============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 12/2013 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2012_2013.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Weihnachtliches und Pläne 2014 * Was jeder gegen das "Frühableben" von Produkten tun kann * Ibrahim Abouleish - SEKEM - sollte man kennen * Rezepte von Susanne Teil 2 - kalte vegane Festtagsplatte und ein rohköstlicher Braten und oben drauf ein paar Kekse * Warum ich ein Knauserer bin: einmal rund um den Christbaum * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- * Weihnachtliches und Pläne 2014 Über Weihnachten ist im Knauserer alles geschrieben worden, von Zeter bis Mordio, von sparsam, bis ganz Ausfallenlassen, von sarkastisch bis konstruktiv, es gibt nichts mehr zu lamentieren, nachzudenken - außer euch ein GANZ GERUHSAMES, FAMILIÄRES WEIHNACHTEN IN FRIEDEN UND FREUDE zu wünschen. ADVENTKALENDER Meine kleinen Geschenkideen, Beiträge der Leser, Kräuterkundliches etc. habe ich wieder in einen Adventkalender gepackt. Ab sofort könnt ihr jeden Tag ein gewinnbringendes Türchen öffnen. Den Kalender findet ihr hier: www.derknauserer.at/ak/ak.php Vielen Dank all jene, die mir kleine Beiträge eingesandt haben. Den Rest habe ich mit altem wertvollem Wissen und Geschenkideen zum Selber- machen aufgefüllt. Ein paar Lieblingsgeschichten von mir sind auch drin. Ich hoffe, dass er euch gefällt. INTERVIEW Mein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk war wohl, dass ich mal in der "Lokal- presse" und zwar der neuen Online-Zeitung "DER ZAUBERFUCHS" aus Tirol ein schönes langes Interview geben durfte. Ein ganz herzlicher Dank an meine Freundin Julia, die sich da total viel Mühe gegeben hat (und erst mit den Fotos!!!): http://www.zauberfuchs.com/menschen/attraktivitaet-der-sparsamkeit/ Eine Woche vor mir war der Heini Staudinger dran: http://www.zauberfuchs.com/menschen/der-unbeugsame/ (alleine in der Nähe dieses Giganten genannt zu werden, nicht auszudenken, was für eine Ehre) (Wem das Interview gefallen hat, den darf ich auf das nette Interview mit Michael Bonke verweisen. Diesmal mit Ton aus dem Jahre 2012: http://www.sunpod.de/2012/05/065_sunpod_interview-michaela-brotz-der-knauserer/) MEINE PROJEKTE FÜR 2014 Dass der Knauserer in altbewährter Form weiterbesteht, steht außer Diskussion. Veil verändert hat er sich ja leider nicht, obwohl ich mir das eigentlich hätte vorgenommen. Doch halt! Der Knauserer ist etwas lokaler geworden. Für mich zwar ein aufwändiger Prozess, aber sehr lohnend! Der virtuelle Raum des Knauserers ist zwar sehr inspirierend, aber ein konkretes Projekt vor Ort bringt einen wieder auf den harte Boden der Tatsachen. Und hier meine Projekte in der Erwachsenenschule für das Frühjahr 2014: REPAIR CAFÉ 1 8.3. REPAIR CAFÈ - VS PILL von von 13:00 - 16:00 Uhr Auch wenn ihr nichts zu reparieren habt, kommt doch einfach zum Kaffeetscherln vorbei. Mittlerweile gibt es zum Projekt ein Homepagerl: www.derknauserer.at/repaircafe.html Das Team, das sich gemeldet hat, ist super. Am liebsten würde ich nur noch Repaircafé organisieren. Bleibt nur zu hoffen, dass es auch angenommen wird. NACHHALTIGKEITSWÖCHLEIN + REPAIR CAFÉ 2 Im Mai gibt es bei mir dann sogar noch ein kleines Nachhaltigkeitswöchlein. Am 10.5. findet das zweite Repair Café statt. Am 13.5. wird der Michael Bonke mit den Volksschülern der Volksschule Pill einen Solarkocher basteln und am Abend einen schönen Vortrag machen: Saatgut selbst gewinnen und teilen - warum das nötig ist" Michael Bonke/Initiator freies Saatgut Werden wir in Zukunft noch über die heutige Vielfalt an essbaren Pflanzen verfügen? Oder müssen wir uns gegen den Widerstand von Wirtschaft und Politik um deren Erhalt selber bemühen? Der Vortrag befasst sich mit der momentanen Situation am "Saatgutmarkt" und mit Lösungen für die Zukunft. Im Zuge des Vortrages werden wir euch einladen, eine dieser Lösungen mitzugestalten und die erste Saatguttauschbox Tirols mitzugestalten, die wir dann in Pill öffentlich aufstellen werden. Im Zuge des Vortrages werden wir euch einladen, die erste Saatguttauschbox Tirols mitzugestalten, die wir dann in Pill öffentlich aufstellen werden. Di 13.05.2014/20:00 Uhr, Medienraum VS Pill freiwillige Spenden Es geht also um Monsanto unc Co. und Lösungen aus dem Dilemma. Als Lösung werden wir eine Saatgutbox gestalten, die wir dann anschließend in Pill öffentlich aufstellen werden. Saatgutspenden jederzeit willkommen! Für den Herbst hoffe ich, dass das Repair Café ein Erfolg wird und wir 1-2 Termine anhängen können. Wir werden mal sehen!!! ----------------------------------------------------------------------- Da ich über Weihnachten wie gesagt schon jedes Thema ausgelutscht habe, was nur ging, lasst uns mal über die Produkte nachdenken, die wir da womöglich kaufen. Also überlasse ich dem Erwin das Wort, der zu einem kleinen Feldzug gegen Ramsch aufruft. Geplante Obsoleszenz - man kann es nicht zu oft hören und lesen!!! * Was jeder gegen das "Frühableben" von Produkten tun kann Ein neuer Trend geht um in der Welt und jetzt auch in deutschen Landen. Was tun dagegen, daß teure Produkte, kaum daß die Garantiezeit abgelaufen ist, ihren Geist aufgeben? Viele sogar schon kurz nach dem Kauf. Ersatzteile - ja wieso denn? War doch schon ein altes Produkt, schauen Sie mal die vielen schönen Neuen. Ist Reparieren denn wirklich die einzige Lösung? Klären wir daher zuerst einmal die Frage, ob es in der Tat eine geplante Obsoleszenz (Veraltung) von Produkten gibt oder ob wir nicht vielmehr nur das Opfer von Lobbyisten oder raffiniertem Marketing geworden sind. Wie alles begann Wer den Film „Kaufen für die Müllhalde“ (zu Beginn 2011 auf arte) gesehen hat, dürfte darüber zumindest ins Grübeln geraten. Doch zu den Fakten. Im Gebäude der amerikanischen Feuerwehrstation Nr. 6 an der 4550 East Avenue in Livermore, Kalifornien, brennt seit 1901 ununterbrochen die am längsten funktionierende Glühlampe der Welt. Sie enthält einen Kohlefaden und hat eine Leistung von 4 Watt. Wie lange brennen Ihre Glühlampen oder Ihre Energiesparfunzeln? Glühlampen, die in der Sowjetunion oder Ungarn hergestellt wurden oder noch heute in China hergestellt werden, können bis zu 5000 Stunden leuchten, bevor sie durchbrennen. Glühlampen, wie sie von Thomas Alva Edison hergestellt wurden (nach einer grundlegenden „Erfindung“ von Heinrich Goebel), brannten rund 2500 Stunden. Durch die zunehmenden Herstellungsmengen sanken die Preise rapide. Höchste Zeit also, etwas dagegen zu unternehmen. Aus diesem Grund wurde unter der Leitung von General Electric, Osram und Associated Electrical Industries im Jahre 1924 das Glühlampenkartell Phoebus gegründet, das im Jahre 1932 aufflog und dem bis dahin alle bedeutenden Glühlampenhersteller angehörten. Aufgabe des Kartells war die Reduzierung der Glühlampenleistungen von 2500 auf 1000 Stunden und die Erhöhung der Verkaufs- preise durch Ausschaltung „unnötiger“ Konkurrenz. Damit die Käufer der Lampen mitspielten, wurde ihnen weisgemacht, nur so könnte eine optimale Lichtleistung erzielt werden. Dazu erschienen Anzeigen in Zeitungen und Werbefilme in Kinos. Heutzutage brauchen die Hersteller kein Kartell mehr. Schließlich haben deren Lobbyisten den Politikern erfolgreich eingehämmert, zum Klimaschutz müßten herkömmliche Lampen verboten werden. Schauen Sie sich einmal die Verkaufspreise von Halogenlampen, LED-Leuchten oder Kompaktleuchtstofflampen an. Seitdem ist wieder alles klar auf der Andrea Doria. Anderes Beispiel. Im Jahre 1940 begann in Amerika der Verkauf von Nylonstrümpfen, einer Erfindung der Firma DuPont. Diese Strümpfe waren ein riesiger Verkaufserfolg, der lediglich durch die Kriegsjahre unterbrochen wurde. Leider hatten die Strümpfe einen gravierenden Nachteil. Sie waren einfach nicht kaputt zu kriegen. Selbst Autos konnte man damit abschleppen. Die Aufgabe an die DuPont-Ingenieure lautete daher: Strümpfe erfinden, wo die Maschen wieder laufen wie geölt. Die ersten Strümpfe hatten noch eine Stärke von 40 bis 70 den, waren daher noch blickdicht. Sie mußten also sehr viel durchsichtiger werden – und den Käuferinnen dies als letzter Modeschrei verkauft werden. Heutige Polyamidstrümpfe haben nur noch 10 bis hinunter zu 5 den. Also: einmal kurz hängengeblieben und die Strümpfe sind im . . . Eimer. Das war wohl zu plump? Das muß doch besser gehen Kommen wir zurück zu den Glühlampen. Bevor die Herstellung einfacher Glühlampen durch die EU verboten wurde, kostete eine Packung mit zwei Lampen z.B. beim Drogeriemarkt Rossmann 69 Cent. Eine Halogenlampe kostet derzeit von Philips 1,99 Euro. Für die angeblichen Energiesparfunzeln muß man bereits einige Euro abdrücken, LED-Lampen kosten meist ab 10 Euro aufwärts. Energiesparlampen sind darüber hinaus nur umständlich als Sondermüll zu entsorgen, und wer LEDs so einfach in den Müll wirft, der verschleudert doch wertvolle Grundstoffe, die muß man doch wiederverwenden. Und schon sind Arbeitsplätze geschaffen, und clevere Entsorger verdienen mit. Und auf wessen Kosten geschieht das alles? Raten Sie mal. Auf diese Weise hat sich die Firma Osram vom Anhängsel an Siemens als eigenständiges Unternehmen vom Glühlampenhersteller, der nur noch Verluste produzierte, zum profitablen Lichtkonzern gewandelt. Standen im Geschäftsjahr 2012 noch 391 Millionen Miese in der Bilanz, wurde daraus im folgenden Geschäftsjahr, das zum 1. Oktober dieses Jahres endete, ein Bilanzgewinn von 33,6 Millionen Euro. Zum Wohl der Aktionäre. Sowas nennt man Shareholder Value. Sind Sie der Schelm, der Übles dabei denkt? Und jetzt die Mode. Als der Ami-Laden Abercrombie & Fitch seine Münchner Dependance öffnete, standen die modebewußten Kids in einer kilometerlangen Schlange vor dem Outlet ohne Schaufenster und ließen sich von smarten Girls und Boys in die heiligen Hallen des Konsums reinschieben. Journalisten und Warentester haben sich die angebotenen Waren näher angeschaut. Resultat: Die gleiche Qualität wie bei KiK, aber zehnmal so teuer. Gefertigt in Bangladesh in der gleichen Sklaventreiberei wie Kik - und Lidl, Adidas, Nike etc. Der Run soll mittler- weile zurückgegangen sein - auch der Nachwuchs checkt irgendwann einmal, dass man aus Schaden klug werden kann. Weiter geht's. Eine Umfrage der amerikanischen Webseite "sell.com" unter Geschäftsleuten ergab: 60 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer beurteilen bei einem Treffen ihr Gegenüber nach dem Typ und dem Zustand der benutzten Handys. 55 Prozent sagten, ein beschädigtes oder veraltetes Mobiltelefon erzeuge bei ihnen negative Gefühle gegenüber dem Handybesitzer. 80 Prozent äußerten: Wer mit einem in die Jahre gekommenen Handy auftauche, werde als knauserig oder als technischer Amateur angesehen. Und bei 35 Prozent erzeugt dies sogar das Gefühl, einen Armen vor sich zu haben. Ach Steve Jobs, du mußt doch iGott gewesen sein, daß dein Charisma über deinen Tod hinaus zu weiterwirkt. Hurra, eine neue Religion ist im Entstehen!!! Braucht man, um eine Tasse Kaffee trinken zu können, Maschinen für Kaffeekapseln oder Kaffeepads? Braucht man, oder würde George Clooney sich seinen Kaffee so altmodisch in der Kanne überbrühen? Noch nicht einmal in einer Kanne aus Meißner Porzellan! Zu der ARD-Sendung "Hart aber fair" lieferte ein Zuseher diese Erkenntnis: "Ich habe im Laufe der Jahre alle alten Geräte gegen energiesparende ausgetauscht. Dadurch spare ich 20 Prozent Strom, zahle aber trotzdem 120 Prozent mehr." Warum erkennt hier niemand den Fehler im System? Erneuerbare Energien sind in erster Linie dezentrale Energien. Sie haben daher nur Sinn, wenn sie nicht nur dezentral erzeugt, sondern auch dezentral verbraucht werden. Aber was hat dann die Energiewirtschaft davon? Der Ökonom Niko Paech kritisiert das so: "Die Stilblüten dieses Verhaltens sind unüberschaubar: Es gibt in Deutschland nicht wenige Mittelschichthaushalte, die in bestimmten Zeitabständen eine komplette Kücheneinrichtung, ein komplettes Wohnzimmermobiliar, eine Stereoanlage, einen Computer oder ein Auto ausrangieren, obwohl diese Objekte einwandfrei funktionieren." Und da sollte die Industrie nicht etwas nachhelfen, damit diese Leutchen mehr und mehr werden? Gut, Nicolás Gómez Dávila empört sich darüber: "Künstlich die Triebe zu wecken, um sich an ihrer Befriedigung zu bereichern, ist das unverzeihliche Verbrechen des Kapitalismus." Und Antoine de Saint-Exupéry sagte: "Wer nur um Gewinn kämpft, erntet nichts, wofür es sich lohnt, zu leben." Die Münchner Firma Kustermann schreibt in ihrem Kundenmagazin "Seraph" diese Überschrift: "Wertarbeit kommt nur von Wertarbeitern." Das führt uns zu diesen vier Überlegungen: 1. Ein Produkt nur dann kaufen, wenn sein Preis und sein gewünschter Nutzen übereinstimmen. 2. Trendsetter sind die dümmsten aller Verbraucher. 3. Niemals jeden Dreck kaufen, nur weil andere dies tun. 4. Nur Ökodeppen kaufen jedes angebliche Energiesparprodukt. Und jetzt wird repariert Was sich zu reparieren lohnt und was man selber reparieren kann, steht bei www.deutschland-repariert.de. Anleitungen zur Reparatur finden sich bei www.murks-nein-danke.de und den englischsprachigen Seiten www.ifixit.com und www.tim.id.au. Wie man Drucker, die angeblich "gewartet" werden wollen, wieder zum Laufen bringt, steht auf www.struzyna.de. Wer Hilfe braucht, findet die unter anderem in Reparatur-Cafés. Wo diese zu finden sind, nennt www.repaircafe.org. Reparateure für Fernseher, Notebooks oder Smartphones lassen sich unter www.reparado.de finden. Akkus tauscht www.akku-wechsel.de. Das Reparaturportal für Handys und Ersatzteile für Smartphones, Tablets und Spielekonsolen hat die Adresse www.fixxoo.de. Was dann gleich eine neue Internet-Geschäftsidee abgibt, wie das Internet-Magazin Internethandel.de berichtet. Und gleich sind wir bei einer zukünftigen Geschäftsidee, die manche bereits als neue industrielle Revolution anpreisen: den 3D-Druck. Nachdem ein Amerikaner bereits eine Pistole damit hergestellt hat, ist die Gebrauchstüchtigkeit schon erwiesen. Wenn Sie sich für 3D-Druck und Drucker interessieren, die inzwischen schon für unter 1000 Euro zu erhalten sind, können Sie sich nachfolgend informieren. Und so kann man individuelle Produkte für sich selber, noch besser aber für den Verkauf, selber herstellen. Zuerst die Grundlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Fabricator und www.heise.de/ct/artikel/Ideen-materialisieren-1269277.html und www.golem.de/specials/3d-drucker. Eine ganze Menge von Bauanleitungen findet sich unter www.thingiverse.com - Ding, das ich erschaffe. Wie das Ganze in Realität abläuft und wo Sie sich erste Produkte selbst herstellen können, findet sich unter www.fablab-muenchen.de sowie unter www.fablab-nuernberg.de. Im Anschluß an den Wikipedia-Artikel finden Sie weitere Orte und Universitäten, an denen sich Fablabs befinden. Google wird's schon finden. Zum guten Schluß: Wie schimpft ein Bayer, wenn er Schwierigkeiten bei der Reparatur hat? "Himmiherrgottsakramentscheißglumpvareckts!" Viel Erfolg und behalten Sie die Ruhe, denn darin liegt die Kraft. www.der-clevere-Lebenskuenstler.de und sein Autor wünschen Euch ein frohes Weihnachtsfest und für das Neue Jahr alles erdenklich Gute. ----------------------------------------------------------------------- * Ibrahim Abouleish - SEKEM - sollte man kennen Manche Artikel dauern einfach länger, aber jetzt mach ich mir halt ein kleines Geschenk und stelle euch im Dezember einen Mann vor, der an einem Ort an dem momentan eher Anarchie herrscht eine der schönsten Oasen des alternativen Wirtschaftens überhaupt geschaffen hat: Ibrahim Abouleish Für die Vorstellung fasse ich ein Interview aus Geseko v. Lüpkes "Zukunft entsteht aus der Krise" zusammen - Fakten könnt ihr auch googlen oder auf Wikipedia nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ibrahim_Abouleish Abouleish erhielt bereits 2003 den alternativen Nobelpreis für seine Initiative SEKEM (hieroglyphe für "sonnenhafte Lebenskraft") - einer biologisch-dynamischen Farm "mitten in der Wüste" - einem richtungsweisenden, hoffnungsvollen Zukunftsprojekts. Zukunftsdebatten werden blutleer, wenn sie nicht mit konkreten Projekten gefüllt werden. So rief Abouleish 1977 SEKEM als Entwicklungsinitiative in Ägypten ins Leben. Heute ist Sekem eine Mutterfarm von 850 Bauernhöfen, die nach internationalen Standards Produkte für die Weltwirtschaft erzeugen und zwar auf nachhaltige Weise, immer mit dem Blickpunkt mit Produkten auch die Menschen, die sie erzeugen mitzuentwickeln und zwar in Bildung und Bewusstsein. Die Wüste wählte er bewusst: "Es gibt ja überall in den Städten und Dörfern soziale Formen, die schon seit Jahrhunderten praktiziert werden. Die zu verändern, ist sehr schwer. Es brauchte die Leere, das ganz Unstrukturierte. [...] Das ist ja die Aufgabe eines Modells, stellvertretend das Neue zu entwickeln, damit die Menschen den Unterschied zum Status quo bemerken und vielleicht mit der Zeit das Alte verändern." Grundlegend anders sind auch seine Gedanken zur Entwicklungshilfe: "In der Regel geht man in Entwicklungsländern davon aus, dass Armut durch finanzielle Entwicklungshile überwunden wird.[...] Um Entwicklung zu fördern [...] braucht es einen ganzheitlichen wirtschaftlichen Ansatz, der für eine ökonomische Unabhängigkeit sorgt (Anm. der Red.: ich hab im Buch spontan das Wort "Ketzer" vermerkt 8-). [...] Mit den aus wirtschaftlichen Initiativen entstehenden Profiten können kulturelle Maßnahmen - das heißt Erziehung, Kunst, Forschung, Gesundheit - gefördert werden." Und deshalb besteht die SEKEM-Initiative nicht nur aus einem Wirtschafts- betrieb sondern fusst auf zwei weiteren Säulen: einer Stiftung für kulturelle Entwicklung und einem Verein für Mitarbeiter- und Menschenrechte. Und das wäre nun dieses Modell für die Entwicklung im 21. Jhd. Auch beim Wirtschaftsbetrieb ging er neue Wege: "Im Englischen wird das [biologisch-dynamischer Anbau] im Wort agriculture deutlich. Es geht tatsächlich um eine Boden-Kultur. Das ist etwas anderes als Land-Wirt- schaft. Eigentlich hat man in der Landwirtschaft sehr wenig wirtschaftliche Erträge. Der Mehrwert entsteht erst, wenn man diese Rohstoffe, so wie wir es tun, zu Heilmitteln, zu Nahrungsmitteln oder zu Kleidung weiter- verarbeitet." Neu ist also der Ansatz: Anbau und Weiterverarbeitung mit Entwicklung und Forschung. Neben diesem Ansatz und dem 3-Säulenmodell spricht man im Zusammenhang mit SEKEM auch gerne von der Ökonomie der Liebe, die darauf basiert, dass alle am Wirtschaftskreislauf Beteiligten einmal im Jahr zusammenkommen und sich austauschen. Man plant gemeinsam, tauscht sich aus, erkennt den Menschen hinter dem System, legt eine Gewinne offen und lebt Transparenz. So gelangt man zu einem ethischen wirtschaften, die zuguterERST sich auf das Banner geheftet hat: "auf jeden Fall die Erde nicht auszunützen". Was jetzt sehr romantisch daher kommt - hat enorme Wachstumsraten. Auch für Abouleish ist Wachstum legitim, aber: "Wenn man denkt, Wirtschaft wäre nur eine Maschine, die das Geld vermehrt, dann ist das ein sehr reduziertes Begreifen von Wirtschaft. Es geht um human development. [...] Erwacht der Mensch, dann wird er für dei Erde, für seine Mit- menschen, für die Pflanzen und Tiere sorgen. Denn das Unheil, das wir anrichten, entsteht aus der Unkenntnis von Zusammenhängen." Für Abouleish ist der Begriff Wachstum "die Entwicklung von Mensch, Gesellschaft und Erde." Ein socher Wachstumsbegriff schreit förmlich nach einer Zivilgesellschaft, die ihr Zepter selber in die Hand nimmt. Den zweiten Teil des Interviews werde ich euch beim nächsten Mal näherbringen, und mal mit diesen schönen Gedanken den ersten Teil abschließen. ----------------------------------------------------------------------- * Rezepte von Susanne Teil 2 - kalte vegane Festtagsplatte und ein rohköstlicher Braten und oben drauf ein paar Kekse KEKSE - POWERKUGELN ROH Ankeimen: Sonnenblumenkerne Sesam Kürbiskerne Alles in den Mixer, plus: Datteln Rosinen Zimt etwas Anis (oder Gewürze nach Geschmack) Honig oder Carob oder Agavendicksaft oder Stevia Walnüsse zum Schluss Falls zu feucht: geriebene Mandeln dazu Kugeln formen und in Kokosraspeln wälzen. STREICHKÄSE Vegan Cashew-Käse 1 Teil Cashews und ca. 0,75 Teile Wasser zusammen mit etwas Zitronensaft, einer Prise Meersalz und ein paar Gewürzkräutern wie Bärlauch, Rosmarin o.ä. im Blender zu einer cremigen Masse purieren. Macadamiakäse Sofern man über einen starken Blender verfügt, kann man Macadamianüsse ganz einfach im Mixer zu einem Käse purieren. Ist der Blender nicht stark genug, sollten die Macadamianüsse ca. 6 h in Wasser eingeweicht werden, abtropfen lassen und dann zu einem Creamcheese purieren. Dieser Käse kann ebenfalls mit unterschiedlichen Gewürzen zubereitet werden. HARTKÄSE vegan Parmesan aus Pinienkernen 1 Teil Piniennüsse, 0,8 Teile Wasser, 1 Prise Salz und 1 Prise Probiotika im Blender zu einer cremigen Masse purieren. Dünn auf einem Blech ausstreichen und bei 40° im Dehdrator oder Backofen für ca. 12 h trocknen. Man kann Pinien- oder Cashewkerne auch einfach mit etwas Salz (unraffiniertes Meer- oder Himalayasalz) in den Personal Blender geben und zerkleinern. Es entsteht dann ein „geriebener Parmesankäse“. Grüner Nusskäse 1 Tag stehen lassen: wird steif mit Wasser verdünnen: wird Soße Walnüsse (kann auch: Kastanien dazu) Knoblauch, Lauch, Zwiebel Rosinen Getrocknete Tomaten (3-4 Std. eingeweicht) Olivenöl Sojasoße+Indones. Soße Balsamico oder Apfelessig Senf, Salz, Pfeffer Evtl. Salbei Bierhefe Chlorella Kann auch: Petersilie, Grünkohl, Rosenkohl, Mangold Dazu essen: Tomaten Gurken Löwenzahn Alle Wildkräuter Alle grünen Salate oder Blätter Sellerie ROHKOSTBRATEN MIT TOMATENSAUCE Für 4 Personen Festtagsbraten: 200 g Sonnenblumenkerne über Nacht in Wasser einweichen 200 g Mandelkerne ebenso 2-3 Karotten 1 rote Paprika 1 Stange Bleichsellerie 300 g Weißkraut 4 El Sojasoße Saft von ½ Zitrone 1 Sträußchen Petersilie alles mit Küchenmaschine hacken und zu einem Braten formen, mit Sojasoße und Zitronensaft abschmecken. Dekorieren: 2 große Tomaten in Scheiben + Petersilie Tomatensoße: 6 getr. Tomaten 2-3 Std. in Wasser einweichen 5 frische mittelgroße Tomaten 1 El Honig 6 El Olivenöl ¼ Tl Himalayasalz 1 Msp. Chilipulver alles in Mixer: sämige Soße mixen, nach Bedarf Einweichwasser dazugeben ----------------------------------------------------------------------- * Warum ich ein Knauserer bin: einmal rund um den Christbaum Ein bisschen weihnachtlich sollte er schon sein der Knauserer - DAS Konsum- taumelfest - da komm ich halt nicht dran vorbei. Deshalb drehe ich vorab mal eine Runde um meinen Christbaum. OUTING Ja ich habe einen Baum und zwar seit (ich lach mit gleich einen Holzfuss) seit 1994 den gleichen. Nächstes Jahr klapp ich mein Plastikbäumchen zum 20. Mal auseinander. Ja Plastikbaum - und nach 20 Jahren sollte die Öko- bilanz dann langsam stimmen. Hoffe ich halt. Der kleine Baum ist auch nicht so ausladend wie seine in braver Weihnachtsbaummonokultur gewachsenen Kollegen, die spätestens am Neujahrstag die "abgrateln". Und so hat er auch in unserer kleinen Hütte platz. Oder was denkt ihr über Plastikbäumchen? Eine Monokulturtanne würde ich mir jedenfalls nicht ins Haus stellen. Dann würde ich schon eher die Idee aus Spanien annehmen, die ins Zentrum keinen Baum sondern die Krippe rücken. Die Idee finde ich wieder sehr schön, besinnlich und trifft den Sinn des Festes. AUF DEN BAUM Den Trubel rund um den Baumschmuck verstehe ich sowieso nicht. Mein Baumschmuck ist selbstgemacht oder über die Jahre aus Billigwühlkisten nach Weihnachten zusammengekauft. Manche Teile sind Geschenke von anderen. Und so haben wir jedes Jahr einen bunten aber niemals einen gleichen Baum.. Warum man sich beim Christbaum einer bestimmten Mode unterwerfen muss? Das ist mir jetzt nicht so klar. Zum Thema Christbaumschmuck hier wieder mal mein Link zum Müll- christbaumprojekt. http://knauserer.lima-city.de/muellchristbaum.pdf WEIHNACHTSTRADITIONEN Ich backe heuer keine Kekse. Kekse machen dick, sind sehr viel Arbeit, es gibt sie allerorts zu essen und ... ich mag einfach nicht. Ja, den Luxus leiste ich mir heuer - und ich bin mir sicher, dass es keinen stören wird. Heuer werden wir auch erstmals eine Familienweihnacht im kleinen Kreis zelebrieren. Abendessen, Kindermette (eventuell), Weihnachtslieder singen unterm Baum, Geschenke MIT den Kindern auspacken und ausprobieren. Zusammensitzen - und dann werden wir erst zu den Großeltern übersiedeln. Man muss nicht jedes Jahr Weihnachten gleich feiern - sondern auch mal seinen Gefühlen nachgeben und so feiern wie man eigentlich selber möchte. Geschenke gibt es bei uns schon seit vielen Jahren nicht mehr und heuer hat sogar meine Schwägerin vorgeschlagen, auch die Geschenke für die Kinder zu reduzieren. Auch meine Kinder haben viel zu viel und irgendwo ist es jedes Jahr Stress, jedem Geschenke vorzuschlagen, die er dann kaufen kann. Ich finde Weihnachten wird ohne Geschenke schlagartig besinnlicher, familiärer. Eine neue Tradition hat sich bei uns aber doch eingeschlichen - das jährliche vorweihnachtliche Entrümpeln. Das tut gut - es ist wieder Platz! Und eigentlich sind die schönsten Geschenke - materiell wie immateriell - immer jene Überraschungen, mit denen man gar nicht rechnet. Und zwar Großzügigkeiten, die die Erwartung bei weitem übertreffen. Ich liebe ja Bücher und neulich hat mir jemand "ein paar alte irische Schulbücher" angeboten. Ich lehne ja nie ab und als ich vorgestern das Paket bekam, waren es 6 kg Sprachbücher, Wörterbücher, Grammatiken etc. die einen beträchtlichen Wert darstellen. Auf meine Frage, wie ich zu dieser Großzügigkeit komme, bekam ich folgende Antwort: "I am trying to plant many Irish 'Acorns' around the world, that will grow up into Irish Oak trees !-)" Die Antwort ist so schön, weil er das Geschenk als Saat bezeichnet, aus dem er hofft, dass etwas erwächst. Schöne Einstellung, die man vielleicht generell beim Schenken berücksichtigen sollte. UND JETZT SEIT IHR DRAN? Was ist an eurem Weihnachtsfest so besonderes, extra sparsames, extra besinnliches ... Die Ideen interessieren uns auch nach Weihnachten. Denn das nächste kommt bestimmt. Sollte unbestätigten Gerüchten zufolge auf den 24.12.2014 fallen!! ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen Ideen für Silica-Päckchen - gefunden von Karin: Hab hier einige gute Ideen für die Wiederverwendung dieser Siliceapäckchen, die oft wo beigepackt sind. Vielleicht könnt ihr das brauchen! http://diply.com/different-solutions/6-amazing-uses-silica-gel-packets/5330/ Marmeladen-Etiketten einfach selber machen: (von Christina) Aus normalem oder kreativem Papier, farbig, bedruckt, gestaltet, wie auch immer, ganz einfach mit einer Mischung aus Milch und Wasser zu gleichen Teilen aufkleben. Das Milch-Wasser-Gemisch auf einen flachen Teller geben, Etikett durchziehen, aufkleben. Sicher gehen, dass die Ecken auch kleben. Fertig! Manche geben das Milch-Wasser-Gemisch auch auf einen Schwamm, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Geht leicht in warmem Wasser wieder ab. Billiger und umweltfreundlicher geht es nicht mehr, oder? Eine andere Option sind angeblich aufgeweichte Gummibärchen, für die Veganer unter uns. EIWEISSBROT Eiweißbrot ist so richtig schön teuer. Deshalb hier leckeres Eiweißbrot zum Nachbacken!! 250 g Magerquark 2 Eier 50 g Mandeln 50 g Leinsamen oder Haferflocken 2 EL Weizenkleie 1 EL Mehl 1 Backpulver 1 TL Salz und Kerne zum Bestreuen Alles zusammen rühren und 45 Minuten bei Mittelhitze backen. Wird zwar nicht üppig hoch, ist aber sehr lecker. ----------------------------------------------------------------------- * Aktuelles für Tiroler Tauschringtreffen Tirol alle Termine übersichtlich hier: http://www.talentenetztirol.net/ Permakultur-Stammtisch http://www.permakulturtirol.at/permakulturtirol-stammtisch/ Immer am letzten Montag im Monat im Haus der Begegnung in Innsbruck Urkorn Tirol Wir treffen uns am kommenden Montag, 2.12., um 19:00 Uhr beim Dorfwirt in Wiesing. Ruhig mal beim Haus der Begegnung nachschauen: FAIRtragbar: Waschen, selber nähen, flicken und pimpen 13.12. http://www.dibk.at/index.php?id=8166&portal=13&isMeldung=1 Sprachencafé - 17.12. http://www.dibk.at/index.php?id=7553&portal=13&isMeldung=1 ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 01/2014 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * was über den Freeman * vom Cleveren Lebenskünstler * Ibrahim Abouleish - SEKEM - sollte man kennen - Teil 2 * NULL-MÜLL - was steckt dahinter Warum ich ein Knauserer bin: Küchengestöber * noch offen ev. KEIN AUTO MEHR!!! * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at