============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 06/2001 Knauserer-Homepage: www.knauserer.com ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Von der Konsumsucht - eine Horrorstory fuer Knauserer * Die rote Karte fuer BSE und Schweinepest - internationale vegetarische und billige Gerichte aus aller Welt Teil VI - billig futtern wie in OESTERREICH * Junkfood, Lust auf schnelles Essen, Pizzaflitzer - Tabu und staendige Verlockung * Die Brockhausfalle - die Verlockung schoen gebundener Lexika * Gepflegt von Kopf bis Fuss a lá Knauserer - Teil 1 * 48.000 km fuer nur ein Fruehstueck - die grosse Sommeraktion * Mit kleinen Tipps viel sparen * Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: a) Es gibt wieder NEWS! (Fuer alle neuen Knauserer - Neue Lexikon- eintraege kommen zuerst in die Abteilung News bevor sie in das Lexikon uebernommen werden). b) Es koennte sich durchaus auszahlen, bei der Mitgliederseite vorbei- zuschauen! c) Die Linkseite ist auch wieder gewachsen. ----------------------------------------------------------------------- * Von der Konsumsucht - eine Horrorstory fuer Knauserer Als ich neulich den Auftrag bekam die Finanzen eines bekannten Ehe- paares durchzusehen, wunderte ich mich anfangs. Der Ehemann hat der Gattin die Finanzen des Haushalts und sein Einkommen zur Gaenze ueber- lassen und immer wieder wenn das Konto ein Negativ zeigte, dies mit Ueberschuessen aus dem Firmenkonto abgedeckt. Als nun staendig das Firmenkonto mit erklecklichen Betraegen belastet wurde, bat mich der Mann doch einmal zu schauen, wohin denn die ganzen Ausgaben gingen. Bereits die ersten 4 Monate dieses Monats offenbarten das ganze Massaker am Konto. Die Highlights (Summen Jaenner - April): - Telefonkosten: ATS 39.052,00 (rund DEM 5.600,00) - Ausgaben fuer Handtaschen: ATS 13.600,00 (rund DEM 1.940,00) - Ausgaben fuer Kleidung und Schuhe aus Versandhaeusern: ATS 21.200,00 (rund DEM 3.030,00) - Ausgaben fuer Kleidung und Schuhe in Geschaeften mit Bankomatkarte bezahlt ATS 32.600,00 (rund DEM 4.570,00) - Ausgaben fuer Abonnements (Buecherbund, Zeitschriften etc.) ATS 14.000,00 (rund DEM 2.000,00) - dazu kommt noch eine Abrechnung der Kreditkartenfirma ueber rund ATS 35.000,00 (rund DEM 5.000,00), deren Abrechnung nicht auffind- bar war. Die moderne Psychologie kennt fuer ein solches Konsumverhalten ein neues Krankheitbild: Die Frau leidet offenbar an einer Kaufsucht. Kaufsucht ist das in Anfaellen auftretende, suechtige Kaufen von Konsumguetern und Dienstleistungen. Diese Sucht ist anderen stoff- gebundenen (z.B. Drogen-, Alkohol-, Eßsucht) und stoffungebundenen Suechten (z.B. Arbeits-, Beziehungssucht) sehr aehnlich. Auch bei ihr finden sich folgende Symptome (hier verdeutlicht durch Aussagen von Befragten): Ein unwiderstehlicher Drang, der als staerker als der eigene Wille erfahren wird. Was die Kaufsucht so speziell macht? Nur die Kaufsucht hat einen Vorteil fuer den Suechtigen (oder auch Nachteil). Sie wird gesellschaftlich gebilligt, nein sie ist erwuenscht. Und sie bleibt lange unerkannt, zuerst ueberzieht man das Konto, dann nimmt man einen Kredit, schliesslicht muss das Sparbuch dran glauben. Falls wegen Geldnot kein Kaufen moeglich ist, entwickeln sich Entzugs- erscheinungen. Der Entzug aeussert sich durch starke innere Unruhe, Aggressivitaet, Depressionen bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen. Bei dem mir vorliegenden Fall reagierte der Ehemann und nahm seiner Frau die Kreditkarte weg. Als sie dann versuchte, ihre Ausgaben durch Telebanking ueber das Firmenkonto zu decken, wurde auch dieser Zugang gesperrt. Die Reaktion waren die oben erwaehten Entzugs- erscheinungen. Sie kompensierte einerseits durch anderes Suchtver- halten, andererseits belastete sie die Ehe ueber Gebuehr. Ein Einzelfall - keineswegs. Laut Untersuchungen der Universitaet Stuttgart-Hohenheim ist Kaufsucht ein inzwischen weit verbreitetes Phaenomen. Demnach sind 5 Prozent aller Erwachsenen "stark" und 20 Prozent "deutlich" kaufsuchtgefaehrdet. Die Bielefelder Schuldnerberatung, die 1998 insgesamt 2.325 Haushalte in ihren vier Anlaufstellen beraten hat, teilt in ihrem Jahresbericht 1998 mit, daß die Ursache Nr. 1 fuer Verschuldung und Ueberschuldung der Kaufrausch ist, in der Statistik nuechterner als "unwirtschaftliches Verhalten" rubriziert. Doch nicht jeder der kaufsuchtgefaehrdet ist, gilt gleichzeitig als kaufsuechtig. Die Grenze zwischen einem "normalen" Frustkauf und der Kaufsucht liegt in dem immer wiederkehrenden Drang Dinge zu kaufen, die man nicht wirklich benoetigt. Oft landen diese Sachen unausgepackt im ueberquellenden Schrank, oder kurze Zeit spaeter im Container. Aber was tun gegen Kaufsucht? Zunaechst gibt es eine Reihe von "Erste-Hilfe-Strategien", mit denen man kurzfristig seinen Kaufrausch etwas bremsen kann, die jedoch keine therapeutische und damit laengerfristige Wirkung haben. Zu diesen "Sofortmassnahmen" gehoeren Dinge wie: - alle Kreditkarten zurueckgeben (mit Karten kauft man schneller, die Rechnung kommt erst spaeter); - immer mit Bargeld bezahlen (es schmerzt mehr); - grundsaetzlich nicht in Zeiten des Schlussverkaufs einkaufen geben; - alle Bestaende an Kleidung (oder je nach "Spezialisierung" auch Sportgeraete, Accessoires etc.) aus den Schraenken und Stauraeumen holen und eine vollstaendige Liste davon anlegen (man ist schockiert, wieviele Dinge man hat); - diese Liste immer bei sich tragen (dies schreckt ab, das 20. Paar schwarze Schuhe zu kaufen); - wenn man sich nicht entscheiden kann, mehrere Stuecke zur Auswahl mitnehmen, und dann nur hoechstens eines behalten (ist man der Kaufatmosphaere entkommen, laesst der Glanz der Stuecke ganz schnell nach). Zu einer wirklichen Ueberwindung der Sucht gehoert natuerlich viel mehr: Anfangen sollte man damit, sich selbst einzugestehen, daß man suechtig ist. Hilfe bei Verschuldung bieten alle oertlichen Schuldnerberatungs- stellen. Sie helfen dabei, die Schulden abzuzahlen und verhandeln mit den Glaeubigern. Dort gibt es auch Adressen, die Kaufsuechtigen psychologisch weiterhelfen. Fuer einen Knauserer sind Einblicke in Haushalte, die nicht nach dem Geizhalsmotto leben, sehr aufschlussreich. Fuer mich war es wieder mal was ganz Neues, mich mit Konsumzwaengen, die andere regel- recht plagen und knapp an den Ruin fuehren, auseinanderzusetzen. Vielleicht - um einmal ganz persoenlich zu werden - war ich ueber meine finanzielle Unabhaengigkeit (geistiger Natur) auch ein biss- chen stolz. Also lieber etwas zu wenig Konsum als zuviel! PS: Die Punkte, die ich als Erste-Hilfe-Massnahmen gefunden habe, sind auch ganz interessant fuer Knauserer. Vor allem die Liste ist gar nicht schlecht! Ich muss mich neu fuer den Sommer einkleiden und habe genauso eine Liste angefertigt. Jetzt weiss ich, was ich wirklich kaufen muss (und das ist gottseidank sehr wenig!). PSS: Beim Kleidungskauf auch immer brav nach Rabatt fragen. Funk- tioniert (ausser bei H&M!) zu 99 %! 5 - 10 % sind immer drin! ---------------------------------------------------------------------- * Die rote Karte fuer BSE und Schweinepest - internationale vegetarische und billige Gerichte aus aller Welt Teil VI - billig futtern wie in OESTERREICH Im Knauserer 08/2000 habe ich ueber OAMC geschrieben - OAMC ist eine Abkuerzung fuer once-a-month-cooking. Bei uns zu Hause hiess das noch Vorkochen, aber in unserer anglophilen Zeit muss man halt auch fuer banale Dinge etwas "Marketing" betreiben. Ich habe damals meinen Menueplan vorgestellt und als Reaktion kamen etliche Zuschriften aus Deutschland. Das Prinzip sei ja interessant nur von den von mir vorgestellten Speisen haetten sie zum Teil noch nie gehoert. Fuer alle anderen, die diese Gerichte schon kennen, sei es eine Er- innerung ans einfache Kochen. Sicher ist kein augesprochener Gaumen- kitzler dabei, aber die folgenden Gerichte sind "kampferprobt" und ein fixer Bestandteil meiner Kueche. Sie sind einfach, billig und stehen bei der Menuewahl immer ganz oben. FRITATTENSUPPE Ich war ehrlich ueberrascht, dass man diese Suppeneinlage in Deutsch- land nicht kennt. Bei mir ist die Fritattensuppe immer ein Rest vom Vortag. Da mache ich Pfannkuchen/Omeletten und rechne einfach etwas mehr. Wenn dann was uebrig bleibt, dann schneide ich diese Omeletten in etwa halbfinger- breite 3 cm lange Stuecke. Am naechsten Tag gibt es Suppe und diese Omelettenstuecke sind die Einlage. Folgende Kartoffelgerichte standen bei uns zu Hause (und stehen) mindestens einmal die Woche auf dem Speiseplan, denn einfacher, billiger und doch lecker geht es nicht. ERDAEPFELWIRLER Kartoffeln weich kochen (nicht zu weich). Dann zu Faeden reiben mit Mehl vermengen und dann in Butter und Zwiebel anbraten. Mit Salz und Petersilie wuerzen. TIROLER GROESTL Das Groestl hat den Vorteil, dass man es mit vielen Resten verkochen kann. Das koennen Wurstreste sein oder Leberwurst, Fleischreste etc. Kartoffeln kochen und dann in duenne Scheiben reiben. Zwiebel an- braten, die zerkleinerten Reste anbraten, Kartoffelscheiben dazu und schoen anbraten. WURSTNUDELN/KRAUTFLECKERL Beides sind etwas rustikale Nudelgerichte, aber auch genial um Reste zu verwerten. Fuer Wurstnudeln kann man herrlich Wurstreste verkochen. In Super- maerkten gibt es ueberall Angebote fuer Wurstreste (vor allem handelt es sich hier um Anschnitte). Das Kilo zu 10 - 15 ATS (rund um 2 Mark). Mit ein paar groesseren Anschnitten kommt man schon durch. Besser ist es Weichwurst statt Hartwurst zu nehmen. (ich weiss, das ist nicht ganz vegetarisch - aber unverschaemt guenstig!!!) Zu Hause roestet man die wuerfelig geschnittene Wurst in Zwiebel an. Dann gibt man die gekochten Nudeln dazu, ruehrt kraeftig um und wuerzt. Gut kommt Maggi. Wer noch ein Viertel Kopf Kraut uebrig hat, kann Krautfleckerl machen. Kraut hobeln, mit Zwiebel anroesten und dann mit Paprika kraeftig wuerzen. Dann nur noch kurz anbraten und mit Wasser aufgießen. Das Wasser etwas einkochen lassen, dann die Nudeln hinzugeben und umruehren. So lange kochen lassen, bis das Wasser verdunstet ist. ARME RITTER Backteig: 1/4 l Milch, 3 Eier, Salz, 80 g Mehl Fuellung: 6 altbackene Semmeln/Broetchen, 150 g Marmelade Traenke: 3/8 l Milch, 1 Pck. Vanillinzucker Oel zum Ausbacken, Zucker, Zimt Aus Milch, Eiern, Salz und Mehl einen Teig machen. Die Semmeln ent- rinden und in Scheiben schneiden. Mit Marmelade bestreichen und je- weils zwei Scheiben zusammensetzen. Die Scheiben in der Milch mit Vanillinzucker traenken. Dann die Semmeln durch den Teig ziehen und im heissen Fett herausbacken. Zum Schluss mit Zucker und Zimt be- streuen. Noch warm servieren. Statt Semmeln geht natuerlich auch das alte Weissbrot. Das naechste mal wird es wieder etwas exotisch - kochen mit dem Wok. Wer also noch Rezepte aus China hat, die sich billig nachkochen lassen, schreibt mir doch einfach ein Mail, oder verwendet das Redak- tions- oder das Spartippformular auf www.knauserer.com. ----------------------------------------------------------------------- Junkfood, Lust auf schnelles Essen, Pizzaflitzer - Tabu und staendige Verlockung (Gedanken und Anregungen von Christiane) Wen hat es nicht schon mal geluestet - keine Lust zum Kochen, aber trotzdem braucht man was Warmes im Bauch. Schnell faellt einem das Flyer vom Pizzaflitzer ein, der letzte Woche im Briefkasten war. Oder schnell eine Runde Burger im Drive-Through holen? Fritten von der naechsten Imbissbude? Oder gibt es irgendeinen Bring-Dienst im Internet? Nunja, der zweite Gedanke - was das wieder kostet? Was gibt es also an knausrigen Alternativen? Eine ganze Menge, wenn man ein bisschen vorausplant. Solchen Hunger kann man nicht vorausplanen? Oh, ja, kann man doch. Ich zumindest weiss, dass es immer wieder Gelegen- heiten gibt, wo ich am liebsten zum Telefon greifen wuerde... Also habe ich Vorraete: Eine ganz einfache Alternative sind ostasiatische Schnell-Nudel-Gerich- te. Top-Rahmen gibt es mittlerweile sogar im Supermarkt, ich empfehle jedoch einen Asienladen aufzusuchen, weil da die Auswahl groesser und die Preise guenstiger sind. Am Anfang ist es ein bisschen abenteuerlich, bis man die Sachen gefunden hat, die einem schmecken, und das sollte man natuerlich dann ausprobieren, wenn man nicht gerade total geschafft ist, sondern Lust auf Experimente hat. Und wenn man weiss, was man mag, legt man sich solche Suppen einfach auf Vorrat hin. Wasser heiss machen, ueber Nudeln und andere Zutaten giessen, zudecken, 3 min warten - fertig. Schneller als der Pizzaflitzer. Wenn einem die asiatischen Varianten nicht schmecken, nimmt man Bruehe aus dem Glas und kauft Schnellnudeln ohne die anderen Zutaten. Und Fritten - Backofenfritten tun's auch! Wenn man den Imbiss nicht gleich woertlich um die Ecke hat, ist es schneller, und die Fritten sind auch noch heiss, wenn man sie isst. Und das ganze natuerlich zu einem Bruchteil des Preises an der Frittenbude. Ketch und Majo haben wir eh immer im Haus, und eine kleine Zwiebel dazu wuerfeln, das schaffe ich meist noch (Fritten speziaal - das hoert sich an wie Urlaub in Holland, dem klassischen Land der Geizkragen!). Wer noch knausriger ist und die Ausgabe fuer Backofenfritten scheut: Mit Fritteuse und selbstgeschnippelten Kartoffeln ist man natuerlich am billigsten. Die kann man für den schnellen Hunger vorfrittiert ein- frieren. Dann hat man auch die Gewaehr, dass die Fritten im gleichen Fett backen, und zwischendurch abgekuehlt waren - das Muss fuer den Frittenfaen. Ich habe aber jetzt Lust auf Pizza? Klar, die kommt aus der Tiefkuehl- truhe. Fertigpizza vom Aldi schmeckt auch lecker und ist meist schneller fertig als der Pizzaflitzer liefert. Und wem das noch zu teuer (oder zu ungesund) ist, der backt seine Pizza selbst, an Tagen wo er Lust auf Kochen hat, und zwar gleich die doppelte Menge. Die eine Haelfte wird gleich gegessen, der Rest kommt in die Tiefkuehltruhe. Gleich in Stuecke geschnitten, also auch fuer den kleinen Hunger zwischendurch geeignet. Ob rund oder viereckig ist Ansichtssache . Gleich ge- froren in den Ofen, und schon hat man knausrige Pizza. Und die Burger? Auch die kann man relativ schnell selbst machen. Man kriegt eigentlich alles für Burger vorgefertigt im Supermarkt. Broe- tchen (Semmeln) vorgebacken, fertige Frikadellen (Fleischlaibchen), Salatmischung, saure Gurke, Ketchup, Senf, Majo. Ich persoenlich bevorzuge (billiger und garantiert BSE-frei) einfache Vollkorn- broetchen, von mir selbst vorgebackene und tiefgefrorene Gruenkern- bratlinge, und wenn ich gerade keinen Salat im Haus habe, reicht mir die saure Gurke allein als Gruenzeug. Ketchup, Senf und Majo ist sowieso im Haus. Ein kleines PS noch von mir: wenn schon fertige Tiefkuehlpizza aus dem Laden, dann die billige Margarita. Die taue ich dann auf und belege sie selber mit den Resten, die ich so im Kuehlschrank finde. ----------------------------------------------------------------------- * Die Brockhausfalle - die Verlockung schoen gebundener Lexika (wie man der Verfuehrung entgeht - ein Leitfaden von Christiane) Flattern Euch auch manchmal Prospekte ins Haus, in denen fuer den Brock- haus oder andere vielbaendige Lexika geworben wird? Mit Ratenvertrag und so? Schmeisst sie so schnell wie moeglich weg. Eine Otto-Normal- Familie braucht keine zehn bis zwanzigbaendigen Lexika. Und die meisten normalen Menschen eh' nicht. Hier die wichtigsten Tips zum Thema Lexikon: - Wenn ihr auf ein gedrucktes Lexikon wert legt, reicht meistens ein billiges einbaendiges. Das hilft zumindest, einen ersten Eindruck zum Thema zu bekommen. Achtet auf Sonderangebote, oder Taschenbuchausgaben. - Geht in die Buecherei. Dort stehen regaleweise Nachschlagewerke, auch allgemeine Lexika. Oft kann man sie nicht ausleihen, aber man kann in ihnen stoebern, wenn man mehr wissen will. Hier kann man dann auch, wenn noetig, mehrere verschiedene Lexika einsehen. - Es gibt sehr preiswerte Lexika auf CD-Rom (meist unter 20 DM). Die Qualitaet der Bilder ist zwar nicht immer ueberzeugend, aber wieder reicht es aus, um einen ersten Eindruck zu bekommen. - Es gibt bisher kaum eine Frage, die ich nicht mit Hilfe meines Internet- Zuganges haette loesen koennen. Wer sich damit nicht auskennt, macht bei der Volkshochschule oder anderen Bildungseinrichtungen (Preise verglei- chen!) einen Kurs zum Thema Internet-Recherche. Dabei lernt man Such- strategien, um zu finden, wonach man sucht. Der Preis fuer solch einen Kurs liegt immer noch weit unter dem eines vielbaendigen Lexikons. Ansonsten gibt es zu dem Thema auch Buecher (wieder zuerst in der Buecherei gucken, ob die da auszuleihen sind). Oder vielleicht hat man einen Bekannten, oder einen Freund, die einem da weiterhelfen? - Wer zur Internet-Recherche keinen Computer anschaffen will, kann in Buechereien oft umsonst surfen, oder ins Internet Cafe gehen. Das Internet hat einen entscheidenden Vorteil: Es gibt dort meist die neuesten Infos. Ein Lexikon veraltet schon bald. Dazu noch eine Geschichte aus meinem Leben: Waehrend meiner Studentenzeit (!), als ich noch keine Knauserin bzw. eher widerwillig sparsam war, haette ich mir beinahe einmal eine Encyclopedia Brittannica aufschwaetzen lassen. Ich kannte sie aus der Unibibliothek, und man muss schon sagen, es ist ein klasse Werk. Und als Buechersammler, der ich damals war, hat dieses Lexikon mich einfach entzueckt. Ich bin noch heute der Meinung, dass sie ihr Geld wert ist, aber besitzen will ich sie nicht mehr. Schon Mitte der 80iger Jahre war sie nicht nur ein Platz-, sondern auch ein Geldfresser: Über 3000 DM sollte sie kosten. Ich waere in der Lage gewesen sie zu bezahlen (ich hatte einen Ferienjob, der soviel bringen sollte), aber ich bin heute noch froh, dass ich vom Ruecktrittsrecht Gebrauch gemacht habe. Wisst ihr, welchen Fehler die Verkaeuferin gemacht hat? Sie hat mir erzaehlt, dass es in der 3. Welt Laender gaebe, in denen nur eine einzige Encyclopedia Brittannica stehe, naemlich in der Universitaetsbibliothek der Hauptstadt. Das hat meine Perspektive damals wieder zurecht gerueckt. Die Verkaeu- ferin wollte mich stolz auf diesen Erwerb machen, und sie erreichte das Gegenteil, sie ernuechterte mich sehr damit. PS: Rechnet euch doch mal die Ratenvertraege bei solchen Angeboten aus, ungefaehr fuer solche Anlaesse wurde das Wort Wucherzinsen erfunden! PSS: Hier zum Abschluss noch eine kleine Linksammlung zu den besten Lexika im Netz: - www.eb.com (die beruehmte Encyclopedia Britannica im Netz - aller- dings sind nur die ersten 14 Tage gratis) - www.xipolis.net (Meyers Weltlexikon im Netz - ausreichend) - www.onlinelexikon.de (naja - eher duerftig bei bestimmten Dingen ausreichend) ----------------------------------------------------------------------- * Gepflegt von Kopf bis Fuss a lá Knauserer - Teil 1 Kaum zu glauben in den bisherigen 15 Ausgaben des Knauserers habe ich noch nie einen Artikel zur Koerperpflege geschrieben. Obwohl sich ge- rade hier so viel sparen laesst. Im folgenden einfach ein paar Anlei- tungen, wie man die teuren Koerperpflegeprodukte der Weltfirmen durch einfache wie sparsame Produkte aus eigener Produktion ersetzen kann: HAARE Haare fettige: Nach jeder Haarwaesche die Haare mit Bier ausspuelen. Das Bier aber nicht wieder herausspuelen. Durch eine Spuelung mit Obstessig wird Haar glaenzend. Für schoenes Haar, gegen Schuppen und Haarausfall: 200g Brennessel, 1/2l Essig, 1l Wasser (1/2 Stunde kochen), dreimal woechentlich in die Kopfhaut reiben. fuer blondes Haar Blonde Haare spuelt man am besten mit Kamillentee oder Wasser dem einige Tropfen Zitronensaft beigefuegt wurden. für braunes/rotes Haar im letzten Durchgang mit Kaffee spuelen. Das Haar wird voll und glaenzend. Roetlicher Schimmer im Haar eine Handvoll Lorbeerblaetter etwa 20 Min. in einem Liter Wasser kochen, abkuehlen lassen und das Haar einige Male damit spuelen. Die Haare bekommen einen schoenen warmen Rotton. Gegen Schuppen hilft auch ein Sud aus Birkenblaettern. Regelmaessig angewandt gehen die Schuppen merklich zurueck. GESICHT Karottenmaske gegen fettige Haut: Ein Eiweiss mit einem Teeloeffel Karottensaft und zwei Essloeffel Weizenmehl vermischen. Die Masse mit dem Pinsel auf das gereinigte Gesicht auftragen. Wenn sie angetrocknet ist, lauwarm abwaschen und kalt nachspuelen. Gehen Sie diesen mit einem Aufguss aus Blaettern und Blueten des Gaensebluemchens an den Kragen. Mit dem Sud die Unreinheiten abtupfen. (gegen ganz hartnaeckige Akne ist dieses Kraut aber auch nicht ge- wachsen!) Gegen empfindliche Haut mit Neigung zu Roetungen Versuchen Sie eine Topfenkmaske (Quark). Drei Essloeffel Topfen mit einem Essloeffel Bienenhonig cremig ruehren und auftragen. Nach 20 Minuten mit einem Wattebausch, der in Milch getaucht wurde, abwaschen. (Dadurch fuehrt man der Haut Proteine zu und sie wird weich!) Peeling bio Der regulaeren Reinigungsmilch oder dem Seifenschaum 5 g (= 1 Teeloeffel) Kristallzucker beigeben. Das ergibt ein kostenguenstiges Peeling. Die Haut wird wieder frisch wenn man sie mit folgender Mischung waescht: 1 Liter Wasser + 2 - 3 Essloeffel Apfelessig. LIPPEN Aufgesprunene Lippen mit Sahne bestrichen werden wieder weich. Lippgloss Statt Lippgloss Vaseline verwenden, kommt viel guenstiger. Honig macht Lippen zart. Gelegentliches Bestreichen der Lippen mit Honig beugt rissigen und sproeden Lippen vor. ZAEHNE Schoene Zaehne erhaelt man durch Zaehneputzen mit warmem Salbeitee. Gleichzeitig festigt der Salbeitee auch das Zahnfleisch. Gegen Mundgeruch hilft Gurgeln mit Zinnkrautsud. Gegen Mundgeruch hilft auch das Kauen einer Kaffeebohne oder einiger Kardamomkoerner. Aber nicht schlucken! Verfaerbungen auf den Zaehnen durch Tee usw. gehen mit Backpulver weg. Einfach Backpulver auf die Zahnbuerste, ganz wenig Wasser im Mund, Zaehne buersten, etwas einwirken lassen, ausspuelen. Back- pulver schaedigt die Zaehne nicht, schmeckt nur etwas eklig. KOERPER trockene Haut: Hier gibt es ein Mittel das ist genauso einfach wie wirkungsvoll. Ein Bad einlassen (Wasser sparen!) und dem Wasser 1 Glas Milch + 3 Loeffel Olivenoel beigeben - wirkt Wunder und muss nicht regel- maessig gemacht werden. Bei Sonnenbrand die verbrannten Hautteile mit Buttermilch bestrei- chen. Eine halbe Stunde einwirken lassen. Herrlich! Sonnenbrand wird auch gelindert durch Auflegen gewaschener Peter- silie. Oefter wechseln! HAENDE Rauhe Haende werden im Nu wieder zart, wenn sie einige Minuten mit einer Paste aus Zucker und Salatoel abgerubbelt werden. Mit lauwarmen Wasser abspuelen und danach leicht eincremen! An Stelle des Salatoels kann man auch Baby-Oel benutzen. Bruechige Fingernaegel werden wieder geschmeidig, wenn sie regelmaessig mit Olivenoel betraeufelt werden. Das Oel gut einmassieren. Liebe Knauserer, wer weitere Rezepte zur Koerperpflege sucht, findet weitere Rezepte im Knausererlexikon (http://www.knauserer.com). Mit der Suchfunktion kann auch schnell die Seite mit dem gewuenschten Schlag- wort gefunden werden. Hat jemand von euch sparsame Tipps zur Koerperpflege? Ich suche dringend ein einfaches Rezept fuer eine Koerpermilch! ----------------------------------------------------------------------- * 48.000 km fuer ein Fruehstueck - die grosse Sommeraktion Es ist jetzt schon einige Zeit her, dass eine oesterreichische Hauben- koechin in einem Interview feststellte, dass ein durchschnittliches Fruehstueck, bevor es auf unseren Tisch kommt, bereits 48.000 km an Transport zurueckgelegt hat: 20.000 km die Orangen fuer den Orangensaft 25.000 km der Kaffee 1.000 km Zucker und Milch 500 km das Brot und dessen Getreide 1.500 km Honig oder Marmelade Und vielleicht steht dann noch Feta, Muesli mit Bananen, Rohrzucker etc. auf dem Tisch. Mir hat das sehr zu denken gegeben! Und all diese Produkte sollen billiger sein, als das was vor unserer Haustuere waechst. Da stimmt doch was nicht! Ich habe mir deshalb ganz persoenlich fuer diesen Sommer vorgenommen, ein bisschen mehr darauf zu achten, wieviel Transportwege ich fuer meine Nahrung in Kauf nehme. Ein paar erste Aktionen habe ich schon gesetzt: - der Orangensaft wurde gestrichen bzw. wahlweise durch Apfelsaft oder selbstgemachten Verduennungssaft ersetzt. - statt Kaffee gibt es jetzt immer oefter selbstgepflueckten Kraeuter- tee (Schwarztee oder gruener Tee kommen ja auch von weit weit her!) - Beim Einkaufen schaue ich immer oefter und bewusster auf das Herkunftsland. Statt Knuspermuesli mit Bananen koennen auch Hafer- flocken ganz lecker sein. etc. Statt Feta gibt es leckeren Schafs- oder Ziegenkaese aus heimischer Produktion. Wir sind ja lange Zeit darauf gedrillt worden (es sei ja eine unserer groessten Errungenschaften), alles immer konsumieren zu koennen. Und es erschreckt mich mit welcher Selbstverstaendlichkeit wir das ganze Jahr ueber Aepfel, Bananen etc. etc. kaufen koennen. Ist das wirklich notwendig! Wer also bei meiner Sommeraktion mitmachen moechte, ist herzlich einge- laden. Vielleicht berichtet ihr auch ueber eure Erfahrungen? Als kleine Unterstuetzung habe ich ein paar motivierende GIFS in die "Alles-Gratis- Abteilung" gestellt. Vom "Global denken, lokal konsumieren!" habe ich mir aus TC fix ein Pickerl gebastelt und auf die Geldtasche geklebt. Oder einfach ausdrucken und mit Tixo auf den Kuehlschrank heften! ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen INTERNET-TIPP: www.forum-schuldnerberatung.de/links/extlinks.htm Riesige Linkliste zu Schuldnerberatungsstellen, sozialpaedagogischen Arbeiten etc. ... hier kann man aus den Fehlern anderer lernen. INTERNET-TIPP II: www.brutalsparer.de - eine auffallend gute Schnaeppchenseite, weil es hier nicht nur Links zu Gratis- Bildern order Gratis-Kurz-URLs gibt, sondern auch eine schoene Sammlung knausriger LINKS. HOLUNDER-SEKT (alkoholfrei): 10 l Wasser, 3 Zitronen, 20 Holerdolden, 1/2 kg Zucker in sauberen Topf geben, mit Geschirrtuch abdecken, 4 Tage stehen lassen dann in Flaschen abfuellen und warten bis es beim Oeffnen zischt. - Super!!! ZUM KYOTO-ABKOMMEN: The amount of energy used by one American is equivalent to that used by: 3 Japanese 6 Mexicans 14 Chinese 38 Indians 168 Bangladeshi 531 Ethiopians A person in the U.S. causes 100 times more damage to the global environment than a person in a poor country. Weitere haarstraeubende Fakten unter: http://www.scn.org/earth/lightly/vsacp.htm SPARSAMKEIT ETWAS FALSCH VERSTANDEN: Manchmal verirre ich mich auch auf US-amerikanische Seiten. Neulich war ich auf einer Seite http://www.pbs.org/kcts/affluenza/escape/quiz/index.html und da fand ich folgende Spartipps und Weisheiten: Make this old New England proverb your motto: Use it up, wear it out, make it do, or do without. As a wartime slogan, it helped Americans win World War II. (Es war also die "beruehmte" amerikanische Sparsamkeit!!) If you haven’t already got them, consider not having your own children. Not reproducing is the best way to dramatically reduce your consumption, expenses and personal impact on the planet’s resources. (Der geistige Horizont ist manchmal wirklich der Abstand zwischen Bettkante und Kopf!) ----------------------------------------------------------------------- Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! Diese Rubrik soll helfen, verschiedene Ideen meiner Leser zu (bislang) nicht geloesten Problemen zu finden. Die besten Einsendungen werden im naechsten Knauserer veroeffentlicht. Wie spart ihr bei eurer Koerperpflege? ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - www.knauserer.com