dass es nottäte, den modernen Industrieländern etwas ganz anderes zu predigen, als man ihnen bisher immer gepredigt hat." S 9 Wenn ich einleitend von Ketzerei sprach, dann sind wir hier zu diesem Punkt gekommen. Der Fleiß und die Arbeitssamkeit nicht als Tugend sondern als etwas schädliches. Hört, hört! Es sträubt sich schon euer Nackenhaar vor so viel hanebüchenen Unsinn. Bitte nehmt euch Zeit und denkt diesen Punkt durch. Ich habe jetzt ein Jahr darüber nachgedacht und finde, dass Russell hier den Finger in eine ganz klaffende Wunde legt. "Ich möchte jedoch jetzt in vollem Ernst erklären, dass in der heutigen Welt sehr viel Unheil entsteht aus dem Glauben an den überragenden Wert der Arbeit an sich, und dass der Weg zu Glück und Wohlfahrt in einer organisierten Arbeitseinschränkung zu sehen ist." S 12 Organsierte Arbeitslosigkeit - so kann man das auch sehen und kritisieren. Russell beschreibt nun die negativen Auswirkungen unseres übersteigerten Arbeitsethos, das uns in die heutige Arbeitsmarktsituation gebracht hat. Ach halt, er beschreibt ja die 30er Jahre, die ja in einem verheerenden Krieg endeten, die Beschreibung ist nur sehr aktuell. Und so orakelt er 1932 sehr zynisch und leider treffend: "Da es keinerlei zentrale Produktionskontrolle gibt, produzieren wir haufenweise Dinge, die gar nicht gebraucht weden. Wir halten einen hohen Prozentsatz der arbeitsfähigen Bevölkerung unbeschäftigt, denn wir könnten auf ihre Arbeit verzichten,indem wir die anderen Überstunden machen lassen. Wenn all diese Methoden sich als unzulänglich erweisen, haben wir immer noch den Krieg." S 23 Und dann führt uns Russell zu seinem Vorschlag langsam hin: "Hätte man nach Kriegsende die wissenschaftliche Organisation, die geschaffen worden war, um die Menschen für die Front und die Rüstungsarbeiten freizustelln, beibehalten und die Arbeitszeit auf 4 Stunden herabgesetzt, dann wäre alles gut und schön gewesen. stattdessen wurde das alte chaos wiederhergestellt; die jenigen, deren Leistungen gefragt waren, mußten viele Stunden arbeiten und der Rest durfte unbeschäftigt bleiben und verhungern. Warum? Weil Arbeit Ehrensache und Pflicht ist und der Mensch nicht gemäß dem Wert dessen, was er produziert hat, bezahlt weren soll, sondern entsprechend seiner tugendhaften Tüchtigkeit, die in rastlosem Fleiß ihren Ausdruck findet." S 17 Lassen wir es dahingestellt, ob das so praktikabel ist oder nicht, die Vorstellung allerdings ist anregend. Jedem wird Arbeit zugestanden, um seinen Lebensunterhalt selber verdienen zu können. Jeden wird aber auch Freizeit zugestanden, die er für Muße nützen kann. "Doch sollte jeder Mensch etwas zum Ausgleich für Kost und Wohnung leisten. Insoweit muss man die Verpflichtung zu arbeiten anerkennen, aber auch nur insoweit." S19 Wäre für Russell dann noch das Problem der Freizeit: "Man muss wohl zugeben, dass kluges Nützen von Freizeit und Muße das Ergebnis von Zivilisation und Erziehung ist. Wer Zeit seines Lebens täglich lange gearbeitet hat, wird sich langweilen, wenn er plötzlich untätig sein muss. Aber ohne beträchtlich viel Muße bleibem dem Menschen viele schönste Dinge vorenthalten." S 20 Vielleicht liegt hier die Krux, warum sich die Leute so sehr für's Arbeiten und so wenig für die aktive Muße begeistern lassen. Und so wird die Muße der heutigen Zeit eher zu einer passiven Angelegenheit: "Die Unterhaltung der Stadbewohner ist überwiegend passiv geworden: man sieht sich Filme an, geht zum Fußballspielen, hört Radio und so fot. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass ihre aktiven Kräfte völlig von der Arbeit absorbiert werden; bei mehr Muße würden sie auch wieder an Unterhaltungen vergnügen finden, bei denen sie aktiv mitwirken." S 28 Die ermüdende Betriebssamkeit, die Profitgier und die dazu passende Passivi- tät wird von RUssell rundweg abgelehnt und seinem Vorschlag gegenüberge- stellt: "Meinen Vorschlag, die tägliche Arbeitszeit auf vier Stunden herabzusetzen, möchte ich aber nicht dahin verstanden wissen, dass die übrige Zeit unbedingt leichtsinnig vertan werden sollte. Ich meine, mit vierstündiger täglicher Arbeitszeit sollte sich der Mensch das Anrecht auf seinen Unterhalten und den elementaren Lebenskomfort erwerben können, während er den Rest seiner Zeit verwenden sollte, wie es ihm paßt. Wesentlichen Anteil an jedem derartigen Gesellschaftssystem würde eine fortgeschrittenere Erziehung und Bildung als die heute übliche haben;" S 27 Und nicht nur dieses heere Ziel würde besser erreicht, sondern auch etwas viel Bodenständigeres: "Vor allem aber wird es wieder Glück und Lebensfreude geben, statt der nervösen Gereiztheit, Übermüdung und schlechten Verdauung." ... Wenn die Menschen nicht mehr müde in ihre Freizeit hineingehen, dann wird es sie auch bald nicht mehr nach passiver und geistloser Unterhaltung verlangen." S 30 Hier möchte ich mit meinem kurzen Abriß aus diesen sehr bekannten Artikel enden. Wie schon gesagt, halte ich den Artikel in einem sehr anerkennenden Sinn als naiv - so einfach wird es nicht gehen. Wertvoll für mich ist aber die Thematisierung unserer eigenenartigen Arbeitsmoral. Es ist wirklich fraglich, ob eine müßigere Ansicht vom Leben besser wäre. Ich freue mich auf die Diskussion: http://einfach-leben.freeky.at/read.php?17,13355 Wen jetzt der Müßigang anspricht, den verweise ich auf folgende Seite: http://www.otium-bremen.de/ - Initiative zur Rehabilitierung von Muße und MÜßigang und auf folgende Bücher (danke ans Forum): Heinrich Droege "Faulheit adelt - Texte gegen das herrschende Arbeitsethos" Paul Lafargue "Das Recht auf Faulheit" Hermann Hesse "Die Kunst des Müßigganges" und natürlich auch Viktor Zieglers "Mit Nichts zum Erfolgt". Ein Buch, das sogar der österreichische Bundespräsident gelesen hat und empfiehlt (und das ist kein Witz). Zum Bewußten Innehalten und Nichts-Tun gibt es auch Viktors Blog: www.mit-nichts-zum-erfolg.at ----------------------------------------------------------------------- * Projekt 2010: Ein Monat kein Geld für ... ausgeben - so ist es geplant! Während wir 2009 produziert haben, wollen wir 2010 gezielt verzichten. Damit sage ich einer Verschwendungsquelle den Kampf an, der wir kaum gewahr sind. Viele unserer Verhaltensmuster fußen auf Erlerntem, auf familiären, kulturellen oder persönlichen Traditionen. Diese zu erkennen, ist eine besonders schwierige Übung. Dabei kann eine rabiate Änderung der Gewohn- heiten für eine gewisse Zeit besonders erhellend sein. In unserem Falle liegt diese Zeitspanne bei 1 Monat. Plötzlich wird man sich eingeschliffener Muster gewahr und kann sie neu beurteilen. Zeigt mir der Verzicht, dass ich ... - auf die in Frage kommenden Produkte eigentlich leicht verzichten könnte. Dass mir 1 MOnat ohne diese Produkte sehr leicht gefallen ist. - auf die in Frage kommenden Produkte 1 Monat lang schon verzichten konnte, aber es für mich doch eine Einschränkung war und mein Konsumverhalten richtig war. - auf die in Frage kommenden Produkte nicht einmal 1 Monat verzichten konnte, weil sie für mich unentbehrlich sind und meine Lebensqualität schmälern. Beim letzten Ergebnis ist allerdings natürlich die Frage angebracht, warum ich nicht verzichten konnte. Waren es vielleicht Ausreden? Wir werden uns ab Februar, solange es uns Spaß macht, jeweils eine Monatsaufgabe heraussuchen und Verzicht üben. Damit das auch gelingt, werden wir auf dem Knauserer einige Begleitmaßnahmen setzen. 1 Monat vorher wird im Knauserer das Thema des Folgemonats bekannt- gegeben und zwar immer am Ende des Projekt 2010-Artikels. Gleichzeitig eröffne ich einen Thread im Forum, in dem das Thema 1 Monat vordis- kutiert wird und Tipps gesammelt werden. Startet die Aktion wird ein Tagebuchthread eröffnet, in den die Er- fahrungen gepostet werden. Wer will kann natürlich an jeder Aktion teilnehmen, oder auch nur jene raussuchen, die ihm/ihr gefallen. Ich freue mich jedenfalls über jeden und jede, die mitmachen. Passend zu den Themen werde ich auch versuchen Experten von außerhalb ins Boot zu holen. Weiters möchte ich betonen, dass es nicht unbedingt notwendig ist, wie in der Schule der Streber die gestellte Aufgabe zu 100 % zu er- füllen. Auch in Fehlschlägen liegen erhellende Ideen. Warum bin ich jetzt schwach geworden, war die Aufgabe zu umständlich für mich? Am besten ist es hier, sich Verstärkung in Form einer Diskussion im Forum zu holen. Aber wie gesagt, jeder macht die Aktion für sich selber, und wenn es nicht gelingt, dann kann das genauso bereichernd und erhellend sein. Ziel ist es, wie bereits erwähnt, die eigenen Muster zu kennen und not- falls aufzubrechen. Sicherlich wird uns der Verzicht auf vieles Neues bringen, das haben bereits ähnlich gelagerte Aktionen gezeigt. ************************** Am Anfang eine eher einfache Aufgabe: AKTION FEBRUAR 2010: 1 Monat ohne Fleisch Für Vegetarier natürlich langweilig, für alle anderen doch eine kleine Herausforderung. Diskutiert mit im Forum, helft Nichtvegetariern leckere Rezepte zu finden, Tipps zu geben, wie man Fleisch ersetzt, wenn einen die Lust plaft. Warum sollte man auf Fleisch verzichten? Diskutiert mit!! http://einfach-leben.freeky.at/read.php?6,13627 ----------------------------------------------------------------------- * Kaltessen - muss auch nicht teuer sein Vor einiger Zeit habe ich mal geschrieben, dass Kaltessen (also Brot mit Belag) wohl die teuerste Ernährung ist, die man sich zuführen kann. Das wollte Birgit nicht auf sich sitzen lassen und hat einen Guide geschrieben, wie man "kalt" essen und trotzdem sparen kann: ich bin ja grundsätzlich eher der warm-esser-typ. aber meine mama zb ist ein absoluter fan von jausen-abend-essen. wenn man allerdings die jause wie meine mama gestaltet, kann man auch sehr günstig kalt jausnen. da es für meine mama eine echte strafe wäre, auch am abend nochmals warm zu essen, könnte ich mir vorstellen, dass es anderen auch so geht. deshalb vielleicht ein paar anregungen nochmals: 1.) topfenaufstrich zb mit kräuter und alle anderen topfenvarianten wie liptauer,… ist schnell gemacht. mit einem guten bauerntopfen (oder gar selbst gemachtem topfen) und frischen käutern echt lecker und hält sich „notfalls“ auch mehrere tage im kühlschrank. dazu frisches gemüse und ein gutes vk-brot! mehr braucht ein leckeres aberndessen doch gar nicht… topfenreste kann man auch als fülle fürs nächste mittagessen her nehmen. zb pikante teigtaschen oder pikante strudeln – ev. noch mit anderen zutaten (wurst, speck, hartkäse, gemüse,…) aufpeppen. 2.) rindfleischsalat – an heißen sommertagen ein gedicht! bei selbstge- kochtem rindfleisch habe ich einen mehrfachgenuss. zuerst die guten suppe – entweder mit oder ohne rindfleisch, die ich entweder sofort essen kann oder einfrieren. dann das fleisch, das zu einer hauptspeise verarbeitet wird mit semmelkren oder schnittlauchsauce – und die „reste“ dann eben als rindfleischsalat. am besten, diesen ebenfalls gleich zu mittag herrichten, dann kann er gut im kühlschrank bis am abend durchziehen. das fleisch muss auch nicht so teuer sein – normales gulaschfleisch ist vollkommen ausreichend! und wenns bio ist, dann ist die qualität auch hier sehr gut. 3.) nudelsalat etwas mehr arbeit – aber es gibt kaum jemanden, der ihn nicht mag! deshalb eine willkommene jause, wenn ich mehr besuch zum abend- essen erwarte. kann super vorher vorbeireitet werden (sollte ja auch ein bisschen durchziehen) und mit nudeln und gemüse vom garten eine sehr günstige sache! zum kaloriensparen muss es nicht majo sein. auch ein dressing aus rahm, joghurt, senf, apfelessig, salz, pfeffer, (tomatenmark, paprika, kräutern,… je nach wunsch) machen sich toll! wenn kein frisches gemüse zur verfügung steht, dann einfach tk gemüse dünsten und dazu. dann mit frischem paprika aufpeppen, oder mit kresse, apfel, geröstete mandeln, …was auch immer. nudelsalat ist ja auch so ein „restelschlucker“ wo fast alles rein kann! 4.) wurstsalat á la mama ein echtes sommeressen – und sehr günstig, weil unser wurstsalat eher ein gemüsesalat mit ein bisschen wurst ist. (2/3 gemüse, 1/3 wurst) – dazu gebäck oder brot. also grüner salat (blätter klein reißen), paprika, tomaten, zucchini, viel frühlingszwiebel, radischen,… eine essig/öl marinade mit senf, als wurst wird entweder knacker oder billige stangenextra genommen. ist zwar eher eine „minderwertige“ wurst – aber lecker! und bei der „wurstmenge“ sicher m it der gesundheit zu vereinbaren. außerdem wird auch gleich der wurst- gusto befriedigt und besonders kinder mögen diese helle würste ja besonders gerne. extrawurst und knacker lassen sich auch super einfrieren (wenn man mehr kauft, als man gerade verarbeiten kann zb bei aktionen). am besten alle zutaten ebenfalls zusammen mischen (bis auf grünen salat) und ein bis zwei std. (oder mehr) im kühlschrank kühlen und ziehen lassen. vor dem servieren den grünen salat dazu – mit ein paar spalten wachsweich, noch lauwarmen gekochten eiern darauf und mit schnittlauch garnieren – waaaaaahhhhhhhhhhh – ich will jetzt sofort wurstsalat essen! so lecker……… 5.) geflügel-erbsen-apfel-salat hört sich nicht so toll an – ist aber mein persönlicher lieblingssalat (und hat auch bei meinen gästen schon wahre begeisterungsstürme ausgelöst!). ist aus einem diätkochbuch. einfach zu machen – mittlerer zeitaufwand – man muss ihn halt auch ein paar std. im kühlschrank durchziehen lassen. hühnerfleisch (in streifen) salzen und pfeffern und mit porree (viel porree – fast hälfte/hälfte!) im wok mit wenig öl scharf anbraten. tk erbesen (auch fast soviel wie hühnerfleisch) dazu, mit (etwas) apfelsaft (naturtrüb) ablöschen und solange dünsten bis erbsen und fleisch gar sind. dann klein geschnittene (säuerliche) äpfel (ebenfalls fast selbe menge wie fleisch) dazu, nur noch mal kurz durchführen (sollen knackig und fast roh bleiben) uns sofort in eine schüssel umfüllen. abkühlen lassen und anschließend großzügig mit nachstehedem dressing vermengen: rahm (kann bis zu 1/3 durch joghurt ersetzt werden), apfelessig, senf, salz, pfeffer. nicht sparsam sein mit dem dressing! das ganze mehrere std. im kühlschrank durchziehen lassen, nochmals abschmecken und ev. mit frisch gerösteten mandeslstiften servieren! hält auch ohne weiteres 2 tage im kühlschrank! 6.) speckjause meine großeltern hatten sich zu den wirtschaftsgebäuden auch eine selch gebaut. Damals gab es selbstgemachte hartwürste, speck, sulz oder streichwurst in dosen (lange haltbar!) Wer selber wurstet kann natürlich hier ordentlich sparen. 7.) getreidesalat aus getreide- oder reisreste vom mittagessen mache ich mir manchmal eine getreide salat – selbe wie nudel salat, nur eben mit getreide statt nudeln. besonders der nussige dinkel oder hirse schmeckt sehr gut! kann ich auch mit etwas schafskäse, tomaten, basilikum, oregano (oder pesto) und balsamico auf „italienischen“ salat „stylen“. vielleicht ein paar späne parmesan drüber… oder selbst eingelegte artischocken oder ein paar oliven… lecker, mal was anderes, resteverwertung und frischge- müse aus dem garten bzw selbsteingelgtes oder getrocknetes gemüse (zb tomaten) und auf jeden fall günstig. in meinen augen ein echtes knauserer rezept das man nicht alle tage hat. 8.) kalter fisch rollmöpse oder heringe mit russenkraut sind oft in größeren gläsern billig erhältlich und eine gute abwechslung finde ich. und wenn was über bleibt? kein problem! heringe und russenkraut (ev. essiggurkerl, wenn schon zu wenig kraut da ist) gute abtropfen lassen, mit frischkäse (topfen finde ich hier zu dominant, wer mag kann ihn auch mit margarine machen) in die moulinex – durchmixen, abschmecken mit salz, ev. pfeffer – fertig ist ein leckerer heringsaufstrich! hält sich natür- lich ein paar tage im kühlschrank! 9.) eisaufstrich oder –salat – im prinzip das selbe herstellungsverfahren wie mit heringen. etwas senf, petersilie, paprikapulver dazu, alles in die moulinex – fertig! kann auch mit speckwürferl, kapern, etc noch aufgewertet werden! vor allen dingen, sind diese aufstriche dann nicht die kalorien-bomben, wenn man sie selber macht. im geschäft habe ich nämlich als hauptbestandteil minderwertige margarine oder mayo und einen haufen chemie. hier kann ich gesunden magertopfen oder frischkäse nehmen! 10.) kartoffelkäs und ein gutes schwarzbrot, dazu etwas gemüse aus dem garten. das ist ein essen das mich ebenfalls glücklich macht! J 11.) henderlsalat wenns bei uns zu mittag brathenderl gab, blieb meist etwas von fleisch und beilagen (reis, hirse, gemüse,…) über. das gabs dann am nächsten tag als auflauf oder restelpfanne oder eben am abend auch als salat – also wie getreidesalat – nur eben mit hühnerfleisch (und getreide) drin – etwas vom saft wurde auch in das essig/öl dressing gerührt – das hat das ganz richtig lecker gemacht! natürlich ist auch noch frisches gemüse dazu gekommen! sonstige anmerkungen: · grundsätzlich sind es abendessen, die nicht sofort verderben (bei kartoffelkäs vorsicht!) – also auch gut zum vorbereiten (schon zu mittag – was ganz praktisch sein kann) und auch am nächsten tag noch als jause in schule oder büro brauchbar! · für die meisten gerichte lässt sich bei der herstellung viel zeit sparen, wenn ich sie fix in meinem speiseplan einplane und halt gleich zu mittag oder am vortag mehr nudeln oder getreide, gemüse, etc koche · der restliche zeitaufwand lässt sich damit rechtfertigen – würde ich im geschäft anstehen um wurst und käse zu kaufen, und anschl. nochmals an der kasse anstehen, habe ich auch 10 min vertan. und bei den meisten oben genannten gerichten habe ich alles zu hause und brauche nicht extra einkaufen gehen, um frischen schinken zu holen! und kochen kostet ja genauso zeit! · da die meisten gerichte gekühlt gegessen werden sind sie ohnehin eher „sommerabendessen“, weil man an heißen tagen ja besonders auf kühles, erfrischendes essen lust hat. oben genannte gerichte sind also auch bestens für einen badeausflug geeignet. und wenn man bald in der früh zum see fahren will, kann ich alles schon am vortag vorbereiten! bei leckeren salaten oder aufstrichen locken mich teure pommes von der bude dann auch nicht mehr. ----------------------------------------------------------------------- * Alternative Medizin - ist das was für Knauserer? Ich will jetzt gar nicht über unsere Ärzte, das Gesundheitssystem, die Pharmaindustrie wettern, aber mein Unbehagen ausdrücken, wie tabletten- und medizingläubig wir doch geworden sind. Auf jedes Wehwehchen wird mit Chemo- keulen geschossen, sofort wird zum Arzt gelaufen ... Ich für mich finde das unangenehm und habe schon vor längerem beschlossen, den alltäglichen Krankheiten mit sanfteren Mitteln zu begegnen. Im folgenden möchte ich auf Methoden der Alternativen Medizin hinweisen, die man selber von zu Hause anwenden kann, ohne gleich teure Spezialisten konsultieren zu müssen. (Exk. Ich rufe hier ausdrücklich nicht dazu auf, nicht mehr zum Arzt zu gehen und selber rumzudoktern, sondern sich ein gesundes Selbstbewußtsein zuzulegen und nicht sofort wegen jedem Hüsterl und Keucherl den Doktor zu belästigen, der dann in altbewährter Methode mit Kanonen auf Spatzen schießt.) Bevor ich die auf von Lesern und Forumsteilnehmern bevorzugte Heilmittel eingehe, möchte ich aber auf etwas ganz wichtiges hinweisen. Ihr seid krank, oje! Die beste Kur für diese Krankheit ist RUHE. Wenn ihr krank seid, dann nehmt euch für diese Krankheit auch Zeit, legt euch hin, steht maßvoll auf, schlaft euch gesund und findet Ruhe! Die Krankheiten wie Grippe sind nur deshalb so gefährlich, weil viele glauben, sich gesundspritzen zu müssen, oder mit starken Pillen drüberfahren zu können. Mein alternatives Heilmittel Nummer 1: krank sein dürfen und mit Ruhe und Geduld gesund werden dürfen. Bitte erlaubt euch das! Wenn ein Chef glaubt, einen Mitarbeiter kündigen zu müssen, nur weil der eine gefährliche Grippe zu Hause 1 Woche auskuriert hat, dann frage ich mich, wer da nicht recht bei Trost ist. Mal ehrlich! Zu diesem Krank sein dürfen, gehören für mich auch etwas zeitintensivere VORBEUGUNGSMASSNAHMEN Eigentlich ist das keine Alternative Medizin, aber in unserer Streß- und Leistungsgesellschaft ist ein bißchen Slow Motion doch schon recht alternativ. a) Vergeßt nicht auf die gute alte Sauna. Es gibt viele öffentliche Saunen, auch eine eigene ist leistbar. Hier zur Erinnerung die Bauanleitung, paßt garantiert in jeden Garten: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2002_2004.txt b) Kneipen leichtgemacht: es muß ja nicht immer eine Kneippanlage sein. Im Sommer gehe ich gerne barfuß und steigt dann bis zu den Knien in den Inn und wieder raus. Das tut einfach gut. Zu Hause kann man sich mit zwei Kübeln auch Wechselfußbäder verpassen, was den Blutdruck und die Durchblutung wieder nach vorne bringt, bei Erschöpfung hilft, Muskeln und Gefäßen gut tut und einfach Vorbeugen hilft. c) Tägliche Bewegung. Ich habe festgestellt, dass tägliche Bewegung und wenn es nur 10 Minuten sind, der eigenen Kondition sehr zuträglich sind. Seit September gehe ich die 800 m von meiner Bushaltestelle nach Hause im Eil- tempo und muss bergauf jetzt nicht mehr wie eine alte Dampflok schnaufen. d) Wellness - wer morgens Anlaufschwierigkeiten hat, Schlafstörungen oder sonstige depressive Verstimmungen hat, der lege sich vielleicht eine Trockenbürste zu und bürste sich täglich am Morgen. Bewußt Zeit nehmen und bürsten. e) Nehmt Sonnenbäder, lauft barfuß, tretet in den frischen Tau und lauft auch mal barfuß durch den Schnee - tut was für euch! Sucht euch euren Urlaubs- ort so aus, dass er euren Zipperlein gut tut. So kann eine Woche im Mittel- gebirge Wunder wirken und derselbe Urlaub in Tunesien alles noch schlechter machen. f) Nehmt auch mal ein Vollbad, aber ganz bewußt mit wohltuenden Essenzen und viel ZEIT!!! (Sonst duscht der Knauserer wegen des Wasserverbrauchs!) g) Nehmt euch zB im Frühjahr Zeit für eine Fastenkur oder eine Entschlackungs- kur. ENTSCHLACKEN kann man bei guter Gesundheit durchaus selber durchführen, indem man zB 4 Tassen Brennesseltee über 3 - 4 Wochen trinkt und so den Körper gut durchspült. Und jetzt zu den eigentlichen Methoden: PHYTOTHERAPIE Hinter diesem doch sehr hochtrabenden Ausdruck verbirgt sich nichts anderes als das Kurieren mit Kräuterchen und Heilpflanzen. Ein Thema, das ich immer gerne behandle, weil es mir am Herzen liegt. Nicht nur dass der Vorbeuge- effekt beim Kräutersammeln nicht unterschätzt werden darf, billiger geht es kaum sich etwas Gutes bei Krankheit zuzuführen. Hier die Knausereraus- gaben, in denen ich schon mal was über Kräuter und ihre Anwendung geschrieben habe: Knauserer 09/2009 Kräuter - es muss nicht immer Tee sein Knauserer 08/2009 Meine Kräuterapotheke - so klappt es! Knauserer 08/2006 Kräuterkommune - neues Internetforum Knauserer 08/2006 Küchen- und Teekräuter für den Hausgarten Knauserer 12/2007 Teevariationen aus aller Welt Knauserer 06/2002 Hildegardmedizin Knauserer 08/2001 meine Waldapotheke Knauserer 04/2004 Omas Hausapotheke AKUPRESSUR Etwas was ich immer wieder gerne verwende ist Akupressur. Natürlich nur in sehr bescheidenem Umfang, aber wenn ich Kopfschmerzen haben, dann massiere ich mir jenen Punkt zwischen Daumen und Zweigefinger und die Schmerzen lassen nach. Wenn man zu solcher Selbsthilfe greift, muss man natürlich in sich hineinhorchen, ob es einem auch bekommt. Anleitung siehe hier: http://www.praxisbenner.de/1/selbst_und_hausmedizin.html#Akupressur http://www.expli.de/anleitung/selbst-entspannen-durch-akupressur-an-akupunkturpunkten-874/ http://www.china-guide.de/china/tCM-Akupressur/index.html FUSSREFLEXZONENMASSAGE Auch dazu finden sich im Internet Anleitungen. Versucht habe ich das nie, aber wenn es nicht hilft, dann tut es gut: http://www.naturheilt.com/Inhalt/Fussreflex.htm oder sehr ausführlich auf: http://meineinternetwege.wordpress.com/2009/02/27/fusreflexzonen-massage/ YOGA Joga wird hierzulande oft als Gymnastikart betrieben, streng genommen befinden wir hier uns in einem Bereich von körperlicher Ertüchtigung-Meditation-Heilung. Ein paar Übungen am Morgen bringen den rechten Kick in den Tag und geben das gute Gefühl "etwas für sich getan zu haben": http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/SuryaNamaskarAnfaenger.htm http://www.sriram.de/yogaweg/uebungen.shtml http://www.yoga-vidya.de/de/asana/uebung.html und zum Schluss dieses Teils etwas Bodenständiges, das ich immer wieder und gerne anwende WICKEL Bei Fieber mache ich gerne kalte Essigwickel um die Wade, die gegen extremes Hochfiebern schon helfen. Dass Wickel aber auch noch bei ganz anderen Wehwehchen helfen http://www.bioprodukte.at/hausmittelwickel.htm Diese Reihe möchte wegen der Fülle an Möglichkeiten im nächsten Knauserer fortsetzen. Wer auf eine bestimmte Methode schwört, bitte melden, wir stellen sie vor. Fix eingeplant sind zB Schüssler Salze, die sich bei vielen großer Beliebtheit erfreuen. ----------------------------------------------------------------------- * Aktive Kritikarbeit an Konsum, Konzernen und Werbung - KONSUMPF (von Peter) Konsumpf – das Forum für kreative Konsumkitik, soll eine Anlaufstelle für all jene sein, die im permanent steigenden Konsum, im Einkaufen und Hotren von Waren nicht ihre Lebensaufgabe sehen und ihre Erfüllung finden. Wem die immer weiter voranschreitenden Kommerzialisierung aller Lebensbereiche auf die Nerven geht und wer in dieser Form des westlichen Lebensstils und der Globalisierung heutigen Zuschnitts eine große Bedrohung für die Zukunft des Planeten sieht, dem präsentiere ich in meinem Blog nahezu täglich neue Meldungen und Informationen aus der Welt des kapitalistischen Wahnsinns. (Anm. d. Red.: wie aus Facebook gewohnt in kurzer, prägnanter und unterhalt- samer Weise) Ich behandele sowohl das zerstörerische Verhalten einzelner Konzere wie Nestlé und Coca-Cola, durchleucht aber auch ganze Branchen auf ihr schädliches Treiben hin (z.B. die Discounter wie Aldi, Lidl, Schlecker). Genauso lege ich einen Schwerpunkt auf Aufklärung über die vielen negativen und oftmals gar nicht bewusst im öffentlichen Diskurs auftauchenden Seiten der Reklameindustrie und ihres Verführungspotentials im Hinblick sowohl auf generell sinnentleerten Konsum wie auch der zunehmenden Marktmachtkonzentration einzelner Großkonzerne. In diesem Zusammenhang möchte ich auch subversive und kreative Praktiken des Widerstands gegen die allesverschlingende Kommerzmaschine vorstellen – hier lege ich mein Augenmerkt u.a. auf den Kampf gegen Werbung, also kreative Verfremdungen bzw. „Richtigdichtungen“ von Werbeanzeigen wie das sog. Adbusting aber auch auf das Culture Jamming (Stichwort „The Yes Men“). Abgerundet wird all dies durch diverse grundlegende Betrachtungen über unser auf Wachstum getrimmtes Wirtschaftssystem, über Konsumverzicht und über Phänomene wie dem(von Politikern aller Couleur gerne ausgeblendeten) Schaden durch unsere Form des Geldes, das auf Zinsen und Schulden basiert und so Verschwendung und Verbrauch anheizt. Zur weiteren Lektüre empfehle ich den sehr gut geschriebenen Leitartikel: http://konsumpf.de/?page_id=4 Und hier der Link: http://konsumpf.de/ ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: INTERNETTIPP: UND NOCH EIN SCHÖNER ZYNISCHER ABSATZ AUS RUSSELL/MÜSSIGGANG: "Es behauptet, dass der Wert des Wissens nicht nur in seinem unmittelbaren praktischen Nutzen besteht, sondern auch darin, dass es eine aufgeschlossene, kontemplative geistige Einstellung bewirkt; aus diesem Grunde muss ein Großteil des Wissens, das man heute als "unnütz" nennt, als nützlich gelten." S7/Vorwort KLARSPÜLER VS. ESSIG im GEschirrspüler: Seit gut 2 Wochen gebe ich zu dem Pulver (eine Mischung aus Geschirrspül- pulver und Soda) noch ganz billigen Essig. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. DIE ALTPAPIERCONTAINER-RUNDE: Vergeßt nicht einen Blick in den Altpapiercontainer zu werfen. Jetzt lohnt es sich wirklich, jetzt werfen die nämlich die ungeliebten Geschenkebücher weg. Da ist oft was dabei! ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 02/2010 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Ein Knauserer in der Politik - geht das denn? * Projekt 2010: Vegetarier für 1 Monat - so kann es gelingen * christels Welt: Brauchtum im Februar * Kraftwerke im Selberbau * Alternative Medizin - ist das was für Knauserer? - Teil 2 * * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at