============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 02/2008 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2002_2008.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Vom richtigen Weg abgewichen - Erfahrungsbericht zum eigenen Lebensstil und eine kritische Selbstschau * Top 10: die 10 sparsamsten Kleidungsstücke * Restwärme - spitzfindiges Stromsparen * Ich muss meinen eigenen Senf dazugeben - das gelbe Gewürz als Bereicherung für den Garten * Recyclingideen: altes Spielzeug * Exkurs: wie verkauft man altes Spielzeug auf einem Flohmarkt .... (Erfahrungsbericht von Heiko) * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Recyclen möchte ich im März Nylonstrümpfe und bitte euch wieder um kräftige Mithilfe. ----------------------------------------------------------------------- * Vom richtigen Weg abgewichen - Erfahrungsbericht zum eigenen Lebensstil und eine kritische Selbstschau Eigentlich waren wir mit unserem Dasein als sparsame Zeitgenossen recht zufrieden. Von außen betrachtet sah alles ganz wunderbar aus; eine vorbildliche Sparquote, mit meinem Kindergeld konnte ich die Lebensmittel gut be- streiten und meinen Nebenjob fast zur Gänze sparen, große Ausgaben wurden gut geplant, keine meiner Alarmglocken hat angeschlagen (zB Ab- schöpfer, der mir einen monatlichen Rahmen von max. 700 EUR läßt). Im großen und ganzen fühlte ich mich sehr sparsam, hatte aber doch das Gefühl, dass seit ich bei den Kindern zu Hause bin, die Dinge nicht mehr in die richtige Richtung liefen und zwar ganz generell. Meine eigenen Zahlen waren ja ganz gut, aber mit 1.1.2007 wurden auch sämtliche Ausgaben meines Mannes im Haushaltsbuch miterfaßt und das Ergebnis war dann doch ernüchternd. Unser Haushalt konnte zwar immer noch als sparsam bezeichnet werden, aber eine strenge Budgetierung für 2008 hat uns ein Einsparpotential von 360 Eur eröffnet - pro Monat. Wie konnte so eine Verschwendung nur passieren? Ein zweiter Blick beruhigte ein wenig, da es keine Kostengruppe gab, die exorbitant hoch war. Aber in allen Kostengruppen hatten sich aus Faulheit, aus Stress, aus Langeweile, aus Tradition - oder warum auch immer - Mehrkosten eingeschlichen, ohne auch nur ein spürbares Mehr an Lebensqualität zu bringen. Ganz im Gegenteil. Da ich in meinem persönlichen Umfeld keinen weiteren Knauserer kenne, oder zumindestens niemanden, der wie ich gerne darüber redet. (Meine Nachbarn sparen heimlich; die machen das gut und ich habe schon manche lohnende Idee übernommen, aber zugeben würden sie es öffentlich nie.) So fühlte ich mich oft als Outsider in einer konsumorien- tierten Umgebung. Besonders Mütter mit Kindern scheinen ihre scheinbaren Defizite gerne mit Konsum auszugleichen. Um nicht gänzlich von sozialen Kontakten abgeschnitten zu werden, habe ich dann öfters einfach mitgemacht. Als ich im November dann in eine Sinnkrise kam, sagte ich mir: "Michi, du musst dich wieder rückbesinnen. Zurück zum spar- samen Leben, das dir doch immer gefallen hat. Ich werde nie konsumorientiert werden, das liegt mir nicht. Es wäre völlig falsch, seine Ideen für scheinbare Anerkennung zu opfern." Und siehe da, seit ich wieder meine Ideen auch der konsum- orientierten Umwelt wieder lauter mitteile, erwärmen sich einige für das eine oder andere präsentierte Thema. Die relativ hohen Ausgaben waren dann noch Wasser auf meine Mühlen, wieder stärker zu sparen. Einige Themen habe ich bereits aktiv angegangen. So stelle ich neuerdings wieder Joghurt selber her, auch der Kefirpilz wurde reaktiviert und bald wird es Kefirtopfen geben. Mein Mann bekommt jetzt endlich seine Jause mit (er wollte das Sparpotential lange nicht wahrhaben). Im Geschäft habe ich schon ordentlich und erfolgreich ge- handelt. Zudem konnte ich trockenes Altbrot organisieren, das ich zu Semmelbröseln "verwurschtet" habe. Erste Erfolge verbuche ich auch schon mit einer neuen straffen Geschenkeorganisation. Des weiteren wurden die Telefonkosten gesenkt. Sehr aktiv möchte ich auch die Themen Putzen, Hygiene und Essen angehen, wo die Ausgaben relativ niedrig sind, aber gerade hier noch Sparpotential herauszukitzeln wird sehr spannend. Bei Kleidung möchte ich insofern sparen, indem ich ENDLICH wieder mal abnehme und so in meine alten 38er Sachen rein- passe. Ich merke schon, wie mir neue Ideen zufliegen und ich neue Impulse auch für den Knauserer bekomme. (12. des Monats und der Knauserer schon fertig, das war ja noch nie da!!!!!!) Ich halte euch auf dem Laufenden!!!!!!! ----------------------------------------------------------------------- * Top 10: die 10 sparsamsten Kleidungsstücke Top-10-Listen sind sehr beliebt und modern, warum nicht selber mal eine erstellen. Heute zum Thema Kleidung: 10. Betrügerchen Ein Kleidungsstück aus der Nachkriegszeit: "Das Hemd war, wie fast alle Kleidungsstücke, entweder zu groß oder zu klein, gepasst hat selten etwas. Kaputte Hemdkrägen wurden durch ein Stück Stoff ersetzt, das aus dem Rückenteil desselben Hemdes herausgeschnitten war. An diese Stelle wurde dann ein schlechteres Stück Stoff, so genannte Betrügerchen, eingesetzt." Natürlich ist das heute überhaupt nicht mehr notwendig, aber aus dieser "Stoffbeschaffung" kann man heute auch noch lernen. Wer zum Bei- spiel Hosen kürzt, sollte sich den Stulpen für zukünftige Flickarbeiten aufbewahren. Ebenfalls Betrügerchen nennt man diese Hemdkrägen, die vorgaukeln man hätte unter dem Pulli eine Bluse an, dabei ist es nur der Kragen mit etwas Schulteransatz. Auch hier kann man lernen. Alte Blusen mit schönem Kragen, bei denen derselbige noch gut ist, schneidet man zu einem solchen Betrüger- chen zurecht. Könnte durchaus mal eine Alternative sein, damit man nicht allzusehr wie eine Zwiebel angezogen ist. 9. Ärmelschoner Auch so ein Relikt aus alten Zeiten, in denen man noch viel mit Tinte in Berührung kam: "Ärmelschoner wurden bis Mitte des 20. Jahrhunderts oft zum Beispiel von Buchhaltern benutzt, die ihre Tabellen und Listen meist mit Tinte schrieben. Auch Schriftsetzer arbeiteten beim Umgang mit Bleilettern oft mit Ärmelschonern. Um die Hemdärmel vor Verschmutzung durch Tinte oder Druckerschwärze zu schützen, zog man einen Ärmelschoner darüber. Ärmelschoner waren für Kochwäsche geeignet und ließen sich deshalb besser reinigen als Hemden. Selbst wenn sie nicht mehr zu säubern waren, waren sie doch um einiges preiswerter als ein neues Hemd." Aktuell habe ich persönlich zwar keinen Ärmelschoner aber für den Garten einen Knieschoner aus einem Rest alter Schaumstoffmatte mit zwei angenähten Bändern schonen die Hose und man kniet nicht so hart. 8. T-shirt-Transferpapier/Stoffmalfarben Ich höre schon den Aufschrei, was diese neumodische Verschwendung in der Top-10-Liste zu suchen hätte. Das kann ich gerne erklären. Ich kaufe billige Posten einfarbiger oder weißer T-shirts, die eine gute Qualität haben. Letztes Jahr hat unser lokaler Kik geschlossen und da habe ich eine Partie T-shirts im Cent-Bereich ergattert, da sie teilweise "geschossen" waren oder kleine Verunreinigungen durch Lagerung zeigten. Alles kein Problem, wenn man zu Hause das berühmte Papier oder Stoffmalfarben hat. Mein Sohn hat sich jetzt sein eigenes Dinosaurier-T-shirt designet, das er jetzt nicht mehr auszieht. Außerdem lassen sich billig Shirts so mit Markenaufdrucken veredeln. Wenn man Glück hat dann findet man Transferpapier um 2,99 pro 5 Blatt. Wenn man das ganze Blatt braucht, so kostet einen die T-shirt-Veredelung ca. 1 EUR (inkl. Tinte und Strom). Die Stifte kosten einmal ca. 8 EUR. Ich habe schon einige Mal so Flecken, die par-tout nicht mehr rausgehen wollten, "ver- schwinden" lassen. Alles in allem spart das wirklich - allerdings auf Umwegen. 7. Barfuss im Sommer In den letzten 15 Jahren habe ich mir genau 2 Paar Sandalen gekauft. Beides Male zeitlose braune, die dann auch lange Jahre gehalten haben bzw. halten. Sonst gehe ich im Sommer barfuss. Zuhause jedenfalls. Ich finde das auf jedenfall angenehmer, als das Tragen dieser Flip-Flops, die nur zwischen den Zehen schmerzen. Und ich finde es gesund (Beweis: ich habe im Sommer nie kalte Füße 8-)))) 6. Tracht/Schuluniform/Einsteins Anzüge Diese drei Überschriften - so inhomogen das auch erscheinen mag - haben für mich eine Gemeinsamkeit. Zur Erklärung aber etwas an Definition (alle von Wikipedia). Tracht: Die Tracht ist die traditionelle Kleiderordnung einer bestimmten Region, eines Landes oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungsgruppen. Auch Berufstrachten fallen hier herein. Schuluniform: Eine Schuluniform (auch Schul(be-)kleidung) ist eine vorgeschriebene, einheitliche Kleidung für alle Schüler eines Staates oder einer Schule. ... und von Albert Einstein wird berichtet, dass er in seinem Kleiderkasten 6 identische Anzüge hängen hatte. Für mich ist nun die Gemeinsamkeit dieser drei Titel - und deshalb für mich knausrig - die Befreiung von der schreck- lich lähmenden Frage: Was soll ich anziehen? Tracht und Uniform geben mir fixe Dresscodes vor. Die Uniformierung des einsteinschen Kleiderkastens limitiert die Auswahl. Beobachtet euch selber wie viel Zeit, Geld und Gehirnschmalz man doch dafür aufwendet, passend gekleidet zu sein. Auch jene unter uns, die auf Mode keinen Pfifferling setzen. Bei Frauen noch schlimmer als bei Männern. Sollte jemand eine Uniform einführen wollen. Ich bin dabei. --> Diskussion dazu im Forum: http://einfach-leben.freeky.at/read.php?19,5196 5. Blue Jeans Wer die Entstehungsgeschichte der Jeans liest (http://de.wikipedia.org/wiki/Jeans), der wird auch wieder an ihre Stärken erinnert. Robuste, verstärkte Arbeitshosen. Da man mittlerweile Jeans ja fast immer und überall tragen kann und zu dem dezenten Blau auch viel paßt, finde ich, dass Jeans zu den sparsameren Kleidungsstücken gehören. Dass es natürlich eigene Jeanstrends gibt, die einem ein- reden wollen, dass sich jährlich die Jeansmode ändert, möge an uns abperlen. Aber eine Jeans gehört in den Kasten, weil sie einfach was aushält, auch mal ein bißchen dreckig werden kann, ohne dass es gleich übel aussieht (wie bei weißen oder beigen Hosen), immer in Mode ist, gut kombinierbar ist, leicht zu pflegen ist und ... für mich GANZ wichtig, nicht gebügelt werden muss. 4. Lätzchen Jeder der Kinder hat, verwendet sie ohnedies. Ich plädiere dafür auch Erwachsenenlätzchen einzuführen (zB für mich). Oder ihr kennt doch auch die liebe nette Tante, die jedes- mal nach der Familienfeier den guten Pulli vorne an der Brust mit etwas Schokosauce von der Nachspeise angekleckert hat. Wie könnte so ein Lätzchen für Erwachsene denn aussehen, ohne dass es wie ein Babylatz aussieht und man trotzdem als passionierter Kleckerer mit schöner Kleidung nach Hause geht. --> Thread im Forum - ich freue mich schon auf eure Ideen! http://einfach-leben.freeky.at/read.php?15,5197 3. Wohnsack Ich habe neulich den Wohnsack einer Bekannten empfohlen, der die Idee spontan gefallen hat. Natürlich kann man auch in der Wohnung Pullover tragen, aber Wohnsack ist sympatisch, da er kuschelig aussieht. Mehr zum Thema: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2012_2005.txt 2. Blaumann Bei uns in Ö besser als "die Blaue" bekannt. Eigentlich sollte es keinen Hobbybastler, Autoschrauber oder überhaupt Arbeiter geben, der ohne das gute Stück zu Werke zieht. Oft sieht man auf Baustellen, dass Arbeiter statt dem Blaumann Jeans tragen. Kann man machen, man vergißt da- bei aber, dass der Blaumann als Arbeitsbekleidung gilt und von der Steuer abgesetzt werden kann. In Deutschland sogar die Reinigung desselben. Oft geben Firmen ihre eigenen Blaumänner aus. Blaumänner gibt es übrigens ab Größe 86. Ab 104 ist für den arbeitenden Nachwuchsbastler ein Blaumann allerdings zu empfehlen (Kostenpunkt 20 EUR) - so meine Erfahrung, denn schnell sind Ölflecken, Farbspritzer oder Löcher in der Kleidung. Auf dem Blaumann ist mir das egal, da gehört das hin. Hat übrigens jemand einen Schnittbogen, damit man sich Blaumänner selber machen kann? Das wäre toll, wenn er uns den zur Verfügung stellen könnte. 1. Schürze Für mach knausrigste Kleidungsstück überhaupt, von dem ich sicher 5 Stück besitze (alles Werbegeschenke). Ich bin ein alter Kleckerer und die guten Schürzen haben schon manches gute Stück vor Tomaten- oder Spinatflecken bewahrt. Mehr zur Schürze unter: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2011_2005.txt Wer selber eine Top-10-Liste - zu welchem Thema auch immer - erstellen möchte, ist hier herzlich eingeladen. ----------------------------------------------------------------------- * Restwärme - spitzfindiges Stromsparen RESTWÄRME BEIM KOCHEN UND BACKEN Juditha plädiert dafür nicht vorzuheizen, stattdessen die Nachwärme zu nutzen: In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, den Herd beim Backen von Kuchen, Aufläufen etc. vorzuheizen!!! Statt dessen lasse ich das Backgut nach Ablauf der vorgegebenen Backzeit noch 5 - 10 Minuten zum Nachbräunen/Nachgaren im heißen Ofen. Die Stiftung Warentest bestätigt dies und rät weiters: Um Energie zu sparen, sollten beim Kochen die Platten des Elektroherdes möglichst früh heruntergeschaltet werden. Auf diese Weise lasse sich die Restwärme nutzen. Auch Backöfen sollten zehn Minuten vor Ende der Garzeit ausgeschaltet werden, um die Nachwärme zum Garen zu verwenden. Noch effizienter arbeitet Freeda, die über den Topf mit dem Gargut einen zweiten Topf stellt, z.B. über kochende Kartoffeln kam dann eine Stahlschüssel, in der Butter Butter zerlassen wurde fürs Backen. Man kann auch noch weitergehen: Wenn der Braten aufgetischt ist oder der Kuchen fertiggebacken, dann ist der Backofen noch heiß genug um Zwetschgen zu trocknen. Wenn man mit Restwärme trocknet, dauert das Dörren etwa vier Tage. Zwischen- durch müssen sie immer wieder umgeschichtet und die schon Fertigge- trockneten weggenommen werden. Wenn der Ofen noch heiß ist, sollte man einen Kochlöffel in die Tür klemmen, damit die feuchte Luft entweichen kann. Die Backroste werden mit dünnem Baumwolltuch bedeckt und die Zwetschgen dann nicht zu eng darauf gelegt. Man kann mehrere Roste übereinander schieben. Auf die heiße Platte kann man auch noch einen Topf mit Wasser stellen, der dann "aufgewärmt" als Warmwasser für das Handspülen dienen kann (oder wofür man noch warmes Wasser braucht). Freeda rät: Wenn etwas im Ofen ist, stell ich entweder kurz was dazu (Brot, das vielleicht schimmelig werden könnte, aber getrocknet noch zu verwenden ist) gegen Ende der Backzeit. Die Restwärme nutze ich sehr oft, um etwas anzutrocknen (flugs ein paar Küchenkräuter für den Wintervorrat, Basteleien etc.). Im Winter laß ich die - einfach offen, heizt die Küche mit. Jenn legt noch schnell ihr Kirschkernkissen in das noch warme Backrohr. Und erinnert uns an das Fertiggaren unter der Bett- decke: Ansonsten bin ich auch sehr dankbar für meine gut ver- schlossen Töpfe, die auch mal unter die Bettdecke können, da brauch ich auch oft den Herd erst gar nicht anmachen bei Suppen, Gemüse dünsten, Nudeln ect., brühe einfach das Wasser vom Wasser- kocher drüber, dauert nur ein bissel länger... Hilde trocknet noch Apfelspalten und Geschirrtücher mit der Restwärme des Backofens. RESTWÄRME BEIM BÜGELN Bügeleisen haben eine lange Nachwärmphase. Hebt euch also die Wäsche, die nur bei geringeren Temperaturen gebügelt werden darf, für den Schluss auf. Mit der Restwärme des ausgeschalteten Bügeleisens wird auch diese Wäsche schön glatt. Freeda nimmt auch noch Stücke, bei denen ein oberflächliches Bügeln auch reicht, um sie mit Restwärme noch leicht zu glätten. (REST)WÄRME BEIM FÖHNEN Zu "Restwärme" fällt mir noch ein, dass man sich die Haare nicht im (feuchtwarmen) Bad föhnen sollte, da so die Trocknung viel Energie braucht (Wasserdampf-Erwärmung kostet). (martin im Forum) RESTWÄRME BEIM HEIZEN, IN DER SAUNA und nach dem Bad Freeda heizt auch hier ökonomisch: Heize großteils mit Holz. Höre dann etwa zwei Stunden vor dem Schlafen- gehen mit dem Nachlegen auf, es wird dann mit der Zeit etwas kälter und man geht dann auch gerne ins warme Bettchen. Jenn: Das ist so glaube das einzig "nette" am Hochhausleben, da brauch ich im Winter keine Heizung anmachen, die Restwärme meiner Nachbarn macht´s möglich. Wer eine Sauna hat, der kann auch hier die Wärme zweifach nutzen. Einmal für den eigentlichen Saunagang und einmal zur Nutzung der Restwärme zum Brotbacken (man nimmt den Teig in der Form einfach in die Sauna mit und stellt diese an einer geeigneten Stelle im/am Herd auf.) oder nach dem Saunagang zum Trocknen großer Wäschestücke (Idee von Freeda). Maggie schreibt: Nach einem (seltenen) Vollbad lasse ich das Wasser vor dem Ablaufen auch als "Heizkörper" noch stehen und mache die Badetüre auf. Das sieht mein Mann zwar wegen der Feuchtigkeit nicht gerne, ich mag aber die höhere Luftfeuchtigkeit, da im Winter die Luft sowieso sehr trocken ist. Aber Christa bemerkt treffend: Man muß nur darauf achten, daß die Türen zu ungeheizten Räumen geschlossen bleiben, denn da könnte die Feuchtigkeit sich absetzen und Schaden anrichten. ----------------------------------------------------------------------- * Ich muss meinen eigenen Senf dazugeben - das gelbe Gewürz als Bereicherung für den Garten (oder wie man die beste Ehefrau von allen wird) Jeder von euch hat doch so eine schattige, vermooste Ecke im Garten, in der auch gar nichts wachsen will. Zumindest nicht solche Dinge, die man in rauen Mengen braucht (Rucola und Kresse funktionieren schon, aber wer braucht schon kiloweise Rucola. Ich nicht!) Deshalb habe ich letztes Jahr Senf probiert. Natürlich mit der ver- lockenden Ausblick eigenen Senf herzustellen. Zusätzlich ist Senf noch hervorragender Gründünger - fast schon eine eierlegende Wollmilchsau, sozusagen. Ich marschierte los, um mir Senfsaat zu organisieren. Nach dem zweiten Baumarkt, dem dritten Gartencenter, weiteren zwei Gärtnereien und dem Lagerhaus, war ich schon am Verzweifeln, ob es denn möglich sei, Senf- saat käuflich zu erwerben. (Mittlerweile findet sich Senfsaat auch in Ebay). Fündig wurde ich schließlich in der Apotheke, die natürlich immer der erste Anlaufpunkt für Saatgut ist. Ich säte den Senf mit der ersten Aussaatwelle auf mein Schattenbeet gemeinsam mit einer kleinen Portion Rucola und Kresse aus. Und der Senf legte sich daraufhin ordentlich ins Zeug und setzte den beiden ganz schön zu, blühte dann schön Gelb und wucherte und wucherte. Im August wurden dann die kleinen Früchte prall und schließlich trock- neten sie aus. Jetzt war die Zeit gekommen, den Senf abzuernten. Ich warf das ganze trockene Gestrüpp in eine Plastikwanne und klopfte die Senfsamen heraus. Den Rest warf ich als Gründünger auf die Gartenbeete. Wer Lust auf spätsommerliche Meditation hat, kann die noch nicht ausgeklopften Senffrüchte dann händisch öffnen, um den Ertrag größer zu machen. Als nächstes habe ich mir eine Kaffeemühle organisiert, um die harten Samen zu mahlen. Alles andere (Mörser, Küchenmaschine, zer- klopfen) funktioniert einfach nicht. Aber mit der Mühle geht es super. Man erhält dann das feine gelbe Pulver, mit dem man dann sofort zur Senfherstellung schreiten kann. Die geht denkbar einfach! SENF 100 g Senfmehl mit 80 ml Wasser und 60 ml 5% Weinessig sowie 1 EL Salz und 2 EL Zucker vermischen. Alles gut mit dem Mixer 5 Minuten vermischen. Dann in ein Gefäß füllen und an einen kühlen Platz stellen. Nach 2 Tagen hat der Senf sein Aroma entwickelt. Mein Senf war recht scharf, aber schmeckte herrlich. Einfach kein Vergleich! Mein Mann mag sehr gern scharf und hat sich das ganze Glas gekrallt und zügig geleert. (Deshalb der Untertitel ...) Preislich lohnt es sich nicht, da Senftuben breits um 40 ct er- hältlich sind. Dafür ist es einfach zuviel Arbeit. Aber als Senf- Spezialität fängt es sich an zu lohnen: - Für Krensenf dem Senf je nach Geschmack Senf und etwas Apfel beifügen. - Für Kräutersenf kann man Petersilie, Kerbel, Estragon, Ingwer, Nelken etc. zufügen. - Für Orangensenf etwas Orangensaft und feingeschnittenes Orangeat beigeben. - Dijonsenf bekommt man wenn man Pfeffer, Piment, Rohrzucker im Verhältnis 2:1 (Senf zu Zucker), etwas Gelbwurzel beigibt. ----------------------------------------------------------------------- * Recyclingideen: altes Spielzeug Kinder wachsen und entwachsen auch ihrem Spielzeug. Während dieses billige Plastikspielzeug dieses Ende meist nicht erlebt, geht es einfach gar nicht Holzspielzeug oder anderes Hochwertiges wegzuwerfen. Auch scheint es, dass Plüschtiere über Nacht bei uns ins Kinderzimmer einfallen, denn sie stapeln sich, ohne dass man auch nur ein Stück kauft. Wegwerfen scheidet also aus. Petra hat einen ausgefeilten Schlachtplan für Spielzeug festgelegt: a) Mutter mit Kind gleichen Geschlechtes finden, das ziemlich genau 12 Monate später geboren ist. Ist für beide praktisch, da diese Mutter die meisten Spiel- und Kleidungssachen gebraucht abkauft (nicht mehr so gute Sachen verschenke ich einfach, weil es mir einfach zu schade ist, diese Dinge wegzuschmeißen) b) klassischer Flohmarkt oder aber ebay c) Spende in Kindergärten, Krabbelgruppen etc. d) Spende an Waisenhäuser, Kinderhäuser etc. Heiko spendet schon mal an die Leipziger Tafeln, die zeitweise auch Spielzeug annehmen. Bei etwas angestrengter Suche findet man eine derartige Einrichtung in fast allen größeren Gemeinden - meistens über Pfarren. e) Weihnachtspäckchen für Kriegsgebiete (wird meist örtlich von Kirchen etc. organisiert) f) ansonsten versuche ich möglichst mit Alltagsmaterialien spielen zu lassen (Eierkartons, Pappkartons, Papier, Zeitung, Werbezettel etc.) und mit der Fantasie. Das kostet kein Geld! g) Spende an die Stadtbücherei (wenn es sich um Brettspiele handelt) h) Spiele (Brettspiele etc.) und Bücher erst gar nicht kaufen, sondern aus der Stadtbücherei ausleihen i) Tauschbörse mit anderen Müttern aus Kindergärten/Schule organisieren bzw. die Kinder organisiseren lassen (geb' ich dir mein Spiel, leihst du mir dein Spiel) Mir wären noch diese neuen Umsonstläden eingefallen, in die man jenes Spielzeug bringen könnte, das man über Ebay etc. nicht mehr loswerden konnte. Heiko hat gute Erfahrungen auf Flohmärkten gemacht. Wie genau er das macht, steht im folgenden spannenden Exkurs: ----------------------------------------------------------------------- * Exkurs: wie verkauft man Spielzeug erfolgreich auf einem Flohmarkt und erzieht gleichzeitig seinen Sohn zu sinnvollem Umgang mit Geld und Spielzeug (von Heiko aus Leipzig) Wir verkaufen unsere Spielsachen die noch in Ordnung auf Kinderfloh- märkten hier in Leipzig (u.a Plüschtiere, Kinderbücher, Autos und alles was das Kind sonst noch begehrt), der 2 - 3 Mal pro Monat hier stattfindet. Der Erlös gehört unserem Jungen, der sich so sein Taschengeld aufstockt. Es kommt vor allem darauf an wie man die Preise festlegt und was man anbietet. Jeder fängt einmal klein an und wir haben uns immer etwas ge- steigert. Unser Anfangserlös lag bei 25 Euro und der höchste Erlös bei ca 40 Euro. Es ist nicht zum Reichwerden, aber immerhin. Natürlich freut man sich eigentlich über jeden Cent, den man Gewinn macht. Wir bieten ja nun vieles an z.b. Plüschtiere, Kinderbücher, Spielzeug wie autos, oder Kartenspiele, Puzzles und noch einiges mehr. Im Moment versuchen wir zB eine Playmobil 1-2-3 bahn an- zubieten. Mitunter muss man das zwar mehrmals anbieten, weil man es beim ersten mal nicht losbekommt,aber irgendwann wenn man den Preis sinnvoll ge- senkt hat, findet es einen Käufer. Vor allem machen die Flohmärkte uns Spass, aber natürlich gehört auch Geduld und Ausdauer dazu. Ich sehe in diesem Flohmarktverkauf von Spielzeug für uns 3 Vorteile: 1.das Taschengeld wird dadurch aufgestockt, 2.es wird Platz im Kinderzimmer und 3.unser Kind kann das Angesparte für etwas Neues, was er haben möchte verwenden. Der Lerneffekt zum Geldsparen ist enorm. Unser Kind wollte zu Weih- nachten ein Nintendo ds lite haben. Wir haben es mit seinem Anteil aus den Flohmarktverkäufen, unserem Anteil und einen Teil einer von seinen Omas möglich gemacht, das er das Gewünschte bekommt. Und er hat sich riesig gefreut darüber und war auch auf sich etwas Stolz, beigetragen zu haben. Also es soll keiner sagen, das Spielzeug zum Problem werden kann. Unser Kind sagt uns, was er verkaufen würde und was er noch be- halten möchte. Natürlich verkaufen wir nur intaktes und ganzes Spielzeug. Plüschtiere werden vor dem Verkauf noch mal gereinigt und in die jeweiligen Kartons verpackt. Also in diesem sinn hoch lebe das Spielzeug! und wer einen Rat in dieser hinsicht braucht kann mich jederzeit über Michi anmailen, die das Mail gerne weiterleitet. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: INTERNETTIPP: Reto ein einen sehr professionellen und gut recherchierten Blog zum Thema Nachhaltigkeit ins Netz gestellt: http://nachhaltigbeobachtet.ch/blog/ NOCH EIN INTERNETTIPP: http://www.ratgeber-aussteigen.de/ Angelika hat wieder ein schönes Seitchen für uns gefunden. HALTBARKEIT VON KEFIR: Da wollte ich doch neulich meinen Gefrier- schrank abtauen, da fiel mir kleines Jausensackerln mit einem Eisklumpen in die Hand. Als ich das Eis etwas abgekratzt hatte, dämmerte mir langsam, dass ich seinerzeit vor 2 Jahren einen Kefirpilz eingefroren und prompt vergessen hatte. Was tun? Gleich wegwerfen oder nochmal aktivieren probieren, wo es doch hieß, dass sich Kefir 3 Monate im Gefrierschrank hielte. Zu meiner Verwunderung erholt sich mein Kryopatient und ich hoffe auf guten Kefir bereits nächste Woche. (mehr zum Kefir http://www.derknauserer.at/kn/knauserer%2005_2005.txt) Das löst natürlich auch das Problem, dass man sich an Kefir nach einigen Wochen satttrinkt. Ab in die Tiefkühle und nach Lust und Laune wieder auftauen. WASABI für Knauserer: Im Internet habe ich folgende Bemerkung gefudnen: Viele, wenn nicht die meisten, der im Handel erhältlichen Wasabi- produkte sind allerdings Fälschungen und bestehen im wesentlichen aus gefärbtem Kren. Beim Einkauf sollte man immer bedenken, dass Wasabi niemals billig sein kann. Der Knauserer greift nun gleich zum günstigen Kren und färbt notfalls mit Lebensmittelfarbe selber. ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 03/2008 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Ein Hoch der nicht ganz perfekten Hausfrau! * Das Joghurt selbstgemacht - einfacher als erwartet * Neues für den Garten * Das Geschenkprojekt - Sparpotential mit einigen 100 Euros * Recyclingideen: Nylonstrümpfe * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at